[A-RP] [Militär] Vorstellung: Kompanie Sturmfuchs - Gilnearische Aufklärungseinheit

Zwei Wochen nach offiziellem Projektstart ist unsere Spielerzahl stetig gewachsen. Inzwischen dürfen wir 10 Spieler zu unserem Projekt zählen. Grund genug, endlich in die Vollen zu gehen und mit dem RP zu starten!

Beginnen werden wir am 12.02.20 mit einem internen Kurzplot, der uns eine erste, vage Begegnung mit den Einflüssen N’Zoths beschert und außerdem dazu dient, das gemeinsame RP in Action einmal auszupobieren als uns auch auf den kommenden Großplot vorzubereiten.

Am 16.02.20 halten wir einen ersten Appell ab. Dieser wird allerdings in ungezwungener Form im „blauen Eremiten“ stattfinden und dient vor allem der Kameradschaft und der Besprechung. Externe Spieler könnten hier durchaus auf die versammelten „Grauröcke“ aufmerksam werden.

Ab dem 18.03. dann befinden wir uns auf dem fraktionsübergreifenden Plot „Ende der Träume“ aus der Feder der Gilden „Ren’dinoriel“ und „Anoduna Thero’sha“. Wir sind sehr gespannt, was uns die Plotleitung hier präsentiert und sind dankbar um die Möglichkeit teilnehmen zu dürfen.

In der Zwischenzeit werden wir hier über weitere Aktivitäten berichten. Eine fortlaufende ist die weitere Aufnahme von neuen Mitgliedern, die Spaß an einem solchen Projekt haben.

Nachdem wir im medizinischen Bereich bereits sehr gut aufgestellt sind, suchen wir vor allem weitere Charaktere, die in das Muster eines Spähers/leichten Kämpfers fallen. Auch sind noch sämtliche Spezialistenrollen unbesetzt. An dieser Stelle sei noch einmal angemerkt, dass auch andere Rassen durchaus möglich sind, sofern die Intention hinter dem Charakter stimmig ist.

Um mit uns außerhalb des RP in Kontakt zu kommen, tretet unserem Discordserver bei.

https://discord.gg/FKddQM6

Ansprechpartner ingame sind Aestífer, Ilean und Carríngton.

Liebe Grüße - Die Kompanie Sturmfuchs

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Papiere, Schreibfedern, Bücher - all dies lag verstreut über dem kleinen Schreibtisch vor der Gilneerin, als sie aus ihrem Sekundenschlaf aufschreckte. Sie hatte ein wenig gelernt, wollte gut vorbereitet sein. Vorbereitet auf Situationen, mit denen sie bald konfrontiert werden würde. Die Frau seufzte kurz und überflog ihre Unterlagen. Dann kramte sie eine kleine Phiole aus ihrer Ledertasche hervor und inspizierte diese. Es waren wohl klein gestampfte Blätter. Sie roch daran, zerrieb ein wenig davon zwischen den Fingern und blickte in ihr Lehrbuch. Doch schon bald fanden die Augen der Medizinerin das kleine Bullauge mit Blick auf das weite Meer. Sie würde sich dort draußen anstrengen. Um Ihretwillen. Für ihre Kameraden. Und für König Graumähne. Für Gilneas.

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Das leise Kratzen des eigenen Füllfederhalters erfüllte in den wachenden Stunden derzeit oftmals die Zeit von Captain Lady Strifent. Während die offenen Stellen der Kompanie immer weiter gefüllt wurden und langsam die volle Einsatzbereitschaft der Einheit langsam Gestalt annahm, war dabei noch immer notwendig die Fortschritte zu dokumentieren. Die übergeordneten Stellen erforderten einen steten Strom an Berichten, Statistiken, Anforderungsformularen, Statusaktualisierungen, Personalanfragen und einer kaum zu überblickenden Vielzahl an weiteren Dokumenten, die quer über ihren Schreibtisch gingen, dann an den Major zur weiteren Abzeichnungen und dann weiter per Boten. Es war als, wenn sich ihre Arbeit mit jedem Tag verdoppeln würde und sie war sich sicher, dass ihr Handgelenk und ihre Finger hier ein besseres Training bekamen als jede weitere Übung, die sie am frühen Morgen noch vollführte. Die Schmerzen, die sie noch vor Jahren hin und wieder im Handgelenk gehabt hatte, waren mit der Zeit verschwunden und hin und wieder dachte sie, dass ihre Handgelenke und ihre Finger deutlich dicker geworden waren als noch vor Jahren. Doch war dies nur ein Nebeneffekt, wichtig war das Ergebnis und das Ergebnis sagte, die Kompanie Sturmfuchs nahm immer mehr ihre vollständige Gestalt an.

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Die Kompanie lässt sich im Hinblick auf die anstehende Aufgabe (Plot: Das Ende der Träume) heute Abend zur 20. Stunde von seinen Medizinern eine Unterweisung für Erstversorgung im Feld geben.

Dazu finden sich die Soldaten am Hafengelände von Sturmwind ein und könnten gar bei einigen praktischen Übungen beobachtet werden.

Derweil füllen sich die Reihen der Einheit immer weiter. Besonders mit patriotischen Gilneern, die teils nach langer Zeit in den Dienst für ihre Heimat zurückkehren.

