Als das Ladenschild wie ein jeden Donnerstage vor die Türe der Schreibstube gestellt wurde, um die wöchentliche Öffnung zur achten Abendstunde zu signalisieren, fanden sich darunter einmal mehr die Neuzugänge im Sortiment der Schreibstube angehangen.
Leseproben der Werke, die neu zum Archiv hinzu gefunden haben:
Die Geheimnisse von Saronit
‚Die Geheimnisse von Saronit - Entstehung, Eigenschaften und Anwendungen‘ ist eine von Fyrcair von Braunfeld verfasste Abhandlung über eines der verrufenen Metalle Azeroths.
Entstehung, Eigenschaften und AnwendungenEine Forschungsarbeit von
Fyrcair von Braunfeld
Novize am Magiersanktum zu Sturmwind
Einleitung
Einfinden und einschiffen im Hafen von Sturmwind.
Saronit, auch bekannt als das Blut des alten Gottes Yogg-Saron, ist ein mysteriöses und gefährliches Material, das in den eisigen Regionen von Nordend zu finden ist. Seine Entstehung ist mit den Aktivitäten des Alten Gottes Yogg-Saron verbunden. Obwohl der Alte Gott in Ulduar eingesperrt wurde, floss sein schwarzes Blut durch ganz Nordend und kristallisierte zu Saronit, wodurch alles, was es berührt, korrumpiert wird.
In dieser Forschungsarbeit gehe ich auf die Eigenschaften, Verwendungen und potenziellen Risiken von Saronit ein.
Eigenschaften von Saronit
Saronit zeichnet sich durch seine bläuliche Färbung aus, die von grünlichen und violettfarbenen Schlieren durchzogen ist.
Es gilt als eines der widerstandsfähigsten Metalle und ist sowohl leicht als auch robust. Es hat die einzigartige Fähigkeit, die meisten Magien zu absorbieren oder zu annullieren, was es zu einem begehrten Material für die Herstellung von Rüstungen, Waffen und anderen Gegenständen macht.
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von Fyrcair von Braunfeld
Eine Poesie von Leben
Ein Band über das Leben. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Poesie aus dem Wort: Leben. Einfach zu sprechen, unmöglich zu sein.
Eine Definition von Gebrochen, in einem Kontext, der für manch einen klar und für ein anderen unklar erscheinen kann.
Ein Satz reicht aus
Ein großer Baum – Inmitten eines prachtvollen Gartens. Die Blumen stehen in völliger Blüte – Reicht doch nur ein Satz aus, um diesen Garten umzugraben.
So stramm, so prächtig – Dieser Baum, den wir gesät haben. Mit vielen Ringen, erzählt es uns jene Geschichten, die keiner kennt. Da stehen wir, vor diesem Baum. ‘Wohin hätte ich abbiegen müssen?’ Ein Schrei, aus tiefster Seele, der Verzweiflung nahe. Was kann schon ein einfacher Baum von sich geben, der selbst nicht mal die Wege kennen kann.
Der Baum, mit seiner Krone, starrt auf einen hinab. ‘Wohin hättest Du denn abbiegen wollen?’ – Eisern, die Stimme, die da spricht. Von dem Innersten, was wir pflanzten und gegossen hatten. Klein und bekümmert, starren wir auf den Boden. ‘Nach links, als ich rechts ging. Gerade aus, als ich rückwärts war. Rechts, als ich links wollte?’ Zittert das kleine Stimmchen und wimmert im Unterton.
Der Baum lässt die Krone sprießen – Der Frühling bricht heraus. Es ist das Mal, an dem wir zur Geburt auf diese Welt gestoßen sind. Oder war es der Sommer, der Herbst, gar der Winter? ‘Was hättest Du gewollt, wohin Du gebogen wärst, was Du nicht bist?’, erwidert die Stimme des Baumes, in unserem Innersten.
‘Gelebt’, war die Antwort des Unseren, als wir vor uns selbst standen. Die Kronen wiegen in alle Richtungen, wie ein Windzug, der die Laufbahn ändern kann. In diesem Garten, da sprießen die Blumen, denen wir begegnet waren. Da sind jene Gräber, die wir mit unseren Händen gegraben hatten. Und da ist auch dieses Haus, dass nahezu verbrannt war.
‘Du hast gelebt. Jeden Frühling, jeden Sommer, jeden Herbst und jeden Winter. Dein Herz hat geschlagen. Du hast geatmet. Du hast gelebt, wie Du es wolltest. Und nun, stehst Du hier.’ Ein Baum, den wir unser Leben nennen. Jeder hat ihn in sich drin – Ob groß, ob klein, es ist unser Vermächtnis, der vergangenen Zeit.
