Begrüßungsrede von Graf Girion Athencord:
„Geschätzte Festgäste, liebe Freunde. Verbündete und Bekannte, Handelspartner und Kampfgefährten. Mit dem heutigen Tage ist es bereits ein halbes Jahr her, dass Cordberg im Kriegszustand war. Die einen mögen dabei gewesen sein und sich noch gut daran erinnern, andere wiederum haben es von Gerüchten, vom Hörensagen vernommen. Doch unabhängig davon, ob man dabei war, und wenn, in welcher Art und Weise. Ob mit dem Schwert, mithilfe von Magie, mit einer heilenden Hand oder andersartig – es wurde nicht nur Schlechtes erlebt. Wo Krieg ist, da sind auch Leid und Tod nicht fern. Deshalb können wir heute nicht mit allen feiern, die wir diesen Sieg zu verdanken haben.
Im Dezember des letzten Jahres erfolgte eine Invasion von Banshee-Loyalisten der Verlassenen auf diese Insel, Neu-Cordberg. Aufgrund der zahlenmäßigen Übermacht war es mir unmöglich, diese Offensive mit der Garde von Cordberg abzuwehren. Viele Männer und Frauen, Alte wie Kinder, Soldaten wie Zivilisten ließen bereits zur Zeit des besinnlichen Winterhauchfestes ihr Leben. Während einerorts, von Frieden zwischen Allianz und Horde gesprochen wurde, vom Ende des Vierten Krieges, sollte der Hammer des Krieges noch einmal mit Wucht hier niedergehen. Als Grafschaft im Gebiet des ehemaligen Lordaerons und als Geschlecht aus dem damaligen Ostwald war es den Überlebenden des Dritten Krieges nicht vergönnt, Frieden zu finden. Die Gründung dieser Grafschaft, Neu-Cordberg, nach dem Untergang der ehemaligen Grafschaft Alt-Cordberg in den heutigen Östlichen Pestländern sollte ein Neuanfang sein. Die Invasion sollte jedoch jeden von uns an die Grenzen seiner Belastbarkeit bringen.
Nicht möglich war es, von offizieller Allianzseite zur Kriegsfront erklärt zu werden. Dies hatte den Grund, dass Cordberg nicht zur Allianz gehört. So war es nötig, persönlich Briefe aufzusetzen und sie den einzelnen Geschlechtern, Häusern und Organisationen wie Orden, zukommen zu lassen. Nicht nur Häuser aus Lordaeron waren dabei, sondern auch Häuser aus Sturmwind, die zur Allianz zählten. Aber auch Ritterorden, unabhängige Helfer aus eigenem Antrieb heraus und gar Orcs der Horde setzten sich dafür ein, Cordberg zu schützen und gegen die Untoten zu bestehen. Dafür sind Worte des Dankes unzureichend, sollen aber an dieser Stelle dennoch Erwähnung finden. Ich danke den Truppen des vereinigten Entsatzheeres, das im Januar dieses Jahres, teilweise per Schiff, teilweise über magischem Weg nach Cordberg anreiste, um die das schlimmste zu verhindern.
Am Zeitpunkt des Eintreffens der Entsatztruppen hatten die Sylvanas-Loyalisten bereits Großteile der Lande eingenommen und waren bis vor die Stadttore Cordbergs, jenem Boden, auf dem wir heute hier stehen, herangerückt. Am Platz des Friedens, vor dem Dom der Stadt öffnete sich das Portal und mit denjenigen, die hindurchtraten, kam die Hoffnung zurück in die Herzen der Bevölkerung von Cordberg. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die logistische und militärische Versorgung unmittelbar vor dem Kollaps. So nutzten viele Zivilisten der Stadt die Flucht durch das Portal, das nach Sturmwind führte und das die Befreier hierhergebracht hatte. Andere jedoch leisteten erbitterten Widerstand.
Die Gründung eines Kommandos, die Ausrufung des Kriegsrechts und die Etablierung von Kommandostrukturen ermöglichte es, innerhalb kürzester Zeit - sich bis zu diesem Zeitpunkt fremde Personen – zu Gruppen zusammenzufügen und verschiedene Missionen auszuführen. Vorurteile wurden abgelegt, Versuche der Zusammenarbeit gewagt. Dies ist das Besondere an der Schlacht von Cordberg. Nicht alleine, dass es ein militärischer Sieg war gegenüber den Verlassenen. Nicht nur, dass es zur Befreiung dieser Lande geführt hat. Nein. Das wirklich Besondere an dem, was sich im Januar diesen Jahres hier ereignete, war der Zusammenhalt. Ein Zusammenhalt, der oftmals in politischen Reden oder von höherer Stelle beschworen wird. In Friedenszeiten und in großen Städten jedoch merkt man kaum, dass die oft zitierte Offenheit und der gegenseitige Respekt wirklich gelebt wird.
