[A-RP] Clarke'sche Extrakt- und Pigmentwerke - CEPW

Die kühle, salzige Brise der See ist der Hafenstadt Boralus ein so steter Begleiter, wie die Wärme der Begleiter des Feuers ist. Mit Gischt gekrönte Wogen branden an Stein und Kiel gleichermaßen, werden durch Kaimauern in ihrer steten Wanderung gestoppt und finden so ihren Meister in den massigen Fingern und Armen des Hafens, wo Kanäle aus dem Landesinneren ihr Wasser ebenso in den Ozean, wie in die inländische See des Tiragardesunds entlassen. Oberhalb der Stadt erheben sich die hohen Gipfel des nördlichen Gebirgszugs, hinter dem das Sturmsangtal seine Wiesen ausstreckt, während weit im Westen die verfluchten, düsteren Wälder Drustvars lauern. Ostwärts hingegen, mit Blick auf den Ozean, lässt sich bloß eine Kaskade schiefergrauer Wogen ausmachen, getrieben durch eben jenen kalten Wind, der die Hafenstadt seit ihrer Erbauung heimsucht.

Ein schwerer, hölzerner Leib schiebt sich durch die Wellen, bricht ihre Kämme und steigt auf ihren Rücken empor, nur um gleich darauf wieder und immer wieder abzusacken. Die geblähten Segel treiben den Rumpf, während die Mannschaft an Deck routinierte Betriebsamkeit an den Tag legt. Im Bauch des Schiffes warten eine Vielzahl von Handelsgütern auf ihre Löschung, derer sich im Hafen nicht nur eine Vielzahl kräftiger Hände, sondern auch das Konstrukt eines Krans annehmen.

Einige der Kisten finden ihren Weg auf einen Karren, wo sie von fachkundiger Hand befestigt und schließlich auf den kurzen, landgebundenen Teil ihrer Reise geschickt werden. Klappernd und knarrend, das stetige Klopfen von Hufen auf Stein vor sich hertragend, sucht das Gespann seinen Weg durch die gepflasterten Gassen der Stadt, dabei immer wieder aufgehalten durch plappernde Passanten und aufmerksame Wachen, andere Karren, Reisende und Handwerker, die die letzten Zeugen des einstigen Pirateneinfalls ausbessern. Der Kutscher, der die teils beklemmenden Gassen, teils weiten Straßen der Stadt wie seine Westentasche kennt, lenkt den Gaul mit ruhiger Hand, wissend, dass ihm selbst mit Hast oder Eile ohnehin nicht gedient wäre.

Letztlich passiert die Fracht ein großes, bogenförmiges Schild mit der Aufschrift

Clarke’sche Extrakt- und Pigmentwerke



Eine Weile lang passiert nichts, während der Kul Tiraner seine Lieferung anmeldet. Dann werden die Kisten von kräftigen Angestellten vom Karren gehievt und auf kleineren Wagen fortgeschoben. Mit einem Eisen stemmen sie die Deckel der Kisten auf, sodass endlich das darin geladene Mineral ersichtlich wird. Auf den ersten Blick mag es wie jeder andere Stein erscheinen, ehe dem geneigten Betrachter die farbigen Einschlüsse darin ins Auge springen. Einer ausgiebigen Sichtkontrolle unterzogen, landen sie auf einer Plattform, die sich, begleitet vom Quietschen einer sperrigen Kurbel, nach unten bewegt. Wenig Tageslicht dringt durch den offenen Schacht hinab, doch Fackeln an den Wänden spenden ausreichend Licht, um mehrere Gebilde aus schwerem Stein und ein kompliziertes Gestänge aus Holz und Stahl zu erblicken. Eine routinierte Geste legt einen Hebel, verstärkt mit Eisenbeschlägen, um und die hinterste der Mühlen gerät in Bewegung, angetrieben von der stoischen Flut des Kanals.

Das gelieferte Gestein sollte sich seiner Form entledigen, feiner und feiner vermahlen werden, um schließlich seinen eigentlichen Schatz, das eingeschlossene Pigment, freizugeben, das weiter ausgefiltert wird, nur um einen Atemzug der Ewigkeit später, neu verpackt in einer anderen Kiste, wieder auf einem der vielen Schiffe zu landen und seine weite Reise in die Ferne anzutreten.



OOC


Die Clarke’schen Extrakt- und Pigmentwerke sind genau das, was der Name vermuten lässt: Ein produzierendes Gewerbe, das sich auf Pflanzen-, Erd- und Mineralpigmente, sowie medizinische Pflanzenextrakte spezialisiert hat.

