Die Dämonenjägerin Sylvir verdient ihren Lebensunterhalt recht und schlecht mit dem Beseitigen von allerlei Ungeheuern. Nicht selten begegnen ihr die Leute, die sie anheuern, mit tiefem Argwohn. Doch damit kann sie leben. Begleitet von der Leerenelfe Alyriasandra, Magierin und Schriftstellerin mit der Angewohnheit die ein oder andere Geschichte ein wenig ‚‚auszuschmücken‘‘, durchquerte sie gerade die Tore Sturmwinds…
Kapitel 1.) Die Winde Sturmwinds
Der Wind heulte durch die schwankenden Masten der Schiffe im Hafen, peitschte durch die Kanäle und schrie die Gassen hinunter. Dann verstummte er plötzlich, bis nur noch ein Wimmern zu hören war. Als Alyriasandra von einem eisigen Windstoß erfasst wurde, schlang sie die Arme um sich und hüllte sich fester in ihre abgetragene Robe. Mit nachdenklich gerunzelter Stirn sah sie zum Himmel. Plötzlich zückte sie eine Schreibfeder und ein kleines Buch hervor.
‚‚in Sturmwind, so heißt es, habe der Wind eine Seele und pfeife heulend durch die schmalen Straßen der Stadt, weil das, was er dort finde, ihn mit Trauer erfüllte.‘‘, sagte sie während sie gleichzeitig gesprochenes im Buch niederschrieb.
‚‚Zu theatralisch.‘‘, brummte eine Nachtelfe die neben ihr herging. Ihr rabenschwarzes Haar wehte sanft im Wind. Obgleich ihre Augen mit einer Bandage verbunden waren, konnte sie anscheinend trotzdem sehen.
‚‚Ein wenig Theatralik und Mystik hat noch keiner Stadt geschadet. Die epische Geschichte der größten Stadt der Allianz, Schurken die die Königin auf brutale Art und Weise töteten und Helden die diese Schurken zu Fall brachten‘‘, antwortete Alyriasandra protestierend, während sie sich eine ihrer dunkelroten Strähnen aus dem Gesicht wischte.
‚‚Diese Schurken, wie du sie nennst, hatten gute Gründe für das was sie taten.‘‘, erwiderte die Nachtelfe.
‚‚Du hast keine Ahnung! Abgesehen davon, wie würdest du diesen Defiasabschaum betiteln?‘‘
‚‚Unbezahlte Arbeiter die eine Revolution starteten, welche blutig endete.‘‘
Alyriasandra blieb stehen, machte eine bedeutungsschwangere Geste mit ihrer rechten Hand in der sie die Schreibfeder hielt. ‚‚Und das meine liebe Sylvir ist der Grund, warum ich den Intellektuellen Part in unserer Gruppe spiele und nicht du.‘‘
‚‚Halt einfach dein Intellektuelles Maul.‘‘, schnaubte Sylvir abfällig ohne stehen zu bleiben. Zielstrebig schritt sie in Richtung einer Anschlagtafel. Mehr stolpernd als gehend, folgte Alyriasandra ihr hinterher. Die blicke der beiden schweiften über die Aushänge die auf der Tafel angebracht waren.
‚‚Schau mal! Ein Meditationskurs für Anfänger, klingt doch entspannend.‘‘, sagte Alyriasandra während sie auf einen der Zettel zeigte.
‚‚Du hast doch auch nur Murmeln und Knete im Schädel. Die Knete nur, damit´s beim Laufen nicht so klappert.‘‘
Statt zu Antworten, zeigte Alyriasandra auf einen weiteren Aushang. ‚‚Ein Gerichtsprozess. Wie aufregend!‘‘
Schweigend führte Sylvir ihren Zeigefinger auf einen der unteren Absätze des Aushangs, auf welchem ‚‚Illidari erhalten keinen Zugang zum Gerichtsaal.‘‘ zu lesen war.
‚‚Es gibt in Azeroth Leute, die meinesgleichen nicht für das hassen was wir tun, sondern für das was wir sind.‘‘ , raunte Sylvir.
