Finde diese generelle Rhethorik von „Wenn eine Person es nicht verkraften kann, dass ihr in einer Situation X etwas [ggf subjektiv] Schlimmes passiert ist sie selbst schuld, soll sie sich halt nicht in besagte Situation begeben“ die hier gerade bei mehreren Leuten durchscheint mal wieder herausragend…
Wenn Person A Person B etwas antut, was nicht in Ordnung ist, (und ja, für ne Beleidigung ingame ist das überspritzt gesprochen, aber dennoch) dann ist Person A die schuldige. Ob Person B das jetzt einfach so wegstecken kann oder daran noch Tage oder Monate zu knabbern hat ist hierbei irrelevant.
Die Aussage „ist halt ein PvP Spiel heult halt nicht rum“ ist dabei also eigentlich völlig am Thema vorbei.
Denn die Tatsache, dass es A*löcher gibt, die Spaß daran haben andere Leute im Chat zu beleidigen ist das Kernproblem. „Spiel das Spiel halt nicht“ mag ein Symptom bekämpfen (dass sich Leute schlecht fühlen wenn sie beleidigt werden), es aber als Lösung hinzustellen ist schlichtweg falsch, da „alle Leute die schnell beleidigt sind spielen nicht mehr“ die Anzahl an Beleidigungen schlichtweg nicht reduziert. Das Spiel wird [bzw bleibt] halt nur toxischer.
Und dann endet am Ende jedes PvP Spiel als Sumpf aus Beleidigungen und Hass. Und wen das nicht stört, dem mag das vielleicht egal sein, aber in Ordnung macht es das deshalb trotzdem nicht.
(Andererseits sehe ich die Idee von „Wir zwingen jetzt Leute in irgendweche Kurse“ auch als nicht sinnig leider. Leute, die es nicht lernen wollen werden es nicht lernen, egal wie viel Zeit man sie zwingt irgendwelche Videos anzuschauen oder sonstwas. Eine tatsächliche Lösung abseits von dem, was bereits existiert [reporten und bei genug Reports gibt es dann Konsequenzen] sehe ich hier leider nicht. Die Menschheit im Allgemeinen wird man mit keinem System der Welt im Großen ändern können. Man kann nur versuchen, Intoleranz und negatives Verhalten einzelner einzudämmen.)
Jungs und Männern wurde seit jeher beigebracht, dass Gefühle zeigen eine Schwäche ist und sich verletzt zu fühlen ist absolut verboten, denn „ein Indianer kennt keinen Schmerz“.
Man darf sich nicht verletzt fühlen, sonst ist man schwach. Wer sich verletzt fühlt, ist schwach.
Das gilt nicht nur für sie selbst sondern auch für andere. Denn so erwartet das die Gesellschaft.
Wer erzogen wurde keine Gefühle zu zeigen (erziehen tun nicht nur Eltern sondern auch das soziale Umfeld), hält andere für schwach, wenn sie Verletzlichkeit zeigen.
Die üblichen Verdächtigen verteidigen das sogar noch, bzw. suchen die Schuld beim Opfer. Das kommt ja überraschend
Wer der Meinung ist, man sollte einfach ein Hobby meiden, wenn man „zu schwach“ dafür ist, hat defnitiv ein großes Problem in Sachen Moralvorstellung. Leute können sich nicht benehmen, hauen sexistische, rassistische und sonstwas Beleidigungen raus und Lösung des Problems ist: „Tja, Pech für dich, ertrag es oder zieh leine.“ Kannste dir nicht ausdenken
Findest du es auch lustig, dass ich die Tage in einem der kompetitivsten Zusammenhänge Overwatchs herabwürdigend als „Gamer“ bezeichnet wurde? Und das v.a. in dem Satz, man würde mich ja „als >Gamer< respektieren“, um so richtig deutlich zu machen, dass man genau das nicht tut, und das nur, weil es offenbar ein „richtiges“ Geschlecht fürs Videospielen gibt? Ist das lustig, oder einfach nur verletzend und vor allem erniedrigend? Ehrliche Antwort bitte.