Ohne viel Aufwand kann man in Erfahrung bringen, dass sowohl ganz mundane Pigmente zum Zwecke der Malerei und Schreiberei verfügbar sind, als auch solche mit magischem Potential, aus denen sich Spruchrollen und Glyphen herstellen lassen. Begrenzt ist das Portfolio allerdings durch die Verfügbarkeit der Ausgangsmaterialien (Materialien aus Konfliktgebieten und solche, die sich nicht ohne unverhältnismäßigen Aufwand zum Werksgelände transportieren lassen) und durch besondere Anforderungen an die Herstellung der Pigmente.

Hinsichtlich medizinischer Extrakte hat sich das Unternehmen auf einige wenige Produkte spezialisiert:
Produkt Anwendbarkeit Anwendungsform
Wundheilmittel Endprodukt Flüssigkeit
Wundheilmittel Zwischenprodukt Pulver
Fiebersenker Endprodukt Flüssigkeit
Brandsalbe Endprodukt Salbe
Gegengift-Vorstufe Zwischenprodukt Flüssigkeit
Durchblutungsförderer                       Endprodukt Öl
Beruhigungsmittel Endprodukt Öl
Entzündungshemmer Endprodukt Salbe
Entzündungshemmer Endprodukt                        Flüsssigkeit (Inhalation)
Stimmungsheber Endprodukt Flüssigkeit
Manatränke Endprodukt Flüssigkeit

Neben den bereits im Portfolio befindlichen Waren, bieten die CEPW auch Lohndienstleistungen wie Vermahlung, Einfärbung von Substanzen und Anmischung von Farbpigmenten an.

Das Portfolio basiert auf dem Ingame-Beruf Inschriftenkunde, der Liste der Kräuter im Aldor-Wiki und dem Real Life (betrifft nur Pigmente). Einige Herstellprozesse, die IRL existieren, wurden übernommen und ggf. anders benannt. Ägyptisch Blau und Ägyptisch Grün werden iC beispielsweise als Brandblau und Brandgrün bezeichnet, da das Brennen ein wesentlicher Teil des Herstellprozesses ist.

Ansässig in Boralus, ist das Unternehmen natürlich ständig auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern, wie beispielsweise:

Kunden

  • Schreiber
  • Tintenhändler
  • Inschriftenkundige
  • Maler
  • Restauratoren
  • Ärztehäuser
  • Militärs, bzw. Lazarettverantwortliche
  • Abenteurer, Exkursionsverantwortliche, Forscher
  • Akademien
  • Wiederverkäufer


Lieferanten

  • für Rohmaterialien, wie…
    o Gestein mit Pigmenteinschluss
    o Kreide, Kupfer, Schwerspat, Zinkspat, Malachit, Azurit, Cinnabarit, Baryt, Kaolin, Kohle
    o Pigmentreiche Erden
    o Quarzhaltiger Sand
    o Kräuter
    (Von diesen Dingen könnte man wissen, dass sie in der Pigmentherstellung Verwendung finden)

  • für Hilfs- und Betriebsstoffe, wie
    o Säuren (Essigsäure, Ameisensäure, Schwefelsäure…)
    o Laugen (Natronlauge, Kalilauge)
    o Alkohole
    o Öle
    o Versandkisten
    o Gebrauchswerkszeuge wie Mörser
    o Holzwolle
    o Tiegel
    o Phiolen und Fläschchen


Dienstleister

  • Transporteure für Seetransport
  • Transporteure für Landtransport
  • Handwerker für bspw. Reparaturen oder Neubauten



Die Clarke’schen Extrakt- und Pigmentwerke sind vor einigen Wochen ins Leben gekommen und besitzen wenig Präsenz im alltäglichen Rollenspiel. Da es sich um ein Produktionsunternehmen handelt, das vor allem professionelle Kunden (berufliche Künstler, Schreiber, Ärzte und Heiler etc.) anspricht, besitzen die CEPW kein Ladengeschäft, das regelmäßig öffnen könnte. Zukünftige Auftritte auf Märkten oder Messen möchte ich damit nicht ausschließen, jedoch wird die Zukunft zeigen, in welchem Umgang diese stattfinden werden.

Dieser Post dient vorrangig der OOC-Suche nach RP-Möglichkeiten, die iC natürlich unterschiedlichste Formen und Verläufen nehmen können. Kontakt am liebsten via Discord, da ich ingame eher unregelmäßig anzutreffen bin.

Discord-Tag: Fang from the Nunakin#0001.

