[Atmosphären-RP Mini-Projekt/Angebot]: Tintenschwarze Träume

Liebe Mitrollenspielerinnen, liebe Mitrollenspieler,

ich möchte hiermit ein neues Mini-Projekt vorstellen, welches ich in Anlehnung an die derzeitigen Entwicklungen der WoW-geschichte rund um die Freilassung des alten Gottes N’zoth entwickelt habe. Es handelt sich hierbei um ein atmosphärisches Projekt, welches die Charaktere der Teilnehmer für einige Wochen begleitet, ohne dass es irgendeinen direkten Einfluss auf sonstiges RP hat oder spezifische Termine oder besondere Aufmerksamkeit verlangt: Die Tintenschwarzen Träume!

Mini-Übersicht:
Was? Atmosphärische Alpträume und Visionen für teilnehmende Charaktere.
Wie? Über Discord/Nutzer Tintenträume#4522.
Wann? Ab Projektstart bis etwa Ende Januar/Patch 8.3

Organisatorisches:
Aus Gründen der Organisation und meiner eigenen Zeit und Übersicht wird das Projekt über Discord organisiert. Leider sind die Ingame-Tools für den Textversand nicht wirklich geeignet, viele Leute mit längeren Texten zu versorgen (gerade wenn diese teilweise ein bisschen individualisiert sind).

Teilnehmer können sich bei dem Discord-Account Tintenträume#4522 per Freundschaftsanfrage melden. Der Account ist auch über das Aldor-RP Discord und den ToW-Discord direkt anschreibbar (und kann für Gruppen mit mehreren Teilnehmern auch gerne einem Projekt- oder Gildenserver beitreten).

Jeder Teilnehmer füllt für seinen Charakter (die Teilnahme begrenzt sich auf einen Charakter/Person) einen kurzen Fragebogen aus und erhält dann über nächsten zwei Monate (Dezember und Januar) mehrfach Alpträume oder Visionen, welche atmosphärisch verfasst beschreiben, was dem Charakter vielleicht im Schlafe begegnet oder zugeflüstert wird.

Was das Projekt nicht ist:
Das Projekt vermittelt kein Meta-Wissen, enthält keine ernsthaften Risiken für teilnehmende Charaktere (keine Gedankenkontrolle, kein Wahnsinn, veränderte magische Aura oder dergleichen) und gibt auch keine Belohnungen in irgendeiner Form – Es ist schlicht und ergreifend atmosphärisch gedacht.

Was das Projekt tut:
Das Projekt gibt Anstöße für Charaktere, die sie in die Welt mitnehmen können (oder verschweigen), so sie wollen und über die man sich vielleicht mit anderen austauschen kann. Es soll Anregungen geben, die vielleicht Rollenspiel erzeugen, zur Spielatmosphäre der Welt beitragen und vielleicht Charakteren, welche mit großen Entwicklungen sonst vielleicht weniger zu tun haben (können) ein kleines Fenster bieten, davon sacht berührt zu werden.

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, könnt ihr euch auch gerne direkt bei mir oder hier im Thread melden.

Mit besten Grüßen

Simon

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Leider nichts für meine Chars, klingt aber interessant. Ich gestatte mir einen Push und einen Daumen nach Oben :slight_smile: .

Der Magier starte einige Momente auf seine Hände, während er kerzengerade in seinem Bett saß. Es war einige Zeit vergangen, seit dem er diese Bilder zum letzten Mal sah.

Die Ruinen Brills. Der Seuchensee vor der Stadt, welcher so viele Verschluckte. Die verstummenden Schreie.

Er schüttelte einmal sein Haupt und ballte die Hände für einen Augenblick zu Fäusten.

“Du bist halt nicht für den Krieg gemacht.” halten die Worte seines Freundes durch seine Erinnerung. Es half nichts, jetzt würde er nicht mehr in den Schlaf finden. Besser man nutzte die Zeit und entkam den Erinnerung durch Arbeit. Und eine Tasse schwarzen Tee.

Nach einigen Minuten saß Arcaynas an seinem Schreibtisch und blickte auf das Mahnmal, als das ihm der Orden für die Teilnahme an eben jener Schlacht diente. Es waren die selben Bilder gewesen. Doch irgendwas war anders gewesen. Dann riss er sich wieder aus seinen Gedanken und widmete sich den Pergamenten vor sich.

