Ich packe meinen Koffer und nehme mit:
Ein großes Badetuch, eine Sonnenbrille, eine Tube Sonnencreme und natürlich einen Laptop, um am Strand Hearthstone spielen zu können!
Marin lädt uns ein auf eine Reise in sein neues Hotel auf den Spiralinseln, wo die neue Erweiterung präsentiert wird: PERILS IN PARADISE!
In seinem Luxusverwöhnresort serviert er die köstlichsten Drinks an Touristen von allen Ländern, Kontinenten und Klassen. Besagte Touristen sorgen jedoch nicht nur für einen klingenden Geldbeutel bei Marin, sondern vor allem für Kopfschmerzen bei Propheten wie Feuerrabe und Ilkay.
Bei jeder Klassenkarte in dieser Erweiterung müssen wir jetzt doppelt hinschauen, da sie nicht nur in ihrer eigenen, sondern auch in einer weiteren Klasse gespielt werden kann, was das fachgerechte Lesen der Kristallkugel um einiges kniffliger macht als üblich.
Davon abhalten lassen wir uns natürlich nicht, sondern präsentieren wie gewohnt unsere obligatorische Liste. Marin the Manager findet sich jedoch nicht in diesen wieder Zwar ist er offiziell eine Karte der kommenden Erweiterung, aber als Promo-Karte bereits seit über einem Monat spielbar und wird daher nicht berücksichtigt, auch wenn er einen Platz in der erlesenen Auswahl verdient gehabt hätte.
Aber keine Sorge, es gibt genügend andere gute Karten in Ilkays Top 10-Liste für Perils in Paradise - Viel Spaß beim Lesen!
Platz 10
Party Fiend/Feierbiest
Mittlerweile wäre es schon fast Ketzerei meinerseits, diese Liste NICHT mit einem 1-Drop zu beginnen, also bleiben wir der Tradition treu - Tharsonis wäre außerdem ansonsten bestimmt enttäuscht…
Lange ist es her, dass zwei 1/1 für ein Mana ein starkes Opening war (Alley-Cat, Living Roots, Lost in the Jungle, etc.), aber wenn man eine weitere 1/1 als Bonus dazusetzt, sieht es auch in heutigen Zeiten attraktiv aus. Die 3 Schaden ins eigene Gesicht sind für ein aggressives Deck größtenteils irrelevant bzw. je nach Deckarchetype ein Upside - wir haben immer noch Imprisoned Horror sowie Molten Giant und sogar in der kommenden Erweiterung gibt es Payoff-Karten wie den neuen Flamejuggler und vor allem Party Planner Vona.
Platz 9
&
Chillin’ Vol’jin & Hamm, the Hungry
Ilkay schummelt schon wieder und setzt zwei Karten auf einen Platz? Ja, aber hier ist es wirklich angebracht.
Bei diesen Touristen in der Liste stellt sich zuerst eine grundlegende Frage:
Wenn eine Karte es einer Klasse ermöglicht, eine extrem starke andere Karte in ihr Arsenal aufzunehmen, welche der beiden Karten gebührt die Ehre in der Liste? Der extrem starken Karte oder dem Touristen, ohne den die besagte extrem starke Karte für die Touristenklasse nur ein Wunschtraum wäre?
Um dieses Moralproblem zu entgehen, befindet sich beides in der Top-10-Liste - ein salomonisches Urteil.
Vol’jin ist eine gute Karte, aber -da bin ich ehrlich- nur als Tourist in dieser Liste. Der Effekt ist zwar stark, aber sehr situationell und seine Statline lässt zu wünschen übrig. Aber dank ihm hat Anduin Zugriff auf einige Karten, die sich in der Priester-Klasse sehr gut machen. Vor allem eine.
Hungry Hamm ist nicht einmal eine gute Karte und würde ohne den Touristentext in der Versenkung der ungespielten Karten versinken. Allerdings bekommen dank ihm Krieger Zugriff auf ein verdammt starkes Druiden-Set inklusive Ramp und es gibt einige Karten, die Krieger sehr sehr gerne früher spielen wollen als bisher (Brann, Odyn)
Von daher sind die beiden Touristen in dieser Liste, um hervorzuheben wie gerne beide Klassen aufs andere Klassenset zugreifen wollen.
Platz 8
Tortollan Traveller/Tortollanertouristin
Ein 3 Mana 1/5-Taunt, der eine Karte zieht erinnert sofort an einen anderen Diener, der viel gespielt wurde: Treasure Guard.
Der Tortollan ist aber natürlich viel stärker als der Naga es damals war, da er wie so vieles heutzutage einen eingebauten Manacheat mit sich bringt.
Ein Tutor für Zilliax, der dann zwei Züge früher gespielt werden kann? Sign me up. Sollte in jedem Druiden- und Kriegerdeck gespielt werden.
