[A-RP] Es war eìnmal

„Ich könnte dir Stundenlang zuhören Juri.“ seufzte Ansari, als Juraya ihr Lied beendet hatte.
Auch Landelin und Lian starrten die junge Frau mit einem dümmlich, verträumten Grinsen im Gesicht, noch immer an.

„Danke Schwesterherz.“ lächelte Juraya. „Könntest du dir mal meine Laute ansehnen? Mit der einen Saite stimmt was nicht.“
Ansari nickte und nahm sich die Laute. „Soll ich die beiden Komiker hier gleich mitnehmen?“
Ganz klar, das damit Lian und Landelin gemeint waren, wobei sich Letzterer empört an die Brust griff. „Wie bitte? Komiker?“
Lian hingegen hob nur spöttisch eine Braue an und ignorierte das Getue seines Freundes.

Juraya schüttelte lachend den Kopf. „Nein,lass die beiden ruhig hier. Du weißt ja, Hunde die bellen, die beißen nicht.“
„Ich belle niemals.“ meldete sich nun doch Lian zu Wort. „Das ist Landelins Angewohnheit,nicht meine.“
Landelin, der Kuriositätenhändler, hingegen war auf Juraya konzentriert und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Also wenn du es wünscht, meine Schöne, dann beiss ich dich auch.“
Das warnende Knurren von Ansari ließ den jungen Mann allerdings ganz schnell wieder still werden.

Jeder im Lager wusste genau, dass Ansari wie eine Drachenmutter auf ihre jüngere Schwester aufpasste. Das man so eine Warnung bei Ansari nicht ignorierte lag wohl hauptsächlich daran, dass die Frau früher als Wache gearbeitet hatte und dementsprechend gut austeilen konnte.
Nicht zu vergessen, dass die Geschwister Worgen sind und aus einem kleinen menschlichen Knurren, ganz schnell ein Richtiges werden konnte.

Noch während Landelin den Kopf einzog und Lian seinen Kumpel belustigt angrinste, kamen Latis und Nirn um die Ecke geschlendert.
Keiner wunderte sich, das Latis mal wieder einen Bierhumpen in seiner Hand hielt und Nirm,der Gnom, vor sich her schimpfend Geld zählte.

Kaum bei der Truppe angekommen, ging das Geschimpfe weiter, wobei Nirn anklagend auf Latis zeigte. „Der säuft uns völlig in die Armut. Sagt auch mal was. Er soll sich nützlich machen und was für sein Bier tun.“
„Du bist auch nicht grad der Großverdiener hier. Tust nix als Geld eintreiben und einkaufen. Bei deiner Größe könntest du wenigstens noch als Schuhputzer was beisteuern.“ Als Zeichen dafür,das alles gesagt war, hob Latis den Krug zum Gruß und setzte sich zu den anderen ans Feuer.
„Frag doch unseren Wahrsager …“ er deutete auf Lian…“ ob wir hier in Sturmwind das große Geld verdienen können.“
„Dafür müsste er zahlen, ich arbeite nicht für lau.“ kam es grummelnd von Lian.

OOC:

Grüße liebe Aldorgemeinde.

Wir sind ein bunter Haufen RP-Freunde,die zum Teil Schausteller spielen.
Unser Ziel ist es hauptsächlich Spaß zu haben und andere zu unterhalten.
Gern kann man uns auch ic buchen.
Für Rp sind wir immer zu haben und antreffen kann man uns derzeit in Sturmwind.
Wenn jemand bei unserer Truppe mitmachen möchte, wir haben noch Plätze frei, egal welche Rasse,ob Schausteller oder nicht.Wir nehmen auch Groupies :wink:

Was wir bisher haben?
Barden, Tänzer, Akrobaten, Schwertschlucker, Dompteur, Illusionist, 3 Händler, Tarotkartenleger, Hautbildner, Instrumentenbauer und einige, die sonstige Arbeiten im Lager übernehmen.
Ihr fühlt euch abgeschreckt,weil es schon jemanden gibt, der euren Part bespielt? Wo ist das Problem? Wir haben nichts dagegen, wenn es mehr als einen Barden oder Akrobaten oder sonst was bei uns gibt.

Wenn ihr Fragen habt,wendet euch einfach an:

Juraya, Landelin
Auskunft kann auch jedes andere Mitglied der Gilde geben

Eventdiscord: https://discord.gg/qGdQTgHuXT

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„Einen Bauchladen, pffffft das ich nicht lache, was denkt die denn wer ich bin“ murmelt Landelin belustigt vor sich hin. Sorgfältig packt er Plunder um Plunder aus seinem schier endlos gefülltem Rucksack und stellt es scheinbar ohne jeglichen Zusammenhang irgendwie auf die Regale und die kleine Verkaufsbank vor seinem wunderschönen, tiefblauem Zelt.

Der Platz war perfekt für die kleine Truppe. Direkt am Hafen gelegen, immer eine Brise vom Meer in den Haaren und das geschäftige Getummel der vielen Hafenarbeiter und Reisenden aus aller Welt die nach Sturmwind kommen. Perfekt für den Kuriositäten und Schrotthändler, der nichts mehr hasst als Stille und Einsamkeit.

Die Hände an die Hüften gestemmt blickt er stolz auf sein Hab und Gut.

„Mein schönes neues Haus“ er nickt zufrieden und beginnt die Sachen die zu gerade stehen, etwas mehr schief zu stellen, da hört er das von ihm so sehr gefürchtete Stampfen.

Oh Oh.

Schnell verkrümelt er sich unter eine der vielen losen Planen seines Wagens.

„LANDELIN!! Wo bist du, du kleines Mannkind du!“ donnert die Stimme und das Stampfen wird immer lauter.

„Was zum Henker soll ein Mannkind sein?“ piept er unter der Plane hervor, eine Augenbraue hochgezogen, gibt er seiner Neugierde schließlich nach.

Ansari steht in voller Plattenmontur nun direkt vor ihm und blickt Landelin herablassen an. „Du bist ein dümmliches Kleinkind das in dem Körper eines Erwachsenen Mannes gefangen ist. Mannkind“ sagt die Worgin gelassen „Ich dachte das ist dir bekannt“ schmunzelt sie leicht.

Nach dem ersten Schrecken bricht Landelin in schallendes Gelächter aus. Er lacht so sehr, dass er sich den Bauch halten muss als er sich auf den Boden wälzt. Er rafft sich kurz auf und stützt sich auf seinen Ellbogen.

„Liebste Ansari, ihn meinen kühnsten Träumen hätte ich es nie gewagt mir vorzustellen dass du einen Witz machen kannst!“ er wischt sich eine Träne aus dem Gesicht und rappelt sich wieder auf um nur nochmals in Gelächter auszubrechen.

Ansari sieht ihn mit einem saurem Gesichtsausdruck an und beginnt leise zu knurren.

Oh Oh.

„Wie oft hab ich dir schon gesagt du sollst die Finger von meiner Schwester lassen?“ faucht sie. „da kommt sie zu mir und da rieche ich deine ekliges Parfüm überall an ihr. Und du hast ihr auch noch vom Hals bis über die Wange zur Stirn geleckt. Wer macht sowas bitte?“

„Hey mein Parfüm riecht super!“ Landelin fasst sich entsetzt ans Herz. „Und ausserdem ist das eine Lüge! Ich hab sie niemals abgeleckt! Ich bin doch keine Hund, sowie naja“ er macht eine Geste mit der Hand gen Ansari, deren Augen bei den Worten riesengroß werden. Er schluckt „und naja du hast nen guten Geruchsinn und Fell…“ er tippt sich dabei auf die Nasen und bereut es noch bevor die Worte seinen Mund verlassen konnten.

Oh Oh. Großes mega Oh Oh.

„Wie bitte?“
ihr Ton war eiskalt und ruhig.

„Uhm… das… das war nicht… uhm… ich hab sie wirklich nicht abgeleckt nur… nur umarmt“ Landelin stammelt vor sich hin und bewegt sich immer weiter nach hinten bis ihm die Steinwand den Weg versperrt. Er kann sich gerade noch so ducken um der nun mit Krallen besetzten Hand auszuweichen. Er nimmt sprichwörtlich die Beine um die Hand und rennt ohne Rücksicht auf Verluste um sein Leben.

„Na warte, wenn ich dich erwische!“
brüllt Ansari ihm nach.

„Entschuldige dich für die Lüge!“
ruft er über die Schulter zu Ansari.

„Niemals!“
brüllt Ansari zurück.

Er wird ihr wohl die nächste Zeit noch mehr aus dem Weg gehen müssen. Wie konnte ihm Juraya das nur antun, seine Rache würde fürchterlich sein, wenn er es nicht schon wieder vergessen hätte als er die Kneipe um die Ecke betrat.

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Den Blick auf die Karten vor sich gerichtet, rieb sich Lian die Stirn. Verdammt,schon wieder Kopfschmerzen. Ich sollte wohl doch mal einen Heiler aufsuchen… dachte er bei sich.

„ Lian! Lian,mein Bester!“
Die viel zu hohe Stimme seiner Stammkundin holte ihn wieder aus seinen Gedanken.
„Verzeiht Gnädigste, aber Euer Parfum bringt mich ein wenig durcheinander. Es lässt Eure Schönheit und Jugend noch mehr hervorheben.“
Es fiel ihm extrem schwer sich ein Lächeln abzuringen, wo er doch versuchte nicht zu würgen bei diesem penetranten Geruch. Hatte sie in dem Zeug gebadet?
Die alte Lady,wahrscheinlich hatte sie die 70 schon einige Zeit überschritten, griff nach seiner Hand.

„ Lian, Ihr seid ein Charmeur.“ Nach einem Drücken seiner Hand und einem Lächeln,dass ihre mit knallrotem Lippenstift beschmierten Zähne zeigte, entließ sie ihn aus ihren Krallen.
„Ich hab es neulich erst erworben. Von einem sehr aufmerksamen jungen Mann. Er meinte, er kennt Euch und er garantierte mir, dass ich mit diesem Duft jeden Mann in die Knie zwingen kann.“

Lian wusste genau von wem sie sprach… Ich bring dich um Landelin!… dachte er bei sich. Wie konnte dieser Mistkerl nur seinen Namen beim verkaufen benutzen. Und in die Knie zwingen konnte dieser Gestank einen wirklich, aber sehr wahrscheinlich anders als sein Gegenüber dachte.

„Nun,was sagen die Karten denn diesen Monat?“
Ah,stimmt ja. Lian konzentrierte sich wieder auf die Karten.
Hmm,schlecht…ganz schlecht. Die gelegten Karten und deren Positionen verhießen nichts Gutes.

