Als das Ladenschild an diesem Donnerstage vor die TĂŒre gestellt wurde, welches die heutige Ăffnung zur achten Abenstunde signalisiert, fanden sich darunter ebenso wie gewohnt angehangen die NeuzugĂ€nge im Sortiment der Schreibstube.
Passanten am Donnerstag der vergangenen Woche mögen es womöglich bereits bemerkt haben: Nach einer gut einen Monat lang andauernden lehrreichen und spannenden Reise zur Heimat der Pandaren - Pandaria, erfreuen wir, die Schreiber der Stube uns bester Gesundheit zurĂŒck im heimischen Sturmwind und hoffen, dass auch Euch in dieser Zeit der Segen des Wohlbefindens erhalten blieb. Die Aufbereitung von Schriftfunden dauert noch an. Doch bedeutet dies nicht dass Literaturliebhaber deswegen auf Neuerscheinungen verzichten mĂŒssten, folgen wie die Woche zuvor bereits die wertvollen Einreichungen heimischer Autorinnen und Autoren, die uns wĂ€hrend der Dauer der Reise erreichten.
Leseproben der Werke, die neu zum Archiv hinzu gefunden haben:
Tödliche Reisen - Ăberleben im Dschungel
Ein vom Autor selbst als Doku-Thriller beschriebene erster Teil und auf wahren Gegebenheiten beruhende NacherzĂ€hlung an Erlebnissen einer Reise in die sĂŒdlichsten Regionen der Ăstlichen Königreiche. Verfasst durch Bob Manboo.
Kapitel I â Die Ankunft
Viele Versuche scheiterten in ihm vorzudringen und ihn zu erkunden. So abweisend bewuchert der dichteste Urwald eine wilde Berglandschaft. Er ist von tiefen Schluchten,hohen WasserfĂ€llen und reiĂenden BĂ€chen durchsetzt. Pro Jahr gehen hier mehr als 3 Meter Regen nieder, weshalb die Gegend regelmĂ€Ăig von Ăberschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wird. Die Schlammlöcher könnten sogar einen Menschen bei lebendigem Leibe verschlingen. Im Unterholz lauern tödliche Giftschlangen und Jaguare. Dornen bohren sich in Kleider und Fleisch, selbst erfahrene, mit Macheten und SĂ€gen ausgerĂŒstete Forscher mĂŒssen damit rechnen an einem brutalen zehn Stunden Tag bestenfalls einige Kilometer gut zu machen. Aber nicht nur natĂŒrliche Gefahren erschweren das Erkunden des Schlingendorntals. Der sĂŒdliche Teil des Landes wird die höchste Mordrate der östlichen Königreiche nach gesagt und vier FĂŒnftel aller Schmuggelware wird durch die Beutebucht geschleust. Weite Teile des Landes werden von brutalen Kartellen beherrscht.
Ich saĂ in einem Konferenzraum der GaststĂ€tte âPapa Bepoâ in der Hafenstadt Beutebucht und nahm an einer Einsatzbesprechung teil. Schon in wenigen Tagen sollte unser Team per FuĂmarsch in ein unerforschtes Tal tief in den Bergen des Schlingendorn. Unser Ziel war das Ufer eines namenlosen Bergbachs, damit wir dort mitten im Wald, allein auf uns gestellt ein primitives Camp errichteten. Das sollte unser Basislager sein von dem aus wir etwas erkunden wĂŒrden, dass wir fĂŒr die Ruinen einer bislang unbekannten Stadt hielten. Unser offizieller Auftrag bestand darin die Ruinen zu vermessen und zu kartografieren. Mögliche FundstĂŒcke an unseren Förderer zu ĂŒberliefern.
