[A-RP Gilde] Der Smaragdzirkel

Sinhael’s Augen suchten vergeblich die tiefen Wagenspuren, die eigentlich auf dem Weg hätten sein müssen. Jetzt waren da nur neue Wegsteine, die die Straße durch das Eschental wieder befahrbar machten. Vor wenigen Monaten noch, nein, schon vor einem ganzen Jahr, waren sie hier gewesen. Tiefe Rillen von schweren, hölzernen Wagenrädern. Großen Karren voller Kaldorei. In den Ohren des Druiden erklangen die längst verdrängten Geräusche:

Das schwere Schnaufen der Kodos, die alle Mühe hatten die Wägen durch den Morast zu zerren. All die Kriegswaffen, die Reittiere, die unendlich vielen Füße der Soldaten hatten den Pfad aufweichen und die Steine fortrutschen lassen. An einigen Stellen kam man gut voran, an anderen eher weniger, wieder andere waren nur mit größter Mühe zu passieren. Die Horde wusste das, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig als die Gefangenen hier entlang zu transportieren. Der Wald des Eschentals war wütend. Seine Bewohner gleichsam zornig. Für die Horde war es hier alles andere als sicher. Sinhael nahm das Surren der Irrwische wahr, die hoch in den höchsten Baumkronen herum flitzten und ihr Lied aus Zorn und Klage sangen. Viele waren es nicht mehr. Die meisten hatte die große Barriere verschlungen, die an der Dunkelküste augebaut worden war. Die Tiere versteckten sich, waren aber aufgrund ihres dezimierten Lebensraumes und der wenigen Nahrung kurz davor sich aufzubäumen. Neben dem Karren, in dem Sinhael saß, ritten Wolrgenreiter. Die breitschultrigen Orks auf den geifernden Worgen waren bis an die Zähne bewaffnet und spähten äußerst wachsam umher. Es waren, abgesehen von ihnen und den Gefangenen, nicht viele Lebende im Treck. Die Vielzahl ihrer Peiniger bestand aus Verlassenen, deren gleichmütiger, unerschöpflicher Gang wie Hohn in Sinhael’s Augen wirkte. Er selbst war nämlich unfassbar müde. Sein Kopf lehnte an der Schulter seines Bruders, dessen Kopf wiederrum auf dem von Sinhael auflag. Leahnis schlief tief und fest, weil auch er der Schwäche nicht mehr widerstehen konnte. An ihrer beider Hände, genauso wie bei allen anderen Gefangenen, rasselten eiserne Fesseln durch die eine lange Kette gezogen war, die sie miteinander und dem Karren selbst verband. Auch die Fußgelenke waren in Ketten gelegt. Es gab kein Entkommen. Nicht ohne die Macht, die den Druiden innewohnte, die ihnen bei ihrer Geburt gegeben wurde. Nicht ohne das Band zur Natur, der unerschöpflichen Quelle. Aber egal wie sehr Sinhael sich auch konzentrierte – und dabei musste er absolut vorsichtig sein, denn die Verlassenen beobachteten ihn mit Argusaugen – er spürte sie nicht. Die Pflanzenwelt bliebt seinem Ruf eine Antwort schuldig. Die Stille versetzte Sinhael einen Stich. Es war lang her gewesen, dass er sich so gefühlt hatte. Allein unter vielen. Abgekapselt, verschlossen, ausgesperrt. Die Verbindung zur Natur, die ihn mehr ausmachte als andere je wissen würden, war sein Lebenselixier, seine Hoffnung. Ohne sie spürte er, wie Mutlosigkeit sich breit machte. Vielleicht noch ein letztes Mal… vielleicht würde er noch einen allerletzten Versuch starten, um die Macht der Natur zurückzufordern. Und wenn das scheiterte, dann würde er…

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Am Mittwoch, 29.01.2020 um 19 Uhr, findet eine Zusammenkunft des Smaragdzirkels in Nachthafen, Mondlichtung, statt. Anzutreffen sind wir dort auf der leeren Holzplattform (die Zurzeit für das Mondfest herhalten muss).

