Irgendwie muss man ja seine Beitragszahl pushen.
Nice try. Nein, absolut nicht. Nur dramatische Menschen mit psychischen Krankheiten, die einem diese a) bei jeder Gelegenheit aufdrücken, b) diese als Druckmittel nutzen gegenüber anderen Spielern, c) es als Argument nehmen, warum sie sich wie die Axt im Wald verhalten dürfen oder d) sich durch welche Krankheit auch immer nicht im Griff haben und anderen das Spiel vermiesen, auf welche Art und Weise auch immer und auch nicht einsehen, dass sie vielleicht einen Schritt vom PC und der Flucht ins virtuelle social life wegmachen sollten.
Ich habe jemandem in meinem Bekanntenkreis der an einer SaD leidet (Social anxiety disorder). Diese Dinge sind real. Ich wäre an deiner Stelle vorsichtig damit, Leuten zu raten, die einzige Möglichkeit, bei der sie sich sicher fühlen mit anderen zu kommunizieren, abzuschaffen.
„Kommunikation“ ungleich „nichtreale soziale Geflechte, in die man sich flüchtet und anderen Menschen dabei emotional zusetzt“. Du kannst ruhig weiter versuchen, Worte zu verdrehen.
Menschen mit sozialen Phobien sind grundsätzlich gut in WoW aufgehoben, um unverbindlich und jederzeit abbrechbar mit anderen Menschen zu socializen und es als Hilfsmittel zu nutzen, in den Alltag zurückzufinden.
Was für solche Menschen und Mitmenschen jedoch garantiert nicht der richtige Weg ist, ist die fehlenden Freundschaften und Romanzen durch RP zu ersetzen und die Mitspieler zu terrorisieren, wenn das RP, das keinerlei Bezug zum RL darstellt, nicht wie gewünscht verläuft.
Ich werde nicht vorsichtig sein, solchen Menschen davon abzuraten, diese Art von „Kommunikation“ zu verwenden. Es ist sogar das Richtige, ihnen davon abzuraten und sich selbst und vor allem Anderen die negativen Erlebnisse zu ersparen.
Wenn du Menschen mit Sozialphobie dazu raten möchtest, sich ins Rollenspiel zu fliehen und sich dort einen Ehemann zu suchen, der die OOC-Bedürfnisse dieser Person zu berücksichtigen hat, kannst du das ja gerne tun. Aber damit ruinierst du diesen Menschen unter Umständen noch weiter und versaust anderen Leuten das Hobby. Gratuliere.
Du missverstehst da etwas: Bei der Person, um die es mir geht handelt es sich um jemanden, der durchaus eine bessere Persönlichkeit zutage trägt als jene, die sich angeblich so gut in der Gesellschaft einfügen (bspw. ich). Allgemein gesprochen kann man sogar sagen, dass jene, deren Geist normal funktioniert, das größere Problem in dieser Gesellschaft darstellen als jene, deren Simplizität es gar nicht erst erlaubt, irgendwelche bösartigen und hinterhältigen Gedanken zu hegen.
Also ja, ich würde Menschen mit einer Sozialphobie durchaus mehr raten, RP zu machen. Einfach weil es ihnen im allgemeinen die Kommunikation erleichtert. Besser als wenn sie einfach nur eingeschlossen für sich zuhause sitzen und nichts mit anderen tun können.
Sobald dir die ersten Borderliner im RP über den Weg laufen und wirklich jeglicher Kontext im RP ins ERP oder schräge Romanzen driftet, ändert sich deine Meinung dahingehend sicherlich rasant.
Och hatte ich alles schon. Bislang hab ich nie einen RPler wegen irgendetwas gebannt und hab alles mit Gesprächen klären können.
Ich denke nicht, dass eine Flucht ins Virtuelle zielführend ist, da dies den Zustand, unter dem diese Personen leiden, nicht beseitigt und auch nicht lindert, sondern unter Umständen Anlass dazu gibt, sich mit seiner Situation zu arrangieren und einen langfristigen „easy way out“ zu sehen, während das echte Leben, das Priorität haben sollte, auf der Strecke bleibt.
Ich habe in den vergangenen Jahren sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, die eine solche Diagnose zugegeben hatten und ein strukturiertes, unproblematisches und verlässliches Spiel war mit diesen Menschen leider nicht möglich. Ich bin immer für Inklusion und dafür, Menschen mit Defiziten auf die Beine zu helfen und Alternativen zu bieten, aber es ist auch nicht die Aufgabe von Rollenspielern, psychologische Kompensation zu leisten und als Ersatz für mangelhafte RL-Umstände herzuhalten.
Ich würde noch soweit zustimmen, dass man einen solchen Menschen sozusagen zum betreuten Spielen auf größere Events mitnehmen kann, damit er sich schnell und unkompliziert mit der Präsenz vieler Leute auseinandersetzen kann und womöglich sieht, dass er sich nicht zum Affen macht, sondern alles gut ist.
Aber er sollte nicht ungefiltert ein soziales Leben im RP aufbauen und das kann sehr leicht passieren, wenn man ihm das schmackhaft macht.
