Gute Decks kopieren legitim?

Hallo zusammen !
Ich habe eine vielleicht etwas seltsame Frage… :sweat_smile:

Und zwar bin ich eine absolute casual Spielerin und habe mir meine Decks bis vor kurzem immer selbst zusammengestellt, so wie ich halt dachte, dass es Sinn machen könnte.
Oder ich habe mir etwas Inspiration von Decks, gegen die ich haushoch verloren habe gegönnt, wobei ich natürlich nur einen Bruchteil der Karten, die der Gegner im Deck hatte gesehen habe.
Das war in den unteren Rängen auch kein Problem, obwohl ich öfter mal Decks begegnet bin, wo ich schon tot war, ehe ich überhaupt begriffen habe, was abgeht.

Dann habe ich gegen einen Arbeitskollegen gespielt und von 10 Spielen alle haushoch verloren.
Er hat mir dann ne Seite verlinkt, wo man Deckcodes von Profidecks kopieren kann, von wo er seine Decks auch hatte.
Ich habs mal für 3 Klassen ausprobiert und siehe da, jetzt sind unsere Matches ausgeglichen und die Ränge könnte ich auch sehr viel schneller hoch, wenn ich wollte.

Aber ist das legitim ?
Die Gewinne sind so ja nur noch teilweise meine eigene Leistung, es ist ein bissi wie abschreiben in der Schule. :confused:

Ich wüsste gerne, ob es üblich ist, gute, fremde Decks zu kopieren oder ob es als unfair gilt.

Wie erstellt ihr eure Decks ?

Ich freue mich auf eure Meinungen und bedanke mich schonmal ganz herzlich ! :smiley:

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Ja natürlich.
Spielen musst du immer noch selber.
Beim Abschreiben musst du ja nix mehr machen.

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Ja ist es. Das mache ich sehr oft und regelmäßig, da ich 1) zu faul und 2) zu schlecht bin, um eigene Decks zu bauen.

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Machen kannst du das schon, tun wahrscheinlich 90% der Spieler.
Aber wie du schon sagtest ist ein Teil deiner „Leistung“ dabei verloren gegangen. Du spielst jetzt quasi von anderen vorgedachte Spielzüge und Kartenkombinationen mit situativen Anpassungen nach. Das finde ich persönlich sehr langweilig, kann aber jeder machen wie er möchte.
Du solltest dir die Frage stellen, was du erreichen willst: Willst du zu den besten der besten zählen? Dann wirst du die Decks nehmen „müssen“ die sich aus Millionen Daten als die besten herausgestellt haben, weil deine KOnkurenz nämlich genau das gleiche tut. Du müsstest schon ein enormes Ausnahmetalent sein um diesen Nachteil in der Spitze mit Eigenbauten ausgleichen zu können.
Aber wenn du einfach für dich spielen willst und es dir Spaß macht aus deiner eigenen Kreativität und SPielverständnis das beste rauszuholen, dann spiele unbedingt mit selbst gebauten Decks. Welchen Unterschied macht es ob du damit am Ende auf GOld 5 oder Dia 5 erreichst? Die 3 Packs sicher nicht.

Beim Deckbau fängst du am gröbsten gesagt mit 1-2 (Legendären?) Karten in deiner Sammlung an die sich für dich spaßig anhören, und dann baust du ein Deck darum mit Karten die diese supporten auf. Immer noch ein paar Zauber um die Diener vom Gegner zerstören zu können, mit ins Deck. Und dann spielst du los und merkst schnell was die größten Schwächen deines Decks sind (Du wirst zu schnell überrant? Ein paar günstige Spots und Damagespells könnten nicht schaden). Mit der Zeit justierst du immer weiter nach wenn du in den Spielen Efahrung gewinnst welche Karten ständig nutzlos in deiner Hand liegen und welche Art von Karten dir in vielen Situaionen fehlt. Das tauschst du dann entsprechend aus.

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Mir passiert es dann meistens, dass du beim nachjustieren dann am ende doch im grunde ein netdeck spielst. Diese decks sind meistens die optimierten versionen drr selbstbau decks.