Die Trübsale begannen
Die Krone, des Baumes, wirkt dunkler. Der Garten, in dem wir stehen, wirkt kälter. Das Blau am Horizont verschwindet in einem Grau. Und wir, fangen mit der Trübsal an, alles zu vergessen.
Jene Blumen, die wir so sehr geschätzt und gepflegt hatten, verlieren ihre Schönheit. Jedes Grab, das wir mit den eigenen Händen ausgehoben hatten, sinkt tiefer hinab, sodass wir es nicht mehr erreichen können. Und dieses Haus, was das Eigenheim war, wird spröde, fällt in sich zusammen.
Es ist ein Zyklus, den jeder durchmacht. Ab früher oder später. Diese schöne Blüte, welche das Herz damals höher schlagen ließ, lässt einen erstarren. Das Grab, wofür nicht einmal eine Träne floss, lässt uns hinab sinken auf den Boden – Und laut schreien. Es ist ein Unterschied, von dem, was damals war, zu heute.
Auch wenn wir rechts abgebogen sind, ändert es die Tatsache nicht, dass es nun nach links ging. Obwohl wir damals nach links gegangen waren, hat dieses Grab jetzt den linken Weg, für uns eingeschlagen. Wir wurden verrückt, weil diese Blume, die wir mal gepflanzt hatten, nicht erblühte. Aber nun, reißen wir den Samen heraus, der nicht sprießen wollte.
Es ist auch dieses Fundament, in diesem Haus, das wir eingerichtet hatten. Jenes wird nicht mehr geändert. Aber an den Wänden, da würden noch neue Schränke hinpassen. Das Fenster, mit einem wunderschönen Ausblick, wäre doch ein Blumengesteck ganz schön. Auch die Tür, müsste neu geölt werden – Dafür, finden wir jedoch keine Zeit mehr.
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Eine Poesie von Schicksal
Ein Band über das Schicksal. Teil einer Buchserie der Lyrik von Margot van Houndvill.
Poesie aus dem Wort: Schicksal. Bekämpfen wir es oder knien wir nieder?
Eine Definition von Schicksal, in einem Kontext, der für manch einen klar und für ein anderen unklar erscheinen kann.
Wenn es bestimmt ist, können wir ihm entkommen
Die Augen schließend – Für einen Moment, der Ewigkeit. Da kommt unser aller Trost, als wäre es dem eigenen Glauben gleich. Wenn es bestimmt ist, können wir ihm entkommen – Als hätten wir es mit unseren eigenen Händen geschmiedet.
Es ist der schmale Grat, auf dem wir uns befinden. Die kleinen Entscheidungen, die wir jeden Moment aufs Neue treffen. Jede Abzweigung, mit einer hübschen Laterne – Und auf der anderen Seite, die Dunkelheit, wovor wir uns fürchten.
Aus Glas, das jeden Moment zerbrechen kann – Wie ein Mosaik unserer eigenen Tränen. Wenn wir fallen, wie tief – Bis wir aufschlagen? Es ist unser Buch, das wir mit Geschichten und Erlebnissen verfassen – Wie ein kleiner Diamant, den wir nach und nach schleifen.
Aber selbst ein Diamant hat Kanten und Ecken, die nicht passend zu dem geformt werden, von dem Weg, den wir gehen. Schauen wir zurück, so weit wie unsere Augen reichen mögen, was sehen wir? Es ist etwas Unvollkommenes, perfektes.
So perfekt, dass wir daran zweifeln, dass es wahr sein kann. In jeder Bedeutung, die wir etwas mehr Verlangen geben, sträuben wir uns, etwas anzuerkennen. Das, was wir nicht sehen können, bleibt im Verborgenen, ungesehen und vorherbestimmt. Es ist unser aller Schicksal, so heißt es – aber was ist unser Schicksal?
Haben wir es in den Händen, oder gibt es gar den Leitfaden
Wir betreten den Raum, welcher einer Bibliothek ähnelt. In jedem Regal stehen haufenweise Bücher – Da fragen wir uns, haben wir es in den Händen, oder gibt es gar den Leitfaden zu finden?
So viele Erklärungen über Gefühle, den Sinn, das Licht – Gut und Böse. Aber in keinem dieser Bücher, die wir lesen können, finden wir das, was wir benötigen. Gehen wir zugrunde, in dem Wissen, was noch vor uns liegt? Oder zweifeln wir an dem, was vorherbestimmt sein mag?