In sieben Jahren auf diesen Server ist mir alles schon passiert. Zwischen „Sorry, bin heute schlecht drauf“ und „Wenn du dich jetzt IC trennst, tue ich mir OOC etwas an.“
Just saying.
Prioritäten legt jeder für sich fest. Du kannst es gern so sehen, dass es für dich Priorität hat. Andere sehen das vielleicht anders. Es gibt weder ein Gesetz, dass das festlegt, noch irgendeinen Leitfaden (auch nicht die Berühmtberüchtigen Richtlinien)
Jeder Mensch ist anders, gut möglich, dass du einfach diejenigen erwischt hast, die neben einer sozialen Unsicherheit auch noch andere Probleme mit sich tragen. Nicht ungewöhnlich.
Aber ich sehe das immer so: Ein Problem basiert NICHT nur auf dem Urheber. Sondern auch auf der Reaktion des jeweils anderen als Empfänger des Problems. Geht man Konstruktiv oder Destruktiv an die Sache. Wenn man gleich der Meinung ist, dass man dem ganzen keine Chance gibt, kann man es auch lassen. Und jeder RPler hält immer dafür her. Denn auch wenn es online ist, ist es eine Soziale Interaktion. Und damit hat man genauso die Verantwortung für sein eigenes Handeln und die eigenen Worte wie jeder andere, den man draußen treffen mag, auch.
Jep diese Dinge passieren. Und ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass solche Situationen einfach sind. Aber eben darum ist es wichtiger, konstruktiver daran heran zu treten.
„Heyjo, Gildenleiter.“
„Sup?“
„die Neue hat an jeden Kerl in der Gilde Schmuddelbildchen geschickt. Innerhalb 'ner Woche“
„Hmwas? Neuer Plot? Ich komm’ gerade nicht mit“
„Nein, mein ernst.“
usw. Kleines Beispiel. Keine Ahnung, wie konstruktiv man da handeln soll. Oder was überhaupt konstruktiv ist. Das Konstruktivste wäre, solchen Leuten anzuraten, kein RP mehr zu machen. Eine Chance geben erscheint mir da irgendwie alles andere als richtig.
Bockt jedenfalls nicht, sich mit soetwas zu befassen, statt Drachen zu töten oder so.
Selbstverständlich. Es gibt auch keine Gesetze dafür, aber ich finde es seltsam, darüber diskutieren zu müssen, ob es besser ist, sein Leben auf die Reihe zu bekommen oder sein Leben zu vernachlässigen und es sich in einem Onlinespiel aufzubauen. Davon verschwindet der Leidensdruck nicht. Ich halte deine Einstellung dazu für extrem merkwürdig, aber ändern kann ich sie offenkundig nicht.
Wenn das ein richtiges Gespräch war, würde ich sogar die Auffassungsgabe der Gesprächsteilnehmer infrage stellen…und das mehr aus ehrlicher Sorge…
Keiner sagte, dass es irgendwas dafür im Leben vernachlässigt. Beruf, andere Hobbys etc. werden davon wohl kaum beeinträchtigt, einzig das persönliche Soziale Umfeld ist eben ein anderes, für diese Leute eine Erleichterung.
Ich hab das Problem auf der Hand. Leerenelfen haben andere Gehirnwindungen wie Menschen 🤷
Ich würde das „…wie…“ überdenken, bevor ich über die Gehirnwindungen anderer Leute spreche
Nur als Tipp
Ich weiß, dass es verschiedene Abstufungen bei z.B. einer Sozialphobie gibt, aber die Leute, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt dadurch weder in der Lage, richtig oder überhaupt zu arbeiten und haben das Rausgehen so gut es ging vermieden, genau wie Hobbys außerhalb des PCs oder der Couch. Gerade Arbeit ist da ein schwieriges Thema mit der primären Angst, bewertet zu werden. Ich bekomme den Eindruck, dass du das zugunsten deiner Argumentation ein bisschen verharmlosen möchtest, dass Leute mit einer solchen Diagnose einfach nur keine Lust auf Kontakt zu Freunden hätten, oder so ähnlich.
Nope aber es gibt (durch Corona ja wohl genug in den Fokus gerückt) durchaus Möglichkeiten, seine Arbeit von Zuhause zu erledigen. Somit steht man zumindest in der Hinsicht nicht zwingend vor Problemen.
Um mein beispiel zu verdeutlichen: Die Person, von der ich anfangs sprach, hat bspw zwei Hunde und geht natürlich regelmäßig mit ihnen spazieren. Also ja, es mag mehrere Abstufungen geben und es gibt bestimmt Extreme Beispiele. Und ja, ich kann nur von meiner eigenen, kleinen Weltsicht ausgehen aber da war es bisher nie so schwer als das man nie das Haus verlassen kann.
seine Arbeit von Zuhause zu erledigen. Somit steht man zumindest in der Hinsicht nicht zwingend vor Problemen.
Keine Ahnung, aber ich finde das ‚Argument‘ im Kontext hier fast schon lustig.
Schätzchen, du bist mir nicht einmal ansatzweise ebenbürtig.
Jetzt bin ich wirklich amüsiert Danke dafür!