Adler von Arathor / Die Mark Hohenwacht

Einmal mit einem Verweis auf die beiden Threads der Sommersonnenwende und auch der folgenden Belagerung von Stromgarde in wenigen Wochen hier ebenso noch einen Push, das Ganze wieder an die Spitze befördernd.
Mit zusammen gekniffenen Augen überblickte die Kaldorei die Streitmacht, welche sich rings um die Hohenwacht gesammelt hatte. Als sie hier ankam und davon noch nichts zu spüren war, war ihr das Ausmaß der Bezeichnung der Kriegsvorbereitung noch nicht gänzlich klar gewesen. Nun aber war sie es und irgendetwas in ihrem Inneren weigerte sich, den Heimweg anzutreten.
Missmutig presste sie die Lippen zusammen, während der Wind um ihre Ohren peitschte. Windschnitt, die Hippogryphendame, war bereits in ihrem Element aufgegangen und trug die Kaldorei hoch oben über die Mark hinweg, sodass das Ausmaß des Vorhabens, gen Stromgarde zu ziehen, gut zu überblicken war.

Viele Gesichter hatte Cayalis in der Zeit ihres Besuches kennen gelernt und ebenso viele Eindrücke einer gänzlichen anderen Kultur gewinnen können, wenngleich es gewisse Parallelen gab, welche die Kaldorei nicht abstreiten konnte. Seien es die Personen oder manche der Bräuche, einiges davon hatte sie mögen gelernt. Umso schwerer fiel es ihr, dem ganzen bereits so früh den Rücken zu kehren. Ob es die richtige Entscheidung war, die Pflicht vor die Freundschaft zu stellen? Sie wusste es nicht und versuchte, sich möglichst wenig Gedanken darum zu machen.

In den letzten Wimpernschlägen ihres Lebens hatte sich vieles verändert, besonders ihre Sichtweise auf gewisse Dinge, die ihr vorher gänzlich fremd gewesen waren.
Die Eindrücke der weiten Fremde schlugen auf ihr Gemüt. Vieles in ihr begann sich zu regen, was vorher nicht da war. Rückblickend, so dachte sie, war in der Isolation alles einfacher gewesen und doch konnte sie nicht leugnen, die Freiheit gewissermaßen zu genießen.
Ein letztes Mal blickte sie zurück, auch wenn sie die Mark und besonders die Hohenwacht bereits lange hinter sich gelassen hatte. Sie dachte daran, was den Bewohnern bevorstehen würde. Was ihrer Freundin bevorstehen würde. Tief zog sie die Luft in ihre Lungen. Möge Mutter Mond ein schützendes Auge auf sie richten, sodass sie heil zurück kamen.
Push: Noch zwei Wochen bis zum Schützenfest im Weiler Hohenwacht! (https://eu.battle.net/forums/de/wow/topic/17613483086?page=10#post-192)

Anmeldungen werden weiterhin entgegen genommen.
In fließenden Bewegungen glitten die Federn des purpurnen Gefieders der Hippogryphendame auf und ab, während sich der Wind an den starken Körper schmiegte. Lange schon hatte sie die Hohenwacht und das Arathihochland hinter sich gelassen, doch noch immer waren die Gedanken bei den fremden Gesichtern, die sie gerne intensiver kennen gelernt hätte.
Immer wieder holte sie die Erinnerung an die Sonnenwende in ihren Geist zurück. Eine Nacht, in der die Menschen ihren Ahnen besonders nahe standen und sie auf ihre Art und Weise ehrten, ebenso wie sie um ihren Beistand baten. Es waren Dinge, die der Kaldorei bekannt vor kamen und Dinge, welche die Hochländer zu dem machten, was sie sind: sympathisch.

