Wie der Titel schon sagt, wollte ich mal hören, ob es aktuell einen bespielten Lichtorden gibt, der in seiner Ausrichtung mehr konservativ ist. Also ein Orden, der, sagen wir, z. B. noch an die Rückeroberung Lordaerons glaubt, der Völkern wie den Leereelfen oder generell der Horde aus Prinzip ablehnend bis feindlich gesinnt ist, der Andersgläubigen mit mehr Skepsis begegnet, der seine Lehren noch etwas strikter auslegt und/oder sich in erster Linie auf Menschen konzentriert, Zwerge und Hochelfen, vielleicht auch noch Gnome? Ein Orden, der mit anderen Worten insgesamt eher in Richtung Rechtschaffen Neutral bis Böse neigt und weitaus weniger in Richtung Rechtschaffen Gut? Gibt es so etwas noch? Ein Hafen für die mehr Konservativen, für die Traditionalisten?
Ich weiß, dass wir zwei bis drei [sehr] liberale bzw. moderne Lichtorden haben, und das ist total in Ordnung, versteht mich nicht falsch - es ist nur nicht das, wonach ich suche. Ich suche da wirklich mehr nach einem Orden auf der anderen Seite des Spektrums, in dem sich auch ein konservativer Char wohlfühlen kann, ein Orden, der etwas mehr „altes“ Warcraft ist und der den Entwicklungen der letzten Jahre argwöhnischer gegenübersteht, ohne deshalb gleich mit der Allianz brechen oder komplett Scharlachrot werden zu wollen. Findet sich so etwas noch, besteht daran überhaupt noch Interesse, an einem konservativen Lichtorden?
Falls da wer was weiß oder Lust hat, würde den alten Krieger hier erbauen, etwas zu finden.
Also solche „Orden“ gab es mal, mir fallen da ein paar Namen ein. Aber sie sind über die Jahre aus dem RP verschwunden und/oder inaktiv?
Allerdings muss man sich überlegen ob und wie sich so ein „Orden“ in den Reihen der Allianz halten kann. Weil nach deinen aktuellen Vorstellungen, würde sich der Orden keinerlei Freunde machen. Nicht bei Andersgläubigen, nicht bei besagten Völkern und vermutlich nicht mal bei der Kirche des Lichts oder der Silbernen Hand.
Konservativ würde ja auch bedeuten, dass man unter anderem Magier als Ketzer sieht.
Also ich sehe echt nicht, wen man da noch auf seiner Seite hätte?
Da fallen mir momentan vor allem die Erben von Zar ein, die in die Richtung gehen. Ein Lichtorden mit angebundenem Adelshaus. Weniger mit offener Ablehnung mehr deutliche Skepsis gegenüber den aktuellen liberalisierenden Entwicklungen, von Worgen aufwärts.
Die werden sich aber nicht mehr so schnell ins Forum verlieren, auch weil konservativere Projekte so gut wie immer auch kontroverse Projekte sind, wenn du da mehr hören willst, solltest du also vielleicht schauen, dass du sie im Spiel selber erwischst. Wenn sie grade nichts anderes machen, sammeln sie sich meist an oder in der Kathedrale.
Sonst… Orden des Silberkodex vielleicht? Ich fürchte, die gibt es seit Ewigkeiten und die waren auch immer etwas zurückhaltender bei den schnellen Neuerungen, aber die sind halt auch seit vielen Jahren recht unter sich, falls die momentan noch aktives Gilden-RP machen. Aber ich hab Toras auf jeden Fall im PvE schonmal vorbei fliegen sehen… Wenn sie da sind, bespielen die die Abtei von Nordhain.
Ich würde das eher „reaktionär“ nennen. Davon abgesehen sehe ich immer mal wieder „rote“ „ich bin ja nicht scharlachrot, aber“-Charaktere irgendwo herumstehen oder herumlaufen, auch wenn ich jetzt keine Namen parat habe. Vielleicht da mal nachfragen!
Die Erben von Zar und der Orden des Silberkodex, verstanden. Das sind immerhin schon einmal zwei Namen, danke dafür. Ich werde mal versuchen, sie im Spiel zu erreichen. Hoffentlich sind sie noch einigermaßen aktiv. Es wäre sehr schade, nichts zu finden, denn ich denke, dass auch in der Kirche des Lichts oder der Allianz durchaus unterschiedliche Strömungen existieren, manche mehr wie Anduin, andere zurückhaltender, und dass es zwischen liberal und radikal auch noch etwas Raum geben muss, der sich auszuspielen lohnt.