OoC: Ein kleiner Push für dieses tolle Projekt. Ich freue mich drauf.

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Liebe Mitrollenspielerinnen, liebe Mitrollenspieler,

mittlerweile ist das Projekt ordentlich angelaufen (trotz einiger kleiner ungeplanten RL-Umständlichkeiten meinerseits) und es kamen ein paar Dinge auf, die cih dann gerne hier kurz nochmal für alle beantworten wollte, so FAQ mäßig.

Muss der Charakter übersinnlich/magisch begabt/sonstwas sein?

Nein, muss er nicht. Es reicht, wenn er auf Azeroth ab und an schlafen geht.

Kann man noch während des Projekts einsteigen?

Ja, kann man. Zumindest bekommt ihr ab da alle neuen Träume, die umhergehen.

Brauchst du irgendwelche Reaktionen/IC-Geschichten der träumenden Charaktere?

Nein. Aber wenn ihr die zum Beispiel hier im Thread teilen wollt, fühlt euch herzlich eingeladen. Aber ansonsten ist das Projekt vor allem dafür da, euch etwas zu geben, was ihr für euer RP verwenden könnt.

Sind die Träume immer für alle Beteiligten gleich?

Nein. Viele Elemente der Träume werden sich immer ähneln. Aber manche werden über die Zeit nach und nach kleinere und größere Unterschiede aufweisen. Aber da das natürlich höherer Aufwand in der Schreiberei ist und ich erstmal schauen musste, was es an Antworten auf die Befragung überhaupt gab, sind die komplexeren Träume eher weiter hinten im Projekt angesiedelt :wink: .

Ansonsten vielleicht noch zwei organisatorische Dinge:

Optionale Regeln: Traumintensität

Unter dem folgenden Link findet man (so gewollt), ein kleines optionales Regelwerk für die Traumintensität.

h_ttps://cdn.discordapp.com/attachments/648579470466351124/650840396586287114/Tintenschwarz_Optionalregel_Traumintensitat.pdf
(Man beachte den _ nach dem h, blödes Forum)

Wer es nicht nutzen will, kann aber die Traumerfahrungen des eigenen Charakters auch einfach auswählen.

Und falls jemand neugierig ist, derzeit gibt es im Projekt 40 bestätigte Träumer.

Mit besten Grüßen
Simon

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Ihre baren Hände tasten über den glatten Stein dieser hohen Wände, die sie in einem scheinbar ewiglaufenden Gang festhalten. Ihre Fingerspitzen suchen nach Poren, nach Rissen, nach Fugen – nach Unebenheiten in diesem andersweltlichen Material, doch sie finden nichts. Perfektion, als wäre diese Oberfläche ein nicht reflektierender Spiegel, gefertigt in einem Stück über Kilometer hinweg. Das solch eine architektonische Konstruktion unmöglich ist, dass kommt ihr in dieser Welt nicht in den Sinn. Nicht einmal, dass rotes Licht durch nichtvorhandene Fenster oder nichtvorhandene Rillen scheint, ihren Weg beleuchtet und überall Schatten wirft, nur nicht unter ihr selbst. Doch wer braucht einen eigenen Schatten, wenn es hier vor jenem strotzt?

Die aufragenden Obelisken waren Monumentalwerke und Mahnmäler in einem: Ebenso aus diesem makellosen Stein, bis sich seltsame Schriftzeichen in ihm auftun, die nicht zu entziffern sind. Nicht aus der Nähe. Nicht aus der Distanz. Nicht einmal, als ihre Finger versuchten, die Vertiefungen der Schrift nachzufahren, um irgendeinen Sinn daraus zu machen. Das Schriftbild war die stürmische See, voller auftürmender und brechender Wellen und sie war das untaugliche Schiff, welches nun von der Flut untergraben wurde, welche nun flüssig über die glatten Obelisken ran, die eingestanzten und doch sich stets veränderten Schriftzeichen mit einer schwarzen Flüssigkeit füllend, die in dem rötlichen Licht fast schon lieblich schimmerte. War es flüssiges Silber, dass dort auf den Boden troff? Oder war es das Lebenselixier eines jeden Humanoiden, dass nun den Boden wie in Sturzbächen besudelte?