Windschnitt schnaubte zickig, denn Cayalis selbst reagierte nicht auf sie. Über den Wolken glitten sie hinweg und in den Gedanken der Kaldorei formten sich jene Wolken zu einer bekannten Bergkette, die sie in der letzten Zeit oft überflogen hatten. Eine Bergkette, durch die das grell leuchtende Licht schien, einer eigenen Sonne gleich. Die goldene Frau erhob ihren prunkvollen Speer und stieß in das große Horn, welches sie in der anderen Hand hielt. Wie in einer Zeitschleife gefangen, wiederholte sie die Bewegungen wie in Zeitlupe und das Horn ertönte nochmal... und nochmal... und nochmal, bis es in elendes Gekrächze überging.
Erst jetzt schaffte es Windschnitt, die Kaldorei aus ihren Gedanken zu reißen.

Die Bergkette war verschwunden und somit auch die goldene Frau, welche sie gesehen hatte. Dunkelheit umgab sie, während ab und an schaurige Wolken von den Blitzen erhellt wurden, die durch den Nachthimmel zuckten.
Sie waren mitten in einen Sturm geraten, ohne das Cayalis es gemerkt oder Windschnitt hätte reagieren können.
Wie konnte das sein? Die Wachsamkeit hatte sie in die Wiege gelegt bekommen und nun reichten ein paar Erinnerungen aus, um sie in einem Tagtraum gefangen zu halten? Und wie konnte der Sturm so schnell aufziehen, ohne das Windschnitt es nicht gemerkt und reagiert hätte?
Noch während ihr die kurzen Gedanken durch den Kopf schossen, verlor die Hippogryphendame bereits an Höhe. Auch als geborene Fliegerin hatte sie Mühe, gegen den starken, aufkommenden Wind anzukämpfen. Sie kam ins Trudeln und plusterte sich schockiert auf, als ein Blitz an ihnen vorbei Schoss. Ihr Schrei durchhallte zusammen mit tiefem Donnergrollen die dunkle Nacht, noch ehe sie auf der nächsten Windböe wieder in ihre ursprüngliche Bahn kam. Wie der heulende Wind selbst preschte sie durch die dichten Baumkronen des Waldes, um in einer nahegelegenden Höhle Schutz zu suchen.
Push! In einer Woche findet das Schützenfest im Weiler Hohenwachts statt!
Aufgrund terminlicher Hindernisse, parallelen Plotphasen und der äußersten Hitze bei der (verständlicherweise) lieber Zeit im Freien verbracht wird, wird das Schützenfest auf unbestimmte Zeit verschoben.
Eine kalte Böe bläst von Nordosten die Berge herab, treibt vereinzelte Wolken wie aufgescheuchte Schafe über den klaren, blauen Herbsthimmel und Wulfgar Farring die Tränen in die Augen, als er in Richtung der Hohenwacht schaut, die Hände auf das hölzerne Geländer der noch jungen Grenzmotte gestützt, auf dessen Rundwehr er steht. Das gute Wetter erlaubt einen weiten Blick über die Mark, nicht weit der Motte glitzert das Wasser des Hohensporns in der Sonne, dahinter wiegen sich die Wipfel des markgräflichen Forstes im Wind.

Der Schrei eines Falken erlangt Wulfgars Aufmerksamkeit, das Tier kreist über einer Lichtung, der Kopf in ständiger Bewegung, die Augen auf der Suche nach Beute. Als er hinabschnellt kann der Grenzwächter ihm kaum mit dem Auge folgen, und er ertappt sich bei dem Wunsch, die gleiche Effizienz wie der Raubvogel zu besitzen, wenn es um das Erlegen seiner Beute ging. Besagte Beute mochte just in diesem Moment wieder durch die Wälder streifen, oder die Hochebene jenseits der Grenze durchmessen, auf der Suche nach lohnenden Zielen. Der Bote, der noch vor Morgengrauen von der Hohenwacht eingetroffen war, hatte bestätigt, was Spuren bereits hatten vermuten lassen. Wolfsreiter an der Grenze der Mark, und sie hatten bereits ihre ersten Opfer gefordert; und auch wenn den Verlassenen ein ganz eigener Schrecken innewohnte, der auch nach vielen Jahren vermochte, Wulfgar das Blut in den Adern gefrieren zu lassen, so waren diese orkische Wolfsreiter in seinen Augen zumindest aktuell doch die größere Bedrohung.

