Ich weiß nicht, warum die anderen so rüde auf deinen Beitrag reagieren. Ich teile das zu 100 Prozent.
Früher konnte man auf den niedrigen Rängen viel ausprobieren und hatte Chancen mit so ziemlich allem. Heute geht das nicht mehr und man wird von Anfang an von Meta-Decks verprügelt. Das liegt aus meiner Sicht an verschiedenen Faktoren, die alle zusammen das Spiel wesentlich schlechter gemacht haben:
- Die Karten werden immer stärker und vor allem die Synergien werden krasser.
Ein gewisser Anstieg des Powerlevels ist ja normal von mir aus, deshalb fasse ich auch beide Punkte zusammen. Aber vor allem die Kombination aus starken Karten und dem „Malen-nach-Zahlen-Deckbau“, wie Puschkin es immer so schön nennt, führt dazu, dass du genau diese starken vorgefertigten Decks und Karten spielen musst, um eine Chance zu haben. Die Decks bauen sich nicht nur einfach, sie spielen sich außerdem sehr einfach.
- Geliehene/ Geschenkte Decks
Sicher ein kontroverser Punkt, da ich es eigentlich gut finde, dass Neueinsteiger und Rückkehrer viel bekommen. Aber von diesen Decks bin ich kein Freund. So startet man von 0 an mit einem krassen Meta-Deck. Man lernt das Spiel gar nicht mehr anders kennen, das Karten-Sammeln für das erste Deck, das Bauen mit beschränkten Möglichkeiten, das fällt alles komplett weg. Und die vorgefertigten Decks sind aufgrund der Entwicklung des Spiels (siehe oben) schon nah an dem Optimum.
- Ränge/MMR
Ich will dazu gar nicht mehr viel schreiben. Einerseits habe ich dazu schon alles gesagt, andererseits betrifft es dich wahrscheinlich nicht so sehr. Aber die Ränge sind nicht echt. Bronze bedeutet nicht Bronze.
Was von der Idee sogar eigentlich gut und anfängerfreundlich ist, zumindest teilweise, führt in der Realität einfach nur dazu, dass auf jedem Rang dieselbe Meta-Grütze gespielt wird (und gespielt werden muss).
Das ist insbesondere für Modi wie Twist Gift, die andernfalls eine Alternative für kreativere Spieler sein könnten. MartianBuu hat dazu etwas auf X geschrieben.
(4.) Bots
Bots sind vielleicht kein Grund, aber definitiv ein Symptom für all diese Probleme. Dass Blizzard sich überhaupt genötigt sah, Bots für niedrigeres MMR einzusetzen, lässt schon tief blicken. Und andererseits spielen auch Bots teils krasse Decks und diese auch erfolgreich (siehe 1.), sodass selbst gegen Bots keine Spiele mit selbstgebauten, nicht auf Win-max ausgelegten Decks möglich sind.
Ich kann deinen Eindruck also komplett verstehen und teile ihn, nur die Lösung finde ich nicht zweckdienlich. Erstens macht die besondere Hervorhebung von Legendaries wenig Sinn, das haben wir erst kürzlich in einem anderen Thread erörtert. Zweitens sollte es zumindest das Ziel sein, dass auch ohne Restriktion im Deckbau möglich ist, kreativ zu bauen und damit auch sinnvoll spielen zu können. Außerdem gibt es ja jetzt Twist, was genau für solche Ideen eingesetzt werden kann.
Was ich vorschlagen würde, ergibt sich eigentlich schon aus den Punkten oben:
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Mehr Vorsicht beim Design der Karten, Abschwächung des Powerlevels und vor allem keine so krass vorgegebenen und starken Synergien.
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Gerne den neuen und zurückkehrenden Spielern viel schenken, Karten, Gold und Dust, aber keine fertigen Meta-Decks.
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Echte, sichtbare Ränge, auf denen die Spieler dieses Rangs aufeinandertreffen. Auf jeden Fall eine Überarbeitung des Matchmakings. Wenn nicht für Standard, dann doch für Wild und Twist, wenigstens aber für Twist. (Siehe Tweet von MartianBuu).
Eine Alternative wäre noch eine Aufwertung des Unranked Modus, indem zum Beispiel wenigstens die erhaltene XP angeglichen wird, indem er übersichtlicher gestaltet wird und am besten indem auch Achievements dort erfüllbar werden und die Siege irgendwas bringen (z.B. für die Klassenstatistik).