Besonders gesucht sind seitens der Einheit noch reine Nahkämpfer in leichter Rüstung, sowie nahezu alle möglichen Spezialistenrollen. Die Anschlagstafeln in Sturmwind (Forenthread) sowie die Erzählungen von den „Grauröcken“ in der Stadt, führen interessierte Ohren oft zum Ziel.

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Am Pier des Hafen von Sturmwind.

Die Glut glühte auf, als einer der Grauröcke am Hafen stand und eine Zigarette rauchte. Sein Blick lag auf die Schiffe und das Meer vor sich. Eine Woche ist nun vergangen, seit dem Teldarius sich der 7. königlichen freien gilnearischen Heereskompanie angeschlossen hatte. Bekannt unter den Namen Sturmfuchs. Ein weiterer Zug von der Zigarette entfachte die Glut. Er dachte über die letzten Tage nach und wie es war im Militär zu sein. Zwar war er schon damals in der Miliz, doch das wahre Militär kannte er nur von Erzählungen seines Vaters. Er war stolz darauf die Uniform tragen zu dürfen, stolz sein altes Leben hinter sich gelassen zu haben und als Patriot den Dienst für sein Land anzutreten.

Ein letztes Mal erhellte die Glut der Zigarette das Gesicht von Teldarius. Kurz nach seiner Aufnahme, konnte er bereits an der Einweisung für Erste Hilfe teilnehmen. Konnte Schießübungen nachholen, lernte das Leben in der Kompanie kennen und trank so manches Glas mit seinen Landsleuten. Er musterte die alte Steinschloßpistole seines Vaters und setzte sich langsam in Bewegung. Der Dienst würde ihn wieder rufen, der Dienst für König Graumähne, für Gilneas und für jeden anderen Gilneer.

OOC: Rauf mit dem Thread. Die Kompanie Sturmfuchs sucht euch! Ob loyale Streiter aus Gilneas oder interessierte, motivierte Kämpfer anderer Völker!

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<Befehle erklingen über das Areal des alten Kasernenkomplexes in der Altstadt. Immer wieder ist das Geräusch von etwa zwei Dutzend Stiefelabsätzen zu hören, die im Gleichschritt auf das Kopfsteinpflaster knallen und in den alten, engen Gassen widerhallen. Wer aus dem Fenster schaut, oder sich von seinem Bier im Schwein aufrafft, um dem Geschehen auf der Straße einen Augenblick zu widmen, der sieht wider Erwarten die gilnearischen „Grauröcke“ durch den Distrikt ziehen, statt das blaue Löwenbanner.>

Heute Abend zeigt sich die Kompanie von ihrer besten Seite… Nun, zumindest wird Major Taylor von ihren Soldaten nicht weniger verlangen als höchste Disziplin und Ordnung wenn es darum geht, militärische Formalitäten zu proben.

Auf dem „alten Kasernenhof“ in der Altstadt findet sich die Einheit zur 20. Stunde ein, um den militärischen Formaldienst und das Exerzieren in der Gruppe zu üben. Auf dass man sich selbst und Gilneas von bester Seite präsentieren kann.

Ausblick:

Freitag, 13.03.20:
Die Einheit bespricht im Internen den Marschbefehl gen Pandaria, nachdem sie diesen erhalten hat.
(Großplot: Das Ende der Träume)

Ab Mittwoch, 18.03.20:
Aufenthalt auf dem Plot „Das Ende der Träume“ für die (voraussichtlich) gesamte Dauer.

Anmerkung zu Letzterem:
Wir haben in den letzten Tagen zwei Anfragen von Spielern gilnearischer Chars erhalten, die sich der Einheit im Plot aushilfsweise anschließen möchten, da sie sonst keinen Anschluss haben. Grundsätzlich ist das von unserer Warte aus möglich und es freut uns, dass dieses Interesse besteht. Wir möchten Anfragen gleicher Art (sollten sie noch aufkommen) allerdings auf Gilneer beschränken, da wir von der Plotleitung die Information haben, dass auch Charaktere ohne Zugehörigkeit durchaus eine Struktur bekommen. Diesem Vorhaben möchten wir natürlich nicht im Wege stehen.

Gilnearische Grüße von der Kompanie Sturmfuchs!

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Hallo liebe Mitrollenspieler!

Wir melden uns heute noch einmal mit einer kleinen Information für alle Freunde, Gönner und Interessenten. Mit dem gestrigen Abend haben wir, inklusive aller noch offiziell aufzunehmenden Anwärtern, eine reine Spielerzahl von 20 Personen erreicht. Eine Zahl, die wir uns bei Konzeption und anschließender Vorstellung nicht hätten vorstellen können. Bei der wir um das Interesse am Projekt aber sehr, sehr dankbar und motiviert sind.

Für uns ist es nun an der Zeit uns zu finden, zu organisieren und zu etablieren. Einen Kern zu schaffen und auch interne Strukturen zu definieren. Bis auf Weiteres werden wir daher keine neuen Interessenten mehr in das Projekt aufnehmen. Besonders im Fokus steht nun das Finden neuer und das Pflegen bereits geschlossener Kontakte zu einzelnen Spielern oder anderen Projekten.

