Buch zu Sylvanas

Was ich grandios finde, ist Mattons stimmliche Range von der peitschenden Sylvanas bis hin zur authentisch kindlichen 3jährigen Vereesa. Bin zwar erster in Chapter 3, aber bis jetzt passt alles. Selbst die schmalzige Szene aus dem hier geposteten Auszug hat eine andere Wirkung, wenn man weiß, was kurz vorher passierte und wie Sylvanas all das wahrnahm. Bislang finde ich die Erzählweise auch angenehm, das einzige, was mir immer wieder durch den Kopf geht, ist: „Warum zum Geier kommt so ein Buch erst jetzt?“
Das hätte so viel mehr Impact gehabt, wenn man vorher schon gewusst hätte, wer Sylvanas abseits der Bansheequeen war und welche Persönlichkeit sie hatte.

Warcraft 3 ist in der Hinsicht kein allzu gutes Medium für das Storytelling, weil es auch wieder nur strategisch wichtige Abrisse zeigte und keine zwischenmenschlichen, entspannten Situationen.

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Lohnt es oder lohnt es nicht.

Das Hörbuch durch die Original-Stimme im englischen dürfte passen, kann aber @Senti besser beurteilen.
Das Buch an sich in Textform, nope meiner Meinung nach nicht. Weder in Englisch noch in Deutsch.

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Sehe ich ebenfalls so, das Buch hätte ich mir nicht gekauft, weil mich Sylvanas nicht so sehr interessiert. Ich hatte bei Audible eh noch Guthaben übrig und das Hörbuch damit bezahlt und nun doch mehr gehört, als ich es anfangs dachte. Die Stimme reißt da halt vieles raus.

Inhaltstechnisch kommt es darauf an, wofür du dich interessierst. Wenn es für Sylvanas an sich ist, wird es sich auf jeden Fall lohnen. Wenn du nur etwas mehr Hintergrundwissen über ihre Beweggründe und Werdegang erfahren möchtest, lohnt es sich ebenfalls.
Möchtest du mehr über den eigentlichen wahren Plan des Jailers erfahren, lohnt es sich nicht. Auch wenn du mehr über den letzten Fraktionslrieg in BfA erfahren willst, lohnt es sich quasi nicht. Das gleiche gilt für die direkten Ereignisse in Shadowlands.

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Ich bin erst durch die ersten vier Kapitel, aber… bislang find ich’s echt in Ordnung. Golden weiß, wie man authentische und glaubhafte Beziehungen zwischen Charakteren schreibt.
Rahmenhandlung ist quasi (wie wir schon damals hier vermutet haben), die Gespräche zwischen Sylvanas und Anduin im Schlund, die offscreen stattfanden und die Anduin in einem der Cinematics erwähnte.

Aktuell wird noch Sylvanas, Allerias und Veeresas Kindheit und Jugend beschrieben, sie erzählt Anduin quasi ihre Geschichte. Ich weiß allerdings aus englischen Quellen, die schon durch sind, dass das ganze am Ende hin die Dynamik zwischen Sylvanas und dem Jailer erklärt und einige der offenen Fragen beantworten wird.

Wie gesagt, wenn man die Windrunner-Story hört, die Dynamik zwischen den Geschwistern, den Umstand, dass Sylvanas tatsächlich recht einfältig war und oft handelte, ohne zu überlegen… wie viel mitreißender hätte ihre ingame Story sein können, wenn man all das vorher gewusst hätte? Wenn wir die Person Sylvanas gekannt hätten und nicht den Sideshow-Cartoon-Villain? Allein nach diesen ersten vier Kapiteln trifft mich dieser kurze Moment schon auf einer ganz anderen Ebene:

Die ganze Windrunner-Story hätte echt schön sein können, wenn sie sie nicht (warum zur Hölle auch immer) rückwärts erzählt hätten.

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Sehe ich das richtig, dass der Roman somit eigentlich mehr darin bestrebt ist die vorhandenen Logiklücken im Spiel weg zu erklären?

