Hoffst du leider falsch. Bei Fairtrade wird der Wettbewerb dadurch verzerrt, dass die Landwirte die ordentliche Ware bei ganz normalen Großkunden verkaufen und dann die angeschlagene Ware über Fairtrade zu preisen welche die Produkte so gar nicht wert wären. Das ist in etwa so ähnlich wie der Großbauer der eh gut über die Runden kommt auch noch Agrarsubvention für seinen bereits eh schon großen Hof nimmt.
Da wäre UTZ oder Biosiegel in dieser Hinsicht besser als Fairtrade.
Yo, im Grunde ist es so, daß diese Unternehmen nur an der Spitze sind, weil sie unfair sind. Und Supermärkte haben ihre Marktstellung, weil sie diese unfairen Produkte verkaufen. Alles andere wäre nämlich zu teuer.
Und nun geht es weiter - weil Supermärkte diese Stellung haben richten sich Löhne usw. auf dieses niedrige Niveau aus. Also selbst wenn einem dies alles bewußt ist und sich die Mühe macht, die wenigen Produkten ausfindig zu machen, „die man überhaupt noch kann“, könnten sich die allermeisten das gar nicht leisten.
Wir sind hier in einem alles umfassenden System gefangen aus dem es für einzelne keinen Ausbruch gibt. Deswegen finde ich das Ärtze-Zitat
eher unfair. Ist zwar ein schöner und wichtiger Satz, aber was wir tatsächlich tun können, ist minimalst. Da müßte schon eine richtige Revolution her, was vermutlich nicht ohne Gewalt geht, und das will ja auch keiner.
Wir können nur weiterhin wählen gehen - und damit meine ich nicht an der Urne sondern mit unserem Geld. Was wir kaufen oder nicht kaufen bestimmt den Lauf der Geschichte und ist auch mit Schuld an dieser Situation, da wir immer und überall das billigere kaufen. Es wird halt nur zunehmend schwerer, auf diese Weise zu wählen - wenn ich zum Beispiel Nestle vermeiden will, muß ich ich unzählige Sub-Unternehmen ebenfalls meiden, die auch nicht immer als Nestle-zugehörig erkennbar sind und oftmals auch gar nichts dafür können bzw. auch nicht weiter problematisch sind, weil sie einfach aufgekauft wurden.
Wir leben in einer abgefackten Welt (siehe mein erster Post hier), die vermulich immer schon so war, nur daß jetzt mehr ans Licht kommt, die Methoden gleichzeitg perfider und globaler werden. Globalisierung ist neben den direkten Problemen auch deshalb gefährlich - weil Du eben nicht mehr gegen eine lokal operierende Firma kämpfst und auch nicht mehr gegen bundesweit agierende Unternehmen sondern gegen globale Konzerne. Diese sind nicht nur größer und damit mächtiger, sie unterliegen zudem auch nicht mehr der Rechtsprechung einzelner Länder. Es gibt internationale Gerichtshöfen, von denen die Öffentlichkeit nichts mitbekommt, wo so manche Dinge abgeurteilt werden - sogut wie nie zum Schutze des Verbrauchers und sogut wie immer zugunsten desjenigen, der die stärkste Lobby hat. Nur um das klarzutellen: An diesen Gerichtshöfen verklagen Unternähmen Länder, nicht umgekehrt!
Am Ende möchte ich noch folgendes einwerfen:
Erinnert Ihr Euch noch an die Diskussion hier, als Jainas Ausschnitt geretconned wurde?
Es wäre bestimmt interessant, ein paar Zitate von dort mit denen hier zu vergleichen, insbesondere, wenns dieselben Redner waren.
Meiner Meinung nach sollte man aber zwischen einem virtuellem Ausschnitt und realer sexueller Belästigung unterscheiden. Wenn Spieler (egal welchen Geschlechts) es toll finden, Jaina in den Ausschnitt zu schauen, ist mir das ziemlich Wumpe, wenn sie andere Personen in der Realität belästigen, sieht es anders aus.
Natürlich, aber irgendwo fängt diese „frat mentality“ halt an und es ist sehr sehr schwer, da eine Linie zu ziehen, was das ganze Thema halt so unendlich schwer macht.