In diesem Sinne ist es natürlich weiterhin möglich uns anzuspielen und in anderen Formen auch längerfristig mit uns zu spielen. Besieht man sich den Zweck der Einheit im Verborgenen ist es nicht einmal abwegig, dass ein solches Projekt mit Informanten, Boten oder sympathisierenden Landsleuten in regem Kontakt steht, ohne dass diese auf Dauer wissen, mit wem sie da arbeiten.

Spieler und Vertreter von Projekten haben nach wie vor die Möglichkeit unserem Discordserver beizutreten um mit uns in steter Verbindung zu bleiben, oder aber einen Plausch zu halten. Das einzige, was dafür zu tun ist, ist den Link unten zu kopieren, sich die Server-Regeln durchzulesen und sich mit seiner Intention im dafür vorgesehenen Channel zu melden.

Wir hoffen weiterhin auf eine erfolgreiche Zeit für das Projekt und freuen uns, dem ein oder anderen Spieler und Projekt im Rollenspiel zu begegnen!

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Myrielle spürte die kalte morgendliche Gischt bis in die Knochen, welche der Wind Böe um Böe auf das Oberdeck der Little Bonnie trug. Dass die Bonnie noch im Hafen lag, schützte sie nur wenig vor den rauen Gezeiten der Sturmwinder Bucht.

Myrielle konnte ihre Finger nicht mehr spüren, doch nach Wochen des Trainings war das Laden der kleinen Handarmbrust ihr zur zweiten Natur geworden. Ladehebel ziehen, Bolzen einlegen, Armbrust entsichern, zwischendrin aufpassen, dass die Sehne nicht zurückschnellte - das wäre schmerzhaft.

Die Augen vor weiterer Gischt zusammenkneifend, legte sie die Armbrust mit ausgestrecktem Arm an, fasste den Sandsack ins Auge, der an einem Seil von der Takelage baumelte, und - Ka-tschunk! - ihr Bolzen schlug wie die anderen in die hölzerne Schiffswand hinter dem Ziel.

Das liegt nur am Sturm, versuchte eine innere Stimme ihr Versagen zu rechtfertigen, wie willst Du etwas treffen, wenn Du nicht einmal die Waffe in deinen Händen spüren kannst? Doch Myrielle wusste es besser - sie war ausgelaugt, unkonzentriert; Doc Clearwaters Friedensblumentee hatte sie durchschlafen lassen, doch die Träume schienen jede Erholung aus ihren nächtlichen Stunden zu saugen.

Sie griff an ihre Hüfte - noch vier Bolzen im Köcher. Myrielle spannte die Kiefer an und knurrte. Erschöpfung hin oder her, Albträume hin oder her, das war ihr Körper, und er würde auf ihren Willen hören! Sie riss die letzten Bolzen aus dem Köcher und exerzierte dieselbe Routine durch, bis ihr der Oberarm schmerzte und der Ladehebel protestierend knarrte.

Ka-Tschunk. Ka-Tschunk. Ka-Tschunk.

Alle drei Schüsse waren in die Schiffswand geschlagen. Noch einen Bolzen, dann würde sie ihre Munition einsammeln von vorne beginnen müssen.

„Warum versuchst Du es überhaupt“, murmelte sie und öffnete den Köcher, um den letzten Bolzen unverrichteter Dinge wegzupacken, als ferne Glockenschläge durch den Wind schnitten.

Gong. Und noch einmal. Gong. Gong. Gong. Gong. Gong

Die Gilneerin wandte den Kopf nach den Glockenschlägen und sah die Zinnen der Kathedrale durch den morgendlichen Nebel stechen. Goldene Sonnenstrahlen erhellten ihre Spitze.

Myrielle seufzte und lud den letzten Bolzen in die Armbrust. Na schön.

Sie hob ihre Waffe und legte auf den Sandsack an. Das durchnässte, braune Ding tanzte in der Gischtböen, als wäre ein boshafter Geist in es gefahren; der Sack wand sich stets in eine neue Richtung, wenn immer sie glaubte, ihren Schuss absetzen zu können.

Ihr Finger lag auf dem Abzug, krümmte sich aber nicht. Sie zwang ihn nicht, sondern harrte aus und entsann sich der drei Tugenden.

Ein Gebet stahl sich auf ihre tauben Lippen, das aus einem anderen Leben zu stammen schien. „Hilf meinem Respekt, zu sehen, dass vor dir alles verbunden ist. Schenk mir die Beharrlichkeit, zu bestehen im Angesicht von-“

Ka-tschunk.

Myrielle konnte sich nicht erinnern, bewusst den Abzug betätigt zu haben - doch der Bolzen flog, so unzweifelhaft, wie ihr Arm im Rückstoß brannte.

Mit unbeteiligter Faszination beobachtete sie die Flugbahn des Geschosses. Der Schuss war einen halben Meter zu weit links angesetzt und würde wie die anderen-

Umpf.

Ratsch!

Eine Böe hatte den Sandsack zur Seite gerissen - genau vor ihre Kimme.

Direkt in ihr Schussfeld.