Hab zb mal versucht, ein sturmi rogue deck zu verbessern, als er mal um hilfe gefragt hat. Im grunde ein wirrwarr aus 2 verschiedenen rogue archetypen. Ich hätte dann entweder die eine oder andere hälfte des decks ausgetauscht und herausgekommen wär halt ein miracle oder thiefrogue.

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:joy:

Das ist völlig legitim. Sich von besseren Decks und den damit möglichen Spielzügen und Strategien inspirieren zu lassen, ist nicht nur bei Hearthstone Teil des Spiels.

Auch wenn es etwas hoch gegriffen ist, aber beim Schach ist es ganz genauso. Die richtigen Profis studieren alte Schachpartien und bauen auch den kompletten Spielverlauf auf dem Brett nochmal nach, um aus den Zügen zu lernen.

Bei Hearthstone steht allerdings ein Begriff ganz oben: die Meta.

Mit der Zeit kristallisieren sich für jede Klasse gewisse Decks heraus, mit denen man gute bis sehr gute Gewinnchancen in der aktuellen Meta hat. Und viele kopieren diese Decks einfach nur, weil sie schnell und sicher im Rang aufsteigen wollen.

Wie aber Flashwulf schon sagte, kann man das nicht mit abschreiben vergleichen. Spielen musst du das Spiel trotzdem noch selber. Du kannst dir ein Deck mit 70-80% Gewinnchance raussuchen und trotzdem die meisten Spiele nur verlieren, wenn man das Deck nicht versteht und beherrscht.

Auch wenn man seine Decks meist selber baut, ist es sehr nützlich die Seiten wie HSReplay im Auge zu behalten. Sich mit der aktuellen Meta vertraut zu machen, hat einen entscheidenen Anteil daran, ob man ein Spiel gewinnen kann. Zu wissen, wozu jede Klasse momentan in der Lage ist und auf welche Weise meine Spielzüge gekontert werden können, ist sehr wichtig.

Man muss eine Balance im Deckbau zwischen Kreativität und Effektivität finden. Einfach nur die Deckcodes zu kopieren ist mir auch zu langweilig. Hearthstone bietet in den Karten so viele interessante Möglichkeiten und ich hatte über die Zeit wirklich interessante, nervenaufreibende Spiele, bei denen es letztlich nur um einen einzigen Lebenspunkt ging, der zwischen Sieg und Niederlage entschieden hat. Und ich hatte auch Spiele, die ich durch einen wirklich cleveren Spielzug des Gegners verloren habe, woraus ich dann für die nächsten Spiele meine Lehre gezogen habe.

Lange Rede, kurzer Sinn: lass dich vom Grundgerüst der aktuellen Decks inspirieren und pass diese Decks dann an deiner persönlichen Spielweise an. Wenn man die Synergien innerhalb eines Decks versteht, dann wird es mit der Zeit immer leichter bestimmte Karten auszutauschen und das Deck immer weiter zu justieren.

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Aber zumindest hatte ich je 50% Winchance gegen Deck A und B anstatt 100% und 0% :rofl:^

Das stimmt, deswegen würde ich für Selbstbauten immer den Wildmodus bzw. Casual spielen. Im Standard ist die Anzahl der theoretischen Archetypen pro Klasse doch sehr beschränkt. Wobei es sich selbst dann immer noch besser anfühlt wenn man durch eigenes Probieren etc. Auf dieses Deck gekommen ist was zu 95% einem Metadeck entspricht. Dann wei

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@satyrna: es wurde bereits alles gesagt glaub ich. Wollte dir nur den Tipp geben den Sturmi und seinen Verschwörungstheorien nicht zu große Beachtung zu schenken.

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Und Dingdongs Verleumdung!

Jeder Mensch fühlt anders. Gelegenheitsspieler haben wenig Zeit und wenig Ahnung von der Meta. Und sich die Metadecks zu kopieren spart unheimlich viel Zeit, wenns im Endeffekt auf fast das gleiche Ziel hinaus läuft.