„Ich sehe einen Mann in den Karten Gnädigste.“ Wahrheit. Die Frau lächelte.
„Ihr werdet …“ ein leichtes Räuspern…“sehr intim miteinander.“ Wahrheit. Sie strahlte jetzt.
„Er sieht gut aus. Ist jung und sehr hartnäckig in allen Belangen. Er meint es ehrlich mit Euch.“ Naja, zumindest der erste Teil war die Wahrheit. Die Dame fing an sich Luft zuzufächeln.
„Ihr werdet überaus glücklich sein.“ Jedenfalls bis sie im Bett mit dem Kerl, bestimmt einer der es auf ihr Gold angesehen hat, stirbt. Wenigstens ein guter Tod.
Das Dumme daran war,er würde eine Stammkundin verlieren und Tote können nun mal nicht zahlen.Andererseits wäre er dann von Ihren ständigen Avancen befreit.

Der alten Dame schien das überaus zu gefallen. Sie schnappte nach Luft und lief rot an.
Was? Komm schon,nicht hier sterben,das ist nicht gut fürs Geschäft!…leichte Panik ergriff den Wahrsager nun.Davon stand nichts in den Karten.

Die Lady fing sich zum Glück wieder und beruhigte sich.
„Wann Lian? Wann? Und seid Ihr dieser Mann?“
Lian schüttelte scheinbar bedauernd den Kopf… Im Leben nicht
„Bald meine Gute. Die Karten geben keine genaue Daten, aber es wird im Laufe des kommenden Monats sein. Und da wir gerade von Monaten reden…Ihr seid nun schon seit ein paar Jahren meine überaus geschätzte Kundin,daher möchte ich Euch ein Angebot machen. Wenn Ihr die nächsten 10 Sitzungen im voraus bezahlt, dann bekämt Ihr die 11. gratis. Solch ein Angebot mache ich natürlich nur euch und niemand anderen.“
Und natürlich auch nur, weil sie keine 2 Sitzungen mehr erleben würde.

Die Karten lügen nie, er hingegen….

Lian lächelte als die alte Dame sofort nach ihren Geldbeutel griff….

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„Was zum Henker? JURAYA!”

“WAS?”

“KOMM HER, SCHNELL!”

Ansari versuchte immer noch sich im Spiegel von allen Seiten zu betrachten, als ihre Schwester endlich das großzügige Zelt betrat.

“Na endlich, guck doch mal auf meinen Rücken, hab ich hier etwa kahle Stellen?” fragte Ansari besorgt.

Juraya machte sich sofort daran das braune Fell Ihrer Schwester zu untersuchen und entdeckte gleich drei vollkommen kahle Stellen, etwa zwei Finger breit.

“Wie kann sowas sein? Bin ich etwa krank?” Ansari schien etwas aus der Fassung zu sein.

“Ich denke nicht, es sieht aus als… als wäre das abrasiert worden. Es sprießen schon neue Haare nach” stellte sie stirnrunzelnd fest. Auf einmal fiel der Groschen bei Juraya und sie musste sich auf die Zunge beißen um nichts zu sagen. Es wäre wohl Landelins Todesurteil.

“Ich glaube du hast einfach Bettwanzen oder so, wasch deine Decke und gut ist.” meinte sie nur.

“Bettwanzen?” Ansari blickte nachdenklich in den Spiegel und versuchte einen guten Blick auf ihre Schultern zu erhaschen. “So ein Blödsinn”

“Wie du meinst” Juraya musste das Zelt verlassen bevor Sie noch platzte und ließ ihre Schwester im Ungewissen. Sie marschierte geradewegs auf Landelin zu und stützte sich schmunzelnd auf dessen Tresen ab.

“Du bist sowas von tot mein Freund” Juraya wandte sich lachend ab und ließ einen vollkommen verdutzten Landelin zurück.

Er war gerade dabei gewesen seine Glassammlung mit verschiedensten Tierhaaren neu zu sortieren. Er grinste bei dem Glas mit dem ‘Worgenhaar, geerntet bei Vollmond’ Aufkleber und stellte es frohlockend neben die anderen.

Er hörte wie Ansari in ihrem Zelt vor sich hin schnaubte und fluchte. Es waren ein paar sehr schlimme Ausdrücke und den einen oder zwei würde sich Landelin auf alle Fälle merken. Doch langsam überkam ihn ein eigenartiges Gefühl, es begann in seinem Kopf zu rattern - sie hatte doch nicht? Er blickte in die Richtung in die Juraya verschwunden war und ihm lief es eiskalt den Rücken hinunter. Hastig versteckte er das Glas mit Worgenhaar und machte sich so schnell er konnte aus dem Staub. Er betete zu allen ihm bekannten Göttern das Juraya ihn nicht verpetzen würde und Ansari niemals die Wahrheit herausfand. Es würde sein Todesurteil sein.

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„Sag mal Lian, legst du dir auch selbst die Karten?“
„Nein.“
„Wirklich nicht?“
„Nein.“
„ Bist du nicht neugierig, was sie dir sagen würden?“
„Nein.“
Das leichte Schnauben von Juraya ließ Lian´s Mundwinkel zucken.
„Kannst du auch was anderes sagen als immer nur Nein?“
„Nein.“
Er zwinkerte der jungen Bardin zu als sie weiter den Hafen entlang spazierten.

„Lian…Liebster! Endlich bist du da!“
Schon im nächsten Moment hing eine Ansari wie ein Schraubstock an seinem Hals. Verdammt, die Frau sollte wirklich mal lernen ihre Kraft richtig einzusetzen. Warum sie allerdings gerade an ihm hing, galt es nun herauszufinden.
Ansaris Augen blickten Hilfe suchend zu ihm auf. Ein kurzer Blick auf Juraya half ihm auch nicht weiter, die schaute ratlos auf ihre Schwester. Der herausgeputzte Schnösel, der hinter Ansari stand, ließ Lian das „Warum“ allerdings erahnen.
„Spiel bitte mit. Ich werd den Kerl nicht los.“ flüsterte wie zur Bestätigung Ansari ihm zu. Lians Augen funkelten belustigt. Oh…das würde amüsant werden.

Wie selbstverständlich legte er seine Hände an Ansaris Hüften und streichelte mit dem Daumen ihre Seite.
„Hast du mich so vermisst, meine Blume?“ fragte er laut genug, damit die Anwesenden es hören konnten. Ansaris Verehrer verzog sich frustriert, ohne das sie es mitbekam.
Sie atmete erleichtert auf, als sie merkte dass Lian mitspielen würde. Mal sehen, wie lang er das ausreizen konnte.

„Wo bleibt mein Begrüßungskuss?“
Ansari sah ihn nur mit großen Augen an, was ihn dazu brachte sich selbst provozierend mit einem Finger auf die Lippen zu tippen. „Na komm schon mein Blümchen….“ er wußte genau, dass sie diesen Kosenamen hassen würde „…nicht so schüchtern.“
Da sie immer noch nicht reagierte, beugte er sich etwas zu ihr herab und senkte die Stimme: „Er beobachtet uns. Es muss schon überzeugender wirken.“
Mit einem leisen Knurren, dass nur er hören konnte und einem verbissenen Gesichtsausdruck presste Ansari ihren Mund auf seinen, um gleich darauf einen Schritt zurück zu treten.

„Was….?“ kam es von einer nun völlig verwirrten Juraya.
Ihre Schwester wirbelte herum und bekam nun endlich mit, das ihr Verehrer verschwunden war. Mit wütendem Gesichtsausdruck wandte sie sich wieder Lian zu.
„Du…du…Mistkerl. Du hast das ausgenutzt!“
„Ich?“ stieß Lian schockiert aus „Du bist doch diejenige, die schamlos meine Anwesenheit ausgenutzt hat. Du hast mich benutzt und dankst es noch nicht mal Weib.“ er wandte sich ab um sein Grinsen zu verbergen.
„Dieser Kuss war übrigens erbärmlich. Das solltest du dringend üben. Dieser Kerl von eben würde sich bestimmt dafür zur Verfügung stellen.“ Lian sah nun wieder zu Ansari. „Im übrigen…als Gegenleistung für meine selbstlose Aufopferung darfst du meine Wäsche waschen.“ Lian machte sich daran davon zu schlendern. „Der Korb steht in meinem Zelt und pass auf, dass die Unterhosen nicht zu kratzig werden!“ rief er noch lachend zurück.

Ja…dieser Spaziergang hatte sich gelohnt, vor allem da er noch mitbekam wie Ansari laut fluchend sich aus Jurayas Griff zu befreien versuchte. Wahrscheinlich war sie drauf und dran ihm an den Hals zu springen. Aber seien wir mal ehrlich…einmal am Tag reicht völlig.

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"Das sollte ich ihm heimzahlen! Für’s Lügen!"

„Ja, das solltest du.“

Die Hafenpromenade würde im Mondschein schon fast friedlich wirken, wenn die zwei Schausteller nicht lauthals diskutieren würden.

"Welches davon ist Landelins Zelt? Ich habe einen Plan."

Der junge Rotschopf sieht Ansari an, welche auf ein Zelt deutet.

„Das Blaue da.“

Ansari geht in ihr eigenes Zelt und mit einem grinsen entfernt sich Rennac vom Lager.

"Schnell, Schnell, ich muss den Gnom noch erwischen!"

Der Junge hastet zwischen Arbeitern und Abendspaziergängern umher, keine Rücksicht auf Verlust, sein Ziel? Das Zwergenviertel.

"Herr Kupferstern! Herr Kupferstern!" brüllt der Junge aus voller Lunge als er über Kisten und Fässer springt.

„Oh, hallo Kleiner!“ der ältere Gnom winkt. „Was willst du zu später Stunde bei mir? Ich wollte den Laden gerade schließen.“

Völlig ausser Atem sieht Rennac den Gnom an. "Also…uff. Erstens, ich bin nicht klein. Zweitens, ich brauche deine Hilfe, gibt auch ein großes Trinkgeld."

Der Gnom legt den Kopf schief. „Wieder nur Blödsinn im Kopf?“

Mit einem zwinkern flüstert der Junge dem Bastler etwas ins Ohr, ein flüchtiges lächeln huscht über die Lippen des Gnoms. „Kein Problem, das kriege ich hin, gib mir zehn Minuten, in der Zwischenzeit kannst du mir meine Sachen hoch tragen!“

Gesagt getan. Der Junge schnappt sich die Materialien, die offen rumliegen und trägt sie auf den Dachboden des Gnoms.