Das träumende Ich der Elfe kümmerte sich jedenfalls nicht darum. In ihren Ohren klingelte eine Melodie, noch dumpf und weit entfernt, die jede ihrer Fasern auszufüllen schien und ihren Geist mit dem Willen versetzte, ihr und ihr allein zu folgen, tiefer hinein in diesen absurd perfekten Tempel der ewigen Finsternis.

Sich auftuende Nischen des ewigen Ganges zeigten unverhältnismäßig große, eingerahmte Leinwände mit unterschiedlichen Motiven, die ihr Innerstes zum einen in Aufruhr versetzten, ihr zum anderen jedoch tiefsten Frieden schenkten. Sie kannte all diese Wesen und weshalb sie zelebrierten war ihr genauso klar wie es dem lockenden Wispern und verführerischem Säuseln in ihrem Geist war, als es jene vertrauten Bilder sah. Vernunft und Wahnsinn waren eng verschlungene Konzepte von Zuständen, die es in ihrem Innern schafften, beim Anblick dieser Galerie einen Tanz aufzuführen, der hätte von Zwillingswesen stammen können: Mal Hand in Hand, mal getrennt und rotierend, im Reigen tanzend, als würden sie sich – so, wie der Gang ewig war – für immer abstoßen und anziehen, wie die Ebbe und Flut miteinander im Verhältnis stand.

Gefangen zwischen nahezu aphrodisierender Manie und niederschlagender Depression war es im Traum nicht die Bestimmtheit, welche die Elfe durch diese verschachtelten Gänge führte wie im Wachzustand, sondern eine träumerische Bereitschaft, durch dieses Szenario geführt zu werden. Wo auch immer diese wunderbare Melodie war, dieses fabelhafte Lied, diese fantastische Symphonie, die mit jedem ihrer Sinnesorgane resonierte; dort wollte auch sie sein. Der Wille war so stark und überwältigend, dass es nahezu physischen wie psychischen Schmerz erzeugte, dieser Quelle so fern zu sein. Also bewegte sie sich im Takt der Noten durch das verschlungene Labyrinth, durch jeden wirren und irren Gang, um etwas zu finden, nachdem sie wahrscheinlich nie gesucht hat.

