Also eine ganz subjektive Zwischenbilanz zum Podcast.
Ich schreibe während ich zuhöre.
Ich zucke tatsächlich bei den vielen (obgleich zutreffenden) Kraftausdrücken, was ich meiner Abwesenheit von Die Aldor in letzter Zeit zuschreibe. Ich sage nicht, dass sowas gar nicht geht, es ist nur einfach so, dass ich mich so nicht ausdrücken kann (in letzter Zeit), weil das, was hier als subtiler Zwang immer im virtuellen Raum herum-damoklest, noch viel krasser über mich hereinbricht, wenn ich mich in anderen Räumen so direkt äußere. Das liegt nicht daran, dass ich unklar bin in dem, was ich sage, noch beleidigend, aber grundsätzlich daran, dass die Beweispflicht im Sozialgefüge der Zeitgeistgesellschaft komplett auf links gedreht wurde (nicht politisch gemeint). Der sich beleidigt fühlt, ist im Recht. Ich hatte das dieser Tage schonmal erwähnt.
Zur Unehrlichkeit.
Zur Anonymität des Internets (vermeintlich) kommt eine irrsinnige Sensationsgier. Ich finde es beispielsweise skandalös, bekannte Skandalnudeln (auch ein Ruf) für Beef zu missbrauchen und ich finde es gut, dass das explizit angesprochen wurde. Es ist eben oft nicht so, dass derjenige „der etwas sagt“ der eigentliche Böse der Geschichte ist, sondern ein Haufen intrigante Energie dahintersteckt, um sich selbst die Finger nicht schmutzig zu machen. Das ist ziemlich manipulativ. Und niemand sollte sich dafür missbrauchen oder dazu aufstacheln lassen.
Zur Sippenhaft.
Eine weitere Unmöglichkeit der menschlichen Abgründe. Auch die zeigt sich im Leben außerhalb des Internets gerade im Augenblick auf wirklich hässliche Art und Weise. Wer ein wirklich guter Mensch ist und nicht nur so tut, der betrachtet die Mitmenschen als Individuen und nimmt sich die Zeit für differenzierte Perspektiven, anstatt in Labels zu denken, nur um sich die eigene Welt zu vereinfachen.
Zur Heuchelei.
Es gehört zu einer charakterlichen Emanzipation, sich von Heuchlerei im eigenen Leben freizumachen und die wenigsten Leute werden durch die Umstände ihres Lebens an einen Punkt gezwungen, sich ernsthaft mit sich selbst und eventuellen ‚falschen‘ eigenen Verhaltensweisen auseinander zu setzen.
Zur Pistole an der Stirn.
Man lässt sich nicht erpressen. Niemals. Dann go and pull the trigger. Den Erpressern ist nicht klar, dass sie Märtyrer erschaffen. Zumal die meisten nicht den Schneid haben, ihre miese Masche bis in die letzte Konsequenz auszuexerzieren. Es fällt immer auf den Täter zurück. Auch wenn der Täter so gut wie immer versuchen wird, dem Opfer die Schuld zuzuschieben. Der Ruf des Täters ist in dem Augenblick beschädigt, indem er sich für Erpressung entscheidet.
Cliquenblasen.
Evolutionsstadien der Persönlichkeitsentwicklung. Let them be. Ihr habt dazu alles gesagt.
Zum Thema „Ruf im Internet“.
Wir haben alle einen gewissen Ruf, der in den meisten Fällen nur partiell und / oder temporär gerechtfertigt ist. Es ist eine ziemlich hohe Kunst, ein Image zu pflegen, das nicht vollkommen aufgesetzt ist und eine authentische Balance zwischen Ehrlichkeit und Verschweigen von privaten Details zu halten, die nun wirklich so gar niemanden etwas angehen.
Insgesamt.
Die Moderation (insbesondere) und das Gespräch haben mir bisher sehr gut gefallen. Bin etwa auf der Hälfte.
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Hälfte 2.
„Ich spiele nicht mit dir“
Dann nicht. Dein Verlust. Oder auch nicht. Wer weiß? (Das gilt im Übrigen für RP, PvP UND PvE.) Nein heißt nein. Ich respektiere das. Trittst du mir entsprechend unfair gegenüber, dann erwarte aber bitte auch nicht, dass ich, wenn du dich besonnen hast, die Waage wieder einnulle, nur damit du dich besser fühlst. Kein Groll. Aber auch kein Rewind und New Record. Damit bin ich durch - und viele Mitspieler auf Die Aldor haben mich diese wertvolle Lektion mit-gelehrt.
Gildenruf.
Ja, man kann so eindimensional denken und von einem auf alle projizieren. Man kann sich aber auch andererseits in der Rolle gefallen, einer umstrittenen Gruppierung beizutreten, weil man sich cool (oder sowas) fühlt, wenn man Teil der Gang und damit der Schlagzeilen ist. Fakt ist, man fäkaliert nicht, wo man isst. Man tritt auch nicht nach.
Das schreibe ich als Gildenleitung since ever (unter dem falschen Avatar, aber egal).
Dereinst war mir der Ruf meiner Gilde und mein eigener wichtig. Inzwischen ist es mir egal. Der Unrat sortiert sich selbst aus. Das war von jeher so. Loyalität und Freundschaft braucht kein Gildentag.
Wie erarbeitet man sich einen guten Ruf (zurück)?
Durch Authentizität.
Gute Folge.