"Uff, was kriegst du von mir?"

„Mach dir keinen Kopf, Kleiner. Du hast mir genug geholfen, ausserdem bin ich für einen Scherz immer zu haben!“

"Ich…bin…nicht…klein…"

„Jaja, bla. Hier deine Farbbomben, zweimal im Uhrzeigersinn drehen und aufstellen.“

Der Junge nickt und so schnell wie er beim Gnom war, ist er auch wieder in der Nacht verschwunden.

Die Hafenwachen die ihre Runden am Lager der Schausteller gehen, drehen sich irritiert um, als sie das Gefühl haben, etwas zwischen den Zelten zu sehen. Es muss ein Hirngespinst gewesen sein, denn jedesmal wenn sie sich den Schatten genauer ansehen wollen, ist dieser Verschwunden.

Mit einem leisen kichern, wird der Eingang von Landelins Zelt präpariert.

Als Rennac zu Bett geht, liegt ein lächeln auf seinen Lippen, mit dem Gedanken das Landelin voller Farbe sein wird, sobald er aus seinem Zelt steigt, schläft der Junge ein, der nächste morgen wird sicherlich ein Spaß.

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„Guten Morgen, guten Morgen, guuuuuten Morgen Sonnenschein. Diese Nacht war einwandfrei, wird der Tag wohl auch so sein“

Fröhlich singend und mit vollem Elan schwingt sich Landelin aus seinem Bett und streckt sich erstmal durch. Nach seiner morgendlichen Routine öffnet er die Plane seines Zeltes und will in den Tag starten, da fliegt ihm auch schon alles um die Ohren.

„Wa… oh beim…“ er hustet und schnappt verzweifelt nach Luft, seine Augen beginnen zu tränen „Hilfe! Angriff!!!“ er wirft sich auf den Boden, doch auch dieser ist voll mit dem Teufelszeug das ihm vermutlich den Gar ausmachen wird. „Ich bin zu jung zum sterben!!! Hilfeeeeee!“

Nach gefühlten Stunden des Hustens und kläglichen Versuchen wieder etwas zu Sehen lichtet sich endlich der Staub und Landelin steht alleine im Lager, vollkommen bedeckt mit dem eigenartigen grauem Pulver. Er beginnt sich sofort abzuklopfen und wuschelt sich hysterisch durch die Haare.

„Was zum Henker ist das?“ Landi schnuppert in die Luft und leckt vorsichtig an seinem Finger um das unbekannte Pulver zu kosten. „Igitt. Naja, wenns Gift wäre, wär ich vermutlich schon tot.“

Landelin geht ein paar Schritte weiter um den Schaden an seinem Zelt zu begutachten. Das Pulver scheint überall verteilt zu sein, nicht nur auf ihm selbst. Mit grimmigen Blick stapft er Richting Meer und entschließt sich kurzerhand mitsamt Kleidung in jenes zu springen. „Meine Rache wird furchtbar sein, was auch immer das zu Bedeuten hatte“ schwört er leise zu sich selbst.

Eine Wache patrouilliert eben in dem Moment am Lager vorbei und blickt verwirrt zu dem Fischer am Steg. „Was macht dieser Mann da?“ fragt sie. Doch der alte Fischer schüttelt nur den Kopf, lässt seinen Finger neben seinem Kopf kreisen und zeigt dann auf Landelin der in dem Moment ins Wasser springt. „Ich fische hier jeden Morgen“ meint er zur Wache „glaubt mir wenn ich Euch sage, das ist nicht das erste Mal dass sowas passiert.“

Die Wache blickt noch einmal zu dem Punkt an dem eben noch der junge Mann stand und ihr Blick wandert den bunten Fußabdrücken entlang zurück zum Lager, welches in einer bunten Farbexplosion unterzugehen schien. Sie überlegt kurz, doch geht dann doch lieber eiligen Schrittes weiter. Sollen die sich selbst um den Verrückten kümmern.

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„Juri! Wir brauchen ein Lied für unsere Truppe! So eins über Märchen, eben Es war einmal…oder so.“
Die junge Bardin ließ ihren noch leeren Schreibblock sinken und schaute die komplett versammelte Schaustellertruppe fragend an.
„So so, brauchen wir das? Und warum kommt ihr dann zu mir?“
Es war Landelin der nun wild mit den Armen zu fuchteln begann.
„ Naja, du…ähm…du bist doch hier die Bardin.“
Juri zuckte nur mit den Schultern.
„Ich hab grad ne Blockade. Ihr wollt ein Lied, dann schreibt eins!“

Diese Aussage ließ sämtliche Anwesende verstummen und erbleichen. Dann kam Bewegung in die Truppe.
Ansari und Lian nahmen an jeweils einer Seite von ihr Platz und strichen ihr übers Haar und über den Rücken. Rennac kniete sich vor die Bardin hin und bot ihr von seinen Heiligtümern etwas an, seinen Süßigkeiten.
„Zucker hilft immer.“
Rounan machte sich sofort daran Juraya einen Tee zu kochen, hielt aber inne als er die Zuckerstange in Rennac´s Hand sah.
„Sag mal, hast du die aus meinem Wagen geklaut?“
„Niemals!“

Antonia, Latis, Landelin, Agohin, Vanessa und Corvinus fingen wild an zu diskutieren, wie man eine Schreibblockade lösen könnte. Latis und Corvinus schlugen Alkohol vor, Vanessa eine Maniküre, Landelin irgendwelche fragwürdigen Tränke, Agohin wollte es mit Magie lösen und Antonia hatte gar keine Idee.
Clara fing direkt an zu weinen und Carlia schlug ein Tattoo zur geistigen Ablenkung vor.

Juraya sah sich das Ganze eine Weile an, zumindest so lang, bis sie es nicht mehr aushalten konnte. Sie bekam prompt einen Lachkrampf.
„Ihr seid wirklich süß. Mir gehts gut. Ich hab keine Blockade.“
Mit dem leichten Schlag auf ihren Hinterkopf,der von Ansari kam, hatte sie bereits gerechnet.
Alle anderen starrten sie leicht säuerlich an.
„Ach kommt schon, gönnt mir auch mal etwas Spaß. Ich hab so ein Lied wie ihr es wollt auch schon lange fertig.“
Da die Blicke nun von säuerlich zu auffordernd wechselten, griff Juraya zu ihrer Laute und begann eine einfache, leicht zu merkende Melodie zu spielen und sang:

♫ Es war einmal…vor langer Zeit…♫
♫ ein Ritter so tapfer und stets bereit…♫
♫ zu retten die Jungfrauen in der Not, ♫
♫ zu schlagen die Monster, bis sie sind tot. ♫
♫ Er hörte ein Mädchen nach Hilfe schrein, ♫
♫ er wollte sie retten, dann wäre sie sein. ♫
♫ Sie saß auf nem Felsen mitten im See. ♫
♫ Sie war wunderschön, das Herz tat ihm weh. ♫
♫ Er wollt zu ihr schwimmen, doch kam niemals an…♫
♫ Drum merke, beim schwimmen lass Rüstung nie an! ♫

♫ Es war einmal…vor langer Zeit…♫
♫ zwei Freunde, die suchten ständig nach Streit. ♫
♫ Betraten ein Gasthof und pöbelten dort, ♫
♫ Der Wirt musste bleiben, die Gäste warn fort. ♫
♫ Der Wirt aber war kein einfacher Mann, ♫
♫ mit Fäusten er sehr gut auch zuschlagen kann. ♫
♫ Einer der Freunde, der konnte noch fliehn, ♫
♫ der andre dagegen ward nie mehr gesehn. ♫

♫ Es war einmal…vor langer Zeit…♫
♫ ein reicher Kaufmann, geplagt von Neid. ♫
♫ gönnte nicht mal Freunden nen Heller ♫
♫ aß aber selbst vom goldenen Teller. ♫
♫ Einst bat ne Alte ihn um etwas Brot…♫
♫ er jagte sie fort und war am nächsten Tag tot. ♫
♫ Die Alte war ne Hexe, sein Tod war ihr Werk…♫
♫ Geiz kann tödlich sein, mach dir den Vermerk! ♫

♫ Es war einmal……so fängts meistens an…♫
♫ und endet letztendlich in meinem Gesang. ♫

Das dicke Grinsen in allen Gesichtern, war die Bestätigung die sie brauchte, dass dieses Lied allen gefiel.
„Klasse. Schreib für jeden den Text auf!“ kam es von ihrer Schwester.
„Was? Für alle?“
„Sieh es als Strafe Kleines. Dafür dass du uns veralbert hast.“ Lian wuschelte darauf hin durch ihre Haare und verschwand. Auch der Rest verkrümelte sich und ließ die Bardin grummelnd zurück.

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Der Morgen entlarvte sich tückisch, anders als das wolkenfreie Firmament prophezeien wollte.
In einer Seitengasse, im Marktviertel Sturmwinds, stand eine abgerockte, winzige Bühne, gezimmert aus wenigen wittrigen Holzplanken, nicht größer als ein Tisch, nicht schöner als dreckiges Stegholz. Daneben bettelte Gewürm und soff Geshmeiß. Gesäumt von bröckeligen Fassaden schiefer Rasterbauten. Im Zentrum der provisorisch zugerichteten Bühne wurden Lerens Füße immer wackliger und zittriger - Lampenfieber. Vor gerade mal einer handvoll an Publikum.

„…wie, ja, wie… also, wie…“, zögerte Leren.
„Ja, wie denn, Junge?!“ - " Wie was?" - „Mach schon hinne’!“
„Wie… wie… wie ein Herbstlaubreigen!“, endete Leren.
„Buuuh - Kitschig, ausgelutscht!“ - „Alter Käse!“ - „Wie alter Fisch!“ - „Kennt man schon!“

Statt Münzen, opferte eine ergraute Magd einen frisch erstandenen Salatkopf, der geradewegs an den Kopf Lerens gepfeffert wurde.
„Ha-ha, wenigstens etwas Unterhaltung“, mokierte sich ein beistehender Schaulustiger, während der Halbelf mit hängendem Kopf und gebeutelt von der Bühne trat, gewohnt trivial, als wäre es unlängst die Norm.

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„HERBERT!! Heeeeerbeeeeerrrrrt!!!“ hört man Landelins verzweifelte Stimme am Kanal nahe des Handelsviertels. Er lehnt soweit über die Brüstung, man könnte meinen er falle jeden Moment selbst in den Kanal als sein Rufen durch die Straßen ertönt.