Sie mussten aufgespürt und getötet werden, so schnell als möglich, darin stimmte er seinem Vetter unumwunden zu; doch waren ihre Ressourcen nicht unbegrenzt und der Versuch, die gesamte Grenze zu überwachen sowie die anhaltenden Scharmützel gegen Truppen der Verlassenen der letzten Wochen hatte die Besetzung der einzelnen Motten ausgedünnt. Einmal mehr waren sie auf Hilfe der Hohenwacht angewiesen, ein Umstand, der angesichts der jüngsten Taten der Magus-Kanzlerin einen bitteren Beigeschmack trug.

Wulfgar ballt die rechte Hand zur Faust, sein Blick findet die verschwommenen Umrisse der markgräflichen Feste in der Ferne. Wenn die Bewohner der Mark in finsteren Zeiten wie diesen nicht zusammenstanden, welchen Wert hatte dann sein Eid?
Alles hat ein Ende

So auch die Zeit, in der man aktiv als Gildenleitung arbeitet. Und diese Zeit, meine lieben Forumdoretten ist jetzt gekommen. Ich werde in Zukunft nicht mehr aktive Gildenleitung der Gilde <Adler von Arathor> sein. Ich werde natürlich weiterhin Teil der Gilde bleiben und die neue Gildenleitung auch beraten, sowie verschiedene Events organisieren und allgemein präsent sein. Aber ich werde nicht mehr über zum Beispiel Neuaufnahmen oder Umstrukturierungen innerhalb der Gilde entscheiden.
Die Gründe dafür sind eher persönlicher Natur, zum Beispiel das Gefühl, dass es nach 10 Jahren (beinahe, mit Vorgängergilde) für mich reicht, und gerade nach dem großen Stromgardeplot jetzt ein guter Zeitpunkt ist, andere heran zu lassen.
Ich kann euch aber versichern, dass es keinen Streit in der Gilde gab und ich auch nicht verdrängt worden bin, sondern diese Entscheidung ganz allein auf meinem "Mist gewachsen" ist.

https://media1.tenor.com/images/4f7620f384589ab216736da53a53daf6/tenor.gif

Wir haben natürlich eine neue Gildenleitung! Diese besteht aus:

* Orianne / Strifent als neuen Hauptansprechpartner / Entscheider
* Aestifer als Co-Leitung

Als weitere Ansprechpartner stehen zur Verfügung:

* Raya / Ysaac
* Dankret / Korren
* (und in Notfällen) meine Wenigkeit

Alsdann! Das wars auch schon von mir! Wir hoffen auf weitere Jahre schönes Spiel untereinander und mit denjenigen Gilden, mit denen wir viel zu tun haben! Klickt das gif oben an, es lohnt sich - versprochen!

Liebe Grüße
Euer Forendrache
1 Like
Long live the queen.

War eine schöne Zeit und ich hoffe das du uns weiterhin lange im RP erhalten bleibst :)
Morgen Abend!

Tavernenabend im Weiler Hohenwacht. Der "Tanzende Drache" bittet sozusagen zum Tanz!
Du wolltest uns schon immer mal IC kennenlernen, oder bist ein alter Bekannter der uns mal wieder besuchen will? Morgen ist eine gute Gelegenheit! Ab 20 Uhr gibt es Umtrunk, (vielleicht) Weib oder Männchen und Gesang!

Wann?
Donnerstag, 20 Uhr

Wo?
OOC Location wird Kielwasser und das dortige Gasthaus sein, IC sind wir im Weiler Hohenwacht bzw. dessen Gasthaus.