Der Bolzen schlug ein und zog den Sandsack mit sich. Das Seil riss, und mit einem dumpfen Klatschen nagelte das Geschoss den nassen Sack an die Bordwand.

Myrielle seufzte auf und ließ die Armbrust sinken. Zwei ganze Köcher, vierundzwanzig Bolzen, hatte sie diesem Sandsack entgegengeschleudert - und sie war sich sicher, das auch der letzte bloß die Bordwand gespickt hätte, wenn nicht …

Sie warf einen Blick über die Schulter.

Die Kathedrale war immer noch zu sehen. Ihre Zinnen erhoben sich stoisch und schweigsam dem Morgenlicht entgegen.

„Ja,“ nickte Myrielle, „ich werde daran denken.“

Sie schritt über das Deck, die Bolzen einzusammeln.

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Ich lasse mal einen Daumen nach oben da. Vielleicht sieht man sich nach eurem Plot IC oder es flattert ein Briefchen in den Postkasten hinein.

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Guten Tag!

Ich hatte auf dem Großplot Das Ende der Träume die Ehre ein paar von der Kompanie Sturmfuchs kennen zulernen und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass sich unsere Wege wieder kreuzen.

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Hallo liebe RP-Community!

Unsere Feuerprobe im „Ende der Träume“-Plot haben wir aus unserer Sicht sehr gut bewältigt. Wir konnten uns zeigen, uns probieren, haben Kontakte geknüpft und nehmen so einiges an Erkenntnissen und Erfahrungen mit.

Für das Projekt bedeutet das „Ende der Träume“ aber keines Wegs das Ende von RP-Inhalten. Im Anschluss an den Plot und die allgemeine 8.3-Thematik ergeben sich für uns vielfältige Möglichkeiten für interne Missionen und Unternehmungen. Wie schon zuvor werden wir nach den Ostertagen auch von Zeit zu Zeit wieder in Sturmwind zugegen sein.

In jedem Fall sind wir für Kontakte von Außen erreichbar. Auch Interessenten haben ab kommender Woche wieder die Möglichkeit mit uns in Kontakt zu treten und Teil des Projekts zu werden.

Unser Discordserver steht weiterhin jedem offen, der Interesse an einer Mitgliedschaft hat, oder anderweitig/zwischenmenschlich mit uns in Verbindung bleiben möchte. Den Link dahin findet ihr hier:

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Die Kompanie Sturmfuchs wünscht euch und euren Familien trotz der aktuell bescheidenen Lage ein schönes Osterfest. Genießt die ersten warmen Tage des Jahres und haltet die :rabbit: Hasenlöffel :rabbit: steif. Bleibt gesund und munter!

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„Ahhh, das Sumpfland. Trocken. Verdorrt. Dröge. Findest du nicht auch, dass es hier fast schon enthaltsam wirkt? Als hätte sich das ganze Land irgendwie einen Schwur der ewigen Abstinenz gegeben, was die Fruchtbarkeit angeht?“
Zustimmung in seiner reinsten Form: Ihre Nebenfrau wippte sacht als Zeichen der Bestätigung mit dem glatten Schopfe aus fast schon absurd Pink gefärbtem Haar mit immer ausgeblichenerem Farbverlauf, welches am Ansatz gar zu einem reinen Weiß wurde.
„Schön, dass wir mal wieder einer Meinung sind, meine vergängliche Freundin!“ Im Gleichschritt erkundeten sie die Gründe innerhalb der sturmfuchsigen Basis, während die Elfe mit bebenden Nasenflügeln die altbekannte Mischung aus Algen, Brackwasser und Schwüle aufsog. „Weißt du, an der Dunkelküste war es ähnlich fad. Nur, dass da alles grau und windig war, nicht braun und sumpfig. Das ist ja fast schon eine nette Abwechslung.“
Ihre stumme Begleitung erwähnte nichts. „Warum so ruhig? Achso. Stimmt ja. Das muss für dich herzlich deprimierend sein. Da, wo du herkommst, ist immerhin ewig goldbrauner Herbst mit mildem Klima. Verzeihung. Ich wollte dich nicht an die fallenden goldenen Blätter erinnern, die jeden Schritt in ein knisterndes Geräusch hüllen, auch nicht an den sachten Wind, der deinen Namen zu säuseln scheint und sowas.“
Mit einem Mal sank das pinke Haupt hernieder, scheinbar in Betrübtheit. „Lass doch nicht den Kopf so hängen, Nelumbo. Dafür ist’s doch viel zu, ehhh…“ Blick auf die hohen, steinernen Wachtürme. Blick zu den tristen Truppenunterkünften mit müden Gesichtern der Soldaten. Blick auf die hohen Mauern, die sie hier umgaben. „…einzigartig. Jawohlja.“

