Gemeinsam stehen Ayreath und Falkyrn vor der großen Kohenlpfanne des Denkmals der Mondfederfeste und im Herzen des arrangierten Festplatzes. Das gesamte Denkmal wurde zu einem atemberaubenden Schrein der Aessina umgebaut. Übersät mit kosmischen Mondsymbolen, Glyphen über die Natur und Wildnis und Gebeten an die Natur, die Wilden Götter und der Elune, prangt er - verziert mit Blumen, Ranken, Edelsteinen und Talismanen - in der Mitte des großen Platzes.
Zahlreiche Stände wurden aufgebaut. Das Angebot schillert mit Kimchischnaps, Mondglühen, Ingwerwein und aller Arten darnassischer Spirituosen und Speisen.
Bunte Fahnen und frühlingsgrüne Dekorationen wehen in den sanften Brisen der Küste.
Mit der Hilfe der anderen vier Geschwister ist es den beiden gelungen, unzählige Girlanden voller prachtvollen Wurzelgeflechten und übersät mit geschlossenen Knospen um die Schreintore zu spannen und den Festplatz zu einem kleinen, behüteten Schrein voller Laternen und Festtagsemblemen werden zu lassen.
Der Druide blickt Ayreath an und nickt ihr zu - ein Signal, dass er bereit ist.
Ayreath stemmt nach erledigter Arbeit die Hände in die Hüfte und lässt den Blick rundum über den Festplatz kreisen. „Es ist lange her, dass diese festliche Stimmung spürbar war. Dies ist ein wichtiger Schritt nach vorn; in die Zukunft der Kaldorei.“ Sie schließt die Augen und tätigt einen tiefen Atemzug, ehe sie Falkyrn ins Visier nimmt und ebenfalls nickt. Die Hände legt sie vor sich ineinander. „Ich habe bisweilen nicht mit einem Druiden zusammen gearbeitet. Zumindest nicht in dieser Form. Du musst mir sagen, wie ich dir helfen kann, die Knospen zum Erblühen zu bringen.“
Falkyrn steht da - ganz so, wie man es von ihm gewohnt ist; diese große, von weitem gar hagere Silhouette. Breite Schultern, schmale Taille und Gliedmaßen voller stählernem Sehnendraht; sein Stand wie ein Darsteller ohne Rolle - neutral und nichtssagend. Doch auf Ayreaths Worte neigt er dankbar das Haupt und schenkt ihr ein wohliges, warmes Lächeln. Etwas an ihren Worten scheint ihn zutiefst zufriedenzustellen. „Es erfüllt mich mit Freude, dass du es so siehst. Das ist mir ein gutes Omen am Nachthimmel.“ Er nickt, dreht sich dann leicht zu ihr und blickt sie an. „Ich brauche deine Verbindung zum Mond und deinen Segen. Beschwöre das Licht des Mondes höchst selbst und mit seiner Wärme werde ich die nötige Energie ziehen, all die Schlummerlinge zu erwecken und sie ihre Versprechen erfüllen zu lassen.“ Dann hebt auch er die Hände und seine Gedanken schweifen auf die Umgebung, ohne von Klingenstolz wegzudriften. Erwartungsvoll sieht er sie an.
Die Priesterin fängt den Blick auf; aus irgendeinem Grund schaut sie Falkyrn eine ganze Weile lang an. Dann, ohne weitere Worte zu verlieren, dreht sie sich vom Festplatz weg, sodass sie mit ihrem Blick auf den freien Nachthimmel direkt über dem weiten Meer gerichtet ist. Mehrere Atemzüge lang steht sie da, ruhig, gar wie eine Statue, ehe sie schließlich ihre Hände erhebt und beginnt, leise Worte zu sprechen. Worte, die ihre Lippen verlassen und doch nicht zu hören sind. Je weiter die Worte voranschreiten, desto mehr dreht sie sich wieder dem Festplatz zu. In ihren Händen beginnt ein schwaches, silbernes Licht zu schimmern, welches die Energie in den Nachthimmel überträgt, so scheint es. Das Licht wird intensiver und es dauert nur ein paar wenige Augenblicke, ehe sich ein breiter Schimmer strahlenden Mondlichts über den Festplatz ausbreitet. Wie ein Schleier, der sich über die Szenerie legt.
Mit dem herannahenden Mondlicht kommt Wind von der Seeseite auf. Er trägt Wärme und den Geschmack von Salz mit sich. Zu Ayreaths Wirken funkeln die Sterne an diesem klaren Nachthimmel, als hätte sie einen Teppich aus unzähligen Diamanten herauf beschworen. Die wärmende Umarmung der Elune hüllt den Platz ein und segnet ihn und alles Leben speist sich an der freigesetzten Energie - so auch der Druide. Mehr Wind kommt auf. Die Brisen zischen und züngeln über den Platz. Die zahlreichen Samenkörnchen in den Verflechtungen der Girlanden nähren sich an der Wärme und dem silbernen Glanz und Falkyrn kann es spüren. Er geht vor Ayreath auf die Knie - dem Festplatz zugewandt und spreizt die Arme auseinander, als wolle er mit ihr eine Shivarra formen. Die Hände drücken sich dem Himmel entgegen und die krallenbesetzten Finger krümmen sich fangend in die Luft. Er schließt die Augen und konzentriert sich. Sein Geist schwirrt ab, gleitet in das Netzwerk und in den Traum, wenn auch nur für Sekunden. Die Luft um sie beide herum flimmert. Goldene Blitze aus Naturmagie speisen sich in das Mondlicht. Die Energien der Samenkörnchen, die so erfüllt werden, nehmen dem Druiden eine immense Arbeit ab. In der Kombination ihrer Kräfte surrt und zischt die Naturmacht um die beiden. Moos schwemmt über die Ritzen des Pflastersteines, formt erneut schäumende Wellen des Lebens um sie, aus dem Blumen und Halme im Überfluss wuchern. Dann surrt die Magie über den Platz, als Falkyrn die Hände krampfend nach vorne streckt und Blätter wirbeln durch die beschworenen Luftzüge. Grüne und goldene Funken knistern durch die Umgebung, saugen sich mit dem Mondlicht voll. Es klirrt und sirrt magisch und auf einmal ertönt das Geräusch von hunderten Knospen, die sich allesamt frohlockend und voller Eifer öffnen. Glanz und Funkensprühen ergeht um den Platz und voller Eifer sprießen die Girlanden in Elunes Mondlicht. Prachtvolle Blüten: Grün, blau, rosa, rot, orange, violett, türkis, cyan, azur und alles, was man dazwischen finden kann. Sie alle erstrecken sich und wachsen zur Reife heran, um den Platz zu dem Hain der Aessina werden zu lassen. Sie schlingen sich um leuchtende, magische Lampions und die Pylonen. Es ist ein Teppich aus schillernden Farben und intensiven Eindrücken - gemeinsam geschaffen von Ayreath und Falkyrn. Der Druide lässt die Arme sinken und atmet tief durch.
„Lass dies Denkmal eine Erinnerung an unsere Zusammenarbeit sein - an die Einigkeit der Schwesternschaft und des Zirkels der Druiden, der weisen Hirten und Hirtinnen unseres Volkes. Elune und Malorne, Tyrande und Malfurion. Wir sind alle unter den Sternen vereint.“