Die Erben sind eigentlich ziemlich aktiv. Aktuell vielleicht weniger im RP wegen TWW, aber sonst trifft man immer jemanden von Ihnen an der Kathedrale von Sturmwind.
Das hört sich schon einmal vielversprechend an, danke, obwohl ich natürlich hoffe, dass sie nicht nur an der Kathedrale herumstehen. Aber das lässt sich herausfinden. Ich bleibe zuversichtlich.
Ja, zu dem Schluss bin ich auch gekommen. Ich hatte deinen Orden im Blick, aber der Char hier wäre darin wohl nicht glücklich geworden. Ich werde mich aber mal in der Licht-Community umsehen, danke für den Hinweis. Gute Sache.
Moin. Bin kürzlich wieder auf die Aldor gewandert. War damals eines der Gründungsmitglieder des zweiten Anlaufs vom Alonsusorden (Red Flag).
Hatte mit dem Gedanken gespielt das Konzept nochmal aufleben zu lassen, spricht einen eher konservativen Lichtorden zu bespielen.
Wir waren denkbar unbeliebt damals, Großteils weil das RP sehr Hardline war und vielen Aldor-Spielern damals das OOC=IC schwer fiel.
Teilweise auch weil unsere Gildenleitung teilweise aus echten A******** bestand.
Das Rollenspiel war aber echt Top.
Praktischerweise hat sich die alte Gildenleitung verdünnisiert gehabt und ich konnte das Gildentag sicherstellen und bis heute sicher verwahren. Zwinkersmiley.
Ich kann auf die Anfrage eventuell mein Projekt „Das läuternde Verdikt“ in den Ring werfen, wobei ich mir nicht zu 100% sicher bin, ob es das ist, was gesucht wird. Wir pflegen eine konservative Auslegung der Tugenden und Werte, aber unter der Prämisse, dass man Teil der Allianz ist und entsprechend mit an die Entscheidungen dieser gebunden ist – gerade was Verbündete/Völker betrifft, man muss diese nicht mögen, aber tolerieren.
Der Punkt Orden ist up to date nicht gegeben. Wir sind eine kleine Gruppe und nicht aktiv auf der Suche, auch weil konservativ und Licht schwierig ist, daher definieren wir das als Bruderschaft von Gleichgesinnten, die einander unterstützen.
Ja, ich fürchte, dass u. a. solche Orden, die einst mehr radikal als konservativ waren, leider das Klima einigermaßen vergiftet haben und es bis heute schwierig machen, wieder ein tatsächlich konservatives Licht-Konzept auszuspielen, was ich persönlich sehr schade finde. Ein konservativer Lichtorden, Charakter oder was auch immer, muss eben nicht automatisch direkt auch radikal sein. Ich denke da zum Beispiel an die Paladine und Priester aus dem alten Kanon wie „Day of the Dragon“ oder „Road to Damnation“, die Magiern mitunter argwöhnisch bis ablehnend gegenüberstanden, aber sie dennoch mit dem gebotenen Mindestanstand behandelt haben und der Allianz und ihren Gesetzen gegenüber treu waren. Das eine schließt das andere nicht aus. Ein Paladin kann einem Leereelfen kritisch gegenüberstehen, ohne ihn deshalb direkt wie Dung behandeln zu müssen oder auf einem scharlachroten Scheiterhaufen verbrennen zu wollen.
Das ist die Art von Richtung, die ich suche, nicht radikal, aber auch nicht liberal, und sollte so ein Orden mal wieder das Licht der Welt erblicken oder Interesse an der Gründung eines solchen bestehen, würde es den Fana… konservativen Krieger hier freuen.
Unkraut vergeht nicht! Ungläubige hingegen schon!
Und nun komm herbei, schändliches Schattenelfengetier!
Das LICHT wird dich Läutern!
Oh, Verzeihung. Der Habitus.
@Stentos
Tatsächlich kann diese Holzhammer-Fanatismus-Haltung sehr schlecht aufgenommen werden und für viele ein rotes Tuch werden, hab ich oft genug miterlebt. Teils reicht schon die Nennung meines Gildennamens, um in alten Aldoretten Wutbrände aufkommen zu lassen. Obwohl der Orden und VIELE seiner Mitglieder über die aktiven Zeiten hinweg keinen unbedingten Holzhammer-Fanatismus ausgespielt haben.