Die Nachtigall ließ sich Zeit mit ihrer Brautschau, immerhin musste sie sich ein wenig in diesen Ort verlieben, um es hier auszuhalten. Also sah sie hier von nun an nur die positiven Aspekte: Die trägen Soldaten, denen man ausgezeichnet Streiche spielen konnte, sodass sich zumindest ein wenig Regung in ihren Gesichtern zeigte. Die wunderbar von einer Volksschwester zubereiteten Mahlzeiten, die nichts wie das waren, was ihre Geschmacksnerven auf dem Feldzug der letzten Wochen ertragen musste.
„…außerdem ist die Gesellschaft hier ja ganz wunderbar, nicht?“ Und als würde ihre stille Freundin zustimmen, räkelten sich ihre gefärbten Blütenblätter nahezu lasziv der strahlenden Sonne entgegen. „Sage ich doch. Na, dann suchen wir mal ein schönes Plätzchen für dich, du Exot. Der pandarische Schriftensucher meinte, du magst das Licht, doch den Wind so gar nicht. Da müsstest du doch hier wachsen und gedeihen.“ Sie strich der mitgebrachten Lotusblüte, mit der sie schon seit der Schiffsreise zu sprechen pflegte, liebevoll über den grasgrünen Stängel und streunte weiter vergnügt innerhalb der Mauern umher. Immerhin hatte sie nun auch ihren festen Platz hier; als Private in den Reihen der Kompanie. Es war ein seltsames Gefühl, Teil einer militärischen Einheit zu sein. „Elanthir würde mich dafür wahrscheinlich belächeln.“, stellte sie grüblerisch fest und konnte sich seine tiefe Stirnfurche bildlich ohne große Mühen vorstellen.

Dass hinter ihr bereits zum fünften Mal zum morgendlichen Appell gerufen wurde, dessen Vorsteher wahrscheinlich nur auf diesen Paradiesvogel hier mit hochrotem Kopf wartete, wusste sie getrost zu vergessen. Es gab immerhin wichtigeres zu tun.
„Nicht wahr?“, fragte sie die nun hochgehaltene Blüte mit einem zuckersüßen Lächeln.

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Basis der Kompanie Sturmfuchs, Sumpfland.

Kritisch beäugte Teldarius seine Feldausrüstung, welche er auf seinem Bett verteilt hatte. Er überprüfte sie auf Herz und Nieren, ging mit den Fingern über die frische Nähte seines Gambesons, welcher in Pandaria ziemlich gelitten hatte. Die Reparaturen von Corporal Düsentrieb waren aber alle tadellos, so dass er ohne Bedenken sie wieder anlegen konnte. Er nickte leicht und setzte sich auf den Holzstuhl, welcher neben einem Schreibtisch mit Spiegel stand.

Vor einigen Tagen wurde er zum Sergeant befördert, was ihm immer noch Kopfzerbrechen bereitete, doch hatte er so manches von seinem Vater abgeschaut. Doch bei weitem nicht alles, musste Teldarius feststellen. Nicht lange war es her, als Späher der Kompanie einen Untoten gefangen nahmen. Teldarius selbst war Teil der Gruppe, die ihn verhören sollten. Während er noch einmal über das Verhör nachdachte, begann er seine Munitionstasche mit neuem 15mm Kugeln und Treibladungen zu befüllen.

Noch nie stand der Soldat in einem Verhör und sollte zur Folter greifen, doch war es ein Befehl und den führte er aus. Weniger zufriedenstellend als er sich erhofft hatte, denn die wichtigsten Aussagen wurden nicht durch Drohungen oder Folter errungen. Da war der Untote immun gegen. Doch war es am Ende geschickte Wortführung von Sergeant Goldwacht, welche sie weiterbrachte. „Einerlei“ dachte sich der Soldat, als er die Munitionstasche verschloss.

In wenigen Tagen würde die Kompanie mit einem Stoßtrupp aufbrechen. Zu begutachten ob diese Informationen des Untoten stimmen würden. Konnten sie sich sicher sein? Nein. Könnte es eine Ablenkung sein? Möglicherweise. Würden sie in einen Hinterhalt kommen? Wenn es nach Teldarius gehen würde, mit aller Wahrscheinlichkeit. Dennoch, sie waren alles Soldaten und wenn der Marschbefehl erfolgen würde , so werden sie maschieren.

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Hallo liebe Rollenspiel-Community,

während wir uns mit vielen kleinen Miniplots selbst bei Laune halten, kehren wir zur kommende Woche einmal wieder nach Sturmwind zurück. Hier möchten wir weitere Kontakte knüpfen, oder aber bestehende Kontakte pflegen, als auch Interessenten die Möglichkeit geben uns direkt im Rollenspiel anzulaufen.

Für offenes, überraschendes RP sind wir zu jeder Zeit zu haben! Sollte jemand ein Attentat auf uns vorhaben und mit uns vorab oder auch generell in Kontakt treten wollen, laden wir nach wie vor gerne auf unseren Discordserver ein.

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Beste gilnearische Grüße von der Kompanie Sturmfuchs. Wir wünschen ein schönes Maiwochenende und freuen uns, mit dem ein oder anderen Rollenspieler vielleicht alsbald in Kontakt zu treten.

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„Du trägst eine Uniform, sie haben dich also aufgenommen.“
„Welch beeindruckende Auffassungsgabe.“ Nur selten konnte sich Svana Kommentare dieser Art sparen und so ging er auch jetzt wieder über die Lippen, ohne, das sie großartig Zeit darauf verschwendet hätte, über die Konsequenzen nachzudenken, die folgen könnten. Stattdessen funkelte sie die Frau, die diese überaus geistreiche Feststellung geäußert hatte, von der Seite an und zog an der hölzernen Pfeife.

