Was weiß ich von indianischen Begräbnisritualen, ich habe nur den Autor beim Wort genommen. Er bezog sich auf das Gerüst, auf welchem die Tote aufgebahrt wurde.
Was Tauren ja machen. Tauren benutzen Totems als Waffen. Das soll keine reale Praktik darstellen. Und noch einmal: Auf die Unterschiede zwischen nomadischen und sesshaften Indianern hinzuweisen ist ja schön und gut, aber die Tauren haben aus gutem Grund eine Mischung aus beidem.
Eben, sag ich doch. Sie haben sich nichtmal die Mühe gemacht, ein Statement zu den Ingame-Ethnien der (jetzt diversen) Menschen zu machen.
Dass manche Streiter der „woke“-Kultur trotz guter Absichten auch gerne mal über das Ziel hinaus schießen, indem sie jegliches Diskussionspotenzial damit ersticken, dass ausschließlich „Betroffene“ Deutungshoheit darüber haben, was rassistisch oder diskriminierend ist. Da wird dann weder über den Kontext oder die Einordnung einer Aussage gesprochen, noch geguckt, ob es wirklich ein relevantes (Mehrheits-)Problem ist, oder ob sich tatsächlich nur ein Aktivist daran stört.
Bei den Tauren zum Beispiel. Federschmuck, Totems, Zelte - da ist klar, woher die Inspiration kommt; eben aus dem romantisierten (jedoch eindimensionalen) Bild des „Indianers“, das aus der Kultur der Native Americans hervorgegangen ist.
Dass Goblins von jüdischen Stereotypen inspiriert wurden, halte ich im Vergleich dazu doch für weit hergeholt.
Es sei denn, man ist ein Kuh-Mensch von zwei Metern. Das ist der Punkt, realistische Maßstäbe führen bei Fantasy-Völkern nur so weit. Wer ernsthaft glaubt, dass Tauren in irgendeiner Form eine darstellende Aussagekraft über RL-Uramerikaner besitzen, der hat sowieso ganz andere Probleme im Leben.
Ich persönlich verwende es grundsätzlich nur im Bezug auf das Stereotyp.
Wobei ich nie verstanden habe, inwiefern „indigen“ da treffender sein soll als „Indianer“.
Doch, genau das sagt er. Er relativiert nichts. Er sagt nur, dass seine Maximalforderung unrealistisch ist, nimmt die Forderung aber nicht zurück. Um zuzuspitzen: Genauso könnte ich fordern, dass man Alex Afrasiabi für seine Vergehen auspeitschen sollte. Nur im Nachhinein zu sagen, dass es leider unrealistisch wäre, macht diese Forderung nicht weniger ars.chig.
Später kommen lediglich noch weitere Forderungen hinzu, die realistischer sind.
Zwei punkte dazu.
Erstens: Kulturelle Identität hat meiner Meinung nach keinen Wert an sich, jedenfalls wenn es um profane Dinge wie die konkrete Ausgestaltung eines Begräbnisrituals oder in welchem Medium man Geschichtsschreibung betreibt geht, und über andere Dinge regt sich der Autor auch nicht auf.
Zweitens: Die Aussage, dass Spieler dieses Bild auf amerikanische Ureinwohner zurückprojizieren ist a) unbelegt b) ist die Implikation falsch, dass das die Kultur zerstören würde. Erstmal zerstört es nicht die Kultur selbst sondern nur die Korrektheit der öffentlichen Darstellung, und das hängt nicht unbedingt zusammen. Und selbst darauf bezogen wäre das nur richtig, wenn die korrekte Darstellung durch eine falsche Darstellung substituiert würde. Sprich: Jemand müsste vorher gelerntes Wissen über Natives aktiv ablegen, um sein Wissen stattdessen von WoW zu holen. Nicht sehr wahrscheinlich. Was der Autor bemängelt ist letztendlich, dass Blizzard nicht aktiv dabei hilft, des Autors eigene ‚Propaganda‘ über die Kultur amerikanischer Ureinwohner zu verbreiten. Also ein Haus nicht zu bauen wird hier quasi damit gleichgesetzt ein vorhandenes Haus zu zerstören, und das ist einfach unprofessionell.