„Verdammt nochmal, wo ist dieses Vieh nur? Vielleicht waren die zwei Minuten die ich ihn in Besitz hatte zu wenig um mich wieder zu erkennen“ seufzt er und lässt sich auf den Boden fallen, den Kopf in den Händen.

„Was macht Ihr da? Gibt es einen Notfall?“

Landi reißt die Augen auf und blickt in das besorgte Gesicht einer Stadtwache.

„Was? Ähhh… nein!“ er lacht hysterisch „Ich… uhh… übe für einen Auftritt!“

Die Wache blickt weiterhin äußerst skeptisch von Landelin zum Kanal und wirft etliche Blicke hinein, ob sie nicht doch etwas erhaschen könnte.

„Ihr habt die ganze Nachbarschaft in Aufregung versetzt. Euer Geschrei um einen Herbert war ziemlich laut und verzweifelt.“

„Danke, euer Lob bedeutet mit sehr viel“ erwidert er nur.

„Ich verwarne Euch hiermit! Sollte ich Euch noch einmal hier herumlungern sehen und falsche Tatsachen verbreiten, könnt Ihr Euch im Verlies für Euer Können feiern lassen, habe ich mich klar ausgedrückt? Sowas ist kein Witz, es könnte wirklich jemand ins Wasser gefallen sein!“

„Glasklar. Ich schwöre ich rufe nie wieder den Namen des Ungetiers in den Kanal!“ Landelin salutiert.

„Was? Was redet Ihr da? Geht es Euch auch wirklich gut?“ die Wache mustert Landelin skeptisch.

„Bestens meine Dame. Ich muss nun los! Und nochmals Tschuldigung!“ er eilt davon ehe er sich noch verplappert.

Die Wache scheint sich noch etwas zu notieren, blickt noch für eine Weile in den Kanal und zieht dann weiter Ihre Runden.

Als Landelin endlich das Lager am Hafen erreicht, schnappt er erstmal nach Luft „Puh, das war aber knapp“ er geht weiter zu dem nun erweiterten Gehege des Lagerhuhns Edna und erblickt auch gleich sein vor ein paar Tagen geschlüpftes Krokoliskenbaby. Kuugen hatte ihm da echt etwas Tolles verkauft.

Huhn und Kroko verstanden sich wider erwarten blendend, zum Glück für Landelin. Rennac würde ihn umbringen sollte den Federtier auch nur ein Haar - uh Feder gekrümmt werden.

Seufzend lehnt er sich an das Gehege und spricht zum Kroko. „Tut mit Leid Shanni, ich habe deinen Bruder wieder nicht gefunden“

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„Was zum….? JURI!!“
Völlig entsetzt starrte Ansari ihre Schwester an, die sie endlich im Wald ausfindig machen konnte.
Eine total verschwitzte Juraya zuckte zusammen bei dem Aufschrei und ein „Autsch.“ folgte sogleich, als sie einen der beiden Säbel in ihren Händen vor Schreck gegen das Bein schlug.
Ansari lief sofort zu ihr und riss ihr die Waffen aus der Hand.
„Bist du völlig irre? Willst du dich umbringen?“
Juraya sah ihre Schwester verständnislos an.
„Ich übe doch bloß. Hättest du mich nicht erschreckt, wär alles bestens.“
Ansari betrachtete die Bardin von oben bis unten. „Das seh ich!“ schimpfte sie.
Nun sah auch Juraya an sich herab.
„Oh…“ kam es nur, als sie ihren Rock völlig zerfetzt an sich hängen und an der Wade ihres linken Beines das Blut herablaufen sah. Einige andere leichte Schnitte waren auch noch zu erkennen.
„Warum spielst du mit Säbeln herum? Du hast doch noch nie im Leben eine Waffe in der Hand gehabt. Und dann auch noch ohne Aufsicht!“
Jury druckste eine Weile herum bis sie antwortete. „Ich wollte nicht dass jemand lacht.“
„Du hast sie doch nicht mehr alle. Warum fragst du mich nicht einfach?“ Ansari war mit Recht sichtlich sauer und das wusste Juri auch.
„Du hast schon genug zu tun damit,rechtzeitig die nötigen Instrumente zu bauen und außerdem….“wieder ein wenig Rumdruckserei „….naja…hmm…ach man Sari, du bist mir als Lehrerin einfach zu streng und ungeduldig.“
„Wie bitte?“
Juri scharrte nervös mit der Fußspitze in der Erde herum, wagte es gar nicht erst ihre Schwester anzusehen.
„Ich bekomm das schon hin,wirklich. Ich will damit ja nicht kämpfen.“
„Und weil du mich nicht als Lehrerin willst, verstümmelst du dich lieber selbst? Mitten im Wald? Wo dich so schnell keiner finden würde?“
Jurya lief rot an „Wenn du das so sagst, klingt das richtig falsch.“
Ansari lief ebenfalls rot an,aber aus völlig anderen Gründen. „WEIL ES FALSCH IST!“ schrie sie.
„Siehst du,…“maulte Juraya „…du schreist gleich immer!“
Ihre Schwester knurrte, packte die Bardin kurzerhand am Arm und zog sie zurück in Richtung Stadt.
„Wir suchen dir jetzt erst einmal einen Heiler und dann einen „zahmen“ Lehrer, der dich unterrichtet.“ der Sarkasmus war deutlich herauszuhören.
Jurayas Widerstand bestand nur aus einem kleinem Murren. Immerhin wusste sie, wann es sinnlos war sich zu wehren.

Später am Abend befand sich ein neuer Zettel an der Anschlagtafel in Sturmwind:

Gesucht wird ein Lehrer für den richtigen Umgang mit zwei Einhandwaffen. Säbel bevorzugt. Kein Kampftraining!
Voraussetzung: Geduld.Viel Geduld! Und noch mehr Geduld für eine leichtsinnige, zur Selbstverstümmelung neigende, sensible aber wenigstens lernwillige und lernfähige Bardin.
Bei Interesse bitte sich am Hafen bei den Schaustellern melden.

Gezeichnet
Ansari McReave

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Der Schatten einer Gestalt bewegt sich auf die mit Pergamenten panierte Tafel zu.
„Hm … he, du!“ erklingt eine Stimme.
Der Schatten auf der Tafel reckt einen Arm zu den angeschlagenen Dingen, deutet auf eines davon. „Was steht da?“
Ein anderer Schatten gesellt sich dazu, der Kopf wackelt. „Äh … Jemand sucht einen Le … einen Lehrer … für zwei Waffeln. Äh, Waffen. Nicht Waffeln. Und … Säbel bevorzugt. Und da ste~“
„Hier, das ist für dich!“ Der erste Schatten wirft dem zweiten etwas zu, winkt zum Abschied und zieht dann weiter.
Nur um dann doch wieder stehenzubleiben. „Ja, wo eigentlich? Und vor allem: wer?“ erklingen die notwendigen Fragen.

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Eine Gestalt schlendert die hölzerne Treppe herunter zum Lager der Schausteller. Eine Kapuze bedeckt das vernarbte Gesicht des Mannes, der Rauch der sich unter der Kapuze befindet, erschwert die Sicht, das einzige was man durch die Rauchschwade erkennen kann, ist die leuchtende Spitze des Glimmstängels.
Unten angekommen, wird der Glimmstängel in die Luft vor sich geschnipst, jedoch bevor der Stängel den Boden erreicht geht er in Rauch auf. Sodam zieht seine Kapuze runter, atmet tief ein und…
Wird fast umgerempelt von einem jungen Rotschopf.
Der nun nicht mehr verhüllte Mann ruft dem Jungen ein
„EYYY!“
hinterher, die einzige Antwort die zurückkommt ist
"Tut mir voll Leid Opa, muss neue Drähte besorgen!"
Der Mann geht Kopf schüttelnd weiter, eine Handbewegung und das beinahe erloschene Lagerfeuer brennt wieder wie zu beginn des nun späten Abends.
"Lange nicht mehr gesehen, Freunde. Ich habe euch wieder einen Wein mitgebracht. Ihr kriegt die Flasche, im Austausch von Informationen. Also erzählt mir etwas über den vorlauten Jungen, der unbedingt zu so später Stunde noch Draht brauch. Das führt mich zu meiner zweiten Frage, sehe ich eigentlich alt aus?
Durch das Lagerfeuer erscheint das Grinsen der Gruppe schon beinahe beängstigend, ein tiefes lachen ertönt bevor der Wein dem Mann aus der Hand genommen und in Becher verteilt wird.
"Das ist unser Akrobat, Renni, aufgewecktes kleines Kerlchen, hm? Er will wahrscheinlich an irgendwelchen Rauchbomben basteln, bestimmt für seinen Auftritt. Aber mach dir nichts draus, er nennt alle die älter sind als er Opa und unter uns, es ist nicht schwer älter zu sein als der Kleine.
An dem Abend wird nicht nur die eine Flasche Wein geleert, als es Zeit wird zu Bett zu gehen, macht der Mann sich wieder auf den Weg, die Kapuze wird tief ins vernarbte Gesicht gezogen. Ein Glimmstängel im Mundwinkel, das zwinkern des Mannes entzündet den Stängel, Rauch wird ausgeatmet und der Geschmack von Freiheit liegt auf seiner Zunge, als er die hölzerne Treppe hinauf geht, Oben angekommen wird er von einem jungen Rotschopf umgerannt.
"Entschuldigung Opa!"
Ist das letzte was man an diesem Abend noch hört.

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So leise wie es Landelin möglich ist, schleicht er durch das Lager und platziert ein kleines Päckchen vor Jurayas Wagen. Er betrachtet die verschlossenen Türen mit einem leisen Seufzen und schüttelt den Kopf.

Ansari hatte ihm ordentlich den Kopf gewaschen. Er muss wohl die Ärmel hochkrempeln und sich richtig ins Zeug legen, ansonsten war alles Bisherige umsonst.

Das kann ja was werden. Vielleicht wäre es doch besser ich nehme eine neue Identität an und haue einfach ab. Doch dann wäre ich nicht Landelin R. Caine, Möchtegernkönig der Narren, Kasper, Verkaufsgenie und Großmeister des Flunkerns. Ich krieg das schon hin.

Nach seinem kurzen, aufmunternernden Selbstgespräch, schleppt er sich zurück in sein Zelt und beginnt das Buch welches er von Sodam bekommen hatte zu studieren. Bis in die frühen Morgenstunden ist Licht bei ihm im Zelt zu sehen.

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(1) Es war einmal…

… mit diesen Worten beginnen wohl sehr viele Geschichten, aber… nicht diese.