„Wer weiß wie lange sie es mit dir aushalten. Wahrscheinlich wühlst du schon nächste Woche wieder in nachtelfischem Dreck.“

Die Finger, welche Svana auf der Mauer abgelegt hatte, tippelten auf und ab. Nachdem sie den Blick schon längst wieder auf den Hafen von Sturmwind gerichtet hatte, war der Kopf nun dabei, sich wie in Zeitlupe zu drehen und ihre Gesprächspartnerin erneut ins Visier zu nehmen.

„Was willst du überhaupt hier, Riekje? Bist du deines käsemiefenden Mannes überdrüssig? Hat er dir den A.rsch nicht richtig abgewischt? Oder trieb dich dein schlechtes Gewissen her?“

Svana hatte noch nie einen Hehl daraus gemacht, was sie von ihrer Schwester hielt. Riekje war von Feigheit erfüllt und kehrte ihrer Familie, sowie ihrer Heimat den Rücken zu; kaum nach dem Wiedereintritt in die Allianz. Und nun war die kleine Schwester zurück gekehrt, um ausgerechnet Svana in die Arme zu laufen, statt ihren Eltern.

„Du hast mir nie auf meine Briefe geantwortet.“ Riekje überging die harten Worte und wählte stattdessen den Weg, selbst mit einem Vorwurf um sich zu werfen.

„Mutter und Vater haben dir alles geschrieben, was du wissen musst. Und wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, auf mich wartet ein Handbuch.“
Äußerst aufgesetzt zuckte ein Mundwinkel empor und ein tiefer Atemzug an der Pfeife erfolgte. Svana warf ihrer Schwester nur noch einen giftigen Blick zu und ließ sie in einer miefenden Tabakwolke zurück.

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Die Sonne war kaum über die fernen Mauern des Hafens von Sturmwind geklettert, als sich Captain Elizabeth Strifent schon an Deck der im Hafen liegenden Little Bonnie aufhielt. Die Uniform wie üblich gestärkt, gebügelt und mit Bügelfalten so scharf wie Rasierklingen am Leibe tragend trugen ihre Schritte sie wie ebenso jeden Morgen zum Heck des großen Schiffs. Eine kleine Gallerie umrundete auf dem Oberdeck unter der Kapitänskajüte von Fawn Holmwind das Schiff und schuf eine Illusion von Abgeschiedenheit, wenn man zum Heck heraussehen sollte und durch die Aufbauten des Schiffs einmal die Geräusche der Stadt und des Hafens etwas gedämpft wirkten. Abgelöst durch die gierigen Schreie der Möwen und das Plätschern des in den Hafen rollenden Wassers war es dennoch ein Ort, um sich zu sammeln.

Nicht, dass das notwendig gewesen wäre, aber es war ein Morgenritual in der Stadt geworden. Die Einheit indes entwickelte sich gut, sogar besser als sie erwartet hatte. Die Integration der Einheitsmitglieder ging mit erstaunlicher Geschwindigkeit voran und war in den meisten Fällen bereits im Grunde abgeschlossen. Seien es nun die vormaligen Aufhilfssoldaten oder aber die Privates, die bereits in den Rang der Lance Corporals erhoben worden waren. Alles in Allem war sie zufrieden, sehr zufrieden sogar, auch wenn das den Stapel der Papiere auf ihrem Schreibtisch und dem Schreibtisch des Major nicht gerade verringerte. Aber das war nun einmal das Schicksal im Militär, dass die Armee nicht anders als die landläufige Meinung besagte auf dem Magen marschierte, sondern auf dem entstehenden Papierkrieg, den die Offiziere zu bearbeiten hatten. Sicherlich war trotz der bisherigen Erfolge der Einheit und der durchaus vorhandenen Qualitäten ihrer Soldaten Raum für Verbesserungen und auch noch Raum für weitere Soldaten, doch alles in allem waren die Defizite und die Kritikpunkte für den Moment gering. Die anlaufenden Einsätze für kleine Einsatztrupps der Kompanie verliefen ausgezeichnet und die Soldaten zeigten sich allesamt motiviert und gut eingebunden in die Einheit. Sturmwind mochte kein Ort sein, den sie persönlich schätzte, doch war der Kontakt mit der Bevölkerung zur Repräsentation der Qualitäten der gilnearischen Einheit schlicht zu wichtig, um ihn zu vernachlässigen.

Der Captain atmete langsam aus, die Luft aus den Lungen entlassend und wandte sich wieder dem Tagesgeschäft zu. Sogar bei Landgang und relativ entspanntem Dienst für die meisten Einheitsmitglieder staute sich ein Papierstau an, der sich gewaschen hatte.

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Der frühe Vogel fängt den Wurm…

…oder geht Menschen aus dem Weg, die länger schlafen. Svana hatte sich bereits aus der Koje des Schiffes begeben und das, obwohl die Sonne gerade einmal die ersten Strahlen über den Horizont schickte und sogar noch ein paar Sterne ganz oben am Himmel standen. Blass, aber sie waren da.