Diesmal wird es auch wieder ein nervenaufreibendes Vorsprechen geben!

Die Zusammenkunft ist immer eine hervorragende Gelegenheit unsere Einheit ungezwungen anzuspielen und ins lockere Gespräch zu kommen.
Also, Neulinge und Interessierte, ihr seid herzlich eingeladen vorbeizuschauen und uns kennen zu lernen!

Wir freuen uns auf euch!

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Auch den Smaragdzirkel findet ihr auf dem Mondfest. Eine sehr gute Gelegenheit mit uns ungezwungen ins RP zu kommen oder uns zu beschnuppern.

Wir sind sowohl als Helferlein, Gäste und Verkäufer vertreten.

Thanris wird seine Tätowiernadel schwingen und extra für euch handgestochene, traditionelle Kaldoreihautbilder anbieten.

Aquilla widmet sich der Kunst und steht euch für allerlei Portraits und diverse Malereien zur Verfügung!

Wir hoffen ihr genießt das Mondfest und habt sehr viel Spaß!

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Das Mondfest ist vorbei und der Smaragdzirkel muss sich den wichtigen, ernsteren Dingen zuwenden.

Deswegen findet man uns nun wieder vermehrt auf der Mondlichtung. Insbesondere in unserem Hauptquartier, neben der leeren Holzplattform, unserem Versammlungsplatz.

Wir dürfen auch drei neue Mitglieder bei uns begrüßen und hoffen, das sie sich schnell bei uns einleben werden!

Für Fragen rund um das Kaldorei und Druiden-RP sowie natürlich zum anspielen im RP selbst stehen wir euch jederzeit zur Verfügung.

Wir sehen uns auf der Mondlichtung!

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Am 10.02 findet erneut das Teehaus in Nachthafen/Mondlichtung statt! Um 20 Uhr gibt es Gebäck, Tee und nette Gespräche im Gasthaus in Nachthafen.

[A-RP-Kaldorei] Projekt "Das Teehaus" - #23 von Lylanai-die-aldor

Kommt doch vorbei!

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Wir freuen uns sehr einen neuen Offizier in unseren Reihen begrüßen zu dürfen: Fenubar!

Die Beförderung ist längt überfällig gewesen und wir sind der festen Überzeugung das Fenubar seine Sache ganz wunderbar machen wird.

Ab jetzt wird er euch, genauso wie Luthien, Tyrr, Aquilla und ich für Fragen, Sorgen und Anregungen zur Verfügung stehen.

Auf ein gutes Miteinander!

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Pint das Pergament mal wieder oben an

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Draußen zog einer der ersten Stürme des neuen Jahres über die Lichtung und eine dicke, schwarzgraue Wolkendecke schluckte das Licht der Morgendämmerung beinahe vollständig. Nur das gedämpfte Glimmen der Restglut im offenen Ofen durchbrach das Dunkel im Inneren der kleinen Hütte.

Luthien saß halb aufgerichtet auf ihrem Lager und lehnte gegen den hohen, hölzernen Rahmen der Bettstatt. Von den ausgestreckten Fingern ihrer Hand hing eine fein gearbeitete Echtsilberkette herab, an deren Ende ein Anhänger baumelte. Gedankenverloren hing ihr Blick an der perfekten schwarzen Perle und dem sachten grünlichen Schimmer in ihrem Innern.

Die Ereignisse und Gespräche der letzten Wochen und Monde wanderten in unbeständigen Bahnen durch ihren Geist. Nur langsam hatte sie sich von den Nachwirkungen der Begegnung mit der Nagahexe erholt und generell war die Einheit in diesem Krieg beinahe aufgerieben worden. Eine gefühlte Ewigkeit hatten sie nurmehr ihre Wunden geleckt, während die wenigen einsatzfähigen Kräfte, zusammen mit anderen Kaldorei, Aufgaben in den befreiten Gebieten nachgingen.