Bezogen auf das ‚Cynical‘: Es klingt halt sehr aktiv, also als wenn Blizzard die indianische Kultur zerstören ‚will‘, oder zumindest die Zerstörung in Kauf genommen würde, und in dem Zusammenhang empfinde ich den Ausdruck als recht unpassend. Ob nun nur das Geld verdienen gemeint ist oder die Darstellung als solche macht keinen Unterschied; der Vorgang als solches wird damit insgesamt zu einem zynischen Ereignis aus Sicht des Autors. Blizzard würde Tauren nicht darstellen, wenn es nicht ums Geld verdienen ginge. Das sind zwei Seiten derselben Medaille, wenn auch nicht identisch.
Ich korrigiere mich: Es soll einen positiven Bezug bei Leuten auslösen die die Kultur nicht kennen, damit halt definitiv kein negativer Bezug entsteht. Leute die der Kultur schon angehören sind da quasi nicht die Zielgruppe. Und auch die werden ihre eigene Kultur vermutlich nicht beginnen zu hassen, weil sie woanders modifiziert dargestellt wird.
Und ich bin immer dafür, dass in der Literatur Kunst Volksgruppen oder was auch immer als ganzes niemals direkt einen negativen Bezug bekommen oder auch nur als unmittelbare Inspiration für eine klar böse Gruppierung genommen werden. Eben aus den Gründen des vorigen Absatzes. Bei Tauren ist das aber definitiv nicht der Fall; das ist zusammen mit den Pandaren die mit Abstand positivste Rasse in ganz WoW.
S. o., er schreibt schon mehr. Grundsätzlich ist aber natürlich nichts daran auszusetzen, jemanden mit mehr Ahnung mit an den Tisch zu setzen, oder es gar leiten zu lassen. Aber auch hier sollte meiner Meinung nach die Kunstfreiheit drüber stehen; wenn jemand eine bestimmte Geschichte schreiben will, und er dazu den Rat eines Kenners nicht zwingend braucht, dann ist sollte das ok sein. Erst wenn Authentizität explizit der Sinn einer Darstellung ist sollte das erforderlich sein. Noch besser als ein Mitglied der entsprechenden Minderheit wäre aber meiner Meinung nach jemand, der sich nachweislich gut auskennt. Und das muss nicht zwingend ein ein Angehöriger der Minderheit sein, sondern kann auch ein Wissenschaftler sein - unabhängig der Ethnie.
Tauren sind riesige Bullenmenschen. Die haben da weniger praktische Probleme, also was solls.
Glücklicherweise als übermenschlich starkes Geschöpf wie ein Tauren wenger ein Problem
Das Genre ist halt Fantasy, nicht mehr und nicht weniger.
Und das ist halt Blödsinn (nicht nur hier - derartiger Blödsinn hat momentan auch in anderen aber ähnlichen Themengebieten so seine Fürsprecher). Angelehnt sein / inspiriert sein von =/= realitätsgetreu sein.
Viele Krimis sind auch wenig realistisch, Kriminelle werden ständig in Filmen und Serien romantisiert - dürfen demnächst nur noch echte Mörder und Straftäter Krimis schreiben…?
Finde ich nicht. Blizzard tendiert dazu in der Regel den weißen und europiden Mensch in ihrem Spiel als allen anderen Überlegen darzustellen. Ein paar Stimmen die dem Kontra stehen fände ich nur gut und richtig. Unterm Strich kommt das nur der Qualität der lore zugute die dann von jemandem geschrieben wird der weiß was er da tut, da diese Personen ja reellen Bezug zu der Kultur haben die da benutzt wird. Also, von mir aus sollte Blizzard das so machen. Meine Unterstützung haben sie schonmal sicher.
Hat halt alles nichts mehr mit Stieren zu tun, die manchmal ein paar Federn tragen und eine Stadt mit Totems und ein paar großen Zelten haben. Man kann sich auch reinsteigern. Wenn man nach solchen Sachen sucht und sich darauf fixiert, mag es Aufregungsmaterial sein, ansonsten denkt doch kein normaler Mensch beim Spielen an Indianer und dass deren Kultur akkurat dargestellt werden müsste, wo es noch nicht mal eine Indianerkultur ist im Spiel.