Sie mochte ihn von Anfang an nicht. Sein eiskalter, durchdringender Blick spießte sie auf wie ein unsichtbarer Speer. Beim Klang seiner schneidenden Stimme lief ihr ein frostiger Schauder über den Rücken und sorgte für Gänsehaut. Und dieses Lächeln… Er lächelte sie oft und breit und scheinbar freundich an. Aber Isabela kam es vor, als würde er sie… anschreien. Jedes mal, wenn er bei ihnen zu Hause auftauchte, ging sie.


Ihrem Vater war natürlich nicht entgangen, dass die Anwesenheit des Fremden Isabela nicht ganz geheuer war. Wenn er mit seiner Tochter wieder alleine war, versuchte er stets, diese seltsame Gesellschaft zu rechtfertigen. Er sprach von vergangenen Tagen und von den Zeiten vor… den Zeiten, als er - damals noch ein frischer Jüngling - bei seinem Werdegang zum Magister die Bekanntschaft von diesem Mann machte.

Isabela fiel plötzlich ein, dass ihr Vater nie den Elfen in schwarz als Freund bezeichnete. Sogar der Begriff ‚‚guter Bekannter‘‘ kam mühsam über seine Lippen und das auch nur sehr selten. Ann’da war ein miserabler Lügner. Er würde die Wahrheit lieber verschweigen, anstatt eine Lüge auszusprechen. Er sagte, dass auch dieser Mann seine Ehegattin zum Grab getragen hatte. Dass, auch er… eine Tochter hat, die vielleicht sogar ungefähr in ihrem Alter ist. Und auch er versinkt in seinen Experimenten, um Kummer zu lindern, und bräuchte nur etwas Hilfe und Ergebnisse der Studien ihres Vaters, damit er eigene Forschungen voran bringen kann.

Dann schwieg er lange und vermied jeglichen Augenkontakt. Und Isabela stellte fest, dass ihr Vater sich für irgendwas schämte und… diesen Mann fürchtete.


‚‚Kind…‘‘ hörte sie ihren Vater rufen und drehte sich um. Nach ihrem ungefähr elften Sommer, begann Isabela es zu hassen und protestierte, dass er sie so nannte. Seitdem sie mutterlos und für ihren Vater zum Mittelpunkt der Existenz geworden war, lies sie es zu.

‚‚Ich bin… nicht weit weg,‘‘ sagte sie leise und streifte einen mit Pfeilen vollgestopften Köcher über die Schulter. Ohne die Erwiderung darauf abzuwarten, wandte sie sich ab, nahm den Bogen aus der Wandhalterung und warft noch einen flüchtigen Blick auf den Fremden in schwarz, der wie ein Schatten neben stand und ‚‚väterlich‘‘ auf das Ganze herabblickte.

Während die Tür hinter ihr zu ging, spürte Isabela wie der sorgenvolle Blick ihres 'Da’s auf ihr lastete. Einen Moment lang dachte sie daran, ihn noch mal anzusehen und etwas beruhigendes zu ihm zu sagen. Dann verwarf sie diesen Gedanken und verlies das Haus.

Isabela schritt durch lichterfüllte Veranda zum Hintereingang und in den kühlen Abend des Spätweibersommers hinaus. Sie blieb auf der Treppe kurz stehen, sah dem Niedergang der Sonne lächelnd hinterher und atmete tief ein. Geruch vom trockenen Gras stieg in staubigen Wogen auf und reizte die Nase. Es duftete bereits nach Herbst, der zu seinem Marsch durch Quel’Thalas ansetzte und schon bald den geliebten Immersangwald ganz vergolden würde. Eine wunderbare Zeit für diese Gegend.

Sie hielt den Bogen - den Bogen, der eins ihrer Minn’da gehörte - sanft wie ein Kind an die Brust gepresst und lief den langen Weg bis zum Gartentor hinab. Weiter durch das Tor hinaus überquerte sie die schmale Brücke über einen kleinen Bach, der nun zu ihrem schnurrenden Begleiter wurde und neben ihr lief, bis er am Waldrand scharfe Biegung nach links machte, zwischen den Hügel schlängelte, eher er in weiter Ferne in den großen Elrendar mündete. Isabela genoss seine Gesellschaft, bis sie sich verabschiedeten und sie im Wald verschwand.

Der kleine Teil vom Immersangwald, der dem großzügigen Besitz der Familie Dal’Arien seit Generationen angehörte, schien für Isabela das Wertvollste zu sein, was sie je hatte. Sie würde lieber auf das Anwesen selbst, ihre Kleider, oder ihren wertvollen Schmuck oder… gar auf alles zusammen verzichten, aber nicht auf diesen Fleck Grün, den sie über die Jahre, und besonders seitdem ihre Mutter nicht mehr war, ins Herz geschlossen hatte. Aber ihr am liebsten war, natürlich, die Lichtung nicht weit vom Waldrand. Sie lag friedlich und unentdeckt wie eine kleine Insel im großen Meer von Immersang. Dort begann ihre Mutter sie im Umgang mit dem richtigen Waldläufer-Bogen zu unterrichten, als Isabela noch klein war. Und dorthin ging sie an heutigen Tagen immer noch, um… allein und ‚‚ihr‘‘ nahe zu sein.


Isabela wusste, dass es auf die selbe Weise beginnen und enden wird, wie es oft begann und endete. Sie würde den Köcher leer schießen. Vielleicht mehrmals. Mit jedem weiteren abgefeuerten Pfeil würde sie die Anwesenheit ihrer 'Ma im Geiste deutlicher fühlen. Sie würde das Flüstern ihrer Stimme direkt am Ohr vernehmen, wie der Bogen zu halten war. Sie würde ihr Atem auf der Wange spüren und sie sagen hören, wie sie richtig zielen und spannen soll. Aber das Zielen würde ihr immer schwerer fallen, weil der Schleier aus Nässe bereits ihre Augen bedecken würde…

Zuerst kommen die Pfeile, dann - die Tränen.

Sie schießt die restlichen Pfeile ins Nichts und lässt Bogen zusammen mit dem leeren Köcher auf den Boden fallen. Dann folgt sie den beiden mit ihren Knien und mit Handflächen fängt sie die ersten Tränen. Sie fühlt sich elend und verlassen, weint bitterlich und schluchzend in die vors Gesicht geschlagene Hände. Aber… für diese Tränen schämt sie sich nicht und macht sich keine Mühe, sie abzuwischen. Es ist ihr volles Recht, um ihre Minn’da zu weinen. Schrecklich. Alles nur eine Mischung aus ihren Wünschen und Erinnerungen, die im Herzen weh taten. Und Isabela will, dass all die Erinnerungen an ihre 'Ma sie auf ewig festhalten, aber dieses Netz aus innerlichen Schmerzen sollte sie endlich los lassen.

Wenn sie nach Anbruch der Dämmerung wieder nach Hause kommt, stellt sie fest, dass der Fremde nicht mehr da ist. Nur ihr Vater, der beim schwachen Kerzenlicht am Tischt sitzt und auf seine Tochter wartet. Und in seinen Augen erkennt sie, dass es ihm genauso erging, wie ihr vorhin auf der Lichtung. Nur… ohne Zielen, Spannen und Schießen…

Wie grausam doch eigenes Herz und Verstand zu einem sein konnte.


Sie lief zwischen den Bäumen und Sträuchern der Lichtung und ihrer geliebten Einsamkeit entgegen. Dort, auf dieser Lichtung fühlte sie sich wirklich zu Hause. Dort war sie ihrer Mutter wieder nah. Und dort… war Jemand.


OOC: es ist noch nicht zu Ende, es wird noch etwas folgen und im letzten Abschnitt soll erklärt werden, welche Wirkung eine gewisse Bardin (TE) auf diese Geschichte hat.
Nur, so wie die Geschichte sich entwickelt, werde ich wohl ca. drei Teile für brauchen, möglicherweise vier…

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(2) Es war einmal…

Isabela kam zum Rand der Lichtung, blieb im Schutz der Bäume stehen und betrachtete den Mann mit einer Mischung aus kindlichen Neugier und… Zorn. Der unerwünschte Eindringling, denn nichts anderes war er für sie, saß auf dem Baumstumpf - IHREM Baumstumpf -, der ungefähre Mitte der Wiese markierte. Auf den ersten Blick sah er entspannt aus, schien aber der Geräuschkulisse um sich herum scharfsinnig zu folgen. In seinen Händen lag ein verbranntes Stück Fleisch, das er gedankenversunken aß. Die von Baumkronen geworfene Schatten und das schwache Licht des Feuers erzeugten Mustern, die wie Phantome um den Mann und auf seinem Gesicht tanzten. Es war gespenstisch. Das Gesicht selbst konnte sie aus dieser Entfernung nicht genau erkennen, aber seine Feuerstelle fesselte für ein Moment ihre Aufmerksamkeit.

Er hatte großes Loch in der Erde für das Feuer ausgehoben und verbrannte ausschließlich totes, trockenes Holz darin. Die kleine Ausbeutung davon lag als geschichteter Stapel in der Nähe des Mannes. Um die Rauchentwicklung zu vermeiden, dachte sie… und dein Feuerchen sollte auch keiner sehen. Du versteckst dich hier, kam ihr der Gedanke. Warum?

Nach einem Gesetzlosen sah aber der Mann nicht aus. Einer, der vielleicht aus dem Gefängnis ausgebrochen war? Auf keinen Fall. Ein Landstreicher oder Obdachloser? Nein. Im Gegenteil: seine Stiefeln, Hose, ärmelloses Gardisten-Hemd, sein Umhang neben ihm sprachen zwar vom unkomplizierten Zuschnitts, schienen jedoch aus wertvollen Material genäht worden zu sein. Nach seinem Erscheinen würde sie ihn eher in die Schicht der Wohlhabenden einordnen, vielleicht sogar auf die Adelsebene. Ein Abenteurer? Dann warum hier so abgeschieden und allein, und nicht… im Gasthaus, wo die meisten von denen sich rumtreiben? Eine Frage jagte die nächste. Waffen? Oh, das war eine… wichtige und eine ernst zu nehmende Frage. Ihr Blick wanderte über die auf dem Gras verstreuten Habseligkeiten des Mannes und sie stellte fest, dass er keine Waffen zu haben schien. Es sei denn… im Verborgenen. Sie beschloss mehr rauszufinden. Sie wollte… mehr rausfinden.