Wie?
Einfach vorher jemanden von uns ansprechen, wir laden ein.

Liebe Grüße
Euer Forendrache
https://eu.battle.net/forums/de/wow/topic/17624503658

In der Hoffnung, dass die Adler auch im neuen Forum erhalten bleiben. Wer noch wichtige Threads durch Aktivität retten möchte, sollte dies bis zum 14. tun.
1 Like

Hallo zusammen!

Heute Abend geht es für einige Bewohner der Mark und Mitglieder des Hauses im Zuge unseres Gildenplots als Teil unserer derzeitigen RP-Kampagne “Der Weg nach Stromgarde” in Richtung Kul Tiras.

Zumindest IC sind wir damit auf der Hohenwacht für die nächsten 2-3 Wochen nur bedingt erreichbar. OOC steht euch die Gildenleitung aber natürlich nach wie vor zur Verfügung, solltet ihr Fragen oder Anliegen haben.

Anbei noch eine kleine Anmerkung an Rollenspieler auf Kul Tiras:

Grundsätzlich überlassen wir es dem Zufall, ob sich eure Charaktere und unsere Gruppe begegnen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass wir zeitlich ziemlich zu Beginn des Addons und damit etwa zur Ankunft der ersten Abordnung der Allianz auf Kul Tiras ansetzen. Spieler und Projekte, die in ihrem Rollenspiel geschichtlich bereits weiter fortgeschritten sind, sollten daher gegebenenfalls auf direkte Kontaktaufnahme verzichten.

Der Adler von Arathor wünscht allen ein schönes Wochenende und viel Spaß im Rollenspiell!

5 Likes

Das Wirtshaus “Zur Fuchsigen Füchsin”, gelegen im Hafenviertel von Boralus, konnte man guten Herzens als Kaschemme bezeichnen. Wie so viele Gebäude der Seefahrerstadt war es von Form und Stil her einem Schiffsrumpf nachempfunden, mannsdicke Holzbalken bildeten das Skelett des länglichen Schankraums und der Stockwerke darüber. Das dunkle Innere ließ Fenster schmerzlich vermissen, die Luft war rauchgeschwängert und die zahllosen Kerzen, die als Beleuchtung dienten, warfen lange, zuckende Schatten. Der gemauerte Kamin im innern, die steile, knarzende Holztreppe, die abgewetzten Möbel und die mit Macken, Dolchnarben, Kerzenwachs und Bratenfett überzogenen Tische hatten sicher schon so einige Generationen Seefahrervolk erlebt, und manche der Stammgäste sahen so aus, als hätten sie das meiste davon mitbekommen.

Raubeinige Matrosen mischten sich hier mit wortkargen Hafenarbeitern, junge, ambitionierte Bukkaniere mit ausgemusterten Kriegsveteranen. Manchen fehlte ein Auge, anderen eine Hand oder ein Bein. Viele trugen Ohrringe, die meisten mindestens einen Stoppelbart und alle hatten irgendeine Form der Waffe dabei, sei es Säbel, Flinte oder nur ein Dolch im Stiefelaufschlag. Auch Frauen waren im Publikum, manche von ihnen ebenso forsch und schroff wie ihre männlichen Begleiter, andere jung, manche schön, viele desillusioniert. Es war bekannt, dass man in der “Füchsin” mehr erwerben konnte als Essen und Spiritus, und während manche der Mädchen die Arbeit als ersten Zwischenstopp in der großen Stadt ansahen, hatten die meisten sich damit abgefunden, dass es wohl eher die Endstation war.