Das große Regenfest im Hyjal hatte sich wie ein Befreiungsschlag angefühlt und langsam schien das Leben zurück in ihr Volk zu fließen. Die Dunkelküste kämpfte noch immer mit Problemen, doch im Eschental sammelten sich mehr und mehr Kaldorei rund um Astranaar, um sich dem Wiederaufbau zu widmen. Der Ansatz eines Lächelns huschte um ihre Mundwinkel, als sie an das Mondfest dachte. Der Mut, die Hoffnung und die Aufbruchstimmung, die überall spürbar gewesen war, hatte ihrer Seele wohl getan.

Auch für die Einheit hatte der Wiederaufbau begonnen. Bei der letzten Zusammenkunft gab es erste Neuzugänge. Bekannte, wie unbekannte Gesichter hatten sich der Gruppe angeschlossen. Zudem gab es den Entschluss sich, wegen dem vorherrschenden Mangel an erfahrenen Kräften, verstärkt selbst um die Ausbildung zu bemühen. Die Zeichen standen allgemein auf Wandel, und das war gut so.

Die Kaldorei waren immer noch verstreut, viele hatten den Mut verloren oder waren dem Zorn und Rachegelüsten anheim gefallen. Sie mussten zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, wenn sie überleben wollten und…sie mussten ihre Kräfte bündeln. In ein paar Nächten würde deshalb eine kleine Delegation des Smaragdzirkel in die östlichen Königreiche aufbrechen, um dort nach jenen Ausschau zu halten, die noch dort verweilten und willens waren, im Dienste des cenarischen Zirkel einen Neuanfang zu wagen.

Luthien tat einen tiefen Atemzug und ihr Bewusstsein kehrte zu dem Anhänger und dem sanften Schimmern in seinem Inneren zurück. Bahnte sich womöglich auch für sie selbst ein Neuanfang an? Nach all den Jahren der Suche nach Hinweisen und Antworten, schien es nun, als habe die Lösung tatsächlich direkt vor ihrer Nase gelegen. Sie hielt sie buchstäblich in Händen. Warum nur, war sie nicht schon früher darauf gekommen? Wenn sich ihre Vermutung bestätigte und es sich tatsächlich so verhielt, wie Shan’do Seelenspiegel es ihr erläuterte, dann hatte sie wahrlich den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen. Das Gespräch mit Sinhael hatte ihr Mut gemacht und ihre Hoffnungen befeuert, auch wenn sie wusste, dass der schwierigste Teil ihnen womöglich noch bevor stand. Der Traum konnte tückisch sein und es gab keine Garantie, dass sie Sintarion finden würden, noch, dass er mit ihnen in die Welt zurückkehrte.

Sie ließ den Anhänger noch einmal durch ihre Finger gleiten, ehe sie ihn zurück in die kleine hölzerne Schatulle legte und wieder unter die Decke schlüpfte. Mit einem wohligen Durchatmen schmiegte sie sich in die Wärme ihres Lagers und des schlafenden Körpers neben ihr. Ein letztes Mal kreisten die Gedanken um den Vater. „Wo bist du?“, murmelte sie, ehe der Schlaf sie endgültig übermannte.

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Wir freuen und euch ein neues kleines Event anbieten zu können, diesmal sogar außerhalb unseres direkten Wirkungskreises Kalimdor.

Um auch noch die letzten gestrandeten Sternenkinder in den Schoß ihres Volkes zurückzuführen oder ihnen wenigstens die Chance dazu zu geben, steht der Smaragdzirkel vom 19.2 bis 22.2 ab 19Uhr in Sturmwind zur Rekrutierung von cenarischen Mitgliedern, dh Druiden, Verteidigern, angehende Schüler beider Sparten sowie Zivilisten, die dich ausbilden lassen oder dem Zirkel anderweitig dienen wollen zur Verfügung!

