Offiziell wird das dadurch „USK 12“*, weil es sich deutlich um eine sehr realitätsfremde Welt handelt.
Kinder und Jugendliche können keine Parallelen zur realen Welt ziehen, weil alles offensichtlich Fantasy bzw. fake ist.
Die Debatte war schlicht und ergreifend schon damals sinnlos. Wer mir erzählen will, dass intime Zweisamkeit unter erwachsenen Charakteren nichts zu suchen hat, hat nicht alle Latten am Zaun - meine Meinung. Ob man selber damit konform geht oder nicht bzw. selber daran teilnimmt, ist jedem selbst überlassen. Gefällt euch nicht, ihr findet es doof? Fein, dann spielt es nicht aus, so simpel kann’s sein.
Was aber durchaus einen zulässigen Kritikpunkt darstellt sind meiner Ansicht nach die Grenzen des… ich nenne es mal „guten Geschmacks“. Beispielsweise, was Käthe selbst hier im Forum bereits eingestand. Oder die allseits bekannte Reittiergeschichte oder die über den wässrigen Kumpanen, der eigentlich eher auf einen Teller gehört hätte, made in Aldor. Und noch ganz vieles mehr.
Da gehe ich selber auf die Barrikaden.
Mal was anderes. Kennt ihr das? Ihr spielt einen armen Charakter. Soweit erstmal kein Problem, davon gibt es viele. Klassiker im Low-Fantasy-Setting, von dem ich nicht unbedingt ein Freund bin, aber ich kann’s nachvollziehen, dass es Leuten Freude bereitet.
Dieser arme Charakter wird nun also ins Open RP geworfen, mit einer ungeheuren Vielzahl an anderen Konzepten. Man findet andere arme Charaktere, sogar solche, die bereit sind, andere Charaktere für einen noch nicht ausgetrockneten Kanten Brot mit einem selbst zurechtgeschnitzten Ast abzustechen, aber auch solche, die das wenige bisschen, das sie besitzen, bereitwillig mit denjenigen teilen, die weniger haben als sie selbst.
Und dann wieder gibt es solche, die von vornherein als besser gestellt geplant und umgesetzt wurden, die ein großes Herz besitzen und in deren Konzept festgelegt ist, dass sie anderen, die ihrer Sicht nach leiden, helfen wollen, soweit es ihnen eben möglich ist.
Wie reagiert ihr als Armen-Spieler darauf?
Nehmt ihr die Hilfe an? Akzeptiert ihr, dass eure Spielweise, das Engine-Aussehen und die Beschreibung eures Charakters, der in Lumpen gekleidet einen weggeworfenen Apfelgriebsch aus dem Dreck sammelt und ihn gierig verschlingt, Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft der bessergestellten erregt?
… oder knallt ihr in euer Flag einen emotelosen Power-RP-Hinweis darauf, dass der Charakter verarmt und bettelnd sein und bleiben soll, man das gefälligst zu akzeptieren habe und keine Hilfe anbieten soll, wodurch jegliche Interaktion hilfsbereiter Chars von vornherein unterbunden wird und nur das Negative ausgespielt wird?
Das würde ich nicht machen. Das vorher beschriebene Armen-Konzept, ohne diese Einschränkung, dürfte spannender sein, da es viel mehr Möglichkeiten gibt es auszuspielen. Eben in beide Richtungen, die du auch beschreibst.
Das Zweite - hier zitiert - schließt dann aber eine bestimmte Klientel direkt aus und erstickt bestimmt Spiel-Möglichkeiten schon im Keim. Fände ich blöd.
Ich würde grundlegend nur Dinge von vorneherein ausschließen, die ich nicht in meinem Rollenspiel haben will (z. B. sexuelle Übergriffe und sexualisierte Jugendliche/Kinder) und alles andere als Charakterentwicklung annehmen.
Wer düster-dunkles Low-Fantasy wie Witcher spielen will, kann das ja tun. Aber es ist immer noch die World of Warcraft und man sollte nicht vergessen, dass die in der Allianz am weitesten verbreitete Religion der Lichtglauben ist, der u. a. auf Nächstenliebe basiert (was nicht heißt, dass die Lore uns nicht auch viele Bettler und arme Leute gibt, die man als Basis nehmen kann.)
„Die Allianz lässt niemanden zurück“ usw. Man muss sie ja nicht gleich mit Gold überhäufen, aber sollte auch realistisch bleiben, dass man Angebote vielleicht annehmen würde. Vielleicht bin ich aber auch nur dadurch gebrannt, dass einige der Straßenkinder, die ich bisher gesehen habe nur fadenscheinige Fassaden für ERP mit minderjährigen Charakteren waren/sind.
Heißt nicht, dass es nicht auch gut gespielte und interessante Bettler gibt. Die starten aber meistens so und entwickeln sich auch im Laufe der Zeit weiter. Grade in WoW gibt es einfach so viele Möglichkeiten, aus so einer Existenz etwas herauszuholen und sie spannend zu gestalten. Wenn es Spaß macht, super. Aber erzwungene Stagnation finde ich nicht so toll, weil dann frage ich mich immer, wieso man überhaupt mit anderen spielt und nicht nur alleine. Das Lustige an RP ist doch vor allem auch die Unberechenbarkeit des Gegenübers und des Weges, den Charaktere bestreiten.
Ich mache das alles vom RP selbst abhängig. Wenn es halbwegs nachvollziehbar ist, nehmen auch meine armen Charaktere Hilfe an - im Rahmen ihres Konzeptes.