Nun wäre ein derartiges Etablissement vermutlich einer der letzten Orte, die man mit der Mark Hohenwacht in Verbindung bringen würde, und doch fand sich die kleine Truppe unter Führung Madam Strifents nach einer ereignisreichen und durchaus tragischen Überfahrt und einer nervenaufreibenden Wanderung durch die nebelverhangenen Gassen des Hafenviertels genau dort wieder - sehr zum Leidwesen manches Expeditionsteilnehmers. Sollte dieses dreckige, laute Loch schon der ganze Zauber der Hafenmetropole sein, auf den sich der eine oder die andere mehr oder weniger heimlich gefreut hatten? Würde man überhaupt Gelegenheit erhalten, mehr von der Stadt zu sehen als die zwielichtigen Hafengassen?

Die nächsten Tage zumindest ließen nicht darauf hoffen. Stattdessen galt es offenbar, eine Waffengießerei auszukundschaften, einen Piratenhafen zu finden und ein Schiff zu kapern, und das mit einer denkbar bunt zusammengewürfelten Gruppe aus hochländischen Landratten, deren Moralvorstellungen möglicherweise nicht immer mit Spionage, Diebstahl und im schlimmsten Fall sogar Mord zu vereinbaren waren. Dennoch hatten sie sich alle darauf eingelassen - vorerst zumindest.

5 Likes

Mit einem lauten Platschen ergoss sich der Inhalt des Holzeimers, den die Deckhand an Deck geschleppt hatte, auf die dicken Holzbalken, suchte sich seinen Weg in Ritzen und Macken, ehe es mit dem rigorosen Schrubben eines Besens in kreisförmigen Bewegungen verteilt wurde. Zwar waren die Leichen geborgen und die Verwundeten versorgt worden, aber die dunklen Flecken auf dem Holz konnten auch Seewasser und Essiglauge nicht zur Gänze entfernen. Sie würden die Besatzung des Schiffes an die Folgen der Meuterei erinnern, bis sie irgendwann durch Sonne, Wetter und Zeit in die Bedeutungslosigkeit verblassten.

Ein Blutbad hatte die Magierin es genannt. Die oft nur in Leinen und Leder gekleideten Meuterer hatten, trotz ihrer Pistolen und Säbel, keine Chance gegen die wesentlich besser gerüsteten, bewaffneten und kampferfahrenen Männer und Frauen der Mark gehabt, deren Unterstützung sich Kapitän Holmwind versichern konnte. Zwar hatte es auf beiden Seiten Verluste gegeben, aber die Niederlage der Meuterer war vernichtend wie absolut gewesen, ihr Tod durch Dolch und Schwert Urteil und Exekution zugleich. Nur eine Handvoll hatte überlebt und saß nun im Bauch des Schiffes in Zellen eingepfercht, wohl wissend, dass ihr Aufschub lediglich temporärer Natur war.

Über den genauen Inhalt der Abmachung zwischen dem Kapitän und der Herrin von Drakenfall gab es immer noch einige Spekulationen, und während manche der Festländer den Kapitän und ihre nun wieder etablierte Schiffscrew mit Argwohn beobachteten, war es anders herum ganz genau so. Zu undursichtig waren scheinbar die Motive der rebellischen Kaperbraut, zu fremdartig Auftreten und Gebahren der Bewohner der Mark. Dennoch schien es so, als würden sich die einen zumindest für die kommenden Wochen nicht von den anderen trennen können, nicht, solange das Sabotieren der Bemühungen der Horde auf Kul Tiras und die Stabilität der Admiralität unter Führung der Proudmoores in beiderseitigem Interesse war. Es war eine ungewöhnliche Partnerschaft, geboren aus Not und Zufall heraus, eine geschäftliche Abmachung, die zumindest in den Augen der beiden federführenden Damen schon längst darüber hinausgewachsen war. Vertrauen, ja Freundschaft schien sich hier anzubahnen, Gefühlsregungen, welche die restliche Truppe der Hohenwacht allerdings nicht gewillt waren, zu teilen. Die nächsten Tage würden zeigen ob der ständige Konflikt sich durch gemeinsame Taten auflösen würde, oder ob der Bruch der Zusammenarbeit unvermeindlich war.