‚‚Da kann man nichts machen, Unterdrückung ist wohl die Herrschaft der Klingen und der Henker.‘‘, abermals begann die Leerenelfe gesprochenes in ihr Buch niederzuschreiben und murmelte dabei leise, ‚‘…Ich bin ein wahrer Genius…‚‘
Sylvir überflog weitere Aushänge, ‚‚Winterturnier, Auktion auf dem Winterturnier, eine Arbeitsuchende, zwei Morde…‘‘
''Mord?! Du könntest versuchen dabei zu helfen das aufzuklären. Ich könnte ein Buch darüber schreiben: Die großen Abenteuer der Sylvir und ihrer liebreizenden Assistentin Alyriasandra! ‚‘, unterbrach die Leerenelfe.
‚‚Ich schiebe meiner liebreizenden Assistentin gleich ihr Buch in den Rachen.‘‘, brummte Sylvir.
‚‚Ist ja gut! Der Meditationskurs würde dir echt nicht schaden.‘‘
‚‚Wie dem auch sei, sieht nicht so aus als wäre was für uns dabei.‘‘, sagte Sylvir, während sie sich langsam von der Anschlagtafel abwandte.
Die Sehnsucht nach einer warmen Speise und etwas zu trinken trieb die beiden über die gepflasterten Straßen Sturmwinds, welche zu beiden Seiten von zwei- bis dreigeschossigen Gebäuden gesäumt waren. Etwas abseits der Hauptgeschäftsrouten befand sich in der Stadt ein altes Etablissement, welches vom malerischen Park der Magier profitierte. Aus eben jenem Grund konnten es sich die Inhaber der Taverne auch leisten, drei Holztische mit jeweils zwei Sitzgelegenheiten auf einer Steinterrasse aufzustellen. Am Gemäuer der Taverne wuchsen Efeuranken welche einen einladenden Eindruck hinterließen. Über der Tür der Taverne, welche die beiden gerade durchschritten, quietschte ein hölzernes Schild im Wind hin und her. In verschnörkelter Schrift war ‚‚Zum Blauen Eremiten‘‘ darauf zu lesen. Der Blaue Eremit war ein geräumiges Lokal. Kerzen sorgten für ein angenehmes Licht. An den Wänden hingen Bilder verschiedener Regionen Azeroths. Syllvir blieb vor einem dieser Bilder stehen. Es war eine Impression von Tausend Nadeln, bevor der eindrucksvolle Landstrich von einer Flutwelle unter Wasser gestellt wurde. Sie musste daran denken wie sich die Welt geändert hatte, in der Zeit welche sie in Gefangenschaft verbringen musste. Eingesperrt weil… Sylvir wurde plötzlich aus ihren Gedanken gerissen.
‚‚So eine wie die da bewirten wir hier nicht! Dreckige Dämonenbrut!‘‘, schrie einer der Mitarbeiter im Schankraum, welcher vorbildlich blaue Kleidung trug, um dem Namen ‚‚Zum Blauen Eremiten‘‘ gerecht zu werden. Der Schrei führte dazu, das die Gäste die sich mehr darum kümmerten ihren Bierkrug zu leeren, nun auch aufmerksam auf die zwei Neuankömmlinge wurden. Sylvir schaute sich um und bemerkte das Entsetzen und den Abscheu der Anwesenden.
‚‚Ihr kennt sie nicht?‘‘, fragte Alyriasandra, welche an der Theke lehnte und bereits etwas bestellt hatte, als Sylvir in Gedanken versunken war.
Ohne auf eine Antwort zu warte fuhr Alyriasandra fort. ‚‚Das ist Sylvir von Waldeslied, Retterin Faaronar´s und schrecken aller Dämonen! Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie eine ganze Schar Teufelspirscher mit einen einzigen Schlag zur strecke brachte…‘‘
Während die Leerenelfe weitersprach, verfiel Sylvir wieder in Gedanken. Sie erinnerte sich an das was wirklich geschah auf den Verheerten Inseln.
OOC: Guten Tag! Ich hoffe der Text ist bis jetzt einigermaßen unterhaltsam.
Dies soll so die Hintergrundgeschichte meines Charakters werden. Bin neu im RP, also bisserl Rücksichtnahme wäre nett. Suche übrigens auch eine Gilde die mich bei meinen ersten Gehversuche unterstützt.
Danke im voraus!