Isabela ertastete und bahnte sich den Weg mit der Fußspitze. Sie bewegte sich in ihr vertrauten Umgebung lautlos und geschmeidig wie eine Katze nach rechts , wo ein Stück Wald in die Lichtung sich hinein quetschte. Sie kam dem Mann immer näher von der Seite und lies ihn für keine Sekunde aus den Augen. Die dicken Baumstämme, tief hängende Äste und die dichten Sträucher darunter waren nun ihre Verteidigung. Sie blieb hinter einer Esche stehen, schob vorsichtig Strauchblätter zur Seite, drückte trockenen Ast mit der linken Hand langsam nach unten und sah hinein…

Von diesem Punkt aus fiel ihr als erstes ihre selbst gemachte Zielscheibe auf. Fast ein Dutzend Messern waren nun darin zu einem ideografischen Muster gesteckt worden. Also, doch bewaffnet, Freundchen, flüstere Isabela sich selbst, sah erschrocken zu dem Mann rüber und ihr stockte der Atem. Die Bezeichnung ‚‚Mann‘‘ war ihm nicht gerecht. Irgendwie nicht mal der Ausdruck ‚‚junger Mann‘‘. Der WAR… noch ein Junge.

Und genau in diesem ungünstigen Moment brach der dünne Ast leise unter ihrer Hand wie eine Fischgräte, aber in der herrschenden Stille der Dämmerung klang es wie das Fallen einer Dampfpresse. Sie zog sich sofort hinter den Baum zurück, presste den Rücken gegen dessen Stamm und spürte ihr Herz jagen. Jetzt war sie es auch… auf einer Jagd, nicht? Keine Zeit Fragen zu stellen. Sie duckte sich und spähte auf der anderen Seite ihres Verstecks nach dem Jungen.

Der Junge saß immer noch da als wäre nichts gewesen. Seine Haltung aber kam ihr verändert vor. Den rechten Arm lies er seitlich herab hängen und sie sah, oder glaubte es nur zu sehen, in seiner Hand etwas kurz aufblitzen. Er kaute geduldig zu Ende, schluckte, lies etwas Wasser aus einem Lederbecher folgen und sah dann unbewegt, wie von tanzenden Flammenzungen hypnotisiert, ins Feuer. Keine Anzeichen von Nervosität. Keine Anspannung.

Aber sie war sich sicher, dass es nur Schau war. Der Junge war bereit zu reagieren, was auch immer kommen sollte.

Isabela richtete sich wieder auf, griff, ohne den Jungen aus den Augen zu lassen, nach einem Pfeil aus dem Köcher, holte ihn geräuschlos raus, legte an und begann ihren Bogen zu spannen. Ihre Lederriemen gaben leise, knirschende Laute von sich. Der Bogen krächzte kaum hörbar und verstummte, als die Pfeilfeder ihre Wange berührte. Sie atmete langsam aus und zielte ihm in das verwundbare Fleisch zwischen Kopf und Schulter. Das Leben des Jungen wurde in ihre Hände gelegt…


Für einen kurzen Augenblick fühlte sie sich machtvoll, was nicht ganz unangenehm war. Aber es schien… nicht richtig zu sein. Das… WAR nicht richtig. Von der Wucht, mit der die Erinnerungen an ihre Mutter über sie herein brachen, drehte ihr für einen Augenblick der Kopf. Sie dachte an den Tag, an dem man ihre 'Ma nach Hause gebracht hatte. Ihr Rücken - von den feindlichen Pfeilen zerfetzt. Abgeschossen… aus dem Hinterhalt. Und Isabela dachte an all die eigenen Schwüre, die sich selbst gegeben hatte, dass sie so etwas Gemeines Niemandem je antun würde, egal, wie gefährlich die Situation wäre… während sie über ihren leblosen Körper stand. So wollte sie ihre Kämpfe nicht austragen. So war es ihm unfair gegenüber. Ihr Herz verkrampfte sich vorwurfsvoll. Sie mochte vieleicht die Erkenntnis nicht, die gerade in ihr aufloderte, aber… der Junge schien kein Bösewicht zu sein.


‚‚Angenehmen Abend, ruhige Nacht… Reisender,‘‘ rief sie aus ihrem Versteck, hielt aber den Jungen weiter im Visier und rang um die Festigkeit in ihrer Stimme.

Der Junge sprang nicht vor Überraschung auf, zuckte nicht mal zusammen, sondern schaute auf seine Hände und lies mit einer raschen Bewegung etwas zu Boden fallen. Es funkelte kurz in der Luft auf und bleib vor seinen Füssen im Boden stecken. Messer… stellte Isabela erschrocken fest. Er drehte schwerfällig den Kopf in die Richtung, wo die Stimme herkam, breitete seine Arme aus und zeigte die leeren Handflächen, dass er keine Waffe trug. Dann stand er auf und sie musste mit ihrem Blick ihm ‚‚nach oben‘‘ folgen. Groß… war er.

Sie schätzte, dass er ungefähr in ihrem Alter war, wahrscheinlich sogar jünger. Dennoch besaß er bereits breite Schultern, gewaltigen Brustumfang und hatte lange Beine. Sein ganzer Körper war von enormen Muskelansätzen bepackt, die wie Würmer unter seiner Haut bei jeder kleinsten Bewegung wimmelten. Das Gesicht des Jungen - narbenlos, ebenmäßig und hübsch - war vom schulterlangen, goldenen Haar umschlossen. Und mittendrin… zwei stahlblaue Augen, deren Blick, durch die Bäume und Sträucher sich in ihre zu bohren schien.

‚‚Sonnentage, langes Leben,‘‘ donnerte der Junge und hob zur Begrüßung die rechte Hand. Mit der selben Hand machte er dann eine einladende Gäste und… lächelte, was sein Gesicht noch mehr verschönerte. Dann sprach er gelassen und beruhigend und Isabela konnte jetzt doch die angenehme Stimme der Jugend darin vernehmen: ‚‚Kommt, wärmt Euch am Feuer und… seid mein Gast.‘‘

Gast? Sie soll… Gast sein. SEIN Gast. Auf ihrem eigenen Grund und Boden, auf ihrer geliebten Wiese soll… SIE… Gast sein? So ein Ausmaß an Dreistigkeit konnte nichts auf der Welt wieder gut machen. Gar nichts. Jeder weiterer Gedanke machte Isabela nur noch wütender. ‚‚Ich sollte vielleicht doch einen Pfeil in dein freche Fratze reinfliegen lassen, um dir dein Grinsen wegzuwischen,‘‘ murmelte sie leise vor sich hin. Dann schüttelte sie sich und verschwendete keinen Gedanken mehr daran. Sie lächelte nun verstohlen und dachte: ‚‚Du willst also Gastgeber spielen… dann spiele ich den… Gast‘‘

Auf einmal entspannte sie sich, entspannte den Bogen, lies den Pfeil wieder zurück in den Köcher gleiten, atmete tief durch und… verließ ihr Versteck .


[OOC]: noch nicht zu Ende…

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Ein lautes Schnarchen ist am Hafen zu hören, es klingt beinahe, als würde der gesamte Baumbestand des Elwynnwaldes in dem kleinen Lager verarbeitet werden.

Juraya blickt vorwurfsvoll zu Ihrer Schwester Ansari, welche mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor dem tief schlafenden Landelin sitzt.

„Was machst du da?“

„Nichts“

„Warum wirfst du Steine auf Landi?“

„Warum liegt er wie tot nur mit dem Kopf in seinem Zelt?“

„Wenn ich das nur wüsste, ich habe ihn vorhin mit Sodam gesehen, wer weiß was die beiden wieder aushecken“

Juraya beendet das Gespräch mit einem heftigen Seufzen und zieht Landelin an den Beinen ins Zelt wo sie ihn dann einfach aufs Bett hievt, welch armer Kerl.

nur ein kleiner Push um darauf aufmerksam zu machen, wir suchen noch aktive Schausteller aller Art!

Kannst du was Besonderes? Willst du was Besonderes lernen? Wir suchen vom Zauberer über den Feuerspucker bis hin zum Stärksten Mann/Frau der Welt alles. Du bist nur ein einfacher Händler? Auch gut, es muss schließlich immer Gold in die Kassen.

Durch das Phasing Problem am Hafen ist unser Lager leider nicht wirklich bespielbar, deswegen könnt Ihr uns überall in Sturmwind finden, oder Ihr schreibt uns einfach an. Jeder aus der Gilde kann Auskunft geben oder Ihr meldet Euch via Discord direkt bei mir Landansi#9180.

Das Schaustellerleben hat eigentlich nur Vorteile, kommt vorbei und überzeugt Euch selbst davon zwinkert und pennt weiter

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(3) Es war einmal…

Sie betrat die Lichtung und ging mit festen Schritten auf den Jungen zu, der sie abschätzend und immer noch lächelnd betrachtete. In der vermeintlich für sie sicheren Entfernung blieb Isabela stehen und vorführte einen übertrieben gespielten, aber dennoch von ihr so gewollten, Knicks. Es war eine bedauerliche Vorstellung. Einer mit zwei Holzbeinen hätte eine bessere hingelegt.

‚‚Meine Eltern gaben mir den Namen Isabela,‘‘ sagte sie mit ruhiger Stimme und gab sich größte Mühe dabei ernst zu klingen.

Der Junge verneigte sich formell, richtete sich auf und legte rechte Handfläche auf die Brust überm Herzen. ‚‚Und ich bin…‘‘

‚‘… NICHT von hier,’’ unterbrach Isabela ihn auf einmal im scharfen Ton und war davon überzeugt, hoffte es sogar, dass dieses Verhalten ihrerseits ihn aus der Fassung bringen oder beleidigen würde. Statt dessen lächelte der Junge weiter hin schwach, aber dennoch ehrlich und schön.

Dann schlenderte sie an dem Jungen vorbei zu dem Baumstumpf, plumpste unelegant darauf und schlug die Beiden nicht ganz damenhaft übereinander. Sie blickte sich um, als würde sie nach etwas bestimmten suchen und dann fragend zu dem Jungen hoch. ‚‚Was… wird den Gästen heute angeboten?‘‘

Der Junge begann eulenhaft den Kopf zu drehen und seine Wangen erröteten ein wenig. Sie wartete nicht auf die Ergebnisse der Sucherei seinerseits, sondern ergriff ungeladen den Stock mit dem letzten Stück verkohlten Fleisch darauf, das über den Flammen vor sich hin brutzelte und biss hinein. Das Fleisch war steintrocken, übersalzen, betäubte dazu noch die Lippen und schmeckte wie Tränen. Sie spuckte es fluchend aus und warf den Rest ins Feuer. Unzählige Funken wirbelten in spektakulären Bögen herum, erhellten das Gesicht des Jungen, der mit seinem fassungslosen Blick und offenen Kinnlade dem Fleisch ins Feuer folgte. Sein Lächeln verging langsam.