Es kann weder gut noch böse sein. Aber es kann auch etwas Unvollständiges sein, was uns blüht. Die Vergangenheit ist bereits beschrieben von denen, denen wir begegnet waren. In der Gegenwart übernehmen wir das Handeln – Nur auch in der Vergangenheit hatten wir es in den Händen.
So ist also dieses Schicksal, welches für uns vorbestimmt ist – Wenn alles, was wir nun bereits getan haben, in unseren Händen lag? Es war unsere Entscheidung, diesen Weg gegangen zu sein und nicht die Abkürzung. Es lag in unserer Macht, diese Worte über unsere Lippen fließen zu lassen, statt einen Rückzieher zu tätigen. Es war unser Gefühl, das wir in dem Moment gespürt hatten, als es ausgelöscht zu haben.
Wie kann etwas unser Schicksal sein, wenn all das, was wir sind – uns auch ebenso ausmacht? Wie kann etwas so mächtig sein, dass wir Angst vor etwas haben, wo wir nicht mal wissen, dass es existieren kann? Da stehen wir auf diesem schmalen Grat – ahnen nichts von dem, was vor uns sein mag. Haben Angst davor, den nächsten Schritt zu gehen, in der Ungewissheit, dass das unser Schicksal sein kann.
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von Margot van Houndvill
Reiseratgeber einer Zeitreisenden: Sturmwind
Ein Reiseratgeber von Smindra, einer Dractyr. Thema dieses Buches ist das Zurechtkommen in fremden Städten am Beispiel der königlichen Hauptstadt Sturmwind.
VorwortWahrscheinlich seid Ihr, liebe Leserin, lieber Leser, per Zufall an dieses Buch gelangt. Vielleicht wurde es Euch auch empfohlen. Sollte das der Fall sein, richtet der Person bitte meinen Dank aus.
Ich wollte dieses Buch schreiben, um jemandem wie mir in dieser neuen, fremden Welt einen Ratgeber zu bieten.
Ich selbst erwachte vor einem Jahr aus magischer Stasis, kämpfte mich aus zerrütteten Katakomben an die Oberfläche und wurde von dem Sternenhimmel gegrüßt. Der Sternenhimmel strahlte hell wie vor meinem langen Schlaf – jede Konstellation, die beiden Monde waren, so wie ich es kannte – wie ich später lernte, die „Weiße Dame“ und das „blaue Kind“ hießen die Monde. Ich war glücklich, doch dieses Glück hielt nicht lange, die Welt um mich hatte sich verändert.
Wer weiß, wie viele Jahre vergangen sind, doch nun musste ich mich in dieser neuen, anderen Welt zurechtfinden. Meinen Platz finden. Mein erster Ort außerhalb der Dracheninseln war Sturmwind, eben jene Stadt der Legenden und Helden, in der Ihr wahrscheinlich dieses Buch erwarbt. Ich fühlte mich oft verloren und allein, wollte diese Welt verstehen und lernen darin zu leben, nicht nur zu überleben.
Daher, lieber Leser, liebe Leserin, schrieb ich dieses Buch.
Smindra
Überleben in Sturmwind und anderen Städten
Das Überleben in einer Stadt wie Sturmwind gestaltet sich einfach, wenn man weiß sich anzupassen.
Für mich waren diese drei Punkte neu:
- Münzen sind wertvoll!
- Schlaft die erste Nacht nicht an einem Baum!
- Wenn Ihr hungrig seid und keine Münzen besitzt, probiert es bei der Armenspeisung oder einem der vielen Gasthäuser: Die durstige Pranke im Zwergen-Distrikt ist ein guter Startpunkt.
Wenn Ihr Euch wie ich mich damals gefragt habt: „Wozu dienen diese kleinen, runden >Metallscheiben?“
Das sind Münzen! Es gibt Sie in Kupfer, Silber und Gold
Je nach Metall:
- 100 Kupfermünzen sind ein Silber
- 100 Silbermünzen sind ein Gold
- Eine Goldmünze sind 100 Silbermünzen
- 100 Silber sind 10.000 Kupfer
Einfache Mathematik!
Sollte man fähig sein, gar 10 Goldmünzen zu sparen, so kann man, sofern genug Platz vorhanden, einen Berg aus Kupfermünzen in seinem Hort aufbahren. Achtet nur darauf, dass unter Euch genug fester Boden ist.
