Das wäre dann aber eine grundsätzlich Entscheidung, die Blizzard als Entwickler treffen kann.
Ich würde mich zumindest soweit aus dem Fenster lehnen zu behaupten, dass es seitens der Classic Entwickler weder Boosting, noch das Solo-Farmen von Dungeons in irgendeiner Form geplant oder gedacht war. Dem einen Riegel vorzuschieben hätte nichts mit Bestrafung zu tun, sondern wäre lediglich eine Korrektur um das Spiel wieder auf die Spur zu bringen, die eigentlich auch gedacht war. Daher fänd ich das durchaus verschmerzbar.
Bei den beiden ehemaligen raid-or-die-Leads kann man das getrost als gegeben annehmen, ja.
Bleibt halt die Frage, ob das Spiel im „wie gedacht war“-Modus überhaupt noch existieren würde. Alle, die dem Schema (oder der „Vision“) folgten, sind entweder untergegangen (Vanguard, Wildstar, etc.) oder klammern sich mit Free-to-Play (EQ2, etc.) an’s Überleben.
Nein, ich bin überzeugt, hätte man „die Spur“ nicht schon vor einem Jahrzehnt verlassen, wären wir jetzt nicht hier und würden uns von Prinzipienreitern amüsieren lassen.
Dieser ganzen hätte/könnte/würde/wäre Fraktion die behauptet sie wüssten wovon sie reden und das dieses und jenes das Spiel „zerstört“ hat einfach ignorieren… Das ist wie mit den Dorftrotteln aufm Land die keiner ernst nimmt aber immer wieder für ein Spässchen hernimmt, einfach ignorieren wenn sie nervig werden dann verziehen sie sich von selbst…
Ich bin jetzt seit ca. 1 Monat vor dem Beta Endevent dabei und solche Typen gibt’s jedesmal wenn was neues kommt, einfach ignorieren
Weil sie es in der Regel eher schlecht kopiert haben und teilweise wirklich gravierende Mängel auf anderen Ebenen hatten (fehlendes Endgame, schlechtes Finanzierungsmodell ala Itemshop/P2W, technische Mängel, etc.). Außerdem reicht eine einfache Kopie nicht aus, du musst schon mehr bieten. Und damals hat Blizzard noch bei weitem nicht soviel Angriffsfläche geboten wie es heutzutage der Fall ist - siehe alleine das katastrophale Communitymanagement der letzten Zeit.
Denn seien wir mal ehrlich: Ein Teil des Erfolgs von WoW Classic basiert auch darauf, dass es quasi konkurrenzlos ist. Es gibt für Spieler, die den Stil von WoW Classic mögen, nachwievor auf dem Markt keine nennenswerte Alternative.
Der gesamte MMORPG-Markt besteht derzeit im Grunde aus:
WoW-Retail und div. Spielen, die versuchen WoW Retail eher schlecht als recht zu adaptieren
Irgendwelchen Asia-MMORPGs (muss man stilistisch mögen, ich krieg da bei dem Stil in der Regel eher nen Brechreiz)
F2P-Spielen mit teilweise brachialstem Pay2Win per Itemshop.
Was WoW Classic konkurrenzlos macht:
Ein abofinanziertes westliches MMORPG mit einer in sich geschlossenen konsistenten zusamenhängenenden Spielwelt (kein Sharding/Phasing/Layering/etc.)
Ein Spiel was wie klassische MMORPGs starken Fokus auf soziale Interaktion setzt und dadurch auf Elemente verzichtet, dies das aktiv zerstören (Dungeonfinder, Raidfinder, Instant-Port überall hin, zuviel Solo-Content, etc.)
Eine weitestgehend lineare Charakterprogression ohne mit jedem Patch direkt allen vorherigen Content schlagartig zu töten, weil man meint mit der Gießkasse Catchup-Zeugs über die Spieler ausschütten zu müssen.
Starker Fokus auf RPG-Atmosphäre und RPG-Elemente, dafür Verzicht auf irgendwelche völlig deplatzierten Esport-Ambitionen.
Es gibt leider kein anderes Spiel, was diese Kriterien halbwegs erfüllt. Die einzige Hoffnung, die ich dahingehend derzeit noch habe, ist Ashes of Creation, aber auch das scheint noch in weiter Ferne zu sein und dort habe ich auch ein bisschen die Befürchtung, dass sich der Entwickler mit seinen Ambitionen etwas überhebt. Solange hat WoW Classic zumindest mehr oder weniger sein eigenes Monopol.
Wird es mMn. auch nicht mehr geben. Zu hohe Investitiontshürden, zu grosses Risiko eines Flops bzw. dem Ende F2P um wenigstens noch die Investitionen wieder reinzubringen.
So interessant das auch aussehen mag, es könnte glatt ein Projekt von Brad McQuaid sein und wird vermutlich auch das gleiche Ende wie seine Projekte teilen: endloser Alpha-Status mit leisem Tod nach x Jahren ohne merklichen Fortschritt.
Nein, die Zeit der grossen MMO ist vorbei, es gibt noch ein paar Player welche den verbleibenden Markt unter sich aufteilen, aber das wars.
Ich wiederhole die Frage: wie willst du das erreichen? Wie willst du Blizzard dazu bringen, ihre Regeln in deinem Sinne auszulegen bzw. auszuführen?
Abgesehen davon, dass das sein Problem mit dem „Spam“ nicht löst, hat er so ziemlich jeden Tip mit einem sturen „aba das sind die Reeeeegääääääln!!!111“ abgetan.
