Bettler im RP

Hallöchen miteinander.

Eine vergangene Situation aus dem RP hat mich ein wenig nachdenklich hinterlassen und ich dachte mir, ich starte einfach mal eine kleine Diskussion über die Thematik, wie Andere das vielleicht handhaben.

Obdachlose, Arme oder Bettler im RP. Das Leben auf der Straße oder in der Gosse. Ein Konzept, das sich mit den grundsätzlichsten Sorgen des Lebens herumschlagen muss.
Ein Konzept, das davon lebt, dass der Charakter nicht magischerweise über einen vollen Geldsack stolpert und plötzlich reich und „normal“ wird oder von der erstbesten Person nach 5 Minuten RP ein Dach über dem Kopf bekommt sowie Essen und Trinken bis ans Ende der Zeit - das Konzept wäre damit direkt zunichte, nicht?
Auf Letzteres versuche ich persönlich erstmal Rücksicht zu nehmen und agiere so, wie ich auch im realen Leben agieren würde. Ein bisschen Kleingeld hinlegen, vielleicht ein freundliches Wort, aber ich kann nicht allen Obdachlosen in der Stadt großartig aushelfen oder sie einfach alle bei mir aufnehmen. Es irritiert mich, wenn Leute im RP das leichtfertig machen oder sogar richtig wütend werden, wenn der obdachlose Charakter sich nicht dazu zwingen lassen möchte, sofort mit rüber in ein neues, sorgloses Leben zu gehen und zu einem neuen Charakter zu werden.

Mich interessiert euer Mindset, wie ihr das handhabt.
Schmeißt ihr der Person ein paar Kupfer hin und geht dann eurer Wege?
Ist euer Charakter niederträchtig und macht sich über die Person lustig?
Gebt ihr der Person 200 Gold, damit sie sich ein Haus und einen vollen Kleiderschrank kaufen kann?
Oder nehmt ihr die fremde Person einfach kurzerhand bei euch zuhause auf?
Spielst du vielleicht selbst ein solches Konzept und willst deine Erfahrungen schildern?

Grüßle

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Mein Charakter hatte es auch nicht immer leicht. Selten hatte er wirklich ein Dach über dem Kopf. Vielleicht behelfsmäßig Zelte die an verschiedenen Orten aufgeschlagen wurden. Natürlich muss man erstmal arbeiten und sich das Geld verdienen, damit man sich vielleicht mal eine Nacht in einem Gasthaus leisten kann.

Im Sommer hat er draußen geschlafen und geackert (Wünsche von Menschen aus Brunnen geklaut - Hö hö), damit er im Winter halt in so einer Lokalität nächtigen kann.

Er gibt den Bettlern auch nur wenig. Höchstens zwei bis drei Silberstücke, aber auch nicht mehr. Er ist ja auch nicht besonders wohlhabend.

Einmal wollte einer einem ‚Kollegen‘ Goldmünzen geben. Diese hat er erst gar nicht angefasst, weil er glaubte, dass es ‚Fuchtelmünzen‘ sind. :laughing: Finde den Begriff immer noch gut!

Aber dass jemand eine fremde Person bei sich aufnimmt? Noch nicht erlebt.

T.

Kommt draufan. Wie sieht sie denn aus? xD

Bei mir kommts halt aufn Char an der dann evt ein Gespräch anfängt oder den Bettler halt ignoriert.

Das Problem was solche Charaktere haben ist, das gefühlt halb SW reich ist. Weil Adelig.

Und da denkt man „Jo, ich habs ja genug. < mit Geld rumwirft >“ - Wobei der Gedanke viel schlauer wäre, gerade als Adel, diesen Charaktern nicht zu helfen. „Den das ist nur niederer Pöbel, die sollen gucken wie sie Vermögen werden. Ist doch nicht mein Problem wenn die nicht sich mal richtig im Leben anstrengen!“

Aber, ja. Ich finde arme Bevölkerung wichtig, gerade wenn man in der Lore hört das es Essensmangel und Co gibt. Wird nur leider nicht gut genug im RP umgesetzt, durch andere Spieler, leider.

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Ich habe selber mal länger ein Bettlermädel gemimt, und da war echt alles dabei…

Ihr wurde ehrliche Arbeit angeboten, ein paar Kupfer zugeschmissen - aber auch leider Goldsäckchen hingelegt (die sie -oh Zufall- irgendwie dann immer wieder am verlieren war), teure Klunker etc. Total unrealistisch und übertrieben halt; zudem das Konzept arg torpedierend.

Positiv: ein Character brachte ihr ab und an ein Brot vorbei und einmal bekam sie eine (Einzel!)Übernachtung in einer Kaschemme geschenkt, so dass sie sich mal baden konnte.

Finde man sollte sich hier als „Spender“ zurückhalten, sonst macht man irgendwie ja auch Armenspeisung, Waisenhaus etc überflüssig.