Du verstehst offenbar nicht, dass Sexismus keine Beleidigung ist (nicht per se). „In die Haare bekommen“ impliziert ein beidseitiges Problem, über das Uneinigkeit herrscht und gestritten wird.
Ich bin gerade verwirrt. Woran störst du dich gerade? Dass „Gamer“ eine Maskuline Bezeichnung ist, oder wie?
Ich finds nur Lustig wie die Leute hier direkt wieder denken sie kennen einen weil man eine andere Meinung vertritt und man deswegen einen verkorkste Moralvorstellungen hat.
Ich kann natürlich Menschen sagen dass manche Hobbys/Berufe/Sachen nicht für sie gemacht sind, wenn sie sich in der Umgebung unwohl fühlen oder die negativen Erfahrungen dadurch zu persönlich nehmen. Unabhängig vom Geschlecht, Alter, Herkunft etc.
Wundert es dich?
Habe vorn paar Monaten ein Paper über das Thema geschrieben, und ne Studie gelesen, die gefunden hat, dass Frauen im Vc dann positiver (= immer noch schlechter als alle männlichen Spieler) wahrgenommen wurden, wenn sie sich anpassend-sanft artikulierten, also gemäß traditioneller Rollenbilder „weiblich“. Könnte man jetz sagen „Na gut ne, ist halt angenehmer, wenn Leute nett sind, ist doch klar“. Bei Männern war es aber genau anders rum - die wurden positiver wahrgenommen, wenn ihre Artikulation eher dominant, selbstbewusst und von den angehängten Bsp auch eher Richtung flamend gingen. Noch interessanter, wenn man sich die umgekehrten Bedingungen anschaut: die „netten, sanften“ Männer waren neutral, aber die dominant-selbstbewusst auftretenden Frauen … die waren die mit Abstand am negativsten ankommenden. Und das ganze wurde implizit getestet
Anders gesagt: männlich gut, weiblich schlecht, außer sie ist lieb und nett (und spielt Mercy).
Ich würd ja am liebsten Mal selbst x Wochen lang Vc benutzen und dann den Herren hier präsentieren, was da alles so zusammenkommen würde (I mean, als Frau DPS spielen…). Aber das würde ja auch nix ändern, da man sich hier seine „Meinung“, so undifferenziert sie auch sein mag, schon längst gemacht hat. Da ändern dann weder subjektive Erfahrungsberichte noch die Empirie etwas. Ich habe mich mehr und besser mit dem Thema auseinander gesetzt als jeder andere hier, aber natürlich weiß es jeder besser
Aber es geht doch m.E. darum, daß es gerade nicht unabhängig vom Geschlecht ist. Das dies aktuell noch überall vorkommt… Selbst in OW.
Es kann ja keine langfristige Lösung sein dann "Alternativen "zu suchen (müssen), dann nur in „Frauengruppen“ , „Frauensport“, „Frauenspaces“ auszuweichen um nicht genervt / belästigt zu werden.
Grundsätzlich sollte deswegen genau diese Diskussion auch in OW möglich sein. Damit -in diesem Fall- auch Frauen das Spiel spielen können ohne in 30% der Matches (oder ggf. mehr… whatever…) abgenervt zu sein oder sich gar belästigt zu fühlen.
Und ja klar, sind ggf. wieder die Leute davon genervt, die davon nicht betroffen sind - aber trotzdem werdet ihr bzw. wir diese Diskussion aushalten müssen. Alleine aus Solidarität usw.
Muß halt so lange belabert werden, bis sich „allgemeine Besserungen“ einstellen. Is so.
Ich habe nichts gegen die Diskussion, ich vertrete da aber einfach nur ganz abstrakt die Meinung dass gerade Shooter eine Männerdomäne ist und man sich dann eben Anpassen muss. Der Ton war hier schon immer etwas rauer.
Ich hatte die Zahlen für mein Paper versucht zu recherchieren. Das Problem ist, dass die meisten Quellen kaum Angabe darüber machen, was sie als „Gamer“ und „Games“ definieren, und die, die das tun, machen kaum Angaben darüber, wie sie an die Zahlen kommen. Ist ja auch schwierig. Der Durchschnitt, den ich da überschlagen hatte, ergab dann irgendwie ~30% der FPS-Spieler weiblich.