Das wurde schon oft behauptet, genauso wie Blizzard nicht müde wurde über Jahre immer wieder zu behaupten, dass niemand WoW Classic haben will, weil Retail ja in allen Belangen soviel toller sei (Ich erinnere nur an das berühmte „you think you do“) - und dann haben die Spieler und die Privatserver ihnen das komplette Gegenteil bewiesen.
Und gerade der immense Erfolg von WoW Classic ist doch genau der Gegenbeweis, dass diese These eben nicht stimmt. Es gibt sehr wohl eine große Nachfrage nach einem klassischen MMORPG. Und diese wird derzeit ausschließlich von WoW Classic bedient.
Und wie sich rausstellte war es das, obwohl Blizzard selbst bis zum Launch nicht davon überzeugt war (siehe die katastrophal schlechte Planung bei den Realmkapazitäten, bei denen sie die Nachfrage massiv unterschätzt hatten).
Und ein Erfolg war es in jedem Fall. Laut ihrem Finanzbericht haben sie alleine mit Classic ihre Abonnentenzahl komplett verdoppeln können und ein Rekordhoch der Abozahlen erreicht, was WoW seit Jahren nicht mehr hatte. Wäre es kein Erfolg gewesen stände jetzt auch nicht der Launch von BC Classic vor der Tür.
Und spätestens wenn du siehst, dass der Relaunch eines knapp 15 Jahre alten Produkts den gleichen Erfolg einfährt wie dein in der Entwicklung erheblich teureres und aufwendigeres Premiumprodukt, ja dann sollte man sich ernsthaft fragen warum.
Ich wünsche mir das die Spamer genauso Bannstrafen bekommen wie es vorgesehen ist.
Ab nächste Woche kommt zum Glück das Lfg Tool ich hoffe da wird so wie in Retail durchgegriffen.
Wenn diese Nachfrage tatsächlich existieren würde (wollen wir mal abwarten, wie lange es dauert, bis die Ära-Realms auf einen pro Typus reduziert werden, ja?), wo sind denn die MMOs am Horizont, welche diese Nachfrage bedienen werden?
Noch, ja. Die grosse Masse wird nach TBC weiterziehen, eine Handvoll echter Classic-Fans wird übrigbleiben. Deshalb bleibe ich dabei: für eine Handvoll „Dinosaurier“ wird kein Unternehmen Millionen in ein fragwürdiges Unterfangen investieren. Indie- oder Kickstarter-Projekte in dieser Richtung verlaufen auch im Sand, da der Aufwand in der Regel grösser als der Enthusiasmus der Entwickler ist.
Nein, dieses Genre ist am Ende. Aber freu dich doch, solange es WoW noch gibt, solange wird es auch Classic-Ära-Realms geben und irgendwann muss man halt einfach loslassen und sich damit abfinden, dass es zu Ende ist.
Hey, sie bedienen nur diese „Nachfrage“, von der du sprichst und lassen sich diese auch nocht vergolden. Dumm sind die Schlipsträger in Irvine definitiv nicht, denn sie kennen ihre Kundschaft ziemlich gut und wissen genau, wie sie mit geringstem Aufwand maximalen Gewinn aus euren Brieftaschen ziehen.
Das ist doch genau mein Argument. Es gibt diese Zielgruppe, aber außer dem klassischen WoW gibt es derzeit keine Alternativen… Und das ist eben einer der großen Erfolgsfaktoren. Blizzard hat die Nische erkannt und genutzt (zugegebenermaßen aber erst, als man sie mit dem Gesicht mit Gewalt reingedrückt hat) - und der Erfolg hat ihnen recht gegeben. Daher ja auch die stille Hoffnung, dass der Erfolg Classics ein kleiner Weckruf war, dass es eben NICHT NUR eine kleine nischige Zielgruppe ist, die so etwas haben möchte, sondern eine durchaus beachtliche Zahl an Spielern.
Gäbe es mehr derartige Spiele hätte WoW Classic bei Weitem nicht diesen Erfolg feiern können.
Ich glaube hier haben wir ein Missverständnis. Mit klassischem WoW meine ich nicht nur Classic, da schließe ich auch TBC und WotLK noch mit ein, weil die nach einem sehr ähnlichen Prinzip aufgebaut sind. Und natürlich ziehen die Spieler dahin weiter, wo es neuen Content gibt, sofern ihnen der Spielstil auch weiterhin zusagt. Und das ist für die ersten zwei Expansions für die meisten Spieler dieses Schlags noch gegeben (bei WotLK den letzten Patch ausgenommen wg. Dungeonfinder, aber das sind Details).
Selbiges wird beim Übergang zu WotLK daher ebenfalls passieren. Nur danach wirds spannend, denn mit Cataclysm kam quasi der Bruch des Spieldesigns hin zu dem, was wir heute in Retail haben, da dürfte das Interesse eher verhalten sein. Erkennt man auch an der Privatserver-Szene ganz gut, wo Classic, BC und WotLK recht groß sind bzw. waren - alle anderen Expansions aber quasi ein totales Nischendasein fristen.
Blizzard wird also spätestens dann eine neue Idee brauchen, denn sie werden ganz sicher nicht kampflos die Hälfte ihrer Abonnenten gehen lassen. Vielleicht Classic+ ? Vielleicht ein neues MMORPG? Man darf gespannt sein.