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Hallöchen,

auch ich versteh nicht wie man Bettlern an jeder Ecke irgendwas geben kann.
Gar Gold oder eine Bleibe.

Mein Char gibt selten etwas… aber wenn auch nur 1 Silber oder paar Kupfer die lose im Beutel liegen.
Gibt dann sogar Informationen weiter das am Hafen immer Leute gesucht werden die Kisten schleppen, die Wachen kleinere Aufgaben verteilt die entlohnt werden oder sogar andere Geschäfte Leute brauchen zum austeilen von Flyern oder Marktschreier!

Doch dann bekommen meine Chars immer einen verachtenden Blick zu meist und gehen dann Ihrer Wege mit den Kommentar das die Leute Ihnen ehh genug Silber in den Schlund werfen.

Weiß nicht… wie man das sehen soll das sie sich so gänzlich gegen andere kleine Tagelöhnerarbeiten streuben!

Die klau’n uns’re Jooobs!

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Ja schon… aber Tagelöhnerjobs will ja sonst keiner… eben Drecksarbeit. Ratten putt kloppen… Hundekacke aufsammeln… Pferdemist wegschaufeln… Unkraut jääten.

Dafür bekommen sie dann halt ne warme Mahlzeit oder so.

„Ich verstehe nicht, wieso diese Bettler nicht einfach aufhören, arm zu sein.“ - Sturmwinder Adliger, 2020 (koloriert)

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Ulume veräppelt Bettler gerne und tritt ihnen flapsig bis schnodderig entgegen. Manche nehmen es dann mit Humor und schnoddern zurück, andere sind beleidigt oder verfallen in nicht nachvollziehbaren Weltschmerz. Für solche, die sie mag, hat sie auch immer noch eine geräucherte Wildwurst und für die anderen ein Stück Seife dabei. Geld gibt es von ihr nicht.
Dabei ist es Ulume ziemlich egal, ob sie gerade eine Wachrüstung trägt, oder nicht.

Die Fraktion 16-jähriges, verschmutztes Topmodel Marke Fuß-Bauch-Hirnfrei spiele ich übrigens nicht mehr an, weil von denen meistens eh nicht viel zu erwarten ist…

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Ich habe auch schon am Straßenrand gesessen mit dem ein oder anderen Charakter und durfte mir dann anhören, dass keiner hungern müsse und weswegen der Charakter sein Leben so verlottere. Da wurde von ehrlicher Arbeit geredet und kein Stück zugehört.

Denn nur weil jemand an der Straße sitzt, macht ihn das nicht unbedingt zum Bettler. Ebenso wenig macht das Stehen unter einer Laterne einen zur Bordsteïnschwalbe.

[for real Blizz?]

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If you’re homeless… just buy a house.

TikTok Thot Solves Homelessness worldwide

:rofl:

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Das geht doch vollkommen am Thema vorbei. Hier wird vom TE explizit nach…

… gefragt. Chars welche ein oben genanntes Konzept bespielen kennzeichnen das für gewöhnlich und bekommt deswegen auch entsprechendes zugespielt. Wenn ich mit meinem Schurken mal rnd einfach rumsitze hat man mich noch nie als Bettler, Obdachlosen oder Armen gesehen, da mein Flag entsprechend gestaltet ist.

Zum Thema:

Wenn mein Char eine Arme Person sieht dann versucht er zuweilen zu helfen, aber eher mit nützlichen Dingen als das er die Person mit Geld überschüttet oder irgendwo hinschleppt.

Finde ich nicht. Denn unter Umständen wird ein Charakter als / zum Bettler verkannt und Nilann hat nach Erfahrungen gefragt.

Meine Erfahrungen sind, dass die meisten eine sehr oberflächliche Standardrolle abspulen, die die Leute von der Straße holen soll. Ungeachtet der Umstände und Tatsachen.

Ich denke aber nicht, dass diese Mehrheit forenaktiv ist.

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Ich spiele mit diesen Personen und gucke wie die drauf sind. Und wenn sie meinem Charakter etwas taugen, werden sie eingepackt und zum Informationen sammeln geschickt. Dafür bekommen sie je nach Auftrag ein paar Silbermünzen. (Ich rechne 1 Silber = 1 Euro)

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Ob einer meiner Charaktere ein paar Kupfer oder (meist einstellige Anzahl) Silber einem Bettler/Obdachlosen gibt, ist vom Charakter selbst abhängig. Ich spiele in der Hinsicht sowohl Leute mit Mitleid als auch Axschlöcher.
Ich spiele Charaktere, die zu helfen versuchen (in ihrem gesteckten Rahmen) und ich spiele solche, die sich auch noch lustig über die Situation der Bettelnden machen.