Es wird Ausrufer und eine Anlaufstelle geben, die euch die Möglichkeit bieten sollen entweder einen längst begrabenen, vergessenen oder aber auch ganz neuen Charakter sinnvoll einzubringen und an den Zirkel heranzuführen.

Wir freuen insbesondere auch auf Wiedereinstieg oder Neulinge und sind bereit euch geduldig an die Hand zu nehmen und ins Kaldorei-RP einzuführen.

Ein Gildenbeitritt ist probehalber zu dieser Zeit möglich! Auch andere zirkelpassend ausgespielte Rassen sind erlaubt :slight_smile:

Kommt vorbei und informiert euch unf lernt uns kennen. Wir freuen uns schon!

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Der Smaragdzirkel ist gespalten! shock

Nein, kein Grund zur Sorge. Ein Teil von uns macht sich heute Abend auf den Weg nach Sturmwind, um dort die restlichen verlorenen Kaldorei-Lämmer einzusammeln und zu Tätigkeiten im Zirkel zu knechten. Natürlich werden in Sturmwind aber mit Sicherheit auch besondere RP-Möglichkeiten entstehen und Bündnisse geknüpft oder verbessert werden können.

Da die Aufgabe von uns Druiden aber nie endet, können natürlich nicht alle von uns in die stürmische Hauptstadt reisen. Ein Teil der Einheit hat sich erneut gemeinsam mit den Kalidar an die Dunkelküste begeben, um der Verderbnis der Natur die Stirn zu bieten.

Ihr seht, viel los diese Woche! Trotzdem stehen wir euch jederzeit für Fragen, Sorgen oder Anliegen zur Verfügung. Jeder Smaragdzirkler wird euch gern antworten, für besondere Dinge dürft Ihr Euch direkt an unsere Offiziere wenden: Luthien, Tyrr, Aquilla, Fenubar oder Thanris/Sinhael.

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Thalessa’s Zelt hinterließ einen faden Beigeschmack bei Sinhael. Es war leer, aber er konnte sie noch deutlich spüren. Die Essenz, die Personen hinterlassen wenn sie etwas längere Zeit bewohnen oder immer wieder kehren, sickerte in den Boden und die Umgebung und blieb für den Druiden deutlich spürbar. Wie Fußabdrücke im Sand, die nur die Zeit fortwischen konnte. Hinter ihm stand Fenubar im Eingang des Zeltes und sah seinem Vater dabei zu, wie er die Sachen von Thalessa durchwühlte. Er wusste nicht, dass es das Zelt der Schildwache war, die Sinhael beim letzten Aufenthalt an der Dunkelküste kennengelernt hatte. Sinhael hatte bewusst dieses Zelt angesteuert. Er machte sich Sorgen um die Frau. Sinhael wusste wie ihr Zelt aussah, wusste, wie Thalessa tickte…umso mehr beunruhigt ihn, dass was die Schildwache hinterlassen hatte: Große Teile ihrer Rüstung, Waffen, Vorräte… sogar ihre Gleve. Das war nicht normal. Hätte es einen Überfall gegeben, hätten die Schildwachen sich gerüstet. Zumindest ihre Gleve hätte Thalessa mitgenommen! Außerdem war das Lager vollkommen leer, außer die schlafenden Säbler. Nicht einmal Wachen waren zurückgeblieben. Wenn es also kein Überfall war, kein Ausrücken der Einheit…was war ihnen dann geschehen? Wer konnte so viele Kaldorei beeinflussen und sie halb gerüstet und ohne jegliche Absicherung fortgehen lassen? Und wenn man sie fortgebracht hatte…wo waren dann die Spuren?

