Es war einer dieser Tage. Einer dieser Tage, die einen in den Wahnsinn treiben konnten. Der Nachdruck, mit dem Valaris die schwere Holztür in den Rahmen schlug, hatte eine aggressive Beinote. Mehr, als nur eine Beinote hatte der Tritt mit dem imposanten Plattenstiefel der Paraderüstung, den das unschuldige Stück Holz direkt danach abbekam.
Es war einer dieser Tage, an denen man irgendetwas kaputt schlagen wollte. Hier, in Orgrimmar, diesem stinkenden, staubigen Loch voller Hinterlassenschaften und primitiven Grünhäuten gab es leider für einen Hauptmann des thalassischen Heeres erstaunlich wenig Wege, seinem Rang gemäß Dampf abzulassen. Also begnügte er sich damit, auch nochmal mit dem Panzerhandschuh gegen die Tür zu schlagen, während er die Augen schloss.
Es war einer dieser Tage, an denen man sich fragte, wann es endlich genug war. Der Schrecken, die Grausamkeit des letzten Einsatzes war noch nicht verdaut, da hatte man ihn schon in den Turm beordert. Mit dem Geruch von verbrannten Leichen in der Nase konnte er sich mit der seit Wochen wie eine Guillotine über allem schwebenden Frage beschäftigen, wie es nun im Bezug auf diesen erwachten alten Gott weiter geht.
Anfangs, als es vom Blutritterorden aus durchsickerte, hatten es alle als Gewäsch abgetan. Gerüchte. Instrumentalisierte Panikmache, die sicher irgendeine politische Agenda verfolgte. Aber nach und nach verdichteten sich die Hinweise. Die Schlinge zog sich zu. Es gab mehr als genug Indizien. Und dann kam der Befehl. Pandaria. Ein Kult. Kooperation zwischen Allianz und Horde.
Eigentlich war es ihm in den letzten Wochen schon klar gewesen. Die Waffenruhe bedeutete nicht, dass eine Stationierung ausbleiben wird. Dass es Feinde gibt, bei denen es keine Rolle spielte, ob die Banner, die man führt rot oder blau sind, war ihm auch bewusst. Aber wieso musste es ausgerechnet jetzt sein? Und wieso musste man ihm das Kommando übertragen?
Was ihm aber endgültig dazu veranlasste, nicht nur die Tür, sondern direkt das Ganze, verdammte Gebäude spalten zu wollen, war der Name, den er auf dem Papier finden konnte: Anesthra Mel’vanor. Von allen potentiellen Kommandanten, welche dieser verkappte Haufen Schreitermist von Allianz stellen konnte, mussten sie ausgerechnet die Magistrix zuteilen, um mit ihrem Gatten den Kindkönig zu vertreten. Es war einer dieser Tage, an denen Valaris sich fragte, womit er das verdient hatte. Welche Verbrechen hatte er begangen, dass das Schicksal ihn so sehr hasste. Dass es ihm diese Frau an die Fersen schnürte, wie eine Fußfessel.
Unbegründet harsch warf er die ausgezogenen Panzerhandschuhe in eine Ecke des temporären Quartiers, welches er in Orgrimmar bezogen hatte. Er hatte sich diesen Rang sein Leben lang gewünscht. Aber nun, da er ihn inne hatte, wurden ihm nach und nach die Schattenseiten offenbart.
Er war klug genug, um zu verstehen, dass es sinnvoll war, die Ren’dorei und ihr Wissen gegen den uralten Feind – sollte da ein Zusammenhang bestehen, er war sich noch immer nicht sicher, ob dieser Kult nicht einfach nur ein Haufen bekloppter Idioten war – zu gebrauchen. Dennoch ging es ihm gegen den Strich. Waffenruhe hin oder her, sie waren Verräter. Verräter am hohen Reich, Verräter an der Horde.
Allem in ihm widerstrebte der Gedanke, aber die Befehle verlangten es. Er musste die Kooperation gewährleisten. Musste seine Leute, sowie jeden anderen Soldaten der Horde zur Kooperation ermahnen. Musste mit gutem Beispiel voran gehen. Es war einer dieser Tage, an denen er nicht wusste, was er fühlen sollte. Fühlte er sich verraten? Genötigt, gegen sich und seine Prinzipien zu handeln? Oder war vielleicht der Tag gekommen, an dem er seine Denkweise überarbeiten sollte?
Als Co-Organisatoren freuen wir von der Anoduna Thero’sha uns bereits sehr auf den Plot! Wer mit unserer Gilde in Kontakt kommen möchte, wird dort eine gute Gelegenheit haben, sich mal gegenseitig zu beschnuppern.
Wir freuen uns auf alte und neue Bekanntschaften! :3