Der “Schmutzige-Wäsche-Waschsalon” XXXIII - Die Suche nach der goldenen Dracthyrschuppe

Kommt auf die Definition von „viele“ an… Ich denke nicht, dass die Zahl von ähnlich denkenden Spielern - und noch wichtiger ex-Spielern - so klein ist.

Ich für meinen Teil mag das Gameplay soweit und sehe im Hauptplot auf den Dracheninseln ein paar interessante Ansätze, die noch was schönes werden könnten. Aber die Gesamtstimmung und das world-building, was für das RP ja beides recht entscheidend ist, schrecken mich ein wenig ab. Alles viel zu nett, freundlich und harmlos und jede zweite Nebenquest fordert einen auf arme Tiere zu retten, Kindern zu helfen oder Liebende zusammen zu bringen.

Ich war sicher kein Freund von Allianz und Horde und stringenten Fraktionsgrenzen, aber die Kuscheleien in der Drachenschuppenexpedition und den anscheinend auf alle Magier ausgeweiteten Kirin Tor sind trotzdem ein Stimmungskiller für mich. Und Dracthyr mögen keine Lorekatastrophe wie Leerenelfen sein, aber das liegt hauptsächlich daran, dass sie ziemlich unbeschriebene Tafeln sind, auf die der Spieler in recht großem Rahmen kritzeln kann was er mag. Da habe ich noch nicht wirklich die Bereicherung des RPs gespürt, außer dass sie für 3 Tage wieder ein Eventaufhänger sein durften, wie jeder Kram, den Blizzard uns vorwirft. Also den Vorwurf der Unnötigkeit, kann ich da zumindest nachfühlen, aber der Fairness halber… Ich fand so gut wie alle neuen spielbaren Rassen, die nicht bereits in der Fraktionslore etabliert waren, für das RP unnötig (oder schädlich).

Wenn ich mir DF anschaue kriege ich einfach den Eindruck eine Welt anzuschauen, in der alte Feindschaften, Misstrauen, Missgunst, Ungerechtigkeit und Gier fehl am Platz sind (zumindest auf der offensichtlichen Seite der „Guten“). Und damit fühlen sich viele der üblichen Aufhänger von spannendem RP und Charakterkonflikt unpassend an. „Genieß einfach die Reise und denk nicht zuviel darüber nach“-Abenteurertum funktioniert sicher für viele, aber ich finde mich da tatsächlich ein wenig in einer Sinnkriese.

Als die Lore offensichtlich mies war, konnte ich für mein RP darum herum arbeiten und schauen, wie ich da auf meine Weise Kohärenz reinbringe - oft dadurch, dass ich die Bereiche in denen die neue Lore spielt einfach meide. Aber DF kommuniziert mir einfach, dass die Welt wie die aktuellen Devs sie sehen einfach nicht mehr die Welt ist, in der ich mal spielen wollte.

Mag sein, dass es da Zeit für mich wird jüngeren Generationen die mehr auf der Linie der Devs sind das Feld zu überlassen, aber mit dem Generationswechsel unter RPlern ist das so eine Sache…

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Naja, wer von euch ist denn schon im RP auf den Dracheninseln? Das Addon kann ja so gut oder schlecht sein wie es will, wenn man es eh nicht bespielt, ist das auch egal.

Meine Main-Gilde hat plötzlich doppelt so viele Spieler, einige Leute sind wiedergekommen, einige Leute die kaum da waren sind plötzlich wieder häufig anzutreffen. Und wir sind mit einer gemischten Truppe zu den Inseln. Wer glaubt, dass Goblins und Nachtelfen nun Händchen haltend Ringelreihen tanzen, liegt ganz schön daneben, denn da gibt es logischerweise einige Reibereien!

Und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal IC eine Gegend erkundet habe. Wir haben heute eine Höhle betreten, dort gegen einen Meeresriesen gekämpft, Höhlenmalereien gefunden, ein seltsames Mineral entdeckt, die Rucksäcke von unglücklichen Abenteurern geplündert… man kann einfach so super die Engine und das RP miteinander verbinden, das war zu Shadowlands natürlich gar nicht vorstellbar.

Man kann natürlich auch in Sturmwind hocken, wie seit 15 Jahren, und sich über mäßig gespielte Dracthyr aufregen…

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Kann man auch 1:1 auf lauter andere Völker ummünzen, wenn man nur ein paar wenige Begriffe austauscht. Ist eben ein Rollenspieler-Problem, kein Dracthyr-Problem.