Alternativ dennoch gern auch ingame an Amizade.
26 Likes

Eine Kiste mit Trauben und Eis

 
So grimmig und schneidend die Küstenböen des Tiragardesunds an vielen Tagen auch sein mögen, so gibt es auch einige, an denen das unsichtbare Kleid der Stadt seine Zähne versteckt. Anstatt, wie so oft, der Einwohnerschaft der Stadt durch Leinen, Wolle und Lederverbundnähte gleichermaßen zu beißen, ergibt sich der Wind an diesem Tag ausnahmsweise dem Eindruck des aufkeimenden Frühlings. Der Schein der Sonne taucht die massiven Holzfassaden, Pflasterstraßen und immerwährenden Kaimauern, Planken, Segel und Rümpfe, Kupfer- und Schindeldächer und so manches Gesicht gleichermaßen in angenehme Wärme. Selbst die Wellen, die ansonst aus der einförmig zerklüfteten See hereinrollen, tragen heute ihr schönstes Himmelblau und laden geradezu ein, die Weiten des Meeres bis an die fernen Küsten der Östlichen Königreiche oder bis hinauf in die unwirtliche Nördliche See anzusteuern. Ein wahrlich trügerisches Bild, ist die Nördliche See doch bekannt als Heimat von Packeis, Sturm und blindwütigen Seeungeheuern, die Schiffe und ihre Mannzahl ganz ungeachtet ihrer Herkunft in die Tiefe holen.

Unter wesentlich sanfteren Bedingungen steuert ein kleines Boot, getrieben vom Ruderschlag zweier Männer, einen Liegeplatz in einem der Kanäle an. Es schiebt sich den Strom hinauf, in beachtlichem Tempo, handelt es sich doch um erfahrene und geeignete Männer an Riemen und Bug gleichermaßen. Am untersten der vier Plätze, die der Steg ohnehin nur Beibooten und Schaluppen bietet, machen sie fest und steigen an Land. Einer von ihnen holt einige Unterlagen, bisher gut verpackt und vor Spritzwasser geschützt, zu Tage, während ein anderer aus dem kleinen Stauraum zu Füßen der Ruderer eine Kiste an Land hievt, die das Wappen des Hauses Löwenbrück zeigt. Beide dieser Männer suchen zielstrebig ihren Weg, hinauf die Stufen, die von der Landestelle zum zentralen Platz der Clarke’schen Extrakt- und Pigmentwerke führen. Sie betreten ein Gebäude mit offener Tür, die sich im Windschatten eines weiteren Gebäudes befindet. Einige typisch knapp gehaltene Worte später verlassen sie das Büro wieder, in Begleitung eines Mannes, der ihrem kräftigen Körperbau in wenig nachsteht. Einzig einem sehr abhackten Gang, rührend aus einem Hinkefuß, ist es wohl geschuldet, dass er selbst keine schweren Kisten und gefüllten Fässer mehr verbringt, sondern sich tagein, tagaus Papier und Tintenfass widmet.

Wenig später werden den beiden fremden Männern zwei Kisten vor die Füße gestellt. Beide sind unverschlossen und gewähren bereitwilligen Blick auf das zu ladende Gut. In der größeren der beiden Boxen sind verschiedene Teile von Pflanzen verpackt, voneinander getrennt in drei unterschiedlich großen Segmenten der selben Kiste. In allen dreien ist je ein metallener Kasten eingelassen, der dem wertvollen Gut eine zum Transport geeignete Umgebung bietet. Die Kapseln des Ankerkrauts sind lose im ersten Kasten gelagert. Im zweiten Kasten bewegt sich ein zäher Brei - Wasser, vermengt mit der eigentlichen Ware, Sirenenpollen. Zweifellos eine Maßnahme, damit eben jene Pollen beim Öffnen der Sendung am Zielort nicht ihre eigenen Wege in einer Windböe oder im Luftzug einer unachtsamen Bewegung suchen. Auch der dritte Behälter ist mit Wasser gefüllt, in dem Knollen und Knospen der Flussknospe bei jeder Bewegung auf und ab schaukeln. Ein knappes Nicken der Seemänner und die Kästen werden verschlossen, die Umverpackung mit Holzwolle aufgefüllt, ihrerseits mit einem Deckel besetzt und zugenagelt. In der zweiten Kiste verbirgt sich die Ware in einer üppigen Schicht aus gebrochenem Eis. Das, in der Ernte aufwändigste, Kraut wird vorsichtig umgelagert in die bisher leere Kiste mit dem Wappen des Adelshauses, zusammen mit einem kleinen Teil des Eises. Mehr würde es nicht benötigen, ist die Kiste doch verzaubert, eine konstante, sehr niedrige Temperatur zu bewahren.

Ein paar Unterschriften und einige gemurmelte Worte später, kehren die beiden Männer zum Pier zurück. Die Kiste mit dem Wappen des Adelshauses und die Zweite, mit dem Wappen der CEPW - einer mit einer Flüssigkeit gefüllten Schale und eine zweite, schräg dahinter und teilweise verdeckt, mit einem Häufchen Pulver - verstauen sie im Boot. Einen Augenblick später folgen sie bereits der Strömung abwärts, gen See und gen Schiff, der Heimreise entgegen.

Mit bestem Dank an das Gut Löwenbrück für authentisches, sehr unterhaltsames Rollenspiel!   :heart:


Die Clarke’schen Extrakt- und Pigmentwerke suchen weiterhin nach Geschäftspartnern aus aller Herren Ländern und Branchen!