6 Likes

Fawn stand nachdenklich dreinblickend an der Brüstung des Schiffaufbaus. Ihr Schiff, das Schiff, dass vormals ihrem Vater gehörte und seinem Vater davor, war mit der Hilfe ihr bisher fremden Hochländern zurückgefordert worden. Viel Blut musste dafür vergossen werden. Doch entgegen mancher Meinung aus der Reihe der Männer und Frauen der Hohenwacht, wusste Fawn, wie auf Kul Tiras mit Meuterern umzugehen ist. Obschon sie offiziell keine Freibeuterin der Adimralität mehr war - nachdem man ihr den Kaperbrief aus wenig nachvollziehbaren Gründen entzogen hatte - so war ihre Treue zu eben jener Admiralität und ihre Loyalität zu Kul Tiras ungebrochen. Niemals hätte sie Meuterern, die sich mitsamt ‘ihres’ Schiffes mit Piraten einlassen die Gnade gewährt. Sie war keine Schlächterin, keine rachsüchtige, herrische Furie. Nein, im Gegenteil. Wer sie besser kannte, hätte sie wohl als sehr berechnet und trotz ihres noch nicht sehr fortgeschrittenen Alters als recht belesen eingeschätzt. Doch Untreue… Meuterei… Das konnte sie nicht verzeihen.

Vor allem dann nicht, wenn die Treue der Meuterer jemandem galt, der die Admiralität aus den Händen der Proudmoores offenkundig entfernt sehen wollte. Mittlerweile waren alle Vermutungen bestätigt, dass das Haus Ashvane und ihre zwielichtigen Machenschaften alles andere als “im Sinne der Admiralität” handelten. Nicht nur, dass man bei der Infilitration der Gießerei belastende Beweise finden konnte. Auch, dass nach dem Eindringen in Freihafen und der darauffolgenden Rückeroberung des Schiffes klar war, dass manche Fracht nicht an jene ging, die der Allianz wohlgesonnen waren.

Zwar hatte Fawn selbst nie viel mit dem Gewese von Allianz und Horde zutun. Doch irgendwo fühlte sie sich verpflichtet zu helfen. Schließlich war sie keine gebürtige Tiranerin. Ihre Wurzeln lagen im Hochland. Soviel wusste sie. Nicht mehr und nicht weniger. Und wo ihr Vater seit Jahren verschwunden war - für tot gehalten wird - konnte sie sich auch keine weiteren Antworten erhoffen. Ihr blieb nichts anderes als das zu tun, was sie schon immer tat: Das zu tun, wonach ihr der Sinn steht.

Ihr Vater - respektive Ziehvater -, ein geschätzter Lord in Gunsten der Prachtmeeradmiralität, war stets darauf bedacht ihr eine edle Zukunft zu gewähren. Sie besuchte die Akademie, um einst als Offizierin der Flotte zu dienen. Doch nach dem Verschwinden ihres Vaters, Lord Arthur Holmwind, brach sie mit allen Tugenden. Noch nie war sie die gehorsame, vernünftige Tochter. Schon immer war sie rebellisch gewesen. Liebte es, in der Gosse von Boralus Katzen hinterher zu jagen, sich in Schwierigkeiten zu bringen und das zu machen, wonach ihr gerade der Sinn stand, obschon sie an der Admiralität stets ihre Qualitäten in der Nautik, ebenso wie ihre unumstößliche Entschlossenheit unter Beweis stelen konnte.

So sehr sie die Ungewissheit um ihren Ziehvater auch plagte, gab es ihr doch die Möglichkeit endlich frei zu sein. Ohne der Gesetzlosigkeit zu verfallen. Immerhin hatte sie sich den Kaperbrief erarbeitet, nachdem sie das Schiff ihres Vaters - nunmehr ihr Schiff - auf See geführt, und einigen Piraten die Stirn geboten hatte. Ihre Mannschaft: ein bunter Haufen aus ehemaligen Arbeitern, Piraten, Soldaten und doch auch manchem Seefahrer. Was aber zählte war die Loyalität zu Kul Tiras. Dachte sie. Heute war sie um einen Teil ihrer Mannschaft ärmer als noch vor einigen Wochen. Um jene Meuterer, die sich offenbar den Machenschaften der Ashvanes unterworfen hatten und dafür nunmehr einen hohen Preis gezahlt hatten. Umso entschlossener waren jene, die ihr blieben.