Platz 7
Grillmaster/Grillmeister
Das Abendcatering wird in Marins Hotel direkt vom heiligen Licht organisiert und gesegnet. In den Roben eines Paladin gehüllt brutzelt der Grillmeister fleißig unsere Steaks und garniert den Dinnerteller mit einer Karte zur Vorspeise sowie einer Karte als Nachtisch.
Ob jetzt die Lektion der Karte zu sein scheint, dass man seinen Koch töten muss, wenn man sein Dessert möchte, ist zweifelhaft. Stark ist sie aber auf jeden Fall.
Früher hätte ich bereits bei einer 4 Mana 3/4, die grundsätzlich zwei Karten zieht, bereits begeistert eine Aufnahme in die Top-10-Liste garantiert, falle ich mittlerweile, wo Card Draw beinahe nachgeworfen wird, nicht mehr auf solche Fallen rein. Spätestens seit Cornelius Roame bin ich hier etwas traumatisiert. Der gezielte Draw der teuersten Karte (nicht nur Diener!) ist jedoch enorm stark- man kann gezielt Reno ziehen z.B.
Oder Yogg.
Oder Amitus.
Oder was auch immer das Herz begehrt.
Platz 6
New Heights/Neue Höhen
Wild Growth für Warrior.
XXXXXXXXXXXXXX
Nach dieser fundierten Analyse gibt es auch natürlich dieses Mal die obligatorische
HONORABLE MENTION
Concierge
Wie schwer kann es denn sein, bei solchen Karten den Text „not less than 1“ hinzuzufügen?
Man muss es realistisch sehen - niemand wird Concierge ins Deck packen nur für etwas Value. Für eine 3 Mana 3/4 mit einem doch eher geringen Effekt opfert man keinen wertvollen Deckslot zu opfern, da gibt es genügend stärkere Karten.
Es sei denn… es findet sich eine mögliche OTK-Combo, bei der man dank Concierge den Gegner niederbrutzeln kann - vielleicht sind es (natürlich wie immer bei so etwas) die Druiden, die geklaute Magier-Karten mit Freuden reduzieren.
(dazu gleich mehr)
In jedem Fall gilt: Concierge wird entweder gar nicht gespielt oder ist Teil einer OTK-Combo.
In einer Welt kennt niemand die Karte und in einer anderen Welt hasst jeder die Karte - es gibt keinen Mittelweg.
XXXXXXXXXXXXXX
Platz 5
Mistah Vista
„What could possibly go wrong?“
Die Karte macht mir Angst und das auf mehreren Ebenen. Zum einen kann man mit dem Kampfschrei sehr viel Unfug anstellen (und Druiden sind historisch dafür bekannt, jede Möglichkeit aufs Unfugstiften erbarmungslos auszunutzen).
Zum anderen weiß ich nicht, ob man es möchte, dass Druiden Zugriff auf billige Damage-Spells und noch mehr Spelldamage haben. Eine Klasse, die bereits über Magical Dollhouse, Owlonius und Chia Drake verfügt.
Zudem bekommen Magier den teuren Spell Tsunami, der tatsächlich ziemlich gut aussieht, für 8 Mana jedoch etwas langsam zu wirken scheint. Wie praktisch, dass Mana für Druiden mehr eine grobe Richtlinie als eine strenge Regel sind. Tsunami wäre außerdem ein insane Spell, um ihn mit Mistah Vista erneut zu casten. Selbst wenn man ansonsten keinen anderen Zauber wirkt, wäre das bereits sehr sehr stark.
Ich hoffe sehr, dass meine Befürchtungen nur die Unkenrufe eines fehlgeleiteten Propheten sind, ansonsten wird die nächste Welle des Druidenhasses über die diversen Hearthstone-Foren spülen.
Platz 4
Sanc’Azel/Sand’Aburg
Erst stehen die Paladine am Grill, jetzt auf einmal spielen sie Sandburgen. Der Flavor der Erweiterung gefällt mir nicht, das gebe ich offen zu, zwei „Spaßerweiterungen“ in Serie müssen nicht unbedingt sein. Es wäre mal wieder eine ernstere Erweiterung angebracht, wie es z.B. den Angriff der Untoten beim March of the Lich King war oder den Mord in Castle Nathria.
Nathria erwähne ich hier auch aus einem anderen Grund - Remornia, Living Blade.
Ein Rush-Diener, der sich in einen anderen Kartentyp (Waffe) verwandelte und anschließend wieder zurück.
Sanc’Azel ist ein Rush-Diener, der sich in einen anderen Kartentyp (Location) verwandelt und wieder zurück.