Auch wenn du Blizzard hast, weil sie das Spiel zu schwer für dich gemacht haben. Die können trotzdem nix dafür, das du es einfach nicht kannst.
Du erzählst die ganze Zeit das Blizzard das Spiel manipuliert. Das ist doch was völlig anderes.
Und ausser das du Hearthstone nicht kapierst und auch nicht beherrscht, hat sich noch nix bestätigt von deinen Ausagen und deiner blühenden Fantasie. ^^
Nicht nur das. Das Fairtrade-Siegel erlaubt auch Mengenausgleich. Ergo: Bei mehreren Zutaten, können auch welche verwendet werden die nicht den Fairtrade-Kriterien entsprechen.
In welcher Hinsicht is es schwer da eine Linie zu ziehen? Beim Boykott? Vielleicht, aber nur weil alle irgendwo dreck am stecken haben.
Beim Umgang miteinander sieht das anders aus, da ist die Linie ziemlich einfach zu ziehen. Wenn sich jemand belästigt fühlt, lässt man es. Das Problem ist da eher das niemand was sagt. Die Täter nicht, weil sie sich keiner Schuld bewusst sind, die Mittäter nicht weil sie „dazugehören“ wollen oder zumindest nicht negativ auffallen möchten und die Opfer nicht weil sie eingeschüchtert sind, denken das ihnen niemand glaubt oder sie dafür sogar noch verantwortlich gemacht werden.
Wo die „frat mentality“ anfängt, sprich ursprünglich herkommt… Studentenverbindungen sind da unter anderem relevant. Zumindest in den USA. Mit all dem Prestige und den Traditionen die daran hängen. Und natürlich dem Geld. Die Zusammengehörigkeit in einer Fraternity, sprich die Rückendeckung durch die anderen Studenten in der Verbindung, meistens gepaart mit der Ausrede „Ich war betrunken“, führt dazu das sich einige zuviel erlauben, damit durchkommen und somit eine „Das kann ja nicht so schlimm sein“-Einstellung an den Tag legen, die sie ggf. auch von älteren Studenten vorgelebt bekommen.
Natürlich spielt da mehr rein, aber das Umfeld auf dem College ist halt prägend.
Wenn ich mich recht entsinne, ging es in dem Thread aber auch viel um Alltagssexismus und auch darum, wie Blizzard vorm chinesischen Markt buckelt, was sicher auch zum Verlust von Ansehen geführt hat. Wie meistens hatte sich die Diskussion irgendwann recht weit vom eigentlichen Thema entfernt.
Und wo es schon angesprochen wurde: Free Jaina’s Boobs!
Da hast du wohl Recht. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich mich an diese Diskussion nicht mehr richtig erinnere. Es liegt vermutlich daran, dass ich im Hamburger Hafen arbeite, aber viele Dinge, die als sexistisch und belästigend angesehen werden, würde ich einfach ignorieren. Mich stören die Gutmenschen, die sich dann auf Blizzard stürzen, viel mehr.
Nicht missverstehen: was dort gelaufen ist (wenn die Vorwürfe stimmen), ist falsch. Aber was zum Beispiel das Buckeln vor dem chinesischen Markt angeht: fast jeder große Konzern produziert in Billiglohnländern, und ignoriert dort die schlechten Arbeitsbedingungen und fehlenden Menschenrechte.
Sorry, Loran, ich glaube, wir sind weitgehend der gleichen Meinung, und ich musste nur Dampf ablassen.
Wie soll man denn das schon wieder verstehen? Dinge von denen du glaubst das sie nicht sexistisch oder belästigend sind, sind es auch nicht und jemand der das anders sieht ist ein „Gutmensch“? Und was ist mit denen die sich davon tatsächlich belästigt fühlen würden? Das sind dann „Sensibelchen“?
Und wie soll man das verstehen? Das war dort gelaufen ist, ist falsch. Aber das produzieren in Billiglohneländern mit schlechten Arbeitsbedingungen und fehlenden Menschenrechten ist richtig, weil es alle tun?
I’m sorry, aber man sollte sich dabei schon möglichst präzise ausdrücken.
Da sie eine Frau ist, bekommt man nochmal etwas Feedback von der anderen Seite. Ohne die Meinung zu bewerten, find ich das erstmal gut.