An Deck herrschte reges treiben. Während die Spuren der Schlacht auf dem Schiff von manchem Seemann bereinigt wurden, herrschte auch in der Takelage reges Treiben. Ein Anblick fröhlicher, maritimer Laune vermochte jenen ins Auge zu fallen, die sich an Bord umsahen. Der immerzu stimmige Gesang der Seeleute regte indes dazu an, sich auch als Festländer recht wohl zu fühlen, obschon noch immer Argwohn seitens mancher Persönlichkeiten aus der Gruppe der Märker in deren Handeln mitschwang.

Fawn war sich dessen bewusst. Wusste aber nicht, wie sie diese Leute umstimmen sollte, die zwar eine Meinung von ihr hatten, jedoch niemals das private Gespräch mit ihr suchten. Doch um mit sich selbst ehrlich zu sein, war es ihr auch egal. Nicht nur, weil sie sich darüber bewusst war, dass ihr halbweltlerisches, teils rebellisches Auftreten nicht gerade eine gute Grundlage für Vertrauen war, sondern auch, weil sie fest entschlossen war das zu tun, was sie für richtig hielt. Und das hieß im Moment dieser Gruppe fremder Hochländer zu helfen, ganz gleich ob sie noch immer befürchteten, des Nachts ihr Messer zwischen den Rippen zu spüren.

Die Unternehmung der Hochländer, die Horde bei ihren Unternehmungen auf Kul Tiras zu stoppen, egal was auch immer das bedeutete, war spätestens nach dem offensichtlichen Verrat der Ashvanes auch zu ihrer Unternehmung geworden. Nie könnte sie sich Loyalistin schimpfen, wenn sie auch nur einen Tag zuließe, dass irgendwer die Integrität dieser stolzen Seefahrernation tangierte.

Klar war ihr jedoch auch, dass eben diese Integrität nicht ewig halten würde. Nicht nach dem, was passiert war. In Kul Tiras lag etwas im argen. Das spürte sie, wie ihr eigenes Blut in ihren Adern. Auf kurz oder lang würde sie diese Hochländer brauchen. Und die Hochländer vielleicht sie. Auf kurz oder lang… würde Kul Tiras die Zeiten nicht alleine überdauern. Und das Schiff der Allianz im Hafen von Boralus ließ so einige Gerüchte aufkommen, wie es darum bestellt war, ob die Allianz vielleicht auch Kul Tiras benötigte.

“Sonnenring, Sonnenring - jed’st Jahr ein Licht im Winter bringst!
Sonnenring, Sonnenring - trotz Kälte mit den Flammen, die deinem Wesen entspringen!”

Hell und klar übertönt die Stimme der Regentin den summenden Singsang der Freisassen um sie herum, beginnt im steten Takt der großen Felltrommel den uralten Ritus. Hoch türmt sich der Schnee auf den Gipfeln der arathischen Berge und bitterkalt ist die Nacht, doch gefangen im hypnotischen Sog der Melodie sind die gefrorenen Zehen vergessen, ebenso wie die Sorgen und Nöte, die die Bewohner der Mark in den Monaten seit der Eroberung Stromgardes geplagt haben.

Vergessen sind die steten Übergriffe der Horde, die Einbußen, die Verluste. Vergessen die in diesem Jahr knappe Ernte und die Sorgen um die Zukunft. Vergessen die Tatsache, dass tapfere Söhne und Töchter der Mark im Namen ihres Königs in der Ferne ihr Leben lassen. Für die Dauer des Ritus zählt nur das hier und jetzt, der Abschied des alten Jahres und das gemeinsame Willkommenwünschen des nächsten Frühlings.

