Dann müssen sie intern wohl einiges ändern, um wieder an alte Stärke und Qualität zu kommen.
Was aber wichtiger ist: Sie sollen derartige Systemchen einfach lassen. Man braucht sie einfach nicht. Sie sollen sich auf eine gute, ordentliche Levelstrecke, qualitativ gute und lustige Quests, ggf. viel besseres Crafting usw. konzentrieren. Sie sollen das Hamsterrad entschleunigen, zB reichen vlt. 3 Schwierigkeitsgrade (leicht, normal, schwer) völlig aus, Itemschere schließen (nur +2 oder +3 als ilvl-Sprung für höheren Content), damit die Unterschiede zwar da sind (wenn das nötig ist überhaupt), aber viel geringer. Und es muss alles länger halten. Es gibt so endlos viele Themen, die angepasst werden müssten. Die Fraktionen aufzulösen würde nur die nächste Fehlentscheidung von vielen der letzten Jahre sein. Wollen sie wieder soviele Spieler wie in TBC/WotLK haben? Nun, dann sollten sie aber einiges ändern. So wird das nichts mehr, wenn sie glauben, alles mit der unsäglichen M+ und Mythic Raid Bubble aufrecht erhalten zu wollen und alles „spielerische“ allem andern vorzuziehen - sieht man ja, was dann passiert. Wer kommt denn nun zurück, weil die Pakte beliebig wechselbar sind? Die verbliebenden Spieler, die noch da sind, und nur die, feiern das, aber das lockt doch keinen an, was sie da gemacht haben. Im Moment entscheidet Blizzard, die vorhandenen Spieler irgendwie noch glücklich zu machen, also hört man auf diese „Kritiken“. Ambitionen, das sie diese extrem vielen Spieler da draußen wieder abholen und zurückholen, merkt man kaum. Das sollten sie aber imho angehen, denn diese Spielerschaft ist viel größer als jene, die noch spielt. Sie könnten auch - wegen ihrer Popularität, wegen Warcraft™ und wegen ihrer alten Stärken, problemlos Spieler aus anderen MMOs zurückholen, es wäre ein leichtes, zumal sie im Kopieren (und Verbessern) meist auch sehr gut sind. Aber nichts davon ist da. Was ihnen „wichtig“ ist, ist, dass Services, Boosts/Token und die aktuelle PvE-Spielerschaft unter Ion zufrieden ist, damit er seinen Applaus bekommt - aber das sind durch die Bank alles einfach falsche Entscheidungen und Entwicklungen.
Ich werfe nicht so schnell das Handtuch, ich bin mit richtig guten Blizzard-Spielen an meiner Seite groß oder zumindest größer geworden. D2:R ist zwar auselagert, aber sehr gut geworden. Diablo 4 sieht erstmal sehr vielversprechend aus. Also ja, vlt. können sie noch was - irgendwer von denen muss einfach noch was können, es fehlt an der richtigen Steuerung und einem anderen Gamedesign(er) und zwingend einem echt guten PvP-Designer.
WoW ist aufgrund ihrer Vision, wie sie Warcraft in eine offene Welt bringen wollen, entstanden. Nahezu ohne Community-Feedback. Und es war bombastisch, mit allen Ecken und Kanten. Und das haben sie zwei Addons lang ziemlich durchgezogen, da gab’ es natürlich Änderungen auch wegen Heulerei der Community, aber es war erträglich. Also doch, ich bin sogar überzeugt davon, dass dieser über die Zeit „erwachsene Anspruch“ der Spieler, das Spiel mitgestalten zu dürfen, schlecht für das Spiel ist. Alle guten und großen Spiele kommen nicht von den Spielern, sondern von visionären Entwicklern, die ihr Ding durchziehen.
Und genau das ist nämlcih das Problem - welcher Teil der Community ist den der „richtige“? Auf welche der zig Fraktionen/Spielertypen hört man denn? Auf den Teil, wo man selbst dabei ist, oder?
Siehe Legion PvP-Scaling? Man hat „auf die Community“ gehört? Ich muss wirklich laut lachen. Man hat auf die PvEler gehört, die mit ihrem guten Gear die anderen Spieler am FH campen wollen. Mehr aber nicht. Und das es mehr PvEler gibt, auf die Ion hört, ist klar. Scaling war vollkommen in Ordnung, nicht perfekt, sicher nicht, aber besser als kein Scaling. Und heute geht es in die Geschichte ein als „wir haben auf die Com. gehört“? Das ist doch lächerlich.
Ich sehe das Eingeständnis in einigen Teilen als großen Fehler an und als Einknicken, einfach als W.O. geben - man resigniert und gibt auf, zugunsten der mit Heugabeln schreienden Spielerschaft.
Radikal und überspitzt, aber falsch nicht - imho, und damit sind wir halt einfach unterschiedlicher Meinung. Ich bin klar jemand, der den restriktiven Paktwechsel gut gefunden hat / gut findet (meine 3 Chars waren stets nur in einem Pakt und ich habe nie gewechselt - warum auch? Wegen dem Meta-Zwang? Muss ich kurz lachen, mehr aber nicht.) Was störend war/ist, sind zu starke Skills pro Pakt/Content, aber nicht die Pakt-Zugehörigkeit als solche. Das ist nunmal meine Meinung und Sichtweise. Wenn ich heute ein Undead Warlock bei den Nekrolords bin, finde ich, sollte man nicht morgen ein Nachtgeborener Ardenwald-Hexer sein, weil in zwei Video und auf einer Website steht, dass das nun so gespielt wird und die ersten Mitläufer, egal in welchem Contentbereich, plötzlich wie die Äffchen genau das nachahmen und verlangen von ihren Mitspielern. Daher sollten die Paktskills zB ebenso wenig (oder viel) Bedeutung haben wie die Racials, dafür aber die Pakt-Entscheidung und diese Zugehörigkeit einen gewissen Wert haben, wie eben die Fraktionswahl.
Daher, tut mir wirklich leid, aber das ist nunmal meine klare Sicht darauf, die auf Warcraft bezogen, seit über 20 Jahren so ist. Ich spiele in D2:R gerade einen Frenzy-Barbaren (steht ja oben), d.h., ich verzichte auf Vorteile, die ein WW-Barbar (später dann mal) hat. Das ist wirklich seltsam, aber das ist nunmal so. Das ist eine Entscheidung und ich lebe mit den Konsequenzen. Jede Minute Umskillen und alles austauschen - wie in D3? Das ist einfach unglaublich schlecht und ein dermaßen schwaches Design, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann, was eher selten vorkommt. Hoffentlich wird D4 mehr D2 als D3 - was zeigt, wieviel die Aussage „manche halten an alten Dingen fest“ Wert hat - nämlich gar keinen. Warum? Weil häufig alte Sachen auch besser sind, ganz einfach. Nicht alles, was neu ist, ist gut. Schau’ in die Welt raus Bin ich ja gespannt, wieviele Revivals von 2020er Sachen in 20 Jahren kommen werden - wahrscheinlich gar nichts