Und dieses Gutmenschentum geht mir auf auf den Sack. Solche Leute lechtzen ja förmlich danach, dass endlich wieder jemand in ein rassistischen oder sexistisches Fettnäpfchen tritt, damit sie ihrer Entrüstung freien Lauf lassen können. Dabei geht ihnen richtig einer ab. Es ist ja auch so befriedigend auf der „richtigen Seite“ zu stehen.
Und nicht falsch verstehen, das war eine generelle Meinung und hat mit Blizzard wenig zu tun. Die Diskussion darum ist ja schon lange abgeschweift.
Dass das von einem kommt der gern überall anecken, bzw. sich über andere lustig machen will ist schon klar. Wär ja auch schade wenn du das nicht mehr könntest. Dann würde dir ja „keiner mehr abgehen“, nicht?
Edit: Das war natürlich überspitzt ausgedrückt. Was ich eigentlich damit sagen möchte: Wer sich konsequent für etwas einsetzt wird als „Gutmensch“ abgetan, wer sich einmal aufregt wenn irgendwas „großes“ durch die Medien kommt, dem wird recht gegeben. Oder Unrecht gegeben natürlich.
Das wäre wirklich schade.
Aber ich bin alles andere als ein Gutmensch, deswegen geht mir zwar auch einer ab, aber von der anderen Seite. Deswegen schimpfen Gutmenschen über mich und ich schimpf über sie. Für mich ist das I.O.
Natürlich ist es für dich in Ordnung. Aber die grenzen sind immer subjektiv. Wenn es dich nicht stört das ich dir einen Klaps auf den Po geb, oder dir hinterherpfeif, bitte… Das heisst aber noch lange nicht das es a) nicht unangemessen ist und b) auch niemand anderen stören würde.
Aber wenn eine Frau sagen würde: „Wenn ich Ausschnitt trage, dürfen ruhig alle schauen. Dafür trage ich ihn ja.“ Kann man daraus wohl kaum auf alle schließen. Und das ist eben das Problem daran. Es gibt viele die von einem auf alle schließen. Oder von der Minderheit auf die Mehrheit. Oder auch von der Mehrheit auf eine Minderheit. Ist ja nicht so das es auch mehrheitlich akzeptiertes gibt das andere stört.
Nein, es geht um das „wie“.
Momentan werden in den Medien Leute mit kontroverse Meinung sowas von gebasht und ruckzuck mit z.B. Rechtsradikalen in einen Sack geworfen und dann mit dem Knüppel draufgehauen. Menschen werden aufgrund eines Satzes gesellschaftlich gemobbt und in eine Ecke gedrängt, aus der sie kaum noch rauskommen, was zu Folge hat, das eine sachliche Diskussion im Keim erstickt wird und viele sich garnicht mehr trauen den Mund aufzumachen.
Die Grenzen sind subjetiv, aber meine Grenze ist nicht so weit von deiner entfernt. Ich verabscheue Sexsismus. In Sachen Rassismus bin ich da vielleicht schon flexibler, weil ich ein paar Sachen (Zigeunerschnitzel usw.) viel zu übertrieben finde, aber seis drum.
Auch diesen Genderquatsch kann ich nicht so ganz mittragen, aber wenns die Leute glücklich mach, warum nicht?
Aber wenn ich einen tiefen Ausschnitt tragen, wo die Brüste fast rausfallen, dann muss ich damit Leben, das Männer glotzen. Das ist ja ein Urinstinkt. Und für mich ist das noch keine wirkliche Belästigung, sofern ein Mann mal kurz hinguckt.
Das dies natürlich keine Berechtigung ist, die Frau zu bedrängen, ist natürlich klar. Das geht garnicht.
Wenn diese kontroverse Meinung ins rechte Spektrum abdriftet ist das ja auch nicht weit hergeholt. Obwohl man sich natürlich das „radikal“ sparen muss. Wirkt halt reißerischer als ohne. Oder mit einem „gemäßigt“ davor.
In den meisten Fällen seh ich einfach das Problem nicht. Der Umgang im privaten Freundeskreis bleibt davon praktisch unberührt, weil man seine Freunde in der Regel gut genug kennt um zu wissen was sie stört und was nicht. In der Öffentlichkeit nimmt man sich halt zurück.