Ob ein Charakter von mir einen Bedürftigen bei sich selbst aufnimmt … ist womöglich eine etwas komplexere Entscheidung. Aber noch ist das nicht vorgekommen, da die meisten Bettler-/Obdachlosencharakterspieler, denen meine über den Weg liefen, sich eher wie goldschwere Snobs der Sorte „Ich sitze hier nur und bettele, um andere zu veräppeln“ aufführten.

Vor einigen Jahren hatte ich tatsächlich auch mal einen bedürftigen Charakter gespielt, doch der wurde ja mit Geld nur so überschüttet. :smiley:
Weil das allerdings nicht so ganz der Sinn war, der mir vorschwebte, habe ich es irgendwann bleiben gelassen.

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Ich bin auch mal so frei mich hier zu melden!
Da ich es doch als ein interessantes Thema empfinde und auch schon gemischte Erfahrungen gemacht habe.
Ich selbst spiele meistens sogar die andere Seite. Den ach so verpöhnten Adel. Jedoch behandle ich meistens Bettler als das was sie sind. Pöbel. Dreck unter der Schuhsohle meines Chars. Das varieert natürlich auch von Char zu Char. Aber im großen und ganzen halte ich das so.

Was mir jedoch auffällt, dass oftmals im Rp eine Moralvorstellung ala 2020 herrscht. Und jeder Heinz und Kunz den Armen helfen will. Am liebsten Sturmwind direkt in ein riesiges Hilfeunternehmen verwandeln. Und wenn man dann eben mal konsequent einen Adligen spielt, der einen Bettler wie Dreck behandelt, wird man direkt gelyncht.

Ich habe mal auf einem Hafenmarkt, eine Bettlerin getroffen und diese aus dem Weg geschubst, beschimpft und nieder gemacht. Mein Char war ein Baron, arrogant und hochnäsig. Doch statt dass es so angenommen wurde, dass ich meine Rolle konsequent spiele, gab es ooc geflame von anderen Spielern. Manche wollten die Stadtwache holen. Andere wollten sich direkt mit meinem Baron anlegen … Der oder die Spieler/in hinter dem Bettler fand meine Reaktion gut, wie man mir im ooc mitteilte. Weil es genau das ist, was eben auch mal das bettler-rp ausmacht. Aber die ganzen Möchtegern-Gutmenschen drumherum … die sind oftmals das Problem.

Ja Wow ist kein Mittelalter, aber Sturmwind ist eine feudale Stadt und es gibt Adel und einfache Bürger. Und im Mittelalter wurde sich eben ein Dreck um bettler geschert.

Wenn man einen gutherzigen Char spielt, der gerne hilft. Alles gut. Gibt es. Ist auch gut so. Doch sollte mal 80% der Spielerschaft bezüglich dieses Themas Gedanken über ihre Möchtegern Gutmenschlichkeit Gedanken machen um eben auch konsequent adligen Spielern und auch den bettlern nicht das Rp zu vermiesen und im schlimmsten Fall auch noch ooc zum zu stänkern.

So das mal meine 2 langen Cent zu diesem Thema!

Liebe Grüße von eurem Bastardritter

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Genau die treffe ich auch immer wieder.

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Sturmwind macht es einem einfach zu schwer oder fast unmöglich einen Bettler zu spielen. Ich schreibe schon immer ins OOC das man meinen Char auch so behandeln soll wie es üblich war.

Aber es dauert keine Stunde und schon hat man gefühlt 100 Gold im Hütchen oder einer will einen adoptieren.

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Das rührt dann davon, habe ich so das Gefühl, dass diese Spieler keinen einzigen Gedanken darin investieren, was der eigene Charakter zur Verfügung hat oder welche Konsequenzen das für einen selbst haben könnte.
Da werden die Münzen überall achtlos herumgeworfen wie die Fuffis im Club, die Bettler bekommen den ganzen Monatslohn lächelnd in die Hand gedrückt und dem Obdachlosen wird einfach die Wohnung überlassen, ohne sich zu fragen, ob nicht vielleicht am nächsten Tag die Hälfte der Möbel fehlt oder man sich selbst erdrosselt im Bett wiederfindet.
Da trifft dieses 2020-Gutmenschen-Mindset aus dem OOC, das Blaythe sehr schön beschreibt, mit den unendlichen Möglichkeiten des Rollenspiels aufeinander und plötzlich wird aus dem einfachsten Charakter die Sozialkasse Sturmwinds.

Auch, wenn das RP-Angebot an sich sehr schön ist und aufrechterhalten werden sollte, finde ich da manche Armenspeisungen wenig immersiv. Ich hoffe, dass sich da nun niemand auf den Schlips getreten fühlt, aber bei Armenspeisungen muss ich an Eintopf, Suppe und Brot denken. Etwas, das lange satt macht und billig ist. Nicht an kostbare Leckereien wie Pfannkuchen mit frischen Früchten und Schokolade, Gebäck mit Kakao oder eine Bratwurst, die sicher auch nicht günstig ist, weil es schlichtweg keine moderne Massentierhaltung gibt.

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