Ich hab Classic zuvor nie gespielt.
Damals war ich mit einem Blutelfen Paladin in TBC eingestiegen.
Die Blutelfen-Startgebiete hatten glaube ich etwas mehr Exp als die anderen Gebiete der Völker und war generell schön übersichtlich.
Da konnte man relativ flott durch
Ich hab wenn überhaupt nur einmal einen Nachtelfen Jäger hochgespielt und das ist schon sehr viele Jahre her in Wotlk.
Also hab ich mich dann dran gemacht und mal diese Welt erkundet.
Das leveln ist deutlich strammer als in Retail.
Ich mag leveln jetzt nicht sonderlich. Die Frage warum ich dann MMORPGs spiele ist damit berechtigt.
Bestenfalls macht das questen eben so viel spaß, das man vergisst das man es wegen dem leveln macht und die Geschichten dabei genießt.
Und da sind wir, bei der Geschichte…
Da ich ein riesiger Fan der Warcraft Geschichte dank Warcraft 3 bin, fühlt sich Classic auch mehr nach Warcraft an.
Ganz massiv viel stärker von dem authentischen Gefühl, dem Flair der Welt. Das ganze wird auch noch unterstützt dadurch das man die Originalnamen verwendet aus der englischen Sprache, genau wie in WC3 damals.
Keine absurden Lore-Fetzen wie in Cata. Keine Tauren Paladine oder Goblin Schamanen… generell waren die Goblins eignetlich nur dem Geld treu und sonst niemanden.
Es gibt keine April-Scherz Pandaren, keine Asia-Klischees, keine eher “kindlichen Humor” aller Pandaria. (ich hab das Addon auch komplett ausgelassen.)
Mal davon ab, das sie sich Fraktionen anschließen, die ihre Heimat als persönlichen Spielball ihres Konflikts missbrauchen… und als sahne bonbon oben drauf die beiden Fraktionsanführer von Horde und Allianz bei den Pandaren auch noch tiefere Gefühle haben. Ein Romoe und Julia in dicken Pandafell.
Dann natürlich in Cata und MoP die Idiotie von Garrosh… meine fresse. Sein Vater dreht sich sicher im grabe herum, mehrfach.
WoD war dann der totale Abschuss…
Ich habe deswegen direkt mein Abo auslaufen lassen, nachdem MoP angekündigt wurde und habe damit 3/4 Cata, MoP komplett und WoD ausgesetzt.
Musste aber fürs leveln dann anfang Legion ja doch mir diese Gebiete antun.
Legion fand ich wieder gut. Dämonenjäger konnten nur Rassen sein, bei denen es auch sinn machte.
Der Anfang war hurra… der schluss war schmutz.
Illidan hat man an die Wand gefahren.
Aus dem eher gescheiterten Anti-Held der eigentlich sein Ende in TBC fand, wurde der good-guy vom Dienst.
Die Versklavung der Scherbenwelt “das war ja nicht so gemeint”. Hatte ja seinen Zweck!
Tyrande. “Maaaaaaaaalfurion, mein geliebter, wo bist du?”
In Suramar zickte sie rum wie eine 14 jährige gegenüber ihren Verwandten.
“ich mag jetzt aber nicht bei der doofen Tante sein, hier ist alles doof.”
Für jemanden der mehrere tausende Jahre auf dem Buckel hat, ein merklich unwürdiges verhalten.
Das sind aber nur einzelne Bruchstücke von dem was ich furchtbar fand.
Da gibt es noch mehr.
Ich dachte auch nicht, das ich etwas weniger mögen könnte als Pandaren… bis die Voidelfen kamen und man mir als Hochelfen Fan auch noch ins Gesicht getreten hat damit.
BfA zeigt eigentlich wie sehr man nochmal einen großen dicken haufen auf die Story setzt.
Man will lieber ganz viel “epische” Momente, die einem zu bombardieren. Aber machen die auch sinn?
Ich hab aufgehört Horde zu spielen, weil BfA die Immersion meines Charakters zerstört hat.
Ich war der oberste Futzi von dem Orden meiner Klasse und in BfA bin ich praktisch wieder ein nichts.
Nein, schlimmer noch, ich bin der Handlanger von einer Braut, die wohl komplett den Verstand verloren hat.
Ich muss auch noch den Befehlen folgen, sch’eiß drauf zu was ich in Legion im letzten Addon erklärt worden bin. Man ist einfach nur ein schlechter Handlanger und diese “Pseudo”-RPG Entscheidung ist auch witzlos.
“Lightforged Undead”, in mir kribbelt es so stark und zwar nicht vor begeisterung.
Die Lore besteht nur noch aus Retcons, weil man einfach alles so macht wie man lustig ist.
Anstatt mal bestimmte Story irgendwann zu ende zu führen, wirft man einfach immer mehr Storyfäden rein, die dann 1 bis 3 Addons später aufgegriffen werden oder eben auch nicht.
(Furion sagt er sei der letzte schwarze Drache… hallo Hochberg)
Was macht Furion gerade?
Man hat einfach viele Nebencharaktere eingeworfen, die eben einfach verschluckt werden.
Was ist mit den Naga die zu den Dämonenjägern gehören?
Im Prinzip ist mir das alles zu viel geworden und deswegen hab ich mit Retail aufgehört, ganz unabhängig von der Community.
Auch wenn die begeistert diese Entwicklung fördert.
“Ich will Vuplera weil die süß sind”
In einem Spiel in dem es um Genozid, Zerstörung und Kampf geht…
Ich will auch Einhörner in einem Spiel das im ersten Weltkrieg spielt… ich mein die sind ja süß.
Warcraft war noch nie todesernst und ich mochte den doch eher ernsten und sarkastischen Humor. Den hat man aber mit der Zeit immer mehr in eine eher kindlischere Form gewechselt.
Ho-zen Sprüche sind sicher beim ersten mal lustig aber beim 10ten mal lach ich einfach nicht mehr, wenn irgendwer seinen fiddel gelutscht hat…
Wenn der Bauarbeiter der Menschen in Warcraft 3 sagt:
“Ihr seid der König? ich euch nicht gewählt…” lache ich immer noch.
“Mein leben für Auir!.. ich meine Nerzul natürlich.”
Der Humor kam einfach in einem anderen Stil herüber. Mit ein paar tollen Eastereggs und er hatte Charme.
Er fühlte sich einfach so gut an.
Mir fehlt das alles einfach gravierend in Retail.
Mag das leveln in Classic noch so stramm sein. Aber ich seh die Welt so wie sie für mich stimmig ist.
Manche Quests sind packend und interessant.
Selbst wenn die Mechanik dahinter eher unprickelnd oder langwierig ist.
Mir macht es spaß den Sound zu genießen, die Namen zu lesen die für mich nachtelfisch klingen.
Mich begeistert genau das.
Ich werde sehen wie weit ich komme mit meinem Charakter aber auf jedenfall habe ich jetzt schon mehr spaß daran in Classic zu spielen als ich es überhaupt in Retail hatte in Legion.
Man ist freundlicher in Community. Man buffed und hilft sich gegenseitig.
Keine “ogogog”-Leute, was will man mehr?
Edit:
Warum ich Warcraft 3 mochte war einfach das es Fantasy-Klischees gebrochen hat.
Orcs waren mal nicht die bösen Typen die alles hirnlos kaputt hauen sondern sie wollten auch nur leben.
Die Menschen stellten sich mit ihren Intrigen stets selbst ein Bein und verhielten sich wie sie eben nunmal sind oft dämlich.
Jetzt ist die Horde böse… genau das wollte Thrall ganz sicher damals als er sie neugegründet hat.