Während es Remornia jedoch damals nur als Honorable Mention in die Top-10-Liste schaffte, bin ich beim Sandschloss deutlich optimistischer.
Zum einen kostet Sanc’Azel zwei Mana weniger, zum anderen passt er/es perfekt in ein bereits existierendes Tier-1-Deck: Handbuff-Paladin.
Man bufft ihn, er rusht in etwas, anschließend bufft er und dann rusht er erneut und bleibt weiterhin als Location für einen nächsten Buff liegen.
Platz 3
Sasquawk
Eine exzellente Karte für Hunter und die beste Priester-Karte des Sets. Allein für dieses Legendary lohnt es sich, Vol’jin zu spielen, auch wenn Death Roll - und im Falle von Automaton Priest die 1-Drop-Synergiekarten, auch sehr gut sind.
Sasquawk aber ist immens- man kann sowohl seinen Powerturn mit mehreren Thirsty Driftern oder einfach seine dicken Valuebomben Yogg, Zilliax oder Aman’Thul wiederholen. Und das schöne ist: Dank Karten wie Creation Protocol und Power Word: Synchronize kann man das erneut machen. Und erneut!
Platz 2
Sleep Under the Stars / Nacht unterm Sternenhimmel
Sollten die Wucherpreise in Marins Hotels zu hoch sein, bleibt immer noch die Option einer Outdoor-Übernachtung.
Wir alle erinnern uns, wie gut Branching Paths war und Sleep under the Stars ist zwar teuer, aber um einiges flexibler aufgrund der Mana-Refresh-Option.
Ich habe lange geschwankt, ob ich diese Karte auf Platz 1 oder 2 setze, aber letztendlich mich doch nur sehr knapp für die Silbermedaille entschieden.
15 Armor für 7 Mana ist zwar kein gutes Verhältnis, aber manchmal braucht man einfach Rüstung. 6 Karten für 7 Mana wäre früher ein gutes Verhältnis gewesen, mittlerweile ist es etwas teuer, aber manchmal braucht man einfach Karten. 4 Karten für 4 Mana ist tatsächlich gut und 2 Karten für 1 Mana (mit der Downside, dass man mit mindestens 7 Mana starten muss) ist fantastisch.
Und genau deshalb dachte ich, im schlechtesten Fall zieht man zwei Karten für 1 Mana. Wenn das immer möglich ist, muss die Karte gut sein.
Aber -ich wiederhole mich- die Flexibilität macht es so gut. Die Möglichkeit individuell anzupassen, wieviel Restmana man haben möchte, macht es in meinen Augen sogar noch ein gutes Stück stärker als es Branching Paths war.
Das gesamte Druiden-Set, angeführt von dieser Karte, sollte einen alten Bekannten zurück in Spiel bringen: Odyn Warrior. Mit den neuen Ramp-Karten kann man ihn früher als die letzten Monate ins Spiel bringen und Sleep under the Stars bietet nicht nur jede Menge Card Draw, sondern auch eine Menge Burst. Das Deck musste bisher Karten wie Verse Riff oder Heavy Plate spielen, um genügend Burn zu haben, aber alleine 2x Sleep under the Stars sind jeweils 15 Damage. (21 mit Razorfen Rockstar)
Bringt also die Luftmatratzen, schlagt die Zelte auf - und schlaft unter den Sternen
Platz 1
Horizon’s Edge / Bis zum Horizont
Nicht alles ist so rosig in Marins Urlaubsparadies, wie es scheint. Auf den umliegenden Gewässern treiben grausame Piraten und Seeräuber ihr schändliches Unwesen, angeführt von ihrem Flaggschiff Horizon’s Edge.
Die Karte repräsentiert 15(!) Schaden für nur vier Mana, was auch im Jahr 2024 noch immens viel ist.
Jetzt könnte man natürlich argumentieren, dass die Location nur alle zwei Züge geöffnet ist und es bestimmt an eine schwer zu erfüllende Bedingung geknüpft ist, sie wieder zu öffnen.
Lasst uns sehen: „Wird wieder geöffnet, nachdem ein befreundeter Diener gestorben ist“
So kann man sich täuschen.
Mit all den Möglichkeiten für Todesritter, das Board vollzukleistern (Mining Casualties, Crop Rotation, Army of the Dead) sollte es das leichteste sein, alle fünf Charges im Höchsttempo durchzubrettern, 15 Schaden zu verursachen und als angenehmen Nebeneffekt die Kosten von Seaside Giant auf (0) zu setzen.
Mich würde es fast mehr überraschen, wenn diese Karte nicht generft wird, als dass sie generft wird.
Zudem sorgt Horizon’s Edge für ein Novum:
Auf Platz 1 meiner Liste waren bereits Diener, Zauber, Hero-Karten und Waffen - und jetzt zum ersten Mal eine Location.