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Also das Kuratorium Drachenfeuer hockt schon an der Küste und Spielt fleißig. Soweit ich weiß sind sogar jeden Abend Minimum zwei von uns im RP. :smiley:

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Ich finde es immer schade, wenn jemand sich in einem veränderten oder neuen Spielumfeld nicht mehr wohl fühlt und damit ringt, ob man gehen sollte. Letztlich ist, wenn man wirklich garkeine Freude amgezeigten hat, das aber eine valide Option. Denn bevor man dauergefrustet durchs Spiel rennt ist manchmal „Pausieren“ oder „Aufhören“ das beste. Egal ob bei nem MMO oder wo sonst. Ich hoffe du bleibst erhalten, aber ich verstehe deine Gedankengänge.

Gleichwohl ist mein Eindruck das die Diskrepanz zwischen „gewünschtem Spiel“ und „dargestellter Welt“ kein neues Problem ist. Mit Dragonflight nur auf die Spitze getrieben wird. Die Welt ist, in meiner Wahrnehmung und auch in der vieler anderer, schon lange nicht mehr so gritty, „jeder Hordler hasst jeden Allianzler“ und völkergetrennt, wie viele der Rollenspielenden in WoW das seit Jahren darstellen. Nicht umsonst haben wir seit mindestens den Worgen bei jedem neuen Volk Ingame eine Skepsis-bis-harte-Ablehnungs-Welle, die manchmal in harten warhammer 40k-esken Rassismus kippt, während im SPiel selber keines dieser Völker irgendwie auf harte Integrationsprobleme stieß.

Will sagen: DIe „gewünschte Konfliktwelt“ und die „dargestellte Spielrealität“ klaffen, again meiner Ansicht nach, schon lange auseinander. Jetzt erreicht es nur eine neue Höhe, weil jetzt nicht nur „weniger Konflikt“ dargestellt wird, als ihn viele Spielenden bespielen sondern sogar offene breitflächige (manchmal schon übertrieben wirkende) Akzeptanz. Und dann wird „Das Spiel ignorieren und weiter mein Warcraft 2-Ding machen“ natürlich schwer.

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Ich finde Dracthyr auch doof und spiele wegen ihnen nicht mehr. (Drunkthyr hingegen sind super, Grüße an wer auch immer sich das ausgedacht hat!)

Wünsche euch allen trotzdem viel Spaß im RP und Waidmannsheil bei der Drachenjagd! :postal_horn: :herb:

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Ich habe mal mit WoW aufgehört weil ich Pandaren doof fand, und schau wo ich gelandet bin.

Manchmal muss man dingen eine Chance geben.

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Ich glaube ja, wenn man einen Fraktionskonflikt bespielen wollte, müsste man auch mit Mitgliedern der anderen Fraktion interagieren. Gab es das mal, dass sich Horde und Allianz in Plots nicht friedlich begegnet sind? Auf dem KdV sicherlich, aber auf Aldor? Da gibt es diejenigen, die fraktionsübergreifendes RP gemacht haben und diejenigen, die diese Leute im Forum geflamed haben, aber mit der anderen Fraktion gar nicht gespielt hat. Oder war das zu BfA noch anders?

Ist jedenfalls nicht so, als würde jetzt das wöchentliche RP-PvP Event aus Loregründen wegfallen müssen, da es sowas sowieso nie oder äußerst selten gab.

Das ist ja die Ironie, in der Diskussion war ich normalerweise auf der anderen Seite. Frag mal Spalter über meine loreverachtenden Wege und untolerierbare Toleranz. :wink: Aber wie du schreibst, DF treibt es auf die Spitze und da verliert es mich. In meiner eigenen RP-bubble kann man das natürlich auch einfach weiter ignorieren und mein Ding machen, aber je weniger das mit der Welt zu tun hat, die Blizzard bespielt, desto weniger Chancen wird es auf Zuwachs geben und desto fraglicher wird es, sich an das RP in diesem Spiel zu klammern, wenn man mit den 5 Leuten die man noch hat auch stattdessen irgendeine P&P-Gruppe machen könnte.

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Du sprichst mir aus der Seele. Danke.

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Vor langer, langer Zeit am Anfang von Burning Crusade (2007-2008) haben wir (eine Untote-Gilde mit ca. 20 Mitgliedern) einen Kriegsplot zwischen Allianz und Horde organisiert in den östlichen Königreichen auf der Aldor. Beteiligt haben sich auch andere Horden-Gilden, die mit uns gekämpft haben und bei der Allianz gabs auch eine Handvoll Gilden, welche die absolut gar nicht aggressiven Handlungen der Verlassenen nicht so toll fanden und in den Norden gereist sind. Gibt noch paar Erinnerungswürdige Momente, wie das Allianzlager in Caer Darrow, die Schlacht um Southshore und vereinzelt auch Nebenkriegsplätze auf Kalimdor, um Verstärkungen der Nachtelfen zu binden (und den Kaldorei- und Orcspielern eine Möglichkeit zu geben sich zu beteiligen, ohne Kalimdor verlassen zu müssen).
War damals recht wild das Ganze zu organisieren. Das verlief überwiegend über Skype, Foren und teilw. gar Telefonanrufe aufs Festnetz. Heute geht natürlich alles problemlos über Discord und mit Sprachtränken.

