Neue Theorie von Accolon:
Elune ist eine First One, eine Gottheit der Balance, der daran gelegen ist, alle kosmischen Kräfte im Gleichgewicht zu halten. Dies tut sie selten direkt und offensiv, sondern eher mit der Beeinflussung von Sterblichen (so, wie sie Saurfang oder auch die Nachtelfen auf Teldrassil „befriedete“).
Vor Urzeiten schufen die First Ones die Eternals (aka die Anführer der Schattenlande). Zu ihnen zählte auch der Jailer, damals natürlich noch unter seinem richtigen Namen, der ein Reich beaufsichtigte, dessen Zweck die Wiedergeburt einfacher Sterblicher war. Wurden sie vom Arbiter nach Revendreth geschickt, um ihre Sünden zu reinigen, so kamen sie danach in das Gebiet des Jailers, um dort alles zu vergessen und neu geboren zu werden.
Eines Tages jedoch gelang es einem Voidlord, sich mittels der Sterblichen in den Schattenlanden zu manifestieren; Ground Zero: Das Gebiet, das später zum „Maw“ werden sollte. Beim Kampf mit dem Leerenfürst wurde das Gebiet größtenteils verwüstet, darum ist auch alles dort in Ruinen und buchstäblich zerrissen. Die anderen versiegelten auf Anweisung Elunes das Gebiet, sodass keiner daraus entkommen konnte; der Jailer war ebenso gefangen. Nachdem die Bedrohung (wie auch immer) abgewendet war, begriff der Jailer, dass eine solche Macht niemals obsiegen durfte. Er entsandte die Nathrezim - Venthyr, die mit seiner Essenz angereichert waren, um an Sargeras, der schon Erfahrungen mit der Leere gemacht hatte, heran zu treten und ihn von folgender Mission zu überzeugen: Zerstöre alles, was die Leere nutzen könnte, säubere den Kosmos. Arbeite mit den Nathrezim, erschaffe mir eine Armee von Untoten, deren Anima an Körper gebunden ist und nicht ins gewohnte System der Schattenlande fließt.
Zu diesem Zweck ließ er ihm Frostgram und den Helm zukommen, die ihm Macht über die Toten verliehen.
Dies würde zum einen Sargeras’ Sinneswandel, zum anderen die Ähnlichkeit zwischen den Nathrezim und Venthyr erklären. Oder auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Nathrezim und dem Jailer:
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Die Legion machte fortan gemeinsame Sache mit dem Jailer, wo die Nathrezim ihre schattenhafte Todesmagie in den Reihen der Legion wirkten. Die Zeit verging, die Titanen als Kräfte der Ordnung und Agenten Elunes, halfen beim Aufbauen der Balance (daher die Bindung zu Elune und Eonars Zuflucht in „Elunaria“), insbesondere dabei, die Kräfte in Schach zu halten.
Eiskrone wurde nicht umsonst dort gebaut, wo der Schleier zu den Schattenlanden am dünnsten war und die Macht von Maldraxxus zum Lichkönig abgezweigt werden konnte. [Anmerkung: Meine Spekulation ergänzt sich damit, da ich glaube, dass ein Bündnis zwischen Legion und Jailer der Grund gewesen sein könnte, warum Aegwynn Sargeras ausgerechnet in Nordend gestellt hat!]
Nachdem Ner’zhul nicht den gewünschten Erfolg erzielte, schaute sich der Jailer über die Nathrezim Kel’thuzad heraus und dann später Arthas. Der Lichkönig sollte eine große Armee des Untodes aufstellen, die letztlich den Jailer befreien und gegen Elune ins Feld ziehen würde. Sylvanas, die ein Opfer von Arthas’ Feldzug war, kam nach dessen Tod und ihrem Suizid in Eiskrone mit dem Jailer in Kontakt. Dieser erklärte ihr, dass die Sterblichen - wie auch er selbst - nur Mittel zum Zweck im großen Spiel Elunes waren. Für alles gab es eine Balance, Licht und Leere, Leben und Tod und die Schicksale und Leiden der Sterblichen bedeuteten den First Ones nichts - Hauptsache, ihre Vorgaben würden erfüllt. Sylvanas, die nun begriff, welche Rolle der Lich King eigentlich hätte spielen sollten, sagte dem Jailer ihre Unterstützung zu, der sie anwies, sich bereit zu halten, sie würde wissen, wann ihre Zeit gekommen sei.