Das ist kein Argument in meinen Augen. Weil du damit nur noch einen kleinen Schritt von „Sie wollte es, sie hat einen Mini getragen!“ entfernt bist. Schließlich ist der Fortpflanzungstrieb auch ein Urinstinkt.
Der Mensch ist nicht so instinktgesteuert das er sie nicht unterdrücken kann. Man spricht vom Menschen als vernunftgesteuertes, rationales Wesen.
Nein. Einer Frau hinterher zu gucken oder eine Frau zu vergewaltigen ist kein „kleiner Schritt“. Das ist völliger Unfug.
Deine Rechtfertigung mit dem Urinstinkt ist das Problem, nicht die Tat.
Edit: Lass es mich anders ausdrücken. Natürlich ist das völliger Unfug. Genauso ist es völliger Unfug das ein Mann glotzen muss, weil es ein Urinstinkt ist.
Was sexistisch ist und was nicht, ist auch sehr subjektiv. Ich hatte mal die Situation, dass ich eine Kommilitonin fragte, ob ich ihr Fahrrad eine lange, schmale Treppe in der Innenstadt herunter tragen soll. Da hat die mich gleich übel angemacht, dass ich ja ein total Chauvi wäre, nur weil sie eine Frau ist, gehe ich davon aus, dass sie ihr Fahrrad nicht selbst tragen könnte, usw. Was ich als nettes Angebot ansah und tatsächlich überhaupt nicht abwertend meinte, war für sie Sexismus vom Feinsten.
„Gutmenschen“ ist natürlich ein Kampfbegriff und verallgemeinernd. Sowas muss nicht sein, aber von der anderen Seite kommen genau so oft abwertende, verallgemeinernde Bezeichnungen. Daher würde ich die Nutzung eines solchen Begriffs nicht gleich überbewerten. Die gleichen Leute, die sich darüber aufregen, finden es auf der anderen Seite zumeist völlig in Ordnung, wenn jemand als „Aluhutträger“ oder „Ewiggestriger“ bezeichnet wird.
Seid wann ist Vergewaltigung ein Urinstinkt?
Ja, muss er natürlich nicht. Aber Mann schaut sich ja gern schöne Frauen an.
Ich meine so fängt doch viele Beziehungen an. Dem Mann sieht eine Frau, die ihn optisch anspricht und spricht draufhin die Frau an, die dann entscheiden kann, wie es weitergeht.
Zumindest war das so, bevor es Paarship gab. ^^
Nicht direkt eine Vergewaltigung. Aber der Urinstinkt ist seine DNA weiterzugeben und Nachwuchs zu zeugen. Mit allen erforderlichen Mitteln. Unter ein paar Affenarten noch so üblich. So ist das in der Natur. Das Recht des stärkeren. Gerade deswegen ist der Mensch ja auch als vernunftwesen bekannt, bei dem die Urinstinkte in den Hintergrund gerückt sind.
Schauen und Starren/Glotzen ist auch wieder ein Unterschied. Frau schaut sich auch gern schöne Männer (bei entsprechender Vorliebe freilich) an, vermute ich mal. Würde mich persönlich trotzdem stören angestarrt zu werden, wenn ich schön wäre.
Das ist schwierig, weils unter Alltagssexismus fällt. Und auch unter gewisse Automatismen. Du wirst es nämlich deutlich seltener sehen dass das gleiche Geschlecht so ein Angebot unterbreitet. Da wird meistens darauf gewartet das man gefragt wird. Weil man im grundsätzlichen davon ausgeht dass das gleiche Geschlecht die gleichen Fähigkeiten hat.
Nur wenn ein „offensichtlicher“ Unterschied besteht (oder zu bestehen scheint), wird Hilfe von sich aus angeboten. Von Mann zu Frau wenn es um Kraft geht, ist da immer ein gutes Beispiel. Oder auch einem Rollstuhlfahrer unaufgefordert zu helfen. Da fühlen sich manche nunmal eingeschränkt, bemitleidet oder herabgesetzt.
Edit: In manchen fällen natürlich auch aus Höflichkeit. Oder weil man grad Hoffnungen auf eine Beziehung hegt.