Das Jahr des Phönix neigt sich dem Ende zu und das Jahr des Greifen beginnt!
Und das Jahr des Greifen kommt direkt mit vielen neuen Änderungen! Classic Format! Core Set! Spell-Tribes!
Zum Glück bleiben manche Sachen gleich:
Wird es auch im neuen Hearthstone-Jahr die traditionelle Top-10-Liste von Ilkay und Tharsonis geben? Natürlich!
Werde ich wie gewohnt schreiben, dass die Liste diese Erweiterung so schwer war wie noch nie? Natürlich!
Aber dieses Mal habe ich immerhin die Ausrede, dass durch die Neueinführung des Core Sets so viel durcheinander gewirbelt wird wie vermutlich zuletzt durch die Einführung von Standard und Wild.
Zudem kommt eine Erweiterung mit sehr vielen interessanten Karten, auf die ich mich wirklich freue.
Von daher: Here we go - die erste Top 10-Liste 2021.
Viel Spaß beim Lesen und in wenigen Wochen herzhaft darüber Lachen!
Platz 10:
Varden Dawngrasp/ Varden Dämmergriff
The cold never bothered him anyway. Frost Nova gebündelt auf einer 1 Mana 3/3 - das ist Value. Gerade weil alle anderen Boardfreeze-Effekte (Frost Nova & Blizzard) nicht im Core Set sind, kommt eine „bessere“ Frost Nova doch wie gerufen. Der Bonus-Ice Lance-Effekt ist dabei nur das Ice on the cakeVarden sollte für die nächste Zeit in jedem langsameren Magier-Deck seinen Platz finden und gewohnte Freeze-Frustration beim Gegner am Leben halten.
Platz 9:
Spawnpool Forager/ Laichgrundfutterwühler
Ebenso traditionell wie die Top-Liste ist die Aufführung mindestens eines 1-Drops. Und dieser kleine süße Murloc ist der erste 1-Drop dieser Liste. (wenngleich nicht der letzte). Ein boardzentriertes Schwarmdeck, wie es Murloc/Aggro-Schamane ist, freut sich immer über sticky Diener im Earlygame, gerade da mit der Erweiterung zwei neue 2-Drops kommen, die einen Murloc auf dem Feld wollen, um entweder 2 Schaden zu verursachen (sehr gut), oder +1/+1 bekommen (auch nett).
Wir erinnern uns: Murmy wurde gespielt und Spawnpool Forager ist eine nahezu strikt bessere Murmy.
Wird Murloc Schamane gut genug sein für die kommende Meta? Das ist noch unklar, aber es sieht vielversprechend aus und Spawnpool Forager wird eine der wichtigsten Karten des Decks, um den konstanten Start zu ermöglichen.
Dickes Kompliment hier übrigens an die deutsche Übersetzung - Laichgrundfutterwühler - was ein Name.
Platz 8:
Oil Rug Ambusher/Lauerin der Ölplattform
Eine 4-Mana-Schurken-Karte in der Top-10-Liste? Das ist doch sicher Scabbs Cutterbutter? Nein! Scabbs sieht zwar gut aus, ist mir jedoch etwas zu sehr umzusetzen - 4 Mana und Combo kommt meist etwas spät, wo dann der Discount - für den man auch die richtigen Karten braucht, ideal 2- oder 3-Mana-Karten- sich nicht mehr so stark auswirkt. Oil Rig Ambusher ist als 4 Mana 4/4 mit 2 Schaden auch on curve gut, und als Topdeck insane. Dank Karten wie Secret Passage und Shadowstep ist auch der 4-Schaden-Bonuseffekt relativ leicht umzusetzen und gerade ohne Eviscerate freut sich Valeera auf Ersatz in Sachen Burn.
Platz 7:
Barak Kodobane/Barak Kodobann
Card Draw für Hunter? Neben Classic und Core Set eine weitere überraschende Änderung. Zugebenermaßen ist die 3/5 Statline für 5 Mana wenig beeindruckend, aber drei Karten (und das auch noch gezielt) zu ziehen ist eine Macht, die Jäger bisher nicht kannten.
