Das Casual Märchen

Hm - nach der These ist die Nutzung der Begrifflichkeiten in Classic z.b. bezogen auf Gilden bzw. Raids jedoch sehr missverständlich, denn da sind es die Hardcore-Gilden, die mit Abstand am wenigsten Zeit zum Erspielen und dann auch zum jeweiligen Abfarmen brauchen, während die Casualraids, mehr Zeit investieren, um zum gleichen Endergebnis zu kommen.

Nur mal als Bsp:
Die Hardcore-Gilden meines Servers haben vor Naxx in weniger als 2 Stunden AQ und BWL (inkl. Reisezeit zw. den Instanzen) runtergenudelt.

Meine Gilde hat zum gleichen Zeitpunkt 2-2.5h allein für AQ gebraucht und für BWL ca. eine Stunde.
Entsprechend stufe ich meine Gilde irgendwo zwischen Casual und Semi-Hardcore ein, da schon recht gut organisiert und bemüht nicht zu sehr herumzutrödeln, aber eben doch gemütlich genug, um WBs nicht verpflichtend zu machen und auch mal auf jmd. zu warten, der mal ein paar Minuten afk muss.

Als waschechte Casual-Raids würde ich die mehr oder minder festen PuGs ansehen, die es zumindest auf unserem Server gibt. Das sind Raids mit zumeist einem gewissen Stamm an Spielern, die halt jeweils auffüllen mit Randoms. Die brauchen entsprechend länger und fangen auch nicht immer pünktlich an, aufgrund der Zufallsspieler.

Für mich haben die Begrifflichkeiten also eher was mit der Ambition zu tun und den daraus folgenden Herangehensweisen.

Der klassische Casual-Gamer ist für mich schlichtweg jemand, der einfach drauflos spielt. Ohne sich vorher den Kopf zu zerbrechen darüber, welche Klasse am Besten ist, welche Rasse dazu am effektivsten passt und der eventuell im Kampf auch keinen Gedanken ans Details verschwendet, weil’s ihm schlicht egal ist, ob irgendwer mehr oder weniger DPS macht, sondern für ihn eigentlich nur wichtig ist, dass der Boss umkippt und dieser hoffentlich brauchbaren Loot dabei hat - mal ganz überspitzt gesagt.

Ich selbst hab nach meiner Definition alle Ebenen schon beschritten. Ich hab einige Jahre sehr ‚hardcore‘ gespielt, eine Weile extrem casual und auch irgendwo dazwischen.
Zeitlich hat das bei mir jeweils keinen nennenswerten Unterschied gemacht.

Sehe ich (etwas) anders.
Bsp Classic Naxx

Viele (alle?) der Gilden welche Naxx in den ersten Tagen bezwungen haben , haben i.d.R. jahrelange P-Server Erfahrung und sich intensiv darauf vorbereitet.
Hat der MT bei Progress nicht 10+ Flask als heiltränke geschluckt?
NAxx kämpfe wurden von dem PRT geübt, um zum release fit zu sein
Zusätzlich wurde mit optimierten Setups die Instanz besucht. Zu Sapp hatten Progress dann einige Leute auf heiler umloggen lassen etc.

In retail ist es der „zwang“ mehrere twinks unterschiedlicher Klassen zu spielen , diese auf Mythic Niveau zu haben um im WF rennen das perfekte Setup haben zu können.

Der zeiteinsatz der Progilden findet auch statt, nur an anderer Stelle.

p.s ich mag Sorzza

Wer (was) Casul oder Pro, Wenig oder Vielspieler etc ist , liegt mMn immer im Auge des Betrachters.
Der 2k Arena Spieler wird von dem 1,5k Arena Spielern als Pro bezeichnet, von dem 2,5k Arenaspieler aber als casual.
Was ist nun richtig ;)?

110…ich möchte einen Mord melden!

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Mein Beispiel bezieht sich auf einen Zeitpunkt an dem der da vorhandene Content mind. 3 Monate alt war und entsprechend fast alle schon lange in der Farmphase waren, eben um zu vermeiden, dass sich jemand an zeitlich begrenztem Aufwand, wie er bei Hardcore Gilden zumeist nur kurz vor bzw. zu Contentreleases vorkommt, aufhängt.

Aber gut - ich springe mal auf dein Bsp. auf.
Ob die Gilden, die jeweils direkt an Day1 clear machen alle P-Server Erfahrung haben oder nicht spielt doch schlussendlich für die Frage danach, wie viel Zeit die Leute im jetzigen Classic verbringen gar keine Rolle.
Den Punkt können wir also schon mal abhaken.

Genauso wie die Frage danach, ob das Setup optimiert war oder nicht, denn es entsteht kein höherer Zeitaufwand für die Spieler, wenn das Setup optimal zusammengestellt wird.
Es müssen auch nicht alle groß mehr Zeit ins Spiel stecken, wenn bei Sapphiron 3 Heiler mehr rein kommen, die vor der Instanz geparkt wurden und dafür 3 andere Spieler rausporten.
Man braucht dafür nur einen entsprechend ausgelegten Kader - und den zu erschaffen erfordert eben nicht mehr Spielzeit, sondern lediglich eine entsprechend ausgelegtes Konzept.
Haken wir also auch das ab.