Fanatismus an und für sich halte ich, wie jede Charaktereigenschaft, für eine potentielle Stärke oder auch Schwäche. Kommt oft auf die Situation an.
Man ist z.B. eingeschränkt im Umgang mit bestimmten Gruppierungen die man ablehnt, bei Gleichgesinnten ist man aber umso geachteter, je „Stärker“ der Glauben ist.
In der „richtigen“ Darstellungsform bin ich da ganz bei dir.
Man muss es einfach gut rüberbringen können.
Am besten so, dass es nicht ne nervtötende Plattitüde wird. Das ganze braucht sone bestimmte Würze, einen Duktus der nicht einfach stumpfsinnige Verachtung ist.
Natürlich kann man einen schroffen Charakter ausspielen der stumpf ist.
Das ist jetzt aber nicht gerade die Neuerfindung des Rads und wird auch für den Spieler selbst nach kurzer Zeit eintönig. Besonders wenn er halt aufm Kathedralenplatz häufig Begegnungen dieser Art hat.
Spannender und reizvoller (und zumindest mMn für Geweihte oder sonst gebildetere Charaktere passender) ist für mich eine subtilere Form der Verachtung. Herablassende Seitenhiebe, wenns passt.
Gleichzeitig sollte es aber auch keine Running-Gag-Eskalation werden. Man muss sich die Ernsthaftigkeit vergegenwärtigen, mit der ein Lichtdiener einem Leerenwirker gegenübersteht. Da geht es nicht um ein paar Streiche, sondern allergrundlegendste Weltanschauungen. Da steht dem (mitunter vielleicht etwas selbstgerechten) Strahlemann eine Person gegenüber, die willfährig mit DEM BÖSEN herumfuchtelt und praktisch Dauerpraktikant der absoluten Todsünde, dem verschworensten aller Feinde ist.
Gratwanderung und selten in wirklich vollendeter Form ausgespielt erlebt.
Es muss aber, letztlich, jeder den Stil finden der für seien Charakter passt und was „gut ankommt“ ist sowieso viel zu subjektiv um nen „How to Fanatism“-Guide zu schreiben.
Wie jeder -ismus der im RP „duldbar“ ist, braucht es da ein gewisses Fingerspitzengefühl und auch mal ne Phase, wo man sich einfach in der Rolle einfindet. Da braucht es eben auch bei den Ausspielern des Gegenparts Leute, die ein dickes Fell haben und sich dessen, was sie da verkörpern, bewusst sind. Und sich im Klaren sind, dass ihr Charakter in seinem Charakterhintergrund bewusst Entscheidungen getroffen hat, die ihn dahin führten wo er jetzt steht. Er hat also seine Gründe und ob er diese offenlegt, ist seine Sache. Ob er dafür Verständnis bei einem Fanatiker des Lichts findet - bezweifelbar.
Immerhin ist das klassische Klischee bei Leeren- und Felwirkern der Ausbau der eigenen Macht. Ein Hang zur Korruption. Es kann aber auch Aufopferung sein für eine höhere Sache und wäre damit einem Scharlachroten gar nicht so unähnlich.
Zum Beispiel Illidari, die eben Feuer mit Feuer zu bekämpfen gedachten in einer scheinbar ausweglosen Situation. Aber auch dort gab es Renegaten.
Äh, genug über Fanatismus schwadroniert.
Konservativ-Lichterei ist denk ich ein Weg den man gut beschreiten kann und der einem auch nicht so stark im Wege steht wie wirklicher Fanatismus.
Eines vergessen Leute, die gerne Fanatiker darstellen, bei ihren Ausführungen sehr gerne: Ihr Gegenüber. Der Clash von Weltanschauungen funktioniert ausgespielt in der Regel nur dann, wenn man sich hinter den Charakteren gut kennt.
Fanatismus hat nur einen großen spielerischen Nachteil: Er richtet sich zwangsweise nach außen, weil das inhärente Moment des Fanatismus die Abgrenzung gegebüber einem Feindbild ist und in seiner Ausrichtung selbst verabsolutiert. Das heißt, es gibt für echte Fanatiker keine Möglichkeit, Kompromisse einzugehen. Damit unterscheidet er sich qualitativ von anderen Charaktereigenschaften wie Neugier, Faulheit, Ignoranz, Autoritätsglaube, und so weiter.