Das kann ich noch nicht sagen, wie gesagt, noch bin ich bei Sylvanas’ Jugend. Allerdings lernt man die Figur halt kennen, mit ihren Eigenheiten, Unsicherheiten und Lernerfahrungen. Es ist mir unbegreiflich, dass sie sowas nicht VOR Sylvanas Storyarc veröffentlicht haben, man hätte so vieles anders einordnen können. Bis zu Allerias Rückkehr wussten wir nichtmal genau, wie die Schwestern zueinander stehen, dabei hat gerade Vereesa eine sehr bedeutende Rolle in der Familie.

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Ganz ehrlich? Sowas hätte ich mir schon zu Zeiten von WC3 gewünscht. Mein Bauchgefühl sagte mir damals zwar auch schon, dass Sylvanas eher überheblich und voreilig ist, anstatt planerisch überragend. Eine Bestätigung dafür hatte ich bis heute aber nie. Das möchte ich jetzt übrigens nicht mit taktischer Unfähigkeit gleichsetzen, nur sah ich in ihr halt nie eine 4D Schachspielerin.

Aber vielleicht liegt das auch einfach daran, dass (man möge mich da gern korrigieren, falls mich mein Eindruck täuscht) im Warcraftuniversum Charaktere in ihrer Entwicklung oft keinem roten Faden zu folgen scheinen, oder sie sich in ihrer Handlungsweise zwischen Spiel und Buch stark unterscheiden. Da wird dann aus der (im Spiel) anfänglich überheblichen Sylvanas vorübergehend eine Meisterstrategin, nur um sie dann in einem späteren Storyarc zum Opfer ihrer selbst zu machen. Verstehst du wie ich das meine?

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Du schürst Hoffnung, du garstiger Pandare :flushed:
Blizzard hätte das Buch vorher bringen müssen. Vor Anduins Unterwerfung. Offenes Ende. Fand dann alles ingame statt.

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So gesehen machen sie das.
@Senti hat da definitiv Recht. Wäre alles das was im Buch steht schon vorher bekannt gewesen wäre, wären so manche Entwicklungen nachvollziehbarer gewesen und hätten mehr Sinn gemacht.
Von der Veröffentlichungstermin her wäre der erste am besten gewesen. Vor Patch 9.1 und man hätte deutlich weniger Fragen gehabt.

Problem ist eher das sie so geschrieben werden wie sie gebraucht werden, egal ob es Sinn ergibt oder nicht. Und hier wird kein Unterschied zwischen Print oder Game gemacht.

Vergleicht man das mal mit Knaak… Der hat die Charaktere geschrieben wie er es für richtig hielt und hat dabei einen roten Faden gehabt. Wird aber eher daran gelegen haben das Krasus und Rhonin erst ab LK so richtig im Spiel anzutreffen waren und dort mehr oder weniger gleich wieder beerdigt.

Mit Golden ist es aktuell so das Charaktere Mal so und Mal so sind und man dann noch die Entwickler hat die eine eigene Vorstellung haben, ungesunde Basis für Charakterentwicklung.

Höchst ärgerlich dass es erst jetzt erschienen ist. Ich mag es ja ohnehin nicht, wenn ich externe Quellen kaufen muss um den Hauptplot verstehen zu können. Wenn diese dann aber so platziert werden, dass man den Eindruck erhält das Werk diene lediglich dazu eine stümperhafte Geschichte gerade zu biegen, so finde ich das doppelt unschön. Dann vergeht mir die Lust am lesen nahezu komplett.

Da hast du vermutlich recht. Kael´thas ist für mich da ja auch so ein Beispiel. Noch in WC3 TFT präsentiert er sich als gebrochener Prinz, der sich über jedes bisschen Hilfe freut (Kampagnenkapitel bei dem Malfurion und Tyrande seine Karavane begleiten), von Großmarshall Garrithos als Fußabtreter missbraucht wird und am Ende dankbar nach dem Strohhalm greift, dem Illidan ihn hinhielt.