“Sonnenring, Sonnenring - wie stets erblühe nun, vertreibe die Nacht von diesem Ort!
Sonnenring, Sonnenring - geh nun im Feuer auf, schenk diesem Land den neuen Jahreslauf!”

Fackeln fliegen durch die dunkle Nacht, in Richtung des hoch mit Reisig bedeckten Floßes in der Mitte des kleinen Bergsees. Einige landen im Wasser, die hellen Punkte werden vom schwarzen Nass verschluckt, doch immer mehr treffen das Ziel, und bald schon leckt das Feuer gierig am trockenen Holz, wächst und breitet sich immer weiter aus, bis schließlich die Flammen meterhoch in den klaren Nachthimmel schlagen.

„Sonnenring, Sonnenring – uns neuen Frühling bringst!
Sonnenring, Sonnenring – Kälte und Nacht du mit dir nimmst!“

Die ersten Hüllen beginnen zu fallen, als die Freisassen beginnen, sich ihrer weißen Kleidung zu entledigen, noch immer begleitet vom schneller und schneller werdenden Takt der Trommel. Roben und Hemden fliegen in alle Richtungen, unter jauchzen und jubeln hüpfen die Bewohner der Mark nacheinander in den See, tauchen in das warme Wasser und schwimmen in Richtung der Feuerinsel. Die Stimmung, zuvor noch ernst und feierlich, wird mit einem Mal gelöst, gar ausgelassen, als die Jungen die Alten in Wasserschlachten zu verwickeln suchen und auch nicht wenige der Erwachsenen sich gegenseitig das Nass in die Gesichter schaufeln.

So mag die dunkelste Nacht des Jahres kalt und finster sein, aber hier, im Tal der Ahnen, im Kreise der Liebsten, ist sie so hell und hoffnungsvoll wie man es sich nur wünschen konnte.


Die Adler von Arathor verabschieden sich in die Winterpause und wünschen euch allen eine erholsame, besinnliche, gabenreiche Weihnachtszeit voller Kekse und Glück im Kreis der Liebsten, sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2019. :snowman_with_snow:

Im neuen Jahr warten auf die Gilde neue Abenteuer in der Heimat , weitere Verwicklungen ins aktuelle Kriegsgeschehen und - Stromgarde!

Jeder, der sich schon immer einmal gefragt hat, was die im Norden da eigentlich treiben, ist nach wie vor stets willkommen, in unseren Alltag hineinzuschnuppern und darf sich gerne vertrauensvoll an uns wenden!

Cheers. o/

10 Likes

Willkommen auch noch einmal im Namen des Adlers von Arathor im neuen Jahr!

Nachdem die Festtage nun vorbei sind und damit auch die Zeit da ist, wo man sich dem Alltag widmen muss, erwacht auch die Gilde wieder gänzlich zum Leben aus der Fressnarkose des vergangenen Jahres. Wenngleich das hier nur als ein Teaser zu verstehen ist, da wir ein größeres Update und Nennung von Plänen in der Mache haben, so sind wir doch ab Mitte dieser Woche beim Magischen Pokal und dem Maskenball von Haus Hekate anzutreffen. Wer also schon vor dem Update einmal sich beschnuppern mag, der muss nur dort vorbei schneien, um seine Chance zu ergreifen.

Bis dahin
Eure Mark Hohenwacht

6 Likes

Hiermit kündige ich an. Das due Adler von Arathor auf unbestimmte Zeit auf Eis sind. Da einige mit WoW aufgehört haben. Da aber alle schon mehrere Jahre WoW spielen und das auch was zur Gewohnheit gehört. Weiß man nie ob es von Dauer sein wird.

stellt ein kleines t auf.

Werden sie vermissen.

3 Likes
2 Likes