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Ich kopiere mir in der Regel Decks und baue die dann selbst noch ein bisschen um. So ist dann zumindest ein bisschen Eigenleistung mit dabei. Kannst Du ja auch so machen, wenn es dein Gewissen etwas beruhigt :smile:

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Das mach ich auch eigentlich immer, tausch die eine oder andere karte, weil sie mir besser gefällt oder zu meinem spielstil besser passt. Meistens aber verschlimmbessere ich das deck damit. Das einzige mal, wo meine version für mich besser lief als die „offizielle“ war mein spell dh, und hab ich genau 1 keycard getauscht (xymox gegn stheno).
Am ende kehre ich meistens zur net version zurück

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Ist bei mir ähnlich. Aber manchmal nehme ich die gesunkene Winrate dann in Kauf, wenn mir das Deck dann mehr Spaß macht.
Das kopierte Black Rock’n’Roll Deck hat zum Beispiel nicht Lor‘themar gespielt. Aber wenn ich dieses Deck spiele, will ich auch Hydras mit 30 Angriff aufs Board schmeißen. Da ist es mir relativ wurscht, ob das Deck anders vielleicht etwas besser ist :smile:

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Wow…! :open_mouth:
So schnell so viele Antworten…!
Vielen, lieben Dank euch allen ! :smiling_face_with_three_hearts:

Ich fühle mich auf jeden Fall schonmal besser, wenn ich höre, dass sehr viele Spieler ihre Decks nicht ganz alleine erstellen.
Dachte schon, ich sei im Deckbau echt so richtig außergewöhnlich schlecht. :sweat_smile:

Von meinen kopierten Decks ist auch keines 1:1 kopiert.
Zum einen spiele ich sehr gerne Prinz Renathal, wodurch ich schonmal 10 Karten mehr benötige.
Das reduziert zwar die Chance, die Karte zu ziehen, die man grade braucht, aber in letzter Zeit gehen viele Meiner Duelle so lang, dass der Gegner dann stirbt weil er keine Karten mehr hat.
Warum das neuerdings recht häufig passiert verstehe ich allerdings selber nicht.

Dazu kommt, dass ich nie alle Karten des kopierten Decks besitze.
Im Standart fehlen mir durchschnittlich immer so 5-7 Karten (und das sind dann natürlich oft ausgerechnet die Legendären und Epischen)

Im Wild muss ich Decks kopieren gar nicht erst versuchen, da fehlen mir immer mindestens die Hälfte der Karten.
(Ihr müsst wissen, dass ich zu den wenigen Glücklichen gehöre, die vor einigen Monaten die 2x75 Kartenpacks zur Kundenrückgewinnung geschenkt bekommen haben, sie aber erst nach Release vom Festival geöffnet habe. Das sind glaube mehr Packungen als ich seit Release von Hearthstone insgesamt gekauft habe)

Wenn Decks kopieren also nichts verpöntes ist werde ich damit noch weiter experimentieren, schon auch, weil ich dabei was lernen kann, wovon ich beim Aufbau eigener Decks dann später profitiere.

@Das Auge Innos:

Du hast sowohl die Gedanken, die ich mir dazu gemacht habe, als auch die Lösungen, mit denen ich experimentiere sehr gut auf den Punkt gebracht.
Eigentlich mache ich vieles bereits so, wie du es vorschlägst. :smiley:

Am liebsten gewinne ich aus 100% Eigenleistung, aber von nem Arbeitskollegen mit nem kopierten Deck derart „vernichtet“ zu werden hatte mich schon ziemlich frustriert.
Dann hat er mir auch noch sein bestes Deck geliehen und ich konnte damit überhaupt nichts anfangen.
Das bestand aus ganz wenigen Minions, ganz vielen Zaubern und Synergieeffekten, die ich nicht auf Anhieb verstanden habe, auch vielleicht, weil ich Priest selbst kaum spiele.
Für den hebe ich mir die besten geklauten Decks auf, aber am liebsten würde ich nur Arena, Duelle und Kartenchaos gegen den spielen.
Dabei kommt es imo mehr auf Skill (und natürlich auch Glück) an, als darauf wer die besseren Karten besitzt oder das bessere Deck kopiert hat.