Gut möglich, dass Barak Kodobane nicht nur für langsamere Value- oder Combo-orientierte Decks interessant wird, sondern auch als Refill für sehr agressive Varianten - Barak zieht zB Arcane Shot und Quick Shot.
Platz 6:
Runed Orb/Runenbeschriebene Kugel
Wie angekündigt gibt es in „Forged in the Barrens“ viel weniger Discover- oder ähnliche „Cardgeneratoren“ als bisher. Umso mehr sticht dann eine Karte wie Runed Orb hervor. Auf den ersten Blick mag man denken „Okay, Arcane Breath war sehr gut, aber das hier kostet 1 Mana mehr“. Diesen Preis zahlt man allerdings gerne für die Möglichkeit, ins Gesicht zu gehen und vor allem nicht mehr auf Drachen angewiesen zu sein. Runed Orb ist nicht sonderlich spektakulär, aber effektiv - und sollte in jedem Mage-Archetype seinen Platz finden
Platz 5:
Outrider’s Axe/Axt der Vorhut
Das einzige, was etwas gegen die Axt spricht, ist die Existenz von Sword Eater und die Befürchtung, dass zwei Waffen auf dem 4-Mana-Spot kollidieren. Aber ich denke, beide Karten sind so gut, dass man sie trotzdem je 2x spielt. Der Traum, drei Karten mit der Axt zu ziehen, wird sich zwar vermutlich selten bewahrheiten, aber selbst bei zwei Karten ist es immer noch eine monströse Karte.
Die normalerweise von mir gerne verwendete Ausrede „Zu langsam“ gilt bei Krieger-Karten nur bedingt, da Krieger keine Probleme haben, ein längeres Spiel zu spielen. Von daher sehe ich Value und Card Draw für langsamere Midrange/Control-Decks. Und manchmal erfüllt sich auch der „Ich ziehe 3 Karten-Traum“
Platz 4:
Mor’shan Watch Post/ Wachposten von Mor’shan
Wo war diese Karte zu den Hochzeiten von Lackeys? Der Watch Post - die einzige neutrale Karte in dieser Liste- kommt mit einer für 3 Mana beeindruckenden Statline von 3/5 und mit dem unsichtbaren Key Word Taunt, denn der Gegner muss ihn eliminieren, denn bereits eine einzelne gerufene 2/2 ist bereits großer Value. Auf ein leeres gegnerisches Feld gespielt, ist der Posten ein Albtraum für viele Decks - 5 Schaden aus der Hand ist (gerade so früh wie Zug 3) für einige Klassen beinahe unmöglich.
Im gewisser Hinsicht erinnert die Karte an Tar Creeper - eine defensive Karte, die eliminiert werden muss, aber so gut sein könnte, dass sogar Midrange Decks sie in Betracht ziehen sollten.
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Hier wird erstmal ein kleiner Cut gemacht, denn auf dem Podium sind tatsächlich das erste Mal drei Karten einer Klasse. Von daher kommt hier erstmal eine besondere Karte als
Honorable Mention
Celestial Alignment/Himmlische Ausrichtung
Hätte mir jemand diese Karte vor ein paar Monaten gezeigt, hätte ich lauthals gelacht und gesagt „Eine solche Karte wird es nie geben.“ Nun, so kann man sich täuschen. Ist Celestial Alignment gut? Keine Ahnung. In einer Skala von 1-10 ist alles drin. Ich sehe sowohl eine Welt, in der man diese Karte nur aus Meme-Decks und Trolden-Videos kennt, aber auch eine Welt, in der Druiden in Celestial Alignment rampen, sie spielen und der Gegner frustriert aufgibt. Karten wie diese, die die Hearthstone-Regeln dermaßen auf den Kopf stellen, sind immer mit Vorsicht zu genießen und ich denke, für das Spiel wäre es besser, wenn kein kreativer Deckbuilder ein Konzept findet, Celestial Alignment auszunutzen.