Orientierung in einer Stadt: Sturmwind
Sich in einer neuen Stadt zurechtzufinden, kann überwältigend sein.
Hier sind einige meiner Tipps, die Euch helfen, sich zu orientieren und die Stadt zu erkunden.
Sturmwind ist in verschiedene Viertel unterteilt, jedes mit seiner eigenen Atmosphäre und Funktion. Nehmt Euch die Zeit, die Viertel zu erkunden und ihre Besonderheiten kennenzulernen.
Hier sind einige der wichtigsten:
Der Handelsdistrikt: Hier befinden sich die meisten Geschäfte und Handwerksbetriebe. Es ist ein belebter Ort, an dem Ihr alles finden könnt, was Ihr braucht.
Der Kathedralenplatz: Ein ruhigerer Teil der Stadt, der von der prächtigen Kathedrale dominiert wird. Hier findet Ihr Tempel, Heiler und das Waisenhaus.
Das Magierviertel: Der Sitz der Magier und Gelehrten. Wenn Ihr nach magischen Artefakten oder Wissen sucht, seid Ihr hier richtig.
Die Altstadt: Ein eher rustikales und geschäftiges Viertel, bekannt für seine Tavernen und alten Geschäfte.
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von Smindra
Das Tal & andere Verse
Ein Sammelband an gedichteten Versen. Verfasst durch Mystikerin Tenaar.
VorwortEs ist fraglich, ob ein solch kleines Büchelchen überhaupt ein Vorwort benötigt. Ein paar Worte möchte ich dennoch verlieren.
Bezogen auf Lyrik würde ich mich selbst maximal als passable Amateurin bezeichnen; das Attribut ‚gut‘, welches mir bisweilen gegeben wurde, lehne ich daher (wenn auch dankbar) ab. Ich hoffe aber, dass meine kleinen Versuche, mit denen ich nach dem greife, was sich Kunst nennt, zumindest ein wenig unterhalten können.
Aufmerksame Leser werden feststellen, dass die Version der „Gimpelweise“, welche in dieser Ausgabe zu finden ist, am Ende in zwei Versen nicht mit der zuerst veröffentlichten übereinstimmt. Ich habe dieses Gedicht an einer Stelle für diese Ausgabe überarbeitet, um einen Fehler im Reimschema zu korrigieren. In der „Gimpelweise“, und all diesen anderen kleinen Werken, bemühe ich mich darum, meine Liebe zur Natur zum Ausdruck zu bringen. Ob mir dies gelingt sei den Lesern überlassen. In diesem Sinne lasse ich diese Produkte auf eine unvorbereitete Öffentlichkeit los und danke allen, welche eine Winzigkeit an Freude aus ihnen ziehen.
Mystikerin Tenaar
Das Tal
Es war einmal ein grünes Tal,
mit sanften Bäumen, vielen Herden,
darin fürs Pilgersvolk ein Gral
in Tempelform gebaut aus Kristall.
Zu Nachteszeit doch sternenhell,
beleuchtet von des Mondes Strahlen;
denn keiner Dunkelheit ein Quell
war dieses Tal zu Nacht und Tage.
Bei hohen Festen Freudgesang
und sanftes Spiel auf Harfensaiten;
und morgens früh der Glockenklang,
der rief das Volk auf zum Gebete.
Die Blumen standen auf der Flur,
Laternen an der Straßenseite,
von Ruh’ gezeichnet die Natur,
von Würde alte Trauerweiden;
und weit die See mit Salzesduft,
der Fischer Segen, die sie lieben.
Doch heute sieht man eine Gruft,
beleuchtet nicht von Mond und Sternen,
denn Teufelslicht verströmt der Berg
bewachsen einst mit Moos und Blüten.
Kein Hirt’ verbringt sein Tageswerk,
und stumm die Glocken, die einst klangen,
kein Schrein mehr steht, die Häuser leer,
bewohnt von Geistern, die da waren;
erdrückend Asche lastet schwer
in Hälsen jener die dort wandern.
In umnebelter Erinn’rung
da steh’n die alten Weiden
von Trauer tief gebogen
als Schönheit noch zu sehen war;
im Taleswind erschauern,
im Winde wiegend neigen,
als könnten sie die Zukunft schau’n –
und morgens waren Tropfen
auf ihren hängend Blättern;
sie weinten: und ihr Kleid bestand
aus vorgeseh’nem Leid.
Der Schein der Kerze
DIE GEBLENDETE
In der Höhle sitz’ ich, denk’ an
and’re Zeiten, die vergangen.