Doch wie lernte ich ihn dann in TBC (ohne bis dahin weitere Bücher gelesen zu haben) kennen? Als arroganten Schnösel, der Illidan von Anfang an doof fand und nur auf eine Gelegenheit wartete um diesen zu hintergehen. Den turn habe ich damals nicht ansatzweise nachvollziehen können, ohne zusätzliche Quellen zu bemühen.

Als Venthyr erhält man eine Gesprächsoption mit Kael’thas wenn Kel’Tuzhad tot ist bzw jetzt möglich anzuhören.

Es ist sehr interessant anzuhören.

Was mich wurmt, Lothremar kommt Kael’thas wohl besuchen als Horden Venthyr.

Sogar Kael’thas spielt eine Rolle im Roman und wird gar nicht mal schlecht dargestellt. Genau genommen ist es ein Querschnitt von Silvermoon, Halduron, Lorte und sogar Liadrin sind vertreten. Für Hoch- und Blutelfen-RPler ist das Buch eine Goldmine, da es auch einiges über die Quel’dorei und ihre Mentalität berichtet, auch das „Lament of the Highborne“ kommt vor.

Hätten sie DAS mal ingame transportiert, quasi als spielbare Charakterstudie von Sylvanas’ Jugend - das hätte vermutlich 1000x mehr Spieler angesprochen & angelockt als irgendwelche inkompetenten Eternal One-Knalltüten in einer neu entdeckten Dimension.

Ich verstehe es bis heute nicht, dass immer wieder Anführer verheizt und neue NPCs in der Story eingeführt werden, wenn man die alten noch nicht mal wirklich kennengelernt hat. Baine stand Ewigkeiten herum, von Mekkadrill kennen bislang auch kaum mehr als seinen Namen, von Rokhan und Co. ganz zu schweigen.

Wenn Blizzard sich nur mal die Mühe machen würde, den Protagonisten im Vorfeld einen wirklichen Background zu geben, würden solche Charakter-Storys auch viel mehr Impact haben.

Sogar das ergibt nach der Buchstory einen gewissen Sinn.
Ich verstehe es nicht, dass das ganze World Building im Nachhinein außerhalb des Spiels passiert.

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Ich empfinde es nicht so, dass hier explizit Logiklücken gefüllt werden, eher wird einiges beleuchtet, was bislang im Spiel vollkommen verborgen blieb, vor allem halt in Bezug auf Sylvanas und ihre Handlungen. Diese konnten ja viele gerade seit BfA kaum nachvollziehen, hier werden ihre Beweggründe entsprechend aufgeklärt und beleuchtet. Vor allem aber wird dies schrittweise begangen und es werden diverse Ängste und Komplexe von Beginn an beschrieben, z.B. die starke Bindung zu ihrem Bruder, welcher bereits in jungen Jahren getötet wurde.

Auch wenn es ihre Handlungen nicht besser macht oder sie weniger böse, so erkennt man zumindest die Motivation hinter den Ereignissen. Man kann hinter die Fassade ihrer Gedanken und Pläne blicken, z.B. wie schnell sie die Horde abgeschrieben hat und bereits ihr eigenes Volk, die Verlassenen, ebenfalls eher als ein gewisses Laster ansah.

Dazu ihre Beziehung zu Nathanos, welche im Spiel bislang als sehr kühl und einseitig dargestellt wurde. Noch dazu wird Nathanos im Buch anders portraitiert, er wirkt da weniger wie der sprücheklopfende Cartoonbösewicht.

Ahh neugierig du gemacht mich hast, dass Buch kaufen ich werden müssen.