Sinhael wandte sich zu Fenubar um. Zwischen Vater und Sohn hatte sich, wenn auch nur zaghaft und dünn, so etwas wie eine Verbindung aufgebaut. Selbst wenn die anderen oft genug an Sinhael zweifelten, Fenubar tat es nicht. Und wenn doch, verbarg er es gut. Auch jetzt blickte der junge Druide dem Alten entgegen, offen und aufmerksam, und sogleich sah er die Besorgnis. Die Worte die Sinhael sprach waren überflüssig, aber mussten ausgesprochen werden: „Wir müssen uns beeilen, Fenubar. Wenn die Schildwachen nicht viel Vorsprung haben, müssen wir uns sogleich auf den Weg machen um sie zu finden.“

Vater und Sohn machten sich auf den Weg zu den anderen Mitgliedern der Gruppe. Jetzt mussten rasche Entscheidungen getroffen werden und Taten folgen. Sinhael ließ seine Macht über die nackten Füße in den Boden strömen und streckte seine Sinne weit über das normale Maß hinaus aus, doch seine stumme Frage nach Leben blieb unbeantwortet. Das Lager war vollkommen leer, bar jeden elfischen Lebens. Wer auch immer das hier getan hatte, er hatte ordentliche Arbeit geleistet.

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Auch heute Abend findet ihr den Smaragdzirkel für das Rekrutierungsevent in Sturmwind, auf dem Feld, ab ca 19uhr!

Kommt doch gern vorbei, wir freuen uns auf euch!
Für Fragen stehen wir euch gern jederzeit zur Verfügung.

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Heute Abend ist die letzte Chance sich dem cenarischen Zirkel anzuschließen oder die Möglichkeit zu nutzen, den Smaragdzirkel über ein Traumportal in die Heimat zu begleiten.

Den für uns geht es heute ab 19.30Uhr zurück zur Mondlichtung.

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Wir sind zurück in der Heimat!

Mit einem guten Haufen neuer Anwärter im Schlepptau ist der Smaragdzirkel wieder in die Mondlichtung eingekehrt. Jetzt geht es daran Aufgaben für die Neuen zu finden und gemeinsam als Einheit zu wachsen!

Nutzt die Chance und trefft uns in unsetem Hauptquartier für schönes Rollenspiel.

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Die alte Holztür schwang mit einem leisen Knarren nach innen auf und ein Schwall abgestandener Luft wallte ihr entgegen. Sie atmete tief den vertrauten Duft der kleinen Hütte ein und zum wiederholten Male, seit sie durch das Traumportal in die friedliche Ruhe der Mondlichtung getreten war, entfuhr ihr leise ein erleichtertes Ausschaufen. Fast erheitert beobachtete sie ihre eigene Regung und drückte die Tür gänzlich auf, um frische Luft herein zu lassen.

Ein halbes Stundenglas und ein erfrischendes Bad im Elune’ara später, saß Luthien, mit untergeschlagenen Beinen und einem dampfenden Becher Tee in der Hand, auf dem Rand des kleinen Bassins vor ihrer Hütte. Sie genoß das Gefühl, wie die Anspannung des Aufenthalts in der Menschenstadt nach und nach von ihr abfiel und sich allmählich eine entspannte Müdigkeit breit machte.

Nie würde sie verstehen, wie jemand dauerhaft dort leben konnte. Dieser Moloch aus Stein, Gestank und Verzweiflung machte die Seele krank und vergiftete den Geist. Noch immer war ihr Herz voller Trauer, beim Gedanken an die vielen entwurzelten und ihrer Natur entfremdeten Brüder und Schwestern, die ihnen dort begegnet waren. Viele erschienen wie gelähmt in ihrer Situation, andere versuchten einen Platz in der menschlichen Gesellschaft zu finden. Eine Gesellschaft die ihrem Wesen fremder nicht sein könnte und nicht wenige verloren sich dabei. ‚Möge Elune’s Licht sie auch in der Dunkelheit der Welt begleiten.‘

Luthien tat einen tiefen Atemzug. Bewusst langsam entliess sie die Luft wieder aus ihren Lungen und veränderte ihre Haltung auf dem steinernen Rand leicht. Sie hatten nicht alle erreichen können. Natürlich. Zumindest jedoch hatten sie die Nachricht über den Neuanfang in Kalimdor verbreitet und in so manchen Kaldoreiaugen hatte sie zarte Hoffnung keimen sehen.

