Bettler im RP

Ich habe nur den Anfang und das Ende des Threads gelesen, also verzeiht wenn ich nun etwas wiederhole, was schon mehrfach genannt wurde.
Aber aus persönlicher Erfahrung und durch Quellen vieler Bekannter muss ich doch behaupten, dass es sehr schwierig ist erfolgreich einen arm-bleibenden Charakter auszuspielen.

Jeder Bettler, jede süße Aushilfskraft die in einer Taverne arbeitet um ihr Existenzminimum zu gewährleisten und jeder Tagelöhner bekommt goldweise Trinkgeld nachgeschmissen.
Man muss sich nur als süßes, junges, schmutziges Mauerblümchen - oder aber auch als armer, jobloser Grobian irgendwo hinstellen und jeder zweite Encounter (Und das müssen dann nicht mal Adlige oder Reiche sein) will ‚Pretty Woman‘ nachspielen.
„Oh, Ich mag dich. Hier hast du 50 Gold. Ich kann’s mir halt leisten. Kannst auch bei mir wohnen.“

Das passiert bei Bettlern. Bei Waisenkindern, die spontan von jedem Hochlord-Paladin adoptiert (oder verheiratet) und direkt mit Adelstitel in jenes Haus integriert werden …
Bei Aushilfskräften, Kellnerinnen etc.
Man möchte ein Konzept mit Problemen ausspielen, doch jeder Zweite will der „Problemlöser“ sein, der für den ärmlichen Charakter zum Held wird.
Du spielst einen KrüppeI?
„Keine Sorge. Ich kann das binnen Minuten nachwachsen lassen.“
Du bist chronisch krank?
„Kein Problem. Das kann ich permanent heilen.“
Du bist arm?
„Hier hast du 100 Gold und eine Bleibe hätte ich auch für dich.“
Du willst Arbeit?
„Hier hast du ein Job, Fremder. Ich bürge nach unserer 42 minütigen Unterhaltung über Lieblingsfarben, die aktuelle politische Lage und wie sehr wir Sylvanas (nicht) mögen und Leibgerichte - für dich.“

…Als ich vor langer Zeit in Silbermond mal als Söldner mein Glück versucht habe, hatte ich bereits nach drei Tagen öffentlichen Spiels bereits vier Heiratsanträge von diversem Hochadel.
Da kann es schwer sein OoC-motiviert „Nein“ zu sagen, da der Charakter sich so eine Chance nicht entgehen lassen würde.

Das kommt auf meinen Charakter als auch auf den Bettler an.
Wie spendabel/wohlgesonnen ist mein Charakter und wie wird der Bettler ausgespielt?
Wie sieht der Bettler aus? VerkrüppeIt/Kind/Weiblich sorgt da sicherlich für mehr Mitleid, als ein irrer mit sich selbst redender alter Mann um den man lieber einen Bogen schlägt.
Üblicherweise gehen meine Charaktere auf so etwas nicht ein.
Wie im echten Leben. Nicht hinsehen. Weiterlaufen.
Hin und wieder gibt es mal ein paar Kupfer.
Manchmal aber auch einen knappen Spruch wie:
<Der Bettler wird kritisch gemustert, ehe schroff und kühl erwidert wird>
„Du siehst gesund aus. Von mir kriegst du Nichts. Geh arbeiten.“
Als Adliger mit Leibgarde habe ich es jedoch auch schon mal erlebt, dass der Gardist einem Bettler spontan eine ins Gesicht donnert, weil er sich ‚anmaßt‘ auf den Adligen zu zugehen und diesen anzusprechen.
Es als Adliger zu tolerieren, dass einer bettelarmen Frau eine verpasst wird, weil sie um ein paar Kupfer bittet, kann natürlich dem Spieler schwer fallen … aber naja.
So handhabe ich es in einer „Dark Medieval Fantasy“ Welt, wie ich sie mir in WoW wünsche.
Wenig Toleranz. Viel Rassismus. Sexismus. Klassenunterschiede.
Gang und Gebe das ‚ehrenhafte‘ Ritter sich nicht an ihren Kodex halten und kein Problem damit besitzen plündernd und vergewaltigend durchs Land zu ziehen.
Vollkommen normal das Bettlern einen Tritt verpasst oder sie bespuckt werden.
Aber so etwas gibt’s hier nicht.
Wird nicht ausgespielt. Die Spieler dahinter sind dann rasch eingeschnappt oder:

…die Leute immer einschreiten und intervenieren, wie es hier gesagt wird.