Während der Jailer das Mastermind des Plans war, Mueh’zala und die anderen im Geheimen wirken ließ, damit Elune keinen Wind davon bekam, wurde Sylvanas tatsächlich von den Geschehnissen überrascht. In „Before the Storm“ wurde geschildert, wie Sylvanas tatsächlich von Vol’jins Verwundung (dessen Schattenjägerzauber von Mueh’zala außer Kraft gesetzt wurden) überrascht wurde. Es wird sogar erwähnt, dass sie bei der Flucht von der Verheerten Küste nicht ohne Bedauern mit ansieht, wie Varian dort sein Ende findet. Ebenso überrascht ist auch ihre Reaktion auf die Ernennung zum Warchief. Sie ist noch immer zu echten Emotionen fähig.
https://youtu.be/SPwl0x9kRUw?t=69
Sie hat nicht damit gerechet, sagt wohl sogar in „Before the Storm“ zu Nathanos , dass sie nie Warchief werden wollte und lieber aus den Schatten agiert. Dass die Macht nicht um ihrenwillen begehrt. Sprich, sie braucht diese Macht für etwas anderes.
Accolon spekuliert an dieser Stelle auch, dass Sylvanas zu Lebzeiten selbst Elune verehrt haben könnte und vom Glauben abfiel, als diese sie ignorierte und Arthas zum Opfer fallen ließ [Anmerkung: Das ist mir ein wenig ZU abenteuerlich, aber dass Sylvanas nicht länger ‚Spielball des Kosmos‘ sein will, steht ja sogar explizit im letzten Kapitel von „Shadows Rising“. Sprich, auf jeden Fall hat sie keinen Bock auf höhere Mächte und Vorbestimmung, ganz wie Illidan. Random thought: Was, wenn der irgendwann mit Sargeras im Team „Freier Wille“ wieder auftaucht, nachdem die beiden sich mal ausgesprochen haben?* ].
Was war also das erste, das Sylvanas tat, nachdem sie Warchief wurde?
Sie suchte die nächste Verbündete des Jailers auf - Helya. Diese übermittelt ihr Instruktionen, zum anderen den Seelenkäfig. Der Plan war, Eyir zu versklaven, alle Sterblichen zu töten, als Untote zu erwecken und sie geeint als Armee zum Jailer in die Shadowlands zu führen, um sich gegen die Eternals und Elune zu erheben. Das Töten der Nachtelfen und das Abfackeln Teldrassils ist zugleich eine Kriegserklärung von Sylvanas an Elune. Diese reagiert umgehend - und nach langer Zeit erhebt sich auf Azeroth wieder ein Nightwarrior, der es sich ausgerechnet zur Aufgabe gemacht hat, die eine Sterbliche zu jagen, die der Balance gefährlich werden kann.
Noch nicht überzeugt? Nun, es gibt noch andere Indizien: Blizzard hat zum Beispiel bestätigt, dass das, was Sylvanas hier sagt, ernst gemeint war:
Warum sollte sie so etwas sagen, wenn es nicht ernst gemeint war? Bedauern? Bei der kalten, abgebrühte Sylvanas? Sie konnte es ihm nicht ohne weiteres erzählen, womöglich weil Elune mithört, daher auch die Geheimniskrämerei.
Ich finde die Theorie gar nicht übel, würde definitiv ins bisherige Schema passen.