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Ein Traum – eine Wahrheit

Sie keuchte, während sie rannte. Dunkelheit über ihr, um sie herum, überall. Über Steine und Sand hastete sie, den Berg hinauf. Filaena hatte keinen Blick für Uldum, keinen Blick für die alten Ruinen und den weiten Sand. Nicht das Meer oder die Sterne über ihr interessierten sie grade. Sie musste weiter. Er hatte Recht – er hatte so recht gehabt.
Sie stolperte, fiel fast in dem losen Sand, fing sich jedoch. Weiter hinauf, diesen Berg. Der Gipfel war ihr Ziel. Die Elfe musste immer weiter. Sie hatte ihn gehört. Mehr noch, sie hatte ihn nicht nur gehört – sie hatte ihn verstanden. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein? Natürlich. Gelegenheit bietet sich dem, der erkennt, dass eine andere Wahrheit keine Lüge ist. Sie hatte sich vor anderen Wahrheiten verschlossen, hatte nur ihren Blickwinkel zugelassen. Wie naiv. Was für ein Kleingeist sie doch gewesen war. Die Träume. Die Dunkelheit. Alles fügte sich zu einem Bild zusammen. Die Stimmen, die Galerien von Ny‘alotha.
Endlich, ihr Ziel: Der Gipfel. Keuchend kam die Elfe zum Stehen und blickte nach Norden. Uldum lag unter ihr – und sie spürte tief in der Erde das Beben, welches ihn ankündigte. Der Prophet hatte Recht gehabt. Ihre Forschungen hatten Recht gehabt. All das hier, es war kein Zufall. Sie war nicht zufällig hier, zu diesem Zeitpunkt, hatte diese Visionen nicht zufällig erhalten. Ihr Blick heftete sich an den Himmel. Dunkelheit. So unendliche Dunkelheit. Die Sterne, verschwunden. Dunkelheit – und Augen, die zurückstarrten. Rot, Orange, glühend, alle trafen sie ihren Blick. Er war hier. Wie der Prophet gesagt hatte.
War es der Wahnsinn, welcher bereits an ihr nagte – oder war alles, außer die Wahrheit zu akzeptieren, Wahnsinn? Die Hexe wusste es nicht mehr, als sie auf die Knie fiel. Sie sah es. Die Dunkelheit, die das Land überrannte. Portale, durch welche Wesen von abscheulicher Eleganz und Schönheit sich in diese Welt schoben. Der Blick des dunklen Gottes, welcher sich auf diese Welt legte – frei, endlich frei, nach so langer Zeit.
Filaena kauerte im Sand, während Tränen über ihr Gesicht liefen – doch es war keine Angst, es war keine Trauer um eine Welt, die ihrem Untergang näher rückte. Es war Freude. Tief in ihr hatte sie verstanden – er hatte sie erwählt. Er hatte Pläne für sie. Sie war ein Teil seines Planes – sie würde für ihn erobern. Sie war seine Stimme, seine Hände, seine Augen. Sie war sein Wille, fleischgeworden. Sein Arm, seine Hand, welche sich um diese Welt schloss. Sie war sein Werkzeug.
Wie hatte sie nur die ganze Zeit so blind sein können? Gegen ihn kämpfen? Das war der Wahnsinn, welcher sie geblendet hatte. Doch er hatte sie befreit. Hatte ihren Geist emporgehoben, hatte ihr mit seinen Augen die Ihre geöffnet. Es war nicht ihre Bestimmung, zu warten, zu intervenieren. Es war ihre Bestimmung, seinen Willen auszuführen.
Die ersten Sonnenstrahlen trafen den Berg, während Filaena weiterhin dort saß, den Blick auf das Schauspiel gerichtet, welches sich unter ihr ausbreitete. Wie die Wüste sich mit der Präsenz des dunklen Gottes füllte. Und wie sich die Wüste mit der Dunkelheit füllte, so tat es auch die Elfe – bis sogar ihre Augen von einer dunklen Aura strahlten. Es vergingen Minuten, bis sie leise die Worte formulierte, welche ihr Herz mit Freude füllten, so sehr, dass die Tränen nicht versiegten:
„Willkommen, oh Herr der Schatten. Willkommen in dieser Welt. Ich bin euer… Für jetzt und ewig… weist mich an, zeigt mir meinen Pfad, der mir so lange verborgen blieb. Ich bin euer… Für jetzt… und ewig“
Und dann lauschte sie dem Geflüster, bis die Sonne hoch am Himmel stand. Lauschte auf das, was der Gott… Nein, ihr Gott ihr befahl. Sie war seine Auserwählte. Sie würde in seinem Namen kämpfen – und in seinem Namen erobern. Das war ihr Pfad. Das war ihre Bestimmung.

OOC: Eine kleine Geschichte, passend zum Patchday und zu den Träumen, die damit einhergingen. Vielen Dank für die ganze Mühe!

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Der Magier schreckte aus seinem Schlaf auf. Wieder hatten sich seine Hände in die Decke gekrallt und wieder hatte er noch den Nachhall des eisernen Geschmackes auf der Zunge. Sein Atem ging schnell, ehe er langsam zur Ruhe fand. Wieder eine Nacht, in dem ihm ruhiger Schlaf nicht vergönnt war.

Er schüttelte sachte seinen Kopf.

Er hatte gedacht, er habe diesen Teil seiner Selbst endlich akzeptiert und den damit verbundenen Teil seiner Vergangenheit verarbeitet. Doch hatte sein Bildnis in der Galerie, welche einer kruden Geometrie folgte, dieses wieder erweckt. Jene Galerie, in der unwirkliche Bilder von Personen, die zum Zeitpunkt der Ausbreitung des Fluches schon nicht mehr lebten, hingen. Erinnerungen oder viel mehr Albträume, die unter den Grauen des Krieges verschwunden waren, hatten ihren Platz an Oberfläche gefunden.

Wieder war es der Geschmack von Blut, das Brechen von Knochen unter roher Gewalt. Wieder eine Nacht ohne erholsamen Schlaf. Und wieder stand im Hintergrund jene Galerie. Jene Galerie in einer schlafenden Stadt.

Arcaynas rieb sich über die müden Augen, spannte die Kiefer an, ehe er sich aus dem dem Bett hievte und in sein Arbeitszimmer schlurfte.

Wieder eine Nacht der vergangenen Schrecken.

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