Sturmwind wurde in zaghaftes Orange getaucht, welches mit voran schreitendem Morgen intensiver werden würde und Svana zwang sich, ein paar schleimige Haferflocken herunter zu würgen, bevor sie sich in die Uniform quetschte. Wo der ordentlich gebügelte Mantel passte wie angegossen, saß die Hose für die breite Hüfte reichlich eng und manchmal hatte sie das Gefühl, der Knopf würde bald platzen. Würde sie in dieser piekfeinen Uniform etwas anderes tun, als unwiderstehlich gut aussehen, würde er das ganz gewiss auch.

Rasche Schritte führten sie durch die Gassen der Stadt, die bis auf ein paar Wachen und hier und dort einen schlafenden Trunkelbold nichts zu bieten hatten. Und wo der Geruch der Kanäle endlich ein Ende hatte, hatte die Frau ihr Ziel erreicht. Der kleine See inmitten der Außenbezirke Sturmwinds wirkte unscheinbar und bedeutungslos, doch um diese Uhrzeit stand die aufgehende Sonne in einem so perfekten Winkel, das er in strahlendem Orange schimmerte, wie in einem Traum.

Und doch war es nicht sein Antlitz, welches sie her führte. Sie hatte noch nie das Gesicht erblickt, welches irgendwo hinter den Büschen am Ufer saß und ihre eigene Anwesenheit stets verborgen. So auch an diesem Morgen, als sie hinter dem mächtigen Stamm des großen Baumes zum Stehen kam und sich lediglich ein wenig an die Rinde lehnte, um der bezaubernden Laute zu lauschen, die seit geraumer Zeit ihre Klänge verbreitete wenn sie glaubte, niemand würde ihr zuhören.

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Der Bogen der Fidel fährt mit einem leichten Knarzen über die Saiten des Instrumentes als Mara ihm die ersten Töne entlockt. Die Melodie ist langsam und klagend. Passend, für ein Lied über den Verlust der Heimat und dem langen Widerstandskrieg gegen einen verhassten Feind, der doch keine Früchte tragen wollte.
Maras Stimme gesellt sich zu den Klängen des Instrumentes, klar und ebenso klagend:

Die Front, die hielt im Waldland, dem Feinde lange stand,
Heut folgt ihr letzter Posten, zu uns ins Elfenland.
Erschöpft und aufgerieben, in treuer Ritterschaft,
Die Besten sind geblieben, uns ander’n brach die Kraft.

Doch bringen wir die Fahne, die wehend vor uns stritt,
Von Hilsbrads blut’gem Plane, in allen Ehren mit.
Die sturmbewährt sich nimmer, vor einem Feind geneigt,
Und heute noch und immer, den Weg zur Heimat zeigt.

Es rauscht dorthin zu mahnen, zu ihr der Väter Geist,
Trotz aller Not ein Ahnen, das Gilneas’ Zukunft heißt.
Sind wir auch fort gezogen, aus unsrem Heimatreich,
Aus West und Süd und Norden, das Banner blieb sich gleich.

Ob wir auch hier verderben, das kümmere euch nicht,
Die Fahne zu vererben, ist unsere letzte Pflicht.
Ich darf nicht länger zagen, bald zwingt sie euren Sinn,
Zur Heimat sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.
Zur Heimat sie zu tragen, sie will sie muss dorthin.

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Die Beine elegant übereinander geschlagen, die Pfeife in der einen Hand direkt am Mundwinkel, ein Whiskeyglas in der anderen Hand auf dem Bein ruhend. Auch wenn das lose Mundwerk nicht dazu passen sollte, manchmal hatte die Frau mit den markanten Gesichtszügen eben doch Stil. Allerdings saß sie nicht in einem mit roten Samt überzogenen Sessel vor dem Kamin, sondern schlicht auf der Reling der „Little Bonnie“.

Die Nacht war bereits herein gebrochen und noch immer hallten die Rufe der Besatzung in ihrem Ohr, wie sie Fawn, die Kapitänin, anfeuerten und bei jedem Treffer seitens der Ren’dorei so taten, als ginge die Welt unter. Die Nähe, mit der sie die Anwesenden zu ertragen versuchte, bezahlte sie mit einer schlaflosen Nacht. Nicht einmal das dritte Glas gilnearischen Whiskeys vermochte es, sie zur Ruhe zu bringen.

Für den Moment war es sogar verlockend, Sergeant Goldwacht aus der Koje zu holen und mit ihr zu sprechen, doch dazu hätte sie die geliebte Pfeife ausmachen und den Whiskey wegschütten müssen. Keine Option, mit der sie im Augenblick sonderlich zufrieden gewesen wäre und all das, was ihr gerade durch den Kopf ging war noch lange nicht Grund genug, Goldwacht um ihren Schlaf zu bringen.

Stattdessen begnügte sie sich damit, das nächtliche Treiben im Hafen zu beobachten und den Sonnenaufgang zu warten. Oder vielleicht… vielleicht würde ein weiteres Glas helfen, den Weg in die Koje und damit in den Schlaf zu finden.

