1. Wotlk
Rückblickend betrachtet, fand ich das Addon eher mäßig. Es war zwar viel neues, WoW fühlte sich damals weiterentwickelter an, aber der Content war damals schon eher weniger ansprechend für mich. Naxxramas war viel zu schnell durchgelaufen, Eiskronenzitadelle sehr langatmig und wer auch immer auf die Idee auf das Kolosseum gekommen ist, sollte wissen, dass ich gerne mal eine Antwort darauf hätte, wie man auf diese Idee kam, mittem im Kriegsgebiet ein feierliches Turnier abzuhalten.
Aber einige guten Sachen überwiegten damals. Wotlk war das Addon, in dem man zum ersten Mal so wirklich alle Klassen spielen konnte im PvE, in der jede etwas eigenes hatte. Nordend ist heute noch ein sehr schön anzusehendes Gebiet. Das Leveln fühlte sich runder an.
Es ist außerdem die Zeit in meiner Spätjugend und in den Anfängen meiner Zwanziger. Ich habe viele persönliche Erfahrungen gemacht, viele davon in der virtuellen Realität, in diesem Spiel. Gute und wichtige Erfahrungen.
2. Legion
Bis auf das Legendary-System war es die geilste Zeit für mich. Ich war in einer tollen Gilde, die einerseits progressorientiert erfolgreich raidete und im Kern eine angenehme Gemeinschaft sein konnte. Eine solche Gilde fand ich kein zweites Mal und ich bin der Meinung, da muss schon viel Glück mitspielen, um so etwas noch einmal erleben zu dürfen, denn ein solcher Bund war diese Gilde: Die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammengekommen.
M+ kam damals und hat mich sofort in den Bann gezogen. Fast alle Klassen spielten sich sehr rund, es gab haufenweise interessanter Lore und Content. Ich fand damals die Liebe zu vielen Klassen, die ich heute noch sehr gerne spiele. Der Hype um Dämonenjäger war magisch.
3. Classic und TBC
In dieser Zeit entdeckte ich WoW und tauchte in Azeroth ein. Schon 2002 mit Warcraft 3 war ich gefesselt von dieser Welt. Ich erinnere mich gerade beim Schreiben, mit Stufe 70 durch Düsterbruch gelaufen zu sein, um einfach nur die uralte Stadt Eldre’thalas zu erkunden. Ich habe mich damals sehr vertieft und einnehmen lassen durch das Design und die Vorstellung, wie sich die Bewohner an diesem Ort fühlten. Durch diesen Gedankengang bin ich auf das Rollenspiel gekommen.
So seltsam es klingen mag, aber ich lernte in dieser Zeit, auch erste Schritte in einer Welt, die außerhalb meiner Gedankenwelt entsprang. Ich bin autistisch. Zeit meines Lebens lebe ich in einer eigenen Welt, die mit der Welt um mich herum irgendwie miteinander verknüpft ist. Irgendwie heißt, dass ich mich sehr schwer damit tat, die Komponente der sozialen Gemeinschaft zu verstehen. Bis WoW kam und es mich langsam, aber stetig irgendwie beibrachte.
Würde ich nun darüber mehr erzählen, würde es am Thema vorbeigehen. Daher einfach festgehalten: Die Zeit in diesen beiden Abschnitten von WoW, hat für mich vor allem eine persönliche Bedeutung.