Einsam bin ich, war es eine
and’re, welche damals feuernd
lebte und verstarb.
War’s ein langsam Sterben über
lange Zeiten (so ich glaube);
fällt’s nicht leicht auch Fremdes loszulassen.
War sie fremd mir?
Oder doch entfremdet nur?DIE KERZE
Scheint’s der Tod macht vieles fremd
dem Leben.DIE GEBLENDETE
Mir ist dies bekannt. War’s schrecklich
in den ersten Tagen; Schmerz ersetzte
mir den ganzen Körper, und die
Welt, die wie zum Trotze blühte
wurd’ mit Wurzelwerk aus mir gerissen,
und mein Herz, gereizt von Wunden,
gleich der frisch umgrab’nen Erde,
trank die salzig Tränen schrein’der
Augen, ließen Wasser gleich den
Quellen, und verstopften mir die
Kehle – und die Seele baute
Mauern wider zarter Worte,
war befeuert von der Schwärze.
Doch in Träumen glaubt’ ich manchmal
einen silbern Streifen zu erkennen;
wollte ihm entgegengehen,
doch fiel ich in eine Höhle
und im Wachen schrie ich klagend
„Vater! Vater! Mach es heller!
Vater, Licht!“
Horchte dann in Nachtes Dunkel-
keine Worte war’n zu hören,
und die Decke wurd’ mir steinern,
gleich der Tafel eines Grabes.-
Hörte dann ein heiser Weinen
von der Mutter.
Ist denn etwas hinterm Streifen?
Eisig Winter? Bitt’rer Schneefall?
Sonnensterben? Sprich doch, Vater!
Ist es Tag? Der Sonn’ Erwachen?
Ein neuer Morgen? Der Sonn’ Erwachen?
Ohne ihn? Ein neuer Morgen?
Ohne ihn ist niemals Morgen.
Fehlt er allen! Oder wird ihn
die Vergessenheit ergreifen,
langsam fressen, ihn entstellen-
müde wird es mir im Herzen,
sitz’ ich einsam in der Höhle.DIE KERZE
Einsam sagst du? Hat mein Leuchten
dich gefunden zwischen Schwärze.DIE GEBLENDETE
Zwischen Schwärze, in verdunkelt
tiefer Höhle mich gefunden?DIE KERZE
Stehe zwischen Unter- und der
Oberwelt; und meine Flamme
hat dich leise aufgedeckt. Du
bist nicht einsam, Wärme spend’ ich.DIE GEBLENDETE
In der Höhle, nicht alleine
bin ich reich und wärmer wird’s mir.
Vor der Zeit der feuernd Schwärze
war’n noch alte Wege unter
meinen Schritten, und das Feuer
meines Herzens andern zugewandt; doch
wurd’ es dunkel, all’ Gefühle
wurden mir zerdrückt durch Mauern
meiner Seele – und nichts rührte
jene Wände; weiß nicht ob sie
standen Jahre, standen Tage?
Doch die Wärme die du spendest
lässt mich denken an die
hellen, bess’ren Tage als ich
wandert über grün und frische
Gräser, Felder und durch Wälder
meiner Jugend; wurd’ ich müde,
wollte schlafen, gab es Hände
die mich trugen gen des Heimes,
über Feld, durch Wälder, war ich
ihnen keine Last; und meine
Augen lasen gerne Verse
die geschrieben von denselben
Händen – nur Erinnerung ist
mir verblieben, schwere Last. Doch
horch! Ich glaub’ ich höre Lieder-
sind’s Gesänge kleiner Steine?
Ist’s das Gluckern fröhlich’ Wassers?
Oder flüstern Winde in den
Blättern? Ist’s dein Knistern, Kerze?DIE KERZE
Kann’s auch sein dein eigen Feuer.
Kannst’s erkennen, wenn du gehst, verlassen
musst dafür die Höhle, und mein
Leuchten kann dir Wege weisen.DIE GEBLENDETE
Werd ich’s wagen; in der Höhle
war es sicher, doch so dunkel.
Sag mir eines: Werd ich finden
meine Heilung von den Schmerzen?DIE KERZE
Vielleicht.
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https://diealdor.fandom.com/wiki/Mustersammlung_des_Skriptoriums#D
von Tenaar
Weitere neue Werke werden bald schon wieder folgen!
Folgende Werke haben zuletzt eine Aktualisierung ihres Inhaltes und/oder Aufmachung erfahren.
- Handels- und Handwerksverzeichnis - Bund 15, August 2024
Gesamte Terminübersicht
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