Bevor die Wäsche mal wieder zum Plaudersofa verkommt, habe ich noch ein, zwei Takte zu einer Sache zu verlieren, die mir schon seit einiger Zeit aufstößt.
Das Thema ist allgegenwärtig im Rahmen des Wachspiels.
Konsequenzen für Charakterhandlungen & Umgang mit Wachspielern
Man kennt das doch. Man spielt einen Charakter und ist verleitet, auch mal etwas mehr Action ins Spiel zu bringen. Im Rahmen des Rollenspiels fetzt sich der Charakter wahlweise verbal oder körperlich mit dem eines anderen Spielers. Alles soweit in Ordnung, alles IC. Aber dann geht’s los: Der Charakter des anderen Spielers geht zu uns. Zur Stadtwache. Meldet den Vorfall. Meldet, was für ein schlimmer Finger der erstgenannte Charakter A, der da einen Streit anfing, doch war. Das Spiel geht zunächst als Spiel weiter.
Bis es dann, nach Tagen von Ermittlung und Seiten von Aktenarbeit zu einem Beschluss oder Urteil kommt, in welchem dann beide Parteien gerügt werden. Im Laufe dieser kam heraus, dass der meldende Spieler B doch noch weitaus mehr angestellt hat als er ursprünglich zugab und daher auch das härtere Urteil erfährt, obgleich er es doch war, der sich meldete. Was macht man da? Es hinnehmen, womöglich das Gespräch suchen? Nein. Nein, das wäre zu einfach.
Es wird lieber angekündigt, einen Widerspruch einzureichen. Einen Widerspruch bei Richtern, die keine sind, oder bei Richtern, die von heut auf morgen von absurd hohen Rängen als solche ernannt wurden und mit denen wir noch nie als solche zu tun hatten, die sich nicht vorstellten, mit denen wir nicht bekannt sind. Allein aus einer Begründung: „Euer Richter ist mir unbekannt, ich habe den noch nie gehört. Das Urteil kann daher nicht richtig sein“. Und diese erhalten wir teils rein IC, teils aber auch OOC, um die Ohren geworfen.
Überraschung; Wir haben keinen unendlichen Pool an Wach- oder Richterspielern. Solange es niemand „hauptamtlich“ mit uns betreibt, also das Richterspiel, müssen wir auf Twinks von neutralen Externen zurückgreifen, bzw. werden Urteile in Einzelfällen schlicht ooc mit den Betroffenen abgesprochen und dann von einem unserer Twinks „offiziell“ unterschrieben. Es geht nicht anders. Wir können uns keine Kräfte aus dem Hintern ziehen, weil irgendwem gerade danach ist. Noch dazu ist der Richter ursprünglich nicht mehr oder weniger gewesen als ein Entgegenkommen zur Community hin, damit nicht die Wache alleine entscheidet, nachdem sie schon Ermittlungen angestellt hat.
Ja, vermutlich hört man aus dem Text heraus, dass ich dezent frustriert bin. Dass ich frustriert bin, weil jede Menge Arbeit, die wir uns machen, immer wieder komplett für die Katz ist, wenn Spieler sich vollkommen asozial verhalten und aus dem OOC-Willen, nicht verlieren, bzw. unbedingt OOC gewinnen zu wollen, alles an Konsequenzen, was ihren Charakter betrifft, ablehnen, während sie Konsequenzen für Charaktere anderer Spieler bei jeder Gelegenheit ohne Gnade fordern. Am Besten noch als Höchststrafe und idealerweise schon gestern statt morgen.
Die geschilderte Sachlage ist kein Einzelfall. Es kommt vor. Wieder und wieder und wieder. Mit der Folge, dass die Wachrollenspieler zum einen A) mit der Zeit arg Motivation verlieren, überhaupt noch was zu machen und B) auch schwieriger zu finden sind. Wenn der Server langfristig noch was von Wachrollenspielern haben will, die immer da sind, ansprechbar sind, sich um jede Kleinigkeit kümmern, wäre etwas mehr respektvolle Behandlung wünschenswert. Wir sind Spieler und machen das als Hobby neben dem Alltag. Wir sind keine NSCs.