Ansonsten ist mir der Rang den ich erreiche nicht so wichtig, ich spiele eh nur um die 100 gewertete Spiele im Monat, da ist schon gold schwer zu erreichen und höher war ich auch noch nie, obwohl meine Motivation durch die vielen, neuen Karten natürlich gestiegen ist und ich zunehmend mehr spiele.

Aber ich spiele halt auch sehr gerne mit den Söldnern und liebe die gratis Duelle Funktion, so dass mir diese Zeit für den gewerteten Modus fehlt.

@Joachim:

Danke - schon wieder - für deine hilfreiche Antwort.
Ich mag deine Beiträge hier im Forum, immer freundlich und kompetent ! :smiling_face_with_three_hearts:

Ich hätte da noch ne extrem nobige Frage:
Was ist „die Meta“ von der immer alle reden genau…? :flushed:


Nochmal ganz lieben Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben, hier was zu schreiben.
Auch weitere Tipps und Kommentare zum Deck(um)bau und allem hilfreichen was grob mit dem Topic zu tun hat sind mir jederzeit willkommen! :smiley:

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Im Prinzip deine „Spielumgebung“ in der du dich befindest. Die „Meta“ zeichnet sich dadurch aus, welche Decks gespielt werden, auf welche Gegner du triffst.

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Grob gesagt die Archetypen an Decks, die im Moment am Beliebesten und Erfolgreichsten sind.

Wenn du z.B. ein Spiel startest und auf einen Magier triffst, dann kann es ein Mechmagier, ein Geheimnismagier, ein Nagamagier, etc sein, die alle untereinander (meistens) die gleichen Karten für ihre Decks verwenden.

Es MUSS nicht so sein und es gibt einige Spieler die völlig andere, eigene Decks spielen, aber im Großen und Ganzen setzt sich die Meta aus solchen Decks zusammen.

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Ahh, das mit den Archetypen hatte mich sehr verwirrt, als ich vor n paar Wochen wieder mit HS angefangen haben.
Es gab plötzlich nicht nur einen DK, sondern zig verschiedene.
Darüber gelesen hab ich dann zum ersten Mal auf dieser Seite, wo es auch die Deckcodes gibt.
Vorher war mir gar nicht bewusst, dass es solche Unterteilungen innerhalb einer Klasse gibt. Für mich war n Mage nur ein Mage, ein Pala ein Pala usw…

Inzwischen weiß ich schon ein bissi mehr. Ein Paladeck eines Gegners, was mich extrem beeindruckt hatte und was ich zunächst aus dem, was ich vom Gegner gesehen hatte son bissi nachzubauen versucht hatte entpuppte sich beim recherchieren z.B. als ein Dude Pala.
Tolles Deck…! :smiling_face_with_three_hearts:

Aber ich weiß noch nichts darüber, wie man bestimmte Decks kontert.
Z.B. wenn ein Priest mit einmal seine Heldenfähigkeit zig mal im selben Zug für null Mana benutzen kann…! :scream:
So hat mich der Gegner, der ehe es damit losging schon so gut wie verloren hatte, gestern völlig platt gemacht. :dizzy_face: :dizzy_face:

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Um die aktuelle meta zu erfahren, gehst du beispielsweise auf seiten wie viscious syndicate. Die momentan beliebten decks werden dort nach stärke gelistet. Von tier s (meistens gibts kein s tier deck, wenn dann ist es aber extrem stark) über tier 1 (sehr stark) bis tier 4 (reine fundecks mit schlechter winrate)
Bei den meisten dieser seiten wird noch unterschieden zwischen den rängen. Meistens von bronze bis dia5, dia5, legend und top1000 legend, weil sich die jeweiligen metas doch stark unterscheiden.

Bei viscious syndicate kannst du ebenfalls die direkten matchup vergleiche einsehn. Dort siehst du dann, gegen welche decks dein deck favorisiert ist oder eben eher verliert.

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