Keiner von uns hatte eine Vorstellung davon was uns erwartete â im tiefen Urwald und in einer Wildnis, die seit Generationen kein zivilisierter FuĂ mehr betreten hatte. Am Kopfende unseres Tisches stand der Einsatzleiter der Expedition. Ein pensionierter Soldat namens Edward Hallington, den alle nur Eddy nannten. Als frĂŒherer angehöriger eines Elitetrupps und Feldwebel des Sturmwinder MilitĂ€r war Eddy ein Experte fĂŒr Urwald EinsĂ€tze.
Zur Einleitung erklĂ€rte er uns seine Aufgabe sei ganz einfach â er solle uns lebendig nach Hause bringen. Er lieĂ kein Zweifel daran aufkommen, dass sein Team von ehemaligen Soldaten das Sagen haben, solange wir in der Wildnis waren. Die Expedition war eine quasi militĂ€rische Operation und wir, die eigentlichen Teilnehmer eingeschlossen hatten seinen Anweisungen ohne Widerworte folge zu leisten. Es war das erste Mal das alle Expeditions-Teilnehmer:ein Kartograf, ein Experte fĂŒr Sprengstoff. Zwei Geologen, einen ArchĂ€ologen und meine Wenigkeit als Experte der Linguistik zur Ăbersetzung von alten Schriften zusammen kamen. Eine bunt zusammen gewĂŒrfelte Truppe und bis jetzt im unterschiedlichen MaĂe in Kontakt zur Wildnis gekommen.
Noch ehe wir ĂŒberhaupt einen FuĂ in den Urwald setzten mussten wir schon auf der Hut sein denn Beutebucht kann eine gefĂ€hrliche Stadt sein und wird von einer brutalen Kartellbande beherrscht. Wir durften niemanden verraten wofĂŒr wir ins Kap gekommen waren â nicht in Hörweite von Angestellten der GaststĂ€tte ĂŒber das Projekt sprechen.
Dann ging Eddy zu den Gefahren des Urwalds ĂŒber â ganz oben auf der Liste der Gefahren standen die Giftschlangen, allen voran die Lanzenotter die in Kalimdor als âGelbbartâ bezeichnet wird. Dieses Reptil ist in dieser Welt fĂŒr viele TodesfĂ€lle verantwortlich â mehr als jede andere Schlangenart. Sie kommt nachts aus ihrem Versteck und wird von Leuten und AktivitĂ€ten angelockt. Sie ist aggressiv, reizbar und unglaublich schnell. Mit ihren GiftzĂ€hnen durchschlĂ€gt sie den dicksten Lederstiefel und speiht ihr Gift mehr als zwei Meter weit. Oft zuckt ihr Kopf nach oben und schlĂ€gt ĂŒber dem Knie ins Bein. Ihr Gift wirkt tödlich. Wer nicht sofort an Hirnblutungen stirbt erliegt spĂ€ter einer Blutvergiftung.
Wer nicht die sofortige Hilfe eines Heilkundigen bekommt und wider erwarten doch ĂŒberlebt den muss oft das Bein amputiert werden, weil das Gift eine Nekrose bewirkt. Verstohlen blickte ich in die Runde, die heitere Stimmung des Nachmittags als wir mit einem Bier in der Hand am Pier gesessen hatten war verflogen.
Als nĂ€chstes kam Eddy auf die sechsbeinigen KrankheitstrĂ€ger denen wir begegnen wĂŒrden, zum Beispiel SandmĂŒcken,Milben,Wanzen oder Skorpione dessen Stich so schmerzhaft seien soll wie eine Schusswunde.Er mahnte uns nie und unter gar keinen UmstĂ€nden sollte sich irgendjemand von uns einfallen lassen sich allein vom Camp oder im Urwald von der Gruppe zu entfernen. Bei jeder Exkursion waren wir angehalten einen Rucksack mit einer NotfallausrĂŒstung. Proviant, Wasser, Kleidung, Messer, Streichhölzer und einen Regenmantel dabei zu haben fĂŒr den Fall das wir uns verirrten und eine Nacht im Schutze eines tropfenden Baumstamms verbringen mussten.
von Bob Manboo
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