‚‚Das ist Trockenfleisch,‘‘ sagte Isabela empört und rieb mit dem Zeigefinger die tauben Lippen. ‚‚Das ist schon fertig so wie es ist. Du musst es nicht noch… braten.‘‘

‚‚Ich weiß,‘‘ antwortete der Junge leise. Er machte eine Pause, sah in die Flammen und fügte dann hinzu: ''Ich mochte diesen salzigen Geschmack auch nicht. Ich dachte, ich könnte es… herausköcheln. ‚‘ Er kicherte kurz, ohne es selbst zu merken, über das Wort.

‚‘ Herausköcheln??? Soll das ein Scherz sein?’’ Sie rollte mit den Augen und dabei fiel ihr Blick auf den Lederbecher, aus dem der Junge vorhin getrunken hatte. Sie nahm und hielt ihn kommentarlos in die Höhe. Der Junge - nun einem gewöhnlichen Küchenjungen irgendwie immer ähnlicher - holte einen Wasserschlauch aus Tierhaut hervor und goss das Wasser geduldig in den Becher. Er befühlte kurz und nachdenklich den Schlauch, der jetzt fast leer war, bevor er ihn ablegte und wieder zu ihr rüber schaute. Dann nickte er einladend.

‚‚Bitte… Trinkt.‘‘

Sie trank. Das Wasser hatte etwas bitteren Beigeschmack des Leders, war aber erfrischend kühl und sogar mehr als nur genießbar. Die Mundwinkeln auf dem Gesicht des Jungen waren dabei höher zu wandern, um wieder zu einem vollen Lächeln zu werden, als…

… ein Sprühregen aus seinem eigenen Wasser und nun gemischt mit Isabelas eigener Spucke und… mit voller Wucht sein Gesicht traf. Der Junge war förmlich davon überdeckt. Er machte instinktiv die Augen zu, hielt den Atem an, hob die Brauen und verharrte in dieser komischen Haltung, während das Wasser seinen Wangen und Kinn herunterlief. Den Rest wischte er mit der Handfläche weg, machte die Augen langsam wieder auf und sah sie überrascht an , aber dennoch… nicht ganz unfreundlich.

‚‚In welcher Pfütze hast du denn deinen Wasserschlauch gefüllt…‘‘ Sie brach beim letzten Wort ab, trocknete den Mund und musste sich in die Wange beißen, um ihr ernstes Anschein zu bewahren. Den Rest der Flüssigkeit kippte sie demonstrativ langsam ins Grass und wartete auf Reaktion des Jungen. Es folgte keine. Er stand einfach nur da und wusste nicht wohin mit seinem Blick. Die Röte breitete sich auf seinen Wangen wie ein Flächenbrand. Und Isabela fragte sich, ob es genug der Vorstellung war. Dann beantwortete sie die eigene Frage mit einem… Nein.

Sie sah nach oben, hob ratlos die Hände und fragte die angebrochene Dämmerung: ‚‚Sind denn die Gäste nun bedient?‘‘

‚‚Ich habe Tee gekocht,‘‘ sagte der Junge feierlich. Er lief um die Feuerstelle auf die andere Seite und brachte eine Blechbüchse mit. Dünne Dampffetzen stiegen der empor. ‚‚Darf ich?‘‘ er nahm den Becher aus ihrer Hand, füllte ihn mit der warmen Flüssigkeit und reichte es Isabela wieder. ‚‚Hier… hier.‘‘ Sie nahm den Becher entgegen und sah schmunzelnd zu, wie der Junge doch paar Schritte zurück ging.

Der Tee war nicht besonders heiß, duftete aber himmlisch und schmeckte genauso. Isabela machte mehrere gierige Schlucke, bevor sie beschloss, mit dem Theater fortzufahren. Dann schnitt sie angewiderte Fratze, spie den Tee aus, spuckte hinterher und warf den Becher weg. Sie nahm ihren ganzen Wut zusammen, was sie nur zusammen kriegen konnte, bemühte sich glaubwürdig zu wirken und schrie den Jungen an: ‚‚Sind das etwa Blutdisteln? Wolltest du mich vergif…‘‘

‚‚Nein,‘‘ protestierte der Junge laut und fast stotternd. ‚‚Nein… die Mischung macht meine Mutter.‘‘ Mit jedem weiteren Wort wurde er leiser: ‚‚dafür ist sie…‘‘ Und dann fast nur flüsternd und eher zu sich selbst: ‚‘… sogar sehr berühmt.’’ Er stand mit gesenktem Kopf da, hielt die Blechbüchse in seinen starrten Händen und betrachtete sie verständnislos. Die Farbe Rot zerlief auf seinem ganzen Gesicht wie auf einem Gemälde. Und Isabela jubelte, lachte und schlug Purzelbäume vor Freude im ihren Inneren.

‚‚Dann tu mir bitte den Gefallen und richte deiner Ma‘ folgendes von mir aus,‘’ sagte Isabela, scheinbar es doch auf die Spitze treiben zu wollen. ‚‚Sag ihr: es schmeckt… widerlich.‘‘ Das letzte Wort presste sie wie Erbrochenes heraus. Und der Junge schien die Anspielung darauf, dass er hier nicht willkommen war, endlich zu begreifen.


Er machte sich wortlos auf und begann seine auf der Wiese verstreuten Sachen einzusammeln. Nach kurzer Zeit kam er mit einer Armbeuge voll davon wieder, ließ das Ganze neben seinen Rucksack fallen und sah Isabela an. Der Junge versuchte aus aller Kraft seine Verlegenheit zu verbergen, was ihm überhaupt nicht gelang. Er versuchte immer noch sie anzulächeln, aber dieses Lächeln kam streif und irgendwie verzerrt rüber. Und Isabelas innerliche Feier neigte sich rasch dem Ende zu und machte dem Gefühl vom unsagbaren Scham Platz.

Sie sah ins Feuer und auf verkohltes Stück Trockenfleisch darin, das inzwischen zur schwarzen Sinnlosigkeit verbrannt war, dann zu der Stelle, wo die Erde von ihr ausgekipptes Wasser unwiederbringlich aufsog und auf so gut wie leeren Wasserschlauch mit dem Rucksack des Jungen daneben. Er hatte nicht viel und war bereit - edelmütig und ohne zu zögern - auch dieses sein Letztes mit ihr zu teilen. Und sie? Sie hat es einfach vernichtet.

Das Gefühl, das Isabela gerade beschlich, war schrecklich. Und das schlimmste an dem Ganzen: sie hat völlig grundlos die Mutter des Jungen beleidigt - eine Frau, die sie nicht mal kannte, die vielleicht einfach nur ihren Sohn lieb hatte und einen wunderbaren Tee zubereiten konnte. Isabelas Lippen öffneten sich und im nächsten Augenblick würden die Worte der Entschuldigung deren entspringen, und dass sie so nicht ist, niemals war, als… der Junge wieder zu sprechen begann.

‚‚Würdet Ihr mir ebenfalls einen Gefallen erweisen?‘‘ fragte er ruhig. Sie sagte nichts, sondern machte mit der Hand eine kreisende Bewegung in der Luft, die ihn aufforderte weiter zu sprechen und der Junge fuhr fort: ‚‚Bestellt bitte Eurer Mutter meine besten Grüße und richtet ihr auch aus, dass sie eine… doch so bemerkenswert scharmante junge Lady großgezogen hat - eine wahrhaftige Hofdame, möchte man meinen, deren Gesellschaft ein reinstes Vergnügen für die anderen ist.‘‘ Er verstummte, schaute sie an und fügte im selben Ton hinzu, den sie vorhin selbst gesprochen hatte: ‚‚Sagt es ihr.‘‘


Sie war erstarrt von dem, was der Junge sagte, als wäre sie geschlagen worden. Da war sie also… die Vergeltung des Himmels. Wofür sie eine ganze Vorstellung gebraucht hatte, schaffte der Junge nur mit einem einzigen Satz. Sie gaffte ihn mit weit aufgerissenen Augen und vor Überraschung offenem Mund an und spürte, wie die Farbe aus ihrem Gesicht wich. Sie konnte kein einziges Ton von sich geben. Die verräterische Zunge war wie am Gaumen festgeklebt. Nur die Gedanken von ihrer Ma’, die wie ein Sturm im Kopf wirbelten, und ein unsichtbarer, heißer Draht um ihr Herz, der sich immer enger zog. Was würde sie bloß dafür geben, noch ein mal mit ihr zu sprechen… Und was würde sie geben, um ihr überhaupt nur irgendwas sagen zu können. Aber… das konnte sie nicht. Dies blieb ihr nun für immer verwehrt, auf alle Ewigkeiten dahin geschieden…


Zuerst verspürte sie irrsinniges Verlangen nach dem Messer zu greifen, das immer noch aus der Erde ragte, und es diesem Jungen in den Hals zu stecken und ihn dann ohrfeigen… ohrfeigen… ohrfeigen… so heftig, wie sie nur konnte… und so, wie seine Worte es getan haben. Dann aber überkam sie unangenehmes Schwindelgefühl und Isabela spürte, wie schnell das Wasser in ihren Augen sich sammelte. Und all das - auf ihrem Gesicht und tief in ihrer Seele - schien der Junge auch zu sehen und… überraschte sie.

Auf einmal stand er vor Isabela und als sie zu ihm aufsah, ließ er sich auf ein Knie vor ihr nieder und ergriff sanft ihre Hände. Zu ihrer eigenen Verwunderung ließ sie es zu. Seine Handflächen fühlten sich rau an, waren aber warm und ihre Anwesenheit um ihre wirkte beruhigend.

‚‚Eurer Verlust tut mir vom ganzen Herzen leid. Das wusste ich nicht,‘‘ sagte der Junge und in seiner Stimme war tiefstes Mitgefühl und Besorgnis verborgen. ‚‚Ich wusste es nicht und habe Euch dennoch durch meine unbedacht gewählte Worte verletzt. Versucht mir zu vergeben und nimmt bitte… meine Worte des Beileids an.‘‘

‚‚Ja, das werde ich,‘‘ erwiderte Isabela flüsternd, während sie ihn weiter hin ansah. ‚‚Mit Dank…‘‘ Und erste Träne nahm bereits ihren Weg nach unten.

Sie wandte ihren Blick von ihm ab, rang plötzlich nach Luft und… gegen ankommende Tränen. Nun verspürte sie etwas in ihr auflodern, wogegen sie keine Macht besaß, es aufzuhalten. Jeden Augenblick würde sie los heulen, wie ein kleines Schulmädchen. Dessen schämte sie sich nicht, aber sie wollte es nicht VOR IHM tun. Und… auch das schien der Junge wohl zu bemerken und zur ihrer erneuten Überraschung… ließ er es nicht zu.