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Möglichst leise ließ Anora die Tür ins Schloss fallen und lehnte sich für einen Moment von innen dagegen, schloss die Augen und atmete tief durch. Draußen in den Fluren rannten noch immer einige dieser Biester umher. Einige ihrer rotbraunen Haarsträhnen klebten ihr im schweißnassen Gesicht. Ihre Nase pochte und aus den Nasenlöchern quoll in kleinen Schüben noch immer etwas Blut, während anderes bereits an der Haut getrocknet war. Vorsichtig fasste sie sich mit zwei Fingern an die Nasenwurzel und zischte, indem sie scharf Luft durch die Zähne einzog. „Verfluchte Sch****.“, raunte sie sich selbst zu. Und doch war der Preis der gebrochenen Nase ein sehr günstiger, war sie dafür knapp dem Biss einer dieser Bestien entkommen und verschanzte sich nun in einer der vielen Stuben der Garnison, während draußen Schreie und andere Geräusche des Kampfes zu hören waren. Durchatmen. Sich sammeln. Und dann? „Entkommen. Ich muss hier raus.“, dachte sie.

Doch wie? Ihre Bewaffnung war auf ein Minimum geschrumpft. Sie hatte sämtliche Kugeln verbraucht. Ihr blieb nurmehr ihr Schwert und ein paar Papierpatronen mit Schwarzpulver. Die linke Schulterpolsterung hing durch den Hieb eines Worgen in Fetzen und an Verpflegung hatte sie in all der Hektik bei weitem nicht gedacht. Sie sah sich im Zimmer um. Im Kamin war das Feuer beinahe heruntergebrannt, was der Beleuchtung im Zimmer bei Nacht nicht gerade zuträglich war. Immerhin war damit der Verdacht geringer, jemand würde sich noch im Zimmer befinden. Sie begann damit, den Raum zu durchsuchen. Welcher Kamerad auch immer hier gehaust hatte, würde ihr nun hoffentlich helfen können, indem sie sich an seinen Habseligkeiten bediente. Essen, Waffen, irgendwas. Doch zu ihrer Enttäuschung fand sie nur eine Kugelzange, ein paar abgerissene Uniformknöpfe und etwas Kleingeld.

Auf der Fensterbank standen kleine Zinnsoldaten nach gilnearischem Vorbild. Fein gegossen mit Uniformrock und Gewehr. Aufgereiht wie an der Schnur gezogen. Plötzlich hatte Anora einen Einfall. Sie griff die kleinen Figuren, etwa ein Dutzend an der Zahl. Sie ging zum Kamin und pustete die Asche etwas von der Glut, fachte sie durch ihren Lufthauch etwas weiter an und begann damit jeden einzelnen der Soldaten einzuschmelzen und mithilfe der Kugelzange zu einem Geschoss zu pressen. Sie lud ihre Pistolen neu und war bereiter denn je dem Chaos zu entkommen. Ihre Nase hatte inzwischen aufgehört zu bluten, machte sich aber durch ein stetes Pochen bemerkbar. Das musste nun warten. Und selbst wenn es am ende eine krumme Nase geben würde: sie sähe damit sicherlich draufgängerisch aus, dachte sie sich.

Anora öffnete das Fenster und sah hinab. Unter ihr befanden sich die Stallungen mit ihren Strohdächern. Wenige der Tiere waren noch angebunden und versuchten in dem Lärm vergeblich sich von ihren zu Fesseln gewordenen Geschirren zu befreien. Von der Stube aus ging es etwas mehr als 3 Meter in die Tiefe, ehe sie auf einem der Dächer aufkommen würde. Das Risiko wagen? Oder zurück durch die Tür und sich den Weg freischießen, während die Gefahr bestand dadurch noch mehr Bestien anzulocken. Die Lösung lag auf der Hand. Anora stieg auf die Fensterbank, peilte noch einmal die Lage und sprang in die Tiefe auf die Dächer der Stallungen…

Anora schreckte auf. Das Gefühl zu fallen hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Aus diesem Traum. Ein Traum, der leider viel zu wahr und ein Teil ihrer Erinnerungen an ihre Flucht aus Gilneas war. Schon damals hatte sie dem Sturmfuchs gedient, hatte als junge Soldatin ihre ersten Erfahrungen gesammelt und sah sich durch die Ereignisse in Gilneas jäh einer großen Gefahr ausgesetzt. Jetzt, da sie erneut die Uniform der Kompanie trug, erinnerte sie sich öfter an damals. Selbst im Schlaf konnte sich ihr Kopf nicht von den Gedanken an die Kompanie erholen. Und wo neue Erfahrungen fehlten, kamen Alte nunmal hoch. Doch sie war sich sicher: mit der Zeit würde sie neue Dinge mit der Kompanie erleben. Gute Dinge. Erfolgreiche Dinge. Dinge von denen sie mit einem Lächeln im Gesicht träumen konnte.

Die Glocken der Kathedrale schlugen zur 5. Stunde. Bald würde es ohnehin Zeit sein aufzustehen. Sie stieg aus dem Bett und ging an die Kommode. Zu dem Bügel auf dem ihre Uniform hang. Nachdenklich striffen ihre Hände über den festen Stoff. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Sie lächelte. Ja, es genügte, dass sie stolz war wieder ein Teil dieses Einheit zu sein, um sich gut dabei zu fühlen. Trotz aller vergangenen Erlebnisse.

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