Ein gutes halbes Jahr später gab es einen Kriegsplot in Ashenvale zwischen Orcs und Nachtelfen mit ihren jeweiligen Verbündeten. Da war ich mit meinem Orcschamanen aber nur als Teilnehmer dabei.

Während WotLK, Cataclysm oder noch später wären mir jetzt spontan keine größeren Kriegsplots zwischen den Fraktionen bekannt, da kann mich aber gerne jemand korrigieren.

Ich fühle mich zudem sehr sehr alt im Moment. Mein Rücken schmerzt.

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Dass ich mal n Text von dir nachvollziehen kann… Dinge geschehen.

Vieles im RP is leider schon aufgeklärt (Lore) und alles ist friedlich. Da geht mir auch der Reiz verloren. Keine Mysterien, keine Abenteuer, keine „Heldentaten“.
Davon ab, dass sich eh kaum wer raus traut… (Auf SW bezogen.)

Krieg der Dornen, Brechen des Kreislaufes, Schlacht um Unterstadt. Fällt mir so ein (gibt sicher mehr).

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Die Leute trauen sich schon raus, aber nur nach sehr strengen und individuellen Regeln, die eine Gruppe oder Spielleiter erstmal erfüllen muss.

Die Angebote sind ja da, siehe Guteszeug, aber ergriffen werden sie trotzdem nicht. :woman_shrugging:

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Ja gut, da merkt man, dass ich paar Jahre pausiert habe :smiley:

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Das meine ich damit.
Ich war die einzige Person (korrigier mich sonst Whitman), die sich meldete xD
Und für eine Person war das nicht ausgelegt. Da würd ich auch nicht zwingend was sln wollen. :smiling_face_with_tear:

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Aber nur mal aus Interesse heraus: Waren die Gegener da Plot-NSC oder war das wirklich SCs gegen SCs?

Gab doch meine ich nen großplot in Arathi den die Horde ja gewonnen hat aber lore eben da was anderes sagt.

Aber generell ja Fraktionen bezogenen Konflikt rp ist selten und dann haben wir eben Frieden freude Eierkuchen rp wie eben mit den Kulture fest in rachet oder eben vuplera selbstverständlich in einen Flüchtlingslager in dun morogh zum pre event von Sl freudig aufgenommen werden.

Meiner Erinnerung nach Spieler gegen Spieler. Vielleicht nicht immer und überall, je nach Mission. In SuU und BdK waren am Ende definitiv 2 Fraktionen gegeneinander.

Das waren auch schon oft meine Gedanken dazu.

Ich finde neutrale Orte, übergreifende Handlungsstränge und Hilfsmittel wie der Sprachentrank oder Cross-RP verhindern nicht ordentliches Konflikt-RP mit der anderen Fraktion, sie ermöglichen es erst.

Den Reiz „die andere Seite“ zu haben, die man nicht versteht und die ihr eigenen Ding macht, kann ich schon nachvollziehen. Sich gegenseitig verkloppen und sich mal in Beutebucht oder Dalaran anspucken oder anknurren ist aber nun nicht gerade Rollenspiel der ausgefeilteren Art.

Die neuen Möglichkeiten kann man nutzen, um mit der anderen Seite in Konflikt zu kommen, mal Teldrassil oder andere unschöne Themen auf den Tisch zu bringen und sowas. Dass das (schon innerhalb der Fraktionen) ungerne bis nicht gemacht wird, steht auf einem anderen Blatt.

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Den Eindruck teilte ich zuerst, aber inzwischen gehe ich schlicht davon aus, dass die Mitglieder der Expedition einfach diejenigen sind, die nicht (großartig) unter dem Fraktionskrieg leiden mussten. Für diese Personen waren 5 Jahre mehr als genug, um über die ehemaligen Feindschaften hinweg zu sehen - und wenn man sich die RL-Geschichte zum Vergleich nimmt, wo sich in zahlreichen Fällen einstige Feinde nach ihrem Krieg sehr schnell versöhnt haben, ist das auch keineswegs unrealistisch.

Sowohl als auch. Der PvP-Aspekt war allerdings auf Emote-Basis und kein Engine-PvP, wie man es vom KdV kennt.

Man sollte sich (besser) informieren, bevor man solch eine provokante Aussage in den Raum stellt. Eine Schlacht zu gewinnen bedeutet nicht, den Krieg zu gewinnen. Vereinfacht ausgedrückt: Man kann viele kleinere Siege erringen und trotzdem den Konflikt als größeres verlieren.

Die Valieux Ishel bespielt derzeit die Anreise und wird am Freitag ankommen.

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