‚‚Wisst ihr eigentlich, wie Elfen und Amani sich gestritten haben, wer… ZUERST in Quel’Thalas war?‘‘ fragte er beiläufig und sprang auf. Dann reduzierte er seine Stimme auf ein Flüsterton und sagte geheimnisvoll: ‚‚wie es wirklich war.‘‘

‚‚Wir waren schon vor… vor 4.000 Jahren hier angekommen,‘‘ sagt der erste Elf mit einer piepsiger Stimme.

‚‚Tja, Spitzohr… wir sind aber hier schon seit 6.000 Jahren,‘‘ antwortet der eine Amani grimmig und lehnt sich zufrieden zurück.

‚‚Wen nennst du hier Spitzohr, du Langfresse, und… und… nimm gefälligst deinen Zinken aus meinem Gesicht, er verdeckt mir die Sicht,‘‘ erwidert der zweite Elf darauf. ‚‚Und wir sind hier schon seit 8.000 Jahren und der da…‘‘ er sieht den ersten Elf erbost an und verpasst ihm kräftig einen auf den Hinterkopf.’’… hat gar keine Ahnung.’’

‚‚Aus deinem Gesicht? Das… soll ein Gesicht sein? Dieses Gesicht würde mit meinem Hintern als unzertrennliche Zwillinge durchgehen,‘‘ verteidigt der zweite Amani den ersten und dann in die Runde: ‚‚es sind schon 10.000 Jahre, seitdem wir Quel’Thalas unser zu Hause nennen.‘‘

Der dritte Elf läuft schon langsam rot an und scheint fürs erste nicht mal zu wissen, was er noch dazu beisteuern könnte. Sagt aber dann stotternd: ‚‚Und als wir… als wir… als wir hier angekommen waren, gab es hier… NIEMANDEN, außer einigen hässlichen, dämlichen, a-a-affenähnlichen Missgestalten, die sich mit eigenem Kot beworfen haben und das gleiche auch noch gefuttert haben.‘‘

Der dritte Amani wirft erleichtert die Arme nach oben: ‚‚Na das sagen wir doch die ganze Zeit - das waren WIR… WIR.‘‘


Es ist nur bei dieser einzigen Träne geblieben…


Sie warf den Kopf nach oben und bog sich vor Lachexplosion in ihrer Kehle. Vielleicht hat sie diesen Witz schon mal irgendwo gehört. Wahrscheinlich sogar nicht nur einmal. Aber so wie der Junge die Erzählung… zeigte - hoch nie.

Sie war einfach nur verblüfft von seiner Fähigkeit bei dieser enormen Größe sich so schnell bewegen zu können. Er imitierte jeden der Sprechenden in der Geschichte auf eigentümlich schon absurde Weise, die einerseits den betroffenen Völkern darin nur leise nachhallte und dennoch gleichzeitig so schreiend zutreffend war. Der Junge schob Daumen und Zeigefinger sich in die Mundwinkel und dann nach oben, um die Anwesenheit der Hauer darzustellen und so die Sprechweise der Amani besser nachzuahmen. Er blinzelte koket, nahm fast damenhafte Haltung an und sprach teilweise mit einer übertrieben dünnen Stimme, wenn er die Elfen nachaffte. Dabei schnitt er auch mit nichts vergleichbare Grimmasen und Isabela dachte, dass sein Gesicht jeden Moment davon platzen würde. Der Junge tänzelte, hinkte, stolperte gespielt über eigenen Füße, während er… lispelte, stotterte und teilweise wie ein zahnloser sprach. Es mochte vielleicht keine perfekte Vorstellung gewesen sein, aber er lieferte dies mit einer grenzenlosen Hingabe, die einem einzigen Zweck diente: nur damit sie… ihre Tränen vergisst. So wie der Junge seinen Stolz vergaß und sich für sie zum Clown machte, damit sie ihre Würde bewahren konnte. Und dafür war sie dankbar…


Als der Lachanfall sie endlich aus seinen Fängen los ließ, sah sich Isabela um und stellte fest, dass die Dämmerung dabei war vor der Nacht zu weichen. Oben um den einsamen Mond gingen nacheinander die Sterne in ihrer verrückten Vielfalt auf. Die Bäume - zuerst nur als matter Schimmer, dann völlig konturlos - bauten sich wie eine gefühllose Wand um die Lichtung auf und um die beiden darin ‚‚gefangenen‘‘ Jugendlichen. Es war angenehm warm und ruhig, abgesehen vom erschöpften Knistern des Feuers, das hin und wieder sich meldete, wenn es genährt werden wollte. Diesem Verlangen ging der Junge jedes mal behutsam nach.

Nun saß er auf dem Baumstumpf neben und mit dem Rücken zu ihr und legte seinen Regenmantel - es gab nichts mehr zu packen - so gut er konnte sorgfältig zusammen. Der Junge war fast bereit wieder seiner Wege zu gehen. Er erschien ihr plötzlich im ganz anderen Licht, wie durch eine geheimnisvolle Aura umgeben. Sie sah ihn lange und schweigend an und auf einmal mit einer Art unbefangener Zuneigung. Gleichzeitig spürte sie wie ihre Augen trocken wurden und der Kummer wenigstens vorübergehend verflog. Es fühlte sich gut an… wie schon lange nicht mehr. Und als der Junge den Mantel unter dem Rucksack festzurrte, während er etwas unverständliches vor sich her murmelte, war Isabela sich darüber im Klaren, dass sie doch nicht wollte, dass er geht. Noch nicht…


[OOC]: wenn ihr auf der Suche nach einem Zuhause für einen ihrer Chars seid, lohnt es sich wirklich die über mir stehenden im Spiel anzusprechen. Ja, wir kennen uns schon paar Jährchen - das stimmt. Und ich bin froh, dass unsere Wege damals sich kreuzten.

ah ja… es ist nicht zu ende. Noch nicht… :slight_smile:

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Der Erzähler beginnt:

An diesem Abend wurde es etwas lauter in der Stadt Sturmwind, durch die halbe Stadt hörte man das Gepolter eines Wagens und das Gemecker verschiedener Tiere. Zum Beispiel vernahm man ein genervtes „Miau!“ oder ein neckisches „Brüll“ von den Tieren, sofern man denn überhaupt zugehört hat. Vermutlich auch die Worte „Himmel! Ich hab uns den Job besorgt, also kommt, Freunde!“ Neben der Treppe wurde ein Wagen abgestellt. Der Wagen wurde aus hellbraunem Holz gebaut und scheint allgemein noch in einem recht soliden Zustand zu sein. Die Seiten des Wagens wurden mit verschiedenem Krimskrams behangen, wie Runen aus dem Norden, Anhänger, die man vielleicht den Trollen zuordnen kann, die Zähne von verschiedenen Tieren, auch einige Unterschriften von namhaften Personen finden sich darauf, wie einige Höschen. Natürlich gewaschene! Die Fenster wurden aus hellem rotem Glas hergestellt und von innen zugehängt, also nix gucki. Die Zugpferde, oder was immer diesen Wagen gezogen hatte wurden womöglich bei einem Stallmeister abgegeben. Doch hinter dem Wagen steht das eigentlich wichtige des Mannes.
Das Tierzelt! Ein großes, braunes Zelt wurde dort aufgeschlagen. Dieses wurde zusätzlich mit einem kleinen Stahlzaun umzäunt. Vor dem Zelt steht ein Schild, auf diesem steht geschrieben… „Halt die Rübe draußen, außer du hast was zu fressen dabei.“ daneben ein großer Tatzen Abdruck. Sollte einen die Neugierde packen, so blicktet Ihr hinein und sahet die Auswahl der Tiere, die der Dompteur zu bieten hat. Darunter der große Löwe „Apollo“, der Panther „Sekhan“, der weiße Tiger „Louis“, der schwarze Bär "Björn die Tatze“ und der Wüstenfuchs Karl! Allesamt scheinen sie zahm und zutraulich, wollen, bis auf Sekhan vielleicht auch von dir gestreichelt werden.

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Landelin sieht zu den großen Kultiraner neben sich, runzelt kurz die Stirn als er die massigen Oberarme mustert und richtet seinen Blick dann lieber wieder auf den Hafen.

„Nettes Schiff hast du da ersteigert Arti“ Landelin grinst Arthur breit an.

„Ja, et hat allet, aber nich so wie ich dat haben will, da fehlt dat Arthur Zeuch“ erwidert dieser nur nachdenklich. „Wie nenn meer den eigentlich?“

„Wen?“

„Dat Schiff, Dumm-lein“

„Landeline die Schöne“ kommt es wie aus der Pistole geschossen.

Arthur sieht Landelin mit großen Augen an. „Bist du besoffe?“

„Uh… nein, noch nicht“

„Ik nenn min Schiff doch nicht die schöne Landeline!“

„Warum nicht?“

„Wie kommt dat den bei den anderen Seeleuten an?“ Arthur hebt wild fuchtelnd die Hände.

„Ich finde diesen Namen wundervoll, Schiffe haben doch Frauennamen“

„Ja. Frauennamen. Schöne Frauennamen, nit sowas wie Landeline. Dat klingt wie ne schlechte Dirn“

Landelin verschränkt die Arme und antwortet trotzig „Also ich finde Landeline wunderschön und ausserdem wäre sie die Beste Dirne überhaupt!“

„Die würd nach dem ersten Tag am Hungertuch nagen“

„Niemals! Die kennt die besten Tricks!“

Arthur schüttelt nur lachend den Kopf.

Landi erwidert darauf ohne mit der Wimper zu zucken „Dann will ich die nackte Galionsfigur sein“

„Nein“

„Dann Landeline. Für eines der beiden musst du dich entscheiden“

„Von mir aus kannst du dich vorne hinstelle, den Arme usbreite und schreien ‚Ich bin der König der Welt‘ aber dad wars dann auch scho“

"Ich rufe ja immer „MEHR MACHT!“

Arthur sieht Landelin mit einem verständnislosen Ausdruck an, öffnet ein paar Mal den Mund, schließt ihn aber wieder ohne ein Wort gesagt zu haben, macht auf der Stelle kehrt und lässt den offensichtlich Verrückten alleine sitzen.

„Fies! Ich gehe Farbe kaufen und überpinsle schon mal den Namen, ja?!“ ruft Landelin noch freudig hinterher und nimmt auch schon die Beine in die Hand.

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