Ein Lächeln schlich sich in ihre Mundwinkel, als sie an die Gruppe dachte, die zusammen mit der Einheit nach Kalimdor zurückgekehrt war. Wie viele von ihnen sich letztlich entscheiden würden, sich dem cenarischen Zirkel und möglicherweise dem Smaragdzirkel selbst, anzuschließen, würde die Zeit zeigen. Sie war froh um jeden Bruder und jede Schwester, welche die gereichte Hand ergriffen und die Chance auf einen Neuanfang genutzt hatten. Sei es nun, um die Reihen der Einheit zu verstärken oder auch nur, in die Heimat zurückzukehren und sich dort dem Wiederaufbau anzuschließen.

Luthien verzog das Gesicht, als sie mit dem grobzinkigen Kamm eine verknotete Stelle in der noch klammen, nachtblauen Haarmähne fand. Ein paar gemurmelte Flüche später war das Problem behoben. Der Duft von Fleisch, Pilzen und Gewürzen waberte aus der noch immer offenstehenden Tür. Sie leerte ihre Tasse und erhob sich. Eine Mahlzeit und ein paar Stunden Schlaf, dann galt es die nächsten Schritte zu planen. Die kommenden Wochen würden interessant werden.

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Ruhig und noch ein wenig verschlafen saß die kleine Kaldorei auf einem der Steinhocker hinter ihrer Hütte und ließ den Blick über den Elune’ara wandern. Die Abendsonne tauchte den See in warmgoldenes Licht und in den umgebenden Bäumen suchten zwei Amseln sich gegenseitig mit der Virtuosität ihrer Gesänge zu beeindrucken.

Sie hob die große Tasse an die Lippen, hielt inne und atmete zunächst nur den Duft des dampfenden Bohnengebräus ein. Einen Moment lang schloss sie die Augen und der Ansatz eines Lächelns hing in ihren Mundwinkeln. Vor einigen Jahren, während eines Einsatzes in den östlichen Königreichen, hatte sie dieses würzige und leicht anregend wirkende Getränk zu schätzen gelernt und den jüngsten Aufenthalt in Sturmwind genutzt, um ihren Vorrat aufzustocken.

Ein kleines Säckchen der dunklen Bohnen spendete sie dem Gasthaus. Luthien schnaufte amüsiert aus. Lylanai’s skeptischer Blick war unbezahlbar gewesen. Etwas später am Abend würde sie ihrem Versprechen nachkommen und der Schwester die Zubereitung demonstrieren. Wenn sie Lylanai überzeugen konnte, gab es das aromatische Heißgetränk vielleicht beim nächsten Teeausschank, der schon in wenigen Nächten stattfand.

Zunächst stand jedoch noch etwas anderes auf dem Programm. Die ersten Sondierungen waren abgeschlossen, die Neuankömmlinge konnten sich ein wenig eingewöhnen und bis auf Seelenspiegel, Mondbruch und Eisenwind waren alle verfügbaren Mitglieder zurück in Nachthafen. In zwei Nächten würde die Einheit das Training wieder aufnehmen.

Der Gedanke erinnerte sie an ihre eigenes Vorhaben und so trank sie den letzten Schluck Kaffee und erhob sich, um sich auf den Weg zu machen. Ihr Blick fiel auf die Rückwand ihrer Hütte und den mit Efeu und Ranken eingewachsenen Winkel, der nun in der vollen Abendsonne lag. ‚Der perfekte Platz für einen Korbsessel‘.