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Und nun geht es an die Top 3 und ich kann nur sagen, das Heilige Licht war Uther wieder einmal besonders gnädig.
Platz 3:
Cariel Roame
Letzte Erweiterung hatte ich High Exarch Yrel weit oben auf der Liste. Yrel hat mich gelinde gesagt enttäuscht, aber das hält mich nicht davon ab, erneut den Hut für eine Paladin-Legendary in den Ring zu werfen - und mich dabei optimistisch zu fühlen.
Im Gegensatz zu Yrel passt Cariel Roame nicht nur in einen Archetype, sondern könnte - und sollte- ihren Platz in mehreren finden. 4 Mana für eine 4/3 Rush/Divine Shield ist auch ohne den zusätzlichen Effekt bereits eine enorm starke Karte, aber der zusätzliche Mana-Discount ist natürlich die Kirsche auf dem Kuchen, sodass Cariel ihren Hammer oft genug schwingen darf. Ihre Schwester findet sie in meiner Top-10-Liste aber nicht, vielleicht hat sie da bei Tharsonis mehr Glück.
Platz 2:
Knight of Anointment/Ritter der Salbung
Hier kommt der zweite 1-Drop der Liste - und was für einer. Paladine dürsten so sehr nach Card Draw, dass sie in der letzten Erweiterung Novice Engineer gespielt haben. Der Ritter der Salbung kostet nicht nur die Hälfte, nein, er zieht sogar garantiert einen Holy Spell, wie z.B. ein Libram oder Hand of A’dal. Einfach eine wunderbare Karte, die sehr wahrscheinlich die kommenden 15 Monate nicht aus dem Paladin-Repertoire wegzudenken ist.
Und wer verdient den diesmaligen Thron? Ist es wie die letzten Male ein uralter Gott oder die Herrin der Scholomance? Besser! Es ist ein… Schwert.
Platz 1:
Sword of the Fallen/Schwert der Gefallenen
WHO AM I? NONE OF YOUR BUSINESS! Eine Paladin-Karte, die Geheimnisse aus dem Deck spielt? Damit haben wir noch nie schlechte Erfahrungen gemacht! Nach den großen Tagen des legendären Mysterious Challenger vermochte es keine Karte, Secret Paladin wieder ins Leben zu erwecken. Bis heute. Bis zum Schwert der Gefallenen. Um zu demonstrieren, wie absurd stark diese Karte erscheint, vergleichen wir die Karte mit einer der stärksten Waffen bisher: Prenerf Ancharr. 1 Mana weniger für ein Angriff weniger ist ein sehr guter Deal dafür, dass man das Schwert bereits in Zug 2 (oder mit der Coin in Zug 1) aufs Feld bekommt. Zwar sind Geheimnisse schlechter als Piraten, aber dafür zieht Sword of the Fallen nicht nur die drei Karten, nein, sie werden sogar ohne Manakosten gespielt. Und auch wenn die Geheimnisse nur 1 Mana kosten - im kommenden Format sind tatsächlich alle guten Secrets dabei: Avenge, Noble Sacrifice, Oh my Yogg.
Die Weichen sind alle gesetzt für die Rückkehr von Secret Paladin.
Um nochmal den Vergleich zu Ancharr herzustellen: Ancharr brachte im Alleingang Pirate Warrior zurück und war so stark, dass die Karte generft wurde (und immer noch gespielt wurde). Im Gegensatz dazu kann man Sword of the Fallen sogar zweimal ins Deck packen.
Als netter Bonus curved die Waffe direkt in die 3-Mana-Secret-Synergie-Karten Crossroad Gossiper und Northwatch Commander.
Wenn dieses Schwert nicht gut genug ist, Secret Paladin ins Leben zu erwecken, wird es niemals wieder etwas.