Es geht um das rumgerechne wieviel % Wahrscheinlichkeit besteht, 1, 2, 3, 4 oder mehr Seuchen am Stück zu ziehen und dem, was dann tatsächlich im Match passiert.
Über 100 Spiele werden sich die ausgerechneten Prozente vielleicht langsam annähern, aber das ist nicht wie wir unsere Matches wahrnehmen. Das sind immer nur die letzten und nächsten paar Spiele.
Und da wird man es eben mit allerlei „Anomalien“ zu tun bekommen wenn man davon ausgeht, dass bei jedem Match oder der überwiegenden Anzahl der Matches der statistische Durchschnitt eintreffen müsste. Das ist ein Trugschluss. Der statistische Durchschnitt entsteht u.a. dadurch, dass sich Ausreißer in beide Richtungen annähernd gleichoft ergeben - über einen sehr, sehr groß angelegten Beobachtungszeitraum.
Hier ist ein Beispiel für eine Münzwurfsimulation:
Münzwurfsimulation
Münzwurfsimulation:
Ergebnis der 100 Würfe:
KKZKKKZKZZZKZKKZKZZKKZZKKKZZKKKZZKZKKKKKZZKZZKZZZZZKZZZKZZKZZKZZKZKZZZKZKZKZKZZKZZKKKZZZKKZKZKZKKK
Serienanalyse:
Kopf:
1x Kopf hintereinander: 15 mal
2x Kopf hintereinander: 10 mal
3x Kopf hintereinander: 8 mal
4x Kopf hintereinander: 3 mal
5x Kopf hintereinander: 1 mal
Zahl:
1x Zahl hintereinander: 20 mal
2x Zahl hintereinander: 12 mal
3x Zahl hintereinander: 4 mal
4x Zahl hintereinander: 2 mal
5x Zahl hintereinander: 1 mal
6x Zahl hintereinander: 1 mal
Hier sieht man, dass es temporäre Strecken gab wo 6x hintereinander Zahl oder 5x hintereinander Kopf kam. Wenn das zum Beispiel 8 Spiele am Stück gewesen wären, läge das Verhältnis mit 6:2 bei 75% zu 25%. Auch wenn die Wahrscheinlichkeitstheorie suggeriert, dass die Chancen 50:50 stehen und sich entsprechend ausgleichen müssten, ist das in dem kurzen Zeitraum noch nicht geschehen und 6 Niederlagen auf 2 Siege über 8 Matches - was einen ganzen Tag an Spielen ausmachen könnte - fühlen sich auch entsprechend einseitig an.
Die größte Kluft gab es bei Wurf #40, da stand es 26 zu 14 für Kopf, also fast doppelt so hoch wie Zahl. Es könnte also selbst über 40 Spiele ziemlich einseitig ablaufen. Damit sowas sich ausgleicht muss der Beobachtungszeitraum erhöht werden, damit sich die Optionen zum Mittelwert annähern können:
Am Ende ist das Verhältnis wieder 48:52, weil sich die Anomalien ausgeglichen haben. Mittendrin spürt man die aber sehr deutlich. Die Erfahrung in der Praxis spiegelt also nicht unbedingt die theoretischen Wahrscheinlichkeiten wider.
Der OP kann tatsächlich 20, 30, 40 sehr einseitige Matches gespielt und daraufhin diesen Thread eröffnet haben. Und die anderen sehr guten Matches wo seine Gegner immer wieder viele Seuchen am Stück ziehen um diese negativen Ausreißer auszugleichen liegen noch irgendwo in der Zukunft in den nächsten 50+ Spielen.
Das liegt daran, dass statistische Stichproben wenn sie zu klein sind noch keine Chance auf die sogenannte >Regression zum Mittelwert< hatten, was das Beispiel oben zeigt. Deshalb sind Statistiken erst ab einer Stichprobengröße relevant, wo dieser Effekt eintreten konnte. Alles darunter kann durch Anomalien verzerrt werden.