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Das Teehaus findet wieder auf der Mondlichtung statt!

Donnerstag, 05. März 2020, 19:30 - 22 Uhr

Wir sehen uns dort!

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Seine Schritte wurden schwer, nachdem er den Blicken der anderen entflohen war. Das Lächeln wurde schmaler, auch, wenn es nicht ganz verblasste. Selten tat es das. Eigentlich war Sinhael immer gut gelaunt, fröhlich oder zumindest wusste er, wie man es den anderen glaubhaft machte. Jetzt jedoch schien die Last, die auf seinen Schultern ruhte, ihn beinahe niederzudrücken. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn verborgen in seinem rechten Schulterstück ruhten die in lebendige Holzkugeln gesicherten Artefakte, die die Gruppe von der Dunkelküste geborgen hatte. Sinhael streckte seine druidischen Sinne aus, um Thanris auf der Mondlichtung zu finden. Der Aufseher des Smaragdzirkels würde ihm die Gewölbe öffnen, in denen der Smaragdzirkel wichtige Artefakte aufbewahrte. Auch diese zwei gefährlichen Dinge, die der Druide mit sich führte, würden dort gut aufgehoben sein. Nicht jedoch ohne einen persönlichen Schutz. Zu riskant war es sie schlicht in einen Raum zu sperren, denn die Versuchung die in ihnen lag war enorm. Zumindest in dem Amulett. Der Kristall, bar jeden Inhalts, hatte andere Tücken parat.

Raschen Schrittes verließ Sinhael Nachthafen und steuerte die Richtung an, in der er Synrael und Thanris spürte. Es wurde Zeit, dass er den Balast loswurde. Und dann wollte er baden. Und essen. Und in seinem Nest schlafen. Sinhael seufzte. Aber all das würde noch warten müssen. Viel wichtiger war es, nachdem die Artefakte verwahrt waren, den Dingen nachzugehen die in seinem Kopf herumgeisterten. Gedanken, Ideen, … Sorgen. Zuviel war passiert, zu viel ungeklärt. Er musste an Thalessa’s alptraumhafte Vision denken, von der sie ihm erzählt hatte. An etwas aus ihrer Erzählung, dass ihn nicht mehr los ließ. Sinhael konnte die abgrundtiefe Furcht in Thalessa’s Stimme immer noch in seinen Ohren vibrieren hören: „. und dann, wie du wahnsinnig gelacht hast, während die Ranken sich daran machten, mich zu erwürgen.“

Thanris und Synrael schauten den Druiden an, der schon vor einigen Minuten bei ihnen angekommen, aber schweigend in etwas Abstand stehengeblieben war. Wie ungewöhnlich. Beide sahen ihn an, als wären Sinhael plötzlich zwei Hörner gewachsen oder als täte er etwas vollkommen ungehöriges. Dabei schwieg er nur, in Gedanken versunken, und hatte nicht bemerkt, dass er schon längst sein Ziel erreicht hatte.

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Es ist wieder soweit! Am 17.3 um 19 Uhr lässt der Smaragdzirkel wieder eine alte Tradition aufleben. Auf der Mondlichtung wird es erneut die Veranstaltung „Schwitzzelt“ geben. Für den genauen Standort flüstert doch am Abend einen Smaragdzirkler an. Es gibt einen Kalendereintrag, für den ihr euch ebenfalls gern melden könnt. Damit ihr das Event auch nicht vergesst! :smiley:

Wir freuen uns auf euren Besuch :slight_smile:

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Und noch eine Ankündigung!

Am Donnerstag, 12.3 um 19:30 Uhr finden sich die Smaragdzirkler, aber auch einige Freunde zu einem öffentlichen Training ein. Geleitet von Thanris.

Wir freuen uns sehr über Besuch, auch, wenn es nur zum zuschauen ist. Jeder ist herzlich eingeladen.

Bis morgen!

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