Das hatte ich auch nicht kritisiert. Fand es nur amüsant, sowas zu schreiben mit einem Char, auf den das zumindest aktuell nicht zutrifft. Habe allerdings wieder pvp und pve durcheinander gebracht, mein Fehler! In S2 war die Priorität bei pve tatsächlich eine andere, wie jetzt in S3.
Ein gepflegter Charakter fühlt sich „richtig“ an.
Für mich bedeutet(e) das: Klasse, Volk, Name, „persönlicher“ Hintergrund, Server, Spezialisierung, Berufe, Aussehen/Transmog, Titel, Mount.
Bei all dem bin ich je nach Charakter mehr oder etwas weniger unflexibel und nur begrenzt für Effizienzüberlegungen zugänglich.
Taeda ist seit Anfang an Ingenieurin, Schneiderin und Gebrechenhexenmeisterin der alten Schule. Meist mit Brille und ohne Robe (auch als es noch kein Transmog gab), und vom Stil sonst eher unauffällig. Bis vor kurzem war mir auch „gildenlos“ sehr wichtig, mittlerweile ist die Gilde ein „technisches Hilfsmittel“, um einfacher Gruppencontent bestreiten zu können. Aber eigentlich ist sie immer noch freischaffender Lohnkempe (https://de.wikipedia.org/wiki/lohnkempe)
ohne feste Verpflichtung und Bindungen. Alles tut sie aber auch nicht. Während Shadowlands hat mich die unpassende „Zwangskampagne“ nach einen Durchquälen durch Bastion und Langeweile in Maldraxxus im Ardenwald in eine Spielpause getrieben. Ich bin zwar noch vor Dragonflight zurückgekommen, aber nur um mit Twinks die Kriegskampagne von BfA zu genießen. Hätte ich gewußt, daß die Entseuchungsquestreihe um Unterstadt auch über den Prepatch hinaus verfügbar und nun sogar mit weniger/ohne Shadowlandsinhalte bespielbar ist, hätte ich mir noch mehr Zwangs-Shadowlands ersparen können. Und nun Ardenwald 2.0 im Smaragdgrünen Traum… Mit Taeda besonders unerträglich.
Bei anderen meiner Charaktere ist die (Mini-)Gilde oder das Gildenwams quasi unablöslicher Teil des Charakters. Bei einigen sind mehrere Spezialisierungen oder auch mal ein Berufswechsel möglich, bei anderen nicht, auch nicht für mehrere Artefaktwaffen. Manchmal gehen mir auch die Umwandlungen von Blizzard zu weit. Meine Druidin und mein Blutritter sind quasi unspielbar geworden, sie fühlen sich einfach nicht mehr „richtig“ an. Der Trolldruide hingegen wäre noch möglich, wenn ich denn Zeit und Lust hätte, Druide zu spielen. Mein Jäger ist quasi zur Treffsicherheitsspezialisierung „gezwungen“, er ist ein Fernkämpfer, hat einen Begleiter und ist kein Zoowärter. Der Taurenkrieger (und Schmied) haut als Waffenkrieger mit Schwarzfausts Hammer (https://www.wowhead.com/de/item=113979/die-schwarze-hand)
zu (die einzige wirklich passende Waffe, seit ich sie das erste Mal gesehen hatte), notfalls auch gepanzert mit Hammer und Schild als Tank. Beim Trollkrieger hingegen ist die ganze Bandbreite der Skillungen mit trollischer Ausrüstung möglich. Aber nicht zwei Einhandwaffen, schließlich ist er kein Schurke. Schurke, natürlich nur mit zwei Messern in zwei exklusiven Varianten (Troll: Verstohlenheit, Untote: Meucheln). Der Schamane (Troll, was sonst?) braucht seinen Schild, daher geht Verstärker nicht. Usw.
Berufe versuche ich mal mehr, mal weniger für den Eigenbedarf zu optimieren, allerdings nicht um jeden Preis. Erfordert es Spielinhalte oder Goldeinsatz über ein mir akzeptabel erscheinendes Maß hinaus, dann verzichte oder warte ich auch ohne große Schmerzen.
Wenn ich einen Charakter stärker bespiele, versuche ich mich auch theoretisch mit den Möglichkeiten der Klasse auseinanderzusetzen, um ihn „richtig“ zu spielen – meist mit einer Mischung aus Fremdinformationen und eigenen Überlegungen. Dann bastle ich mir auch mal Weakauren für Prioritäten, Laufzeiten und Cooldowns. In letzter Zeit ziehe ich auch mal Simulationen als Entscheidungshilfe heran, versuche dabei aber auch die Unschärfe zu sehen. Ich spiele mit Sicherheit nicht perfekt.
Was die Optimierung über Verzauberungen, Juwelen, aber auch zeitweise Verbesserungen wie Mahlzeiten etc. angeht, sehe ich das ein wenig zwiespältig. In vielen Bereichen ist der Nutzen meiner Meinung nach kaum spürbar. Klar, häufig im Gruppencontent gespielte Ausrüstung sollte angemessen mit Juwelen und Verzauberungen versehen sein.
Aber ich denke, selbst theoretische Unterschiede von vielleicht 10-20% verschwinden oft im guten oder schlechten Gruppenspiel. Je näher ich an meiner selbst wahrgenommen Leistungsgrenze bin, desto wichtiger wird natürlich jede Optimierung, wenn ich weiter vorankommen will.
Aber was ist, wenn ich mit Gebrechen im DPS-Vergleich zu weit hinten liege? Muß ich dann eine andere Spezialisierung wählen oder meinen Charakter einmotten?
Letztlich kann man sich nur an den eigenen Ansprüchen orientieren. Wenn bestimmte Gruppenleiter sich für X Y wünschen, dann ist das eben so. Entweder ich sehe das genauso, passe mich an oder verzichte.
Eine mögliche und von manchen als wichtig angesehene Optimierung verzichte ich ganz bewußt: Ich brauche keine Informationen von mir auf warcraftlogs oder rio.
In dem Content, in dem ich unterwegs bin, komme ich noch ganz gut klar, wenn ich an die anderen keine speziellen Erwartungen stelle und meinen eigenen Aufwand an die wahrgenommenen Anforderungen anpasse.
Charpflege ist für mich unwichtig geworden. Den Talentbaum habe ich mehr oder weniger überflogen und wie eine Rüstung aussieht, ist mir auch egal. Ich benötige nur eine Rüstung, die mir erlaubt ein wenig mitmischen zu können. Also so, dass ich nicht nach wenigen Hieben im Matsch liege. Mit dem Ehreset kann man auf Schlachtfeldern schon Spaß haben. Wenn ein besseres Rüstungsteil kommt, nehme ich es gerne mit, aber vz oder mit Sockelzeugs auseinanderzusetzen, um hier und da etwas mehr herauskitzeln zu können, da fehlt mir heute der Ehrgeiz.
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