ACHTUNG! ACHTUNG!
Beim Durchlesen besteht die Gefahr eines temporären Tränenflusses
oder einer aktuten heroisch patriotischen Motivation!
Für Fragen bezügl. Risiken und Nebenwirkungen wenden
Sie sich bitte latent an Pater Hetherion.
Die Antwort auf die vorangegangenen Fragen.
Ein Brief vom ehrwürdigen Altmeister des Ordens.
"Orden des Erbauers, Brüder, Schwestern,
geliebte und ungeliebte, meine Familie,
als Altmeister mische ich mich noch selten in die Belange des Ordens ein,
aber es kommt die Zeit, da ich meine Stimme erheben muss.
Vor der Ordensgründung war meine Dienstzeit für Licht, König und Reich schon lange vorbei und die Narben, die ich aus unzähligen Kämpfen trug , waren der Beweis für ein Leben in Blut, Schweiß, Hingabe und Loyalität.
Ich jubelte einem Prinzen zu, als dieser zurück aus dem fernen Norden kam und war einer der letzten der nicht umfassen konnte was dort im Thronsaal und vor allem im Anschluss passierte.
All meine Kinder, Ekelkin… ENKELkinder (Gut einige davon waren Ekel aber…ICH NUSCHEL NICH - SCHREIB WEITER) und deren Kinder wurden in den kommenden Wochen von mir genommen. Einige musste ich sogar unter Tränen selbst erlösen. Wie viele von uns verlor ich dadurch die Perspektive, wie will man gegen so Etwas angehen? Gegen einen Gegner bar jeder Moral, Ehre und Gewissen? Ein Gegner, der die mächtigste aller Kräfte in kalte Perversion drehte… die Liebe zu einem Menschen? Gerade noch standen sie in voller Blüte und Kraft vor einem, im nächsten Moment gierten sie nach dem Fleisch der Lebenden. Es war mein dunkelster Tag als ich einige davon erlösen musste. Ihre grässlich angefressenen verzerrten Gesichter verfolgen mich noch heute.
Als ich beschloss mein Leben in die Hände des Lichts zu geben, bar jeder Hoffnung und bis ins Mark verstört durch den Schrecken, der um mich herum wucherte, traf ich einen Paladin mit kleinem Gefolge.
Dieser Paladin stellte mich wieder auf und erklärte mir, dass meine Pflicht erst aufhören würde, wenn es keine Lebenden mehr gäbe, die man zu schützen hätte. Sein unerschütterlicher Fokus auf das Wesentliche war eine Stütze für mich und im Laufe der Zeit für viele andere.
Symbole waren ihm egal. Nur die Lebenden waren ihm wichtig in all ihrer Schönheit, Größe, Fehlbarkeit, Arroganz und Ignoranz. Für ihn war nur wichtig die Lebenden zu beschützen. Denn ihm war bewusst: So lange noch ein Lordaeroner leben würde oder gar ein Zwerg oder Elf, wäre die Geschichte dieses großartigen Reiches, sein Wesen und das was es ausmachte im Guten, aber auch Schlechten, nie verloren.
Einen Satz sagte er mir mal eindringlich und dieser brannte sich in mein gemartertes Gewissen ein:
"Gebäude können eingerissen werden, Felder können verbrannt werden, doch niemals kann ein Lebender daran gehindert werden wieder aufzubauen und in die Zukunft zu blicken."
Aus Respekt vor seiner Demut, seiner Person und seinem Handeln nennen wir ihn heute nur noch „Erbauer“. Ich nannte ihn meinen Freund.
Doch warum schreibt dieser alte tatterige Mann, dessen Gesicht die wenigsten von euch kennen, das überhaupt?
Um daran zu erinnern, dass was wir nun verloren haben. Viele gute Soldaten, die wir immer im Herzen und in unseren Gedanken tragen werden und auch müssen. Aber ansonsten haben wir NICHTS verloren.
Selbst die Seuche wird irgendwann vergehen, sei es in 1 Jahr, in 10 Jahren oder 100 Jahren. Dann werden wir die Stadt wieder aufbauen, vielleicht nicht wir, sondern unsere Kinder oder deren Kinder.
Ich weiss um den Schmerz, den manch einer empfand, als er die Stadt so vergewaltigt von dem Griff des Todes endgültig umnebelt sah. Lordaeron Stadt ist vorerst nicht mehr, aber ihr seid noch! Das ist es, was zählt und auch den Unterschied zwischen lebend und untot macht.
Bewahrt euch das Licht im Herzen und bedenkt, dass so lange ihr lebt, nichts vergeblich war.
Denn die Lebenden schreiten voran, die Unlebenden bleiben stehen.
Der Untod hat keine Zukunft. Sein Wesen ist dazu bestimmt in Dunkelheit zu verweilen. Er kennt keine Trauer, keine Freude, keine Liebe, keine Bande, nichts was ein erfülltes Leben so begehrenswert macht. Er kennt nur das Leid seiner Existenz und das Wissen, dass, wenn alle Lebenden zugrunde gehen sollten, er alleine bleibt in seiner Finsternis.
Dadurch dem Wahn anheim zu verfallen ist nachvollziehbar. Im Kern bemitleide ich diese gequälten Kreaturen, manch einen davon nannte ich sicher mal Bruder, Schwester, Sohn oder Tochter. Und keinem, nicht mal meinem ärgsten Fehdeträger würde ich so ein Schicksal wünschen.
Die Perversität ihrer Existenz, auch wenn jene es sich selbst vielleicht nicht so bewusst sind, offenbahrt und gipfelt sich in ihrer verbliebenen Erinnerung und Wesen. So sehr sich diese Kreaturen an ein früheres Leben klammern und es aufzeigen können, so mehr wird ihr fundamenteales Scheitern als faulige Körper klar. Das Unleben hat keine Zukunft und nichtmal eine wirkliche Existenz für das es sich zu kämpfen lohnt.
Aber wir Lebenden, die schon einmal voller Stolz das neugeborene Kind in den Händen hielten, wir Lebenden haben eine Zukunft.
Dieser Orden hat vieles durchgestanden, vieles überstanden und wird auch das überstehen.
Der Orden kämpft für das heilige Licht.
Der Orden kämpft für seinen König.
Der Orden kämpft für seine Heimat.
Der Orden kämpft für die Seinigen.
Der Orden kämpft für die Lebenden.
Einmal sind wir schwach geworden in unseren vorherigen Leben, doch wir alle bekamen eine zweite Chance. In diesem Orden, dieser Gemeinschaft, dieser Familie sind wir nicht schwach.
Wir müssen weiter standhaft sein,
für alle die wir liebten und zu Grabe trugen,
für alle die wir lieben und in Hoffnung an unserer Seite stehen,
für alle die wir noch lieben können, welche vielleicht in einer Zukunft
auf uns warten fernab von Kummer und Dunkelheit.
Und jetzt lasst die (Nutt…)Nonnen rein.
(Der ganze Satz wurde dann wohl durchgestrichen)
Ehre dem Erbauer und Stärke dem Licht!
Von ganzem Herzen verzagt nicht in den dunkelsten Stunden.
Denn es gibt immer ein Licht, welches für euch leuchtet.
An meine einzige Familie die ich noch habe.
gez.
Altmeister Orden des Erbauers"