Im Endeffekt regen sich über solche Sachen eh nur weiße Leute vor ihrem PC oder mit Freunden bei Starbucks auf und nicht die Navajo irgendwo in Arizona, denen es wahrscheinlich nicht egaler sein könnte, dass ein Künstler in einem Spiel einem ehrbaren naturverbundenen Furry-Volk ein paar Totems gegeben hat, weil er sich von der Ästhetik hat inspiren lassen.
In einem Videospiel, in dem z.B. Indianer, um bei dem Beispiel zu bleiben, möglichst treffend und RL-nah dargestellt werden sollen, wäre das sogar sehr wichtig. Aber nicht, wenn man sich nur von ein paar Sachen inspirieren lässt und diese mit viel Phantasie in ein ganz anderes Universum überträgt, in dem überhaupt keine Indianerstämme existieren.
Das ist der größte Blödsinn, den ich von dir in letzter Zeit gelesen habe.
Der Vorschlag war es sie komplett neu aufzusetzen und sie dann von jemandem schreiben zu lassen der selber ein Ureinwohner ist. Sie komplett aus dem Spiel zu streichen wurde nicht gesagt.
wieso eine reinrassiche weise führung über die niederen völker ist doch genau das was du mit deinen weltbild forderst alle hier kennen deine politische Einstellung
Das sind die Anführer der Menschenkönigreiche, du Donut. Wer soll die denn sonst anführen? Ein Orc aus Nagrand? Und oh Wunder, ein Mensch ist der Anführer des Geheimdienstes des Menschenreiches. Voll rassistisch.
Kann mir keiner sagen, dass das kein Trolling ist.
Was auch immer „komplett neu aufsetzen“ bedeuten soll.
Stimmt schon, dass Menschen die Allianz zu Lasten von anderen Allienz-Völkern dominieren. Allerdings wäre das auch dann ein Problem, wenn sie keinen „europäischen“ Phänotyp hätten.
In narrativer Hinsicht wird den Menschen meiner Meinung nach viel zu viel Platz eingeräumt. Nachtelfen, Gnome und Zwerge gehören auch mal ins Rampenlicht.
Und da hat sich keiner gedacht, dass „indigen“, obgleich lateinisch korrekt, problematisch sein könnte, wenn man von dem „indian“-part weg will? Zumal „indigen“ ja auch nur dann Sinn ergibt, wenn man von Amerika spricht.
Der Lordadmiral von Kul Tiras, der König von Gilneas, ein Lordaeroner und zwei Sturmwinder.
Der verlinkte Text ist eine Quelle, kein Diskussionsteilnehmer, insbesondere kann er sich nicht wehren bzw. Dinge klarstellen.
Du kannst der Quelle widersprechen aber du solltest sie trotzdem fair wiedergeben. Das hast du in deinem ersten Beitrag nicht getan. Deshalb habe ich den Teil ergänzt, den du verschwiegen hast.
Jain, eine kurze Recherche ergibt, dass dazu sogar wissenschaftliche Studien angefertigt wurden, z.B. diese hier: https://atrium.lib.uoguelph.ca/xmlui/bitstream/handle/10214/9610/Nash_Curtis_201604_MA.pdf
Es gibt auch eine Studie mit dem Titel „World of Warcraft, the Tauren, and Native American Imagery“, aber ich kann nicht auf das Abstract oder den Inhalt zugreifen.
Das zeigt zunächst einmal, dass sich nicht nur dieser eine Indianer die Frage gestellt hat. Außerdem legt Nash dar, dass eine Rückprojektion auf die Indianer sehr wohl stattfindet, und dass das einen negativen Einfluss auf die Situation der Indianer haben könnte. Der zweite Teil ist nicht bewiesen, aber eben auch nicht widerlegt.
Ich finden den Fakt, dass das Ganze wissenschaftlich untersucht wurde, bemerkenswert.