Meiner Erfahrung nach gibt es manchmal aber auch einfach Leute, die können bzw. wollen nur Snowflakes spielen, da alles andere für sie schlichtweg langweilig ist. Einerseits mit der „Lore schränkt meine Freiheit ein“-Ausrede, andererseits aber auch mit „Ich muss der besondere Held meiner Geschichte sein“-Erklärung.
Davon hab ich auch schon genug erlebt, sowohl die Sorte, die keine zwei geraden Sätze hinbekommt und einfach alles, was irgendwie in einem Setting mächtig klingt, auf ihrem Char vereint (auf WoW umgelegt wär dass dann wohl ein Paladin mit Priesterausbildung und Nebenfach Erzmagier, inkl. zwei Dämonen im Keller), aber auch die Sorte, die ihre Extrawurst hinter schön geschriebenen Texten verbirgt, aber am Ende auch nur komplett überzogen mächtige, allwissende Chars spielt, für die ihre Mitspieler lediglich austauschbare Statisten auf der eigenen Bühne sind.
Oh und dann gibts natürlich noch die Sorte, die nach eigenem Empfinden die „gute Ausnahme“ darstellen, da ihr tiefes Lore-Wissen und ihre Erfahrung ihnen ermöglicht, die Sorte von Exot zu spielen, die komplett gegen das typische Verhalten der Rasse geht, aber toleriert werden muss. Bonuspunkte, wenn solche Leute gleichzeitig andere Snowflake-Konzepte, die zu ähnlich dem eigenen sind, als großen Fail und untragbar empfinden.
Und dann greift noch unterschiedliche Wahrnehmung, was Powerlevel und Können angeht. Ich erinnere mich da sehr gerne an eine Unterhaltung mit einem Spieler, der mir lang und breit versichert hat, dass sein Char absolut nicht OP ist und total bodenständig gespielt wird … um dann im Spiel rauszufinden, dass „bodenständig“ für die Person bedeutet „Mein Charakter ist mächtig, aber der stärkste Lore-NSC würde ihn besiegen und er kann eben nur alles andere, aber nicht die super spezial Fähigkeit von Lore-NSC X.“ Zwei Spielerchars mit 10- bis 20 Jahren mehr Lebenserfahrung (im selben Bereich, aber im Gegensatz zum ‚nicht mächtigen‘ Char ohne Unterbrechung und konsequent auf einer Seite) am Buckel waren zumindest haushoch unterlegen.