Auf Neu-Cordberg kämpften nicht nur jung und alt miteinander. Nicht nur Frauen und Männer, Gleichgesinnte oder Gleichgläubige. Es kämpften Seite an Seite die unterschiedlichsten Völker, die Zwerge, Menschen, Ren’dorei, Quel’dorei, Kaldorei, Draenei, Gnome, aber auch die unterschiedlichen Berufsgruppen und Ausbildungsklassen zusammen. Magier, Paladine, Priester, Fern- und Nahkämpfer, wie auch Heiler und Handwerker. Jeder leistete seinen Beitrag zum Gelingen. Das ist es, was den Sieg ausmacht. Einerseits, die Niederlage von Bösartigkeit und Hass, andererseits auch der Sieg des Lebens über den Untod, der Sieg eines jeden Einzelnen von uns über seinen inneren Schweinehund. Das ist es, was uns alle ausmacht. Wer wir sind. Ich bedanke mich abermals für die Unterstützung in Form von Schwert, Gesprächen, Glaube, Magie, aber auch Wertschätzung und Liebe.
Bei der Siegerehrung auf Cordberg Ende Januar gedachten wir gemeinsam schweigend den Opfern und Gefallenen des Vierten Krieges, insbesondere jener auf Cordberg. Es gibt kaum jemanden, der nicht einen guten Freund, ein Familienmitglied oder einen Bekannten verloren hat. Heute, ein halbes Jahr später, befindet sich das Land wieder im Erblühen und die Stadt besteht nicht mehr aus Ruinen. Wir wollen gemeinsam nach vorne blicken. Das sehen, was anderen nicht mehr vergönnt war. Die Eintracht, die Hoffnung und letztlich den Sieg. Heute und in den kommenden Tage begehen wir alle gemeinsam Feierlichkeiten zu Ehren der Sieger der Schlacht um Cordberg. Der Vierte Krieg ist vorüber und die Zeit mag genutzt werden, das Leben zu genießen.
Nach den klerikalen Worten des Paters Romsur Grauhand vom Orden des Erbauers wird das Buffet mit anschließendem Bankett zur Siegesfeier eröffnet werden. Ganz im Sinne des Sommerfests folgen unterschiedliche Programmpunkte in den folgenden Tagen. Die Eröffnung des Sommerfests startet am Samstag mit dem Markt zur sechsten Abendstunde. Anschließend erfolgt der Massenbuhurt zu Pferde zur siebten Abendstunde. Als VI. Graf von Cordberg und Paladin der Silbernen Hand hatte ich bereits letztes Jahr beim Winterhauchfest zu Bärengrund als Turniermarschall die Ehre, einige der Teilnehmer kennenzulernen. Beim morgigen Massenbuhurt treten an: Sir Porcio van Roth, Sir Riordan Löwenbrück, Sir Ratte, William Hamilton, Sir Damien von Stein, Sir Aiden Barlow von Pechberg, Lord Tellos van Haven, Baron Norwin von Eulenfels, Sir Lorcan Vegard, Sir Layll van Haven und Sir Alrik Fjertan. Am Sonntag erfolgt zur fünften Abendstunde neuerlich der Markt und zur siebten Stunde der große Holzhackwettbewerb.
So bleibt mir an dieser Stelle als Lehnsherr meinem guten Lehnsmann Sir Arken van Roth, dem Großmeister des Ordens des Erbauers zu danken. Danke an die Organisation und auf festliche Feierlichkeiten, regen Handel beim Markt und auf einen spannenden Buhurt.“ <Er lässt seinen Blick über die Anwesenden wandern, während er eine kurze rhetorische Pause setzt und fügt laut und deutlich mit einem stolzen Nicken an:> „Esarus thar no’Darador!“
Segensworte von Pater Romsur Grauhand:
"Es ist schön zu sehen, wie viele sich hier versammelt haben und zusammengekommen sind, um diese Feier zu begehen. Eine Gemeinschaft zu sein, um nach den düsteren Tagen des Kampfes neue Kraft, neue Hoffnung zu sammeln. Nicht nur wir hier, sondern auch jene die hier leben. Diese Feier als Anfang zu nehmen um gemeinsam dieses Land wieder aufzubauen, zu verbessern, vielleicht auch… um das Lachen und die Liebe derer zu hören, die hier ihr Zuhause haben und fanden.
In Demut und Respekt auf jenen Pfaden zu wandeln, die erst einst beschritten worden sind durch die, die für diesen Anfang gefallen sind. Um jene zu schützen und ihnen eine Zukunft zu geben gaben diese Kämpfer und Kämpferinnen ihr Leben und stritten Seite an Seite. Ehren wir auch sie mit diesen Fest und Gedenken ihrer, tragen ihre Wünsche und Hoffnungen auf das ihre Ruhe nun nicht umsonst gewesen sein mag. Gedenken wir ihrer hier und heute für einen kurzen Moment in Stille.
( Schweigeminute)
Ehren wir auch jene, die aus dem Feld siegreich wieder nach Hause kamen und nun neben uns stehen und mit uns gemeinsam dieses Fest begleiten können. Und seien wir dankbar das sie wiedergekehrt sind .
Möge der Gemeinschaftssinn, die Ehre und der Respekt diese Feier überspannen und uns als Leuchtfeuer dienen. Neue Bande geknüpft und bestehende Bande stärken. Uns mit Hoffnung erfüllen und uns die Last der Sorge nehmen .
So schließe ich den Segen und Worte und wünsche euch allen eine schöne Zeit."