Das Ganze: Die Reichen helfen den Armen! Wir akzeptieren alle Rassen und alle Sexualitäten! Friede-Freude-Eierkuchen!
…zerstört mir mehr und mehr mein Welt(of Warcraft)bild.

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Nun mein Adliger hätte immer einen Almosenbeutel neben seinem Geldbeutel. Um der Tugend der Mildtätigkeit gerecht zu werden. Darin war meistens der Geldwert für 5 Laibe Brot. (Also extra nie genau beziffert) Wenn er angebettelt wurde gab er Geld raus im Vergleich zu einem Leib Brot. Könnte also Maximal 5x angebettelt werden dann war Schluss für die Woche. Außer um Winterhauch herum. Da war schon etwas mehr Geld locker.

Ansonsten höchstens mal eine Spende für eine Armenspeusung.

Darüber hinaus wird der Adel sicher auch in die Kriegskosten mit einbezogen sein und auch darum weniger geben.
Man kann aber auch derjenige sein der Sagt ich bin SWs Ebenezer und geb dem Bettler eher einen Tritt als auch nur ein nettes Wort oder gar eine Münze.

Kurz gefasst: Spenden wenn es zum Char passt ja. Wenn nicht dann lässt es. Und haltet die Spenden realistisch. Kaum jemand würde es sich erlauben einem Bettler den man nichtmal kennt. Eine große Summe anzubieten. Geschweige den einen Platz im Hause. Nachher Ist morgens alles weg, die Tochter und die Frau geschändet und man selbst wacht tot und mit durchschnittener Gurgel auf.

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Das wäre mal eine Quest, die ich gerne sehen würde :slight_smile:
Natürlich ist dieses „Selbst“ nicht der Abenteurer.

Das mein Lieber, ist leider nicht möglich.
Rassismus ist leider nicht gerne gesehen. Und wenig Toleranz? Pah!
Mein Char hätte bei den Jugendlichen auch anders reagiert wenn es Elfen gewesen währen. Leider ist sowas auf Aldor GEFÜHLT nicht mehr erwünscht.

Das einfache Gilneer die Paladine verachten weil diese das Licht über das eigene Land stellen würden, das geht doch nicht!

Das ist aber ein anderes Thema. Dazu wollte ich nur noch meinen Senf dazu geben weil ich dies tatsächlich ein wichtiges Thema finde.

Vote 4 Barrel als next König und wir schießen wieder auf Worgen, verfluchen Leerenelfen und verbrennen Paladine!

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Mein Char gibt den Bettler*innen immer den besten Rat… sie mögen sich doch bitte Arbeit suchen :>

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Das Problem bei armen Chars ist halt dass hier auf einen armen Char 1000 reiche kommen… im Gegensatz zur WoW-„Realität“… oder warum gab es in Westfall nochmal die ganzen aus Sturmwind vertriebenen Obdachlosen denen niemand geholfen hat?

Deshalb würde ich empfehlen da etwas rücksichtsvoller zu sein wenn ich vorhabe jemanden aus „seinem“ Setting zu zerren. Gilt auch bei anderen Konstellationen. :wink:

Das schönste ist wenn man dem Bettler vielleicht eine niedere Arbeit anbieten kann damit er sich etwas erarbeiten kann. Ohne gleich das Elendskonzept ganz zu verlassen.

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if your homeless… just buy a house… <3

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„S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche.“

:smiley:

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Ist zusammentreten und ausrauben die richtige Antwort?^^
Naja kommt drauf an, meist würde meine Red ihm ein paar Münzen (Kupfer) zukommen lassen und dafür wollen, dass er ihr Interessante Dinge erzählt :slight_smile:

Empfinde ich als einen der schönsten Ansätze. Bettler bieten sich als „Beobachter“ ja herrlichst an.