Der Nachteil kommt dann zum Tragen, wenn andere Spieler dazukommen, die mit performierter Diskriminierung nichts anfangen können und die eben keine Lust darauf haben, sich dieser Verächtlichkeit auszusetzen. Als unbeteiligter Dritter kann man noch weggehen, wenn man keine Lust darauf hat. Spielern von stigmatisierten Charakteren haben diese Möglichkeit in der Regel nicht. Die müssen das entweder erdulden oder sich den Vorwurf des inkonsequenten Spiels gefallen lassen. Spätestens, wenn dein Gegenüber Teil einer exzellent vernetzten Gruppe oder Gilde ist, überlegst du es dir zweimal, ob du offen „Nein, das möchte ich nicht“ sagst, wenn die Konsequenz wäre, dass du einen Teil deiner Basis für’s Rollenspiel verlierst.
Gerade bei Spielern von stigmatisierten Rollen kommt noch die Frequenz hinzu, mit der sie die Stigmatisierung teilweise erleben. Während „Guck mal, wie ich den blöden Leerenelfen angepöbelt habe! High Five!“ für den Fanatiker ein positiv bewerteter RP-Moment ist, der in Kürze schon wieder vergessen sein wird, kann das für sein Gegenüber ein negativer Alltag sein.
„Selbst Schuld“, könnte man jetzt denken, „Was spielt man auch eine stigmatisierte Rolle, wenn man mit den Folgen nicht klar kommt?“ – Dem möchte ich entgegenhalten, dass das Rollenspiel ein kooperatives Hobby ist, in dem es darum geht, gemeinsam Spaß zu haben. Es gibt Leute, die das Konzept des gehassten Monsters attraktiv finden und das gerne spielen. Für so jemanden wäre ein Fanatiker ein exzellenter Spielpartner, weil man sich gegenseitig in seiner Rolle bestätigt und sich gegenseitig hochspielt. Es gibt aber auch genug Leute, die dem nichts abgewinnen können und die eben keine Lust haben, ständig bespuckt und geschasst zu werden. Und diese Leute haben genau so das Recht, stigmatisierte Charaktere darzustellen, wie die vorher genannte Gruppe – und wie die Spieler von Fanatikern.
Leider ist das ein Punkt, der meiner Erfahrung nach bisher auf Aldor eher unbeachtet blieb oder schlicht verneint wurde. Ob das nun damals die Worgenjäger waren, „Kauft nicht bei Leerenelfen“ oder die seit Anbeginn der Aldor beliebte „Die ist bestimmt ne Hexe, lasst sie kaputt machen!“-Szenerie. Daher habe ich meine Zweifel, dass Fanatikertum so gespielt werden kann, dass es konsistent bleibt, aber von Rücksichtnahme auf den Menschen hinter dem gegenüberliegenden Char geprägt ist.
Was daraus nun für mich insgesamt folgt, ist ein abgewandelter Kant: Spiele nur nach derjenigen Maxime, von der du wollen kannst, dass sie allgemeine Sitte wird. Und das wäre in meinem Falle: Spiele so, dass alle Beteiligten an deinem Spiel den maximalen Spaß daran finden.
Ich hoffe wirklich, du meinst das nicht ernst und machst daran deinen Spielspaß fest.
In der Darstellung der „anderen Seite“ bin ich ganz bei dir, habe das denke ich auch durchklingen lassen. Wie gesagt, ich halte eine subtile, elegante Art für sinnvoller als Holzammer-Fanatismus.
Habe auch oft genug beide Seiten gespielt.
Der Grund, warum ich mich in der Darstellung vor allem auf den Fanatiker-Part bezogen habe, ist lediglich der, dass es um diese Warte ja geht.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn RPler nicht ständig das eigene Stigma vorgesetzt bekommen wollen. Umgekehrt möchte man als Fanatiker ja auch nicht dauernd bespuckt werden von jenen, die diese Auslegungsweisen ablehnen.
Es ist ein Miteinander, in allen Belangen.
Zum zweiten Zitat:
Tatsächlich nicht ernst gemeint.
Danke, dass du das noch mal klargestellt hast. Ich habe leider viel zu häufig Apologeten der Rücksichtslosigkeit kennenlernen müssen und habe daher falsche Schlüsse gezogen und dir damit Unrecht getan. Bitte entschuldige.