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lass dich nicht spoilern

Dumbledore stirbt!
Ich hab doch gesagt lass dich nicht spoilern :-/

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Zum Teil ist das sicherlich mit voller Absicht gemacht worden. Wenn ich da Accolonn und Nobbel glauben schenken darf, dann ist besonders Steve Danuser ein begeisterter Befürworter davon eine Handlung auf so viele Medien wie möglich zu verteilen. Angeblich soll er sogar schon Vorträge zu genau diesem Thema (Ich komme gerade nicht auf den Fachausdruck für diese Streuung) gehalten haben. Ich denke das im Falle von Shadowlands nun aber deutlich sichtbar geworden ist, was passiert wenn dabei etwas schief läuft, weil beispielsweise ein Addon kurzerhand umgeschrieben wird. So ein Roman schreibt sich ja auch nicht innerhalb von 2 Monaten neu, wenn die ursprünglichen Haupthandlung von heut auf morgen komplett über den Haufen geworfen wird. Ich würde daher ja nur zu gerne das ursprüngliche Manuskript zum Sylvanasbuch, sowie zum Shadowlandsaddon lesen, aber bis auf den (möglicherweise geleakten) groben Umriss von neulich werden wir dazu vermutlich nie mehr was in die Hände bekommen.

Was nach meinem Empfinden so ziemlich einem weg erklären von Logiklücken gleichkommt. Zumindest wenn man hier noch die Veröffentlichung des Romans hinzu zieht. :wink:

Cross-Media-Storytelling. Wäre an sich kein Problem, wenn sie dann nur ingame zusammenfassen würden, was in den anderen Medien geschah.

Was nur leider nicht geschieht, bzw. nur extrem dürftig. Das nervt mich wie gesagt schon seit langem. Nehmen wir beispielsweise mal unseren gemeinsamen Busenfreund Nathanos: Wer die Bücher nicht gelesen hat, der dürfte mit dem im Spiel seine Schwierigkeiten gehabt haben. Erst steht er als Elitemob in den Pestländern herum, dort töten wir ihn. Dann (aus welchem Grund auch immer) ist er plötzlich wieder quick leben… äh untot, schaut klasse aus und erteilt uns Befehle. Und wenn man das SL Preevent verpasst hat, dann wundert man sich nun vielleicht sogar wieder wo er denn nu plötzlich hin ist. Na gut… wenigstens deutet hier Tyrande in ihrem Enragecinematic etwas entsprechendes an. Trotzdem empfinde ich es als etwas unglücklich, dass man so ein wichtiges Ereignis rausgepatcht hat. Wenigstens ein Hinweis, oder ein NPC, der die Ereignisse vom Prepatch zusammenfasst wäre gar nicht so schlecht gewesen. :wink:

Aber gerade Nathanos tauchte ja gar nicht wieder auf, die Spieler haben ja nur darauf gewartet und spekuliert. Im Grundpatch von SL war er nicht da, in 9.1 war er nicht da. Dort brachte der Kampf zwischen Tyrande und Sylvanas nur für alle die Erkenntnis, dass Sylvie nichtmal etwas von dessen Ableben wusste - ein Zeichen, dass sie wohl doch kein so wichtiger Bündnispartner für den Jailer mehr ist. Auch in 9.2 fehlt ja nach wie vor jede Spur.
Im Buch wird zwar auch Nathanos recht viel behandelt, einfach weil er nunmal zum Charakter Sylvanas dazugehört, doch in Bezug auf Nathanos in SL erfährt man nicht wirklich etwas neues.

Ich persönlich habe nichts dagegen, dass in anderen Medien abseits des Spiels, seien es Bücher, Kurzgeschichten, Comics oder Videos, die Story etwas tiefer beleuchtet wird. WoW vergeigt dies jedoch leider seit längerem völlig, denn anstatt außerhalb des Spiels nur alles mit mehr Details oder zusätzlichem Kontext zu erfahren, werden wichtige und relevante Ereignisse im Spiel gar nicht behandelt. Dieses Buch ist leider mal wieder so ein Beispiel: Wer es nicht liest oder sich über die Zusammenfassung informiert, der bekommt keine Infos wie die Sache zwischen dem Jailer und Sylvanas überhaupt ablief. Da wundern dann auch extrem negative Reaktionen zu den Cinematics, wie jenes vom 9.1 Ende, nicht mehr.