Bleibt der enorme Consumableverbrauch.
Nun nehmen wir mal an, keiner der Spieler solcher Raids finanziert seine Consumables via Echtgeld, sondern alles was eingesetzt wird, wird legitim erspielt.

Geh mal davon aus, das der MT sich das Zeug nicht allein finanziert/erfarmt hat und die Menge an Zeug, die da rausgeballert wurde auch nur dem Firstkillrennen geschuldet war.

Man könnte sich Spaßenshalber ja mal ausrechnen, wie viel mehr Flasks über einen längeren Zeitraum hinweg der Casualraid verballert, weil er allgemein mehr Zeit mit aktiver Flask im Raid verbringt.

Mein Bild ergibt sich halt durch Langzeitbetrachtung. Wer effizient und ambitioniert spielt, spart auf lange Sicht schlicht Zeit - zumindest davon ausgehend das auch weniger Ambitionierte/Effiziente schlussendlich am gleichen Ziel ankommen.

Es geht bei all dem nirgends darum, ob die gut spielen oder welches Spielkonzept überhaupt zur Zeitersparnis führt, sondern eben rein, um die blanke - auch über längere Zeiträume betrachtete Spielzeit.

MMn eben nicht. Die Einen investieren die Zeit vorher, die Anderen später.
Der zeiteinsatz bleibt (evtl) der gleiche.

Chars lvl und equipen kostet keine Zeit ?

Casual bezeichnet für mich einen Spieler, der einfach ungezielt bei einer sich bietenden Gelegenheit spielt. Ohne große Planung. Wenn er Zeit zum Spielen hat, dann spielt er was in dem Moment geht. Günstigstenfalls kann er bei der nächsten Gelegenheit wieder da einsteigen, wo er aufgehört hat.
Ein Casual-Game ist daher vor allem eines, das ihm genau das ermöglicht. Ein Spiel, in dem er ohne Planung jederzeit direkt einsteigen kann.
Das ist in WoW natürlich nur im gewissen Rahmen möglich. Questen kann man so zum Beispiel. Inis werden schon schwerer, da man ja immer erst eine Gruppe finden muss. Bei Raids wird es dann ziemlich schwierig. Die kann man ja nur schwer ohne Plan machen.

Das Pro-Gegenstück ist halt das genaue Gegenteil. Ein Spieler, der sich aktiv Zeit für das Spiel freischaufelt/nimmt. Der seine Aktivitäten plant statt nur dann zu gucken was geht, wenn er gerade mal zufällig Zeit hat.

Daraus ergibt sich vermutlich bei den meisten, dass sie weniger (Casual) spielen als andere (Pro). Originär ist das aber nicht. Ich kann auch als Gelegenheitsspieler recht viel Zeit finden. Nur halt nicht planbar und gezielt.
Ist der Pro gut und der Casual nicht? Kann passieren, denn der Pro nutzt seine Spielzeit effektiver und geplanter und bekommt so natürlich mehr Möglichkeiten zum Üben. Muss aber nicht so sein.
Erreicht der Pro (sogar bei gleichem Zeitaufwand) mehr als der Casual? In den meisten Fällen vermutlich ja.

Um noch mal die Brücke zum ersten Beitrag zu schlagen:
WoW ist maximal in Teilen ein Casual-Game. Ein paar Dinge kann man mit Gelegenheitsspielen machen. Viele gehen nicht oder nur schwer.
Warum heißt es immer wieder, WoW sei ein Casual-Game? Imho ein Missverständnis. Es bot 2005 im Vergleich mit den damals existierenden MMOs viel mehr Möglichkeiten für Casual-Gamer.
Heute gibt es x MMOs, die viel mehr „casual“ (also für den jederzeitigen einfachen Einstieg bei Gelegenheit geeignet) sind als WoW.
Es muss also nicht heißen „WoW ist ein Casual-Game“, sondern „WoW war damals im Vergleich mit anderen MMOs besser für Casuals geeignet“.

Casual - spielt bei Gelegenheit das was sich dann anbietet
Pro - spielt gezielt/geplant

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sehe ich anders da hardcore gilde viel mehr zeit in die vorbereitung stecken. Extra portchars, jede id full WB + full Pots, sapper, etc.
Full equipter zweitchar.

Die eigentlich raidzeit ist hier der kleinste anteil der Zeit kostet bei einem hardcore raid.

ein casual raid wird allerhöchstens mal zur flask für den tank greifen in AQ eventuell noch Warlock Tank.
Selbst in Naxx haben meist nur tanks flaks drin bei casual raids.

Im gegensatz zu hardcore raids die beispielsweise die immunitäts flask bei spah einwerfen falls notwendig. Da kommen dann mal schnell über 40 flasks zusammen.

klar hat das auch was mit ambition zutuen. Allerdings muss ambition nicht gleichbedeutend mit Zeitaufwand/Vorbereitung zusammenhängen sondern viel mehr wie konzentriert sich der raid verhält wenn es denn tatsächlich ans raiden geht.

Zur damaligen Zeit war Wow vergleichsweise schon ein casual freundliches mmorpg. Ich habe vor Vanilla Lineage 2 gezockt. da haste irgendwann für 1% vom level einen Tag gebraucht :smiley: Und wenn du gestorben bist hast du ca 3-4 % verloren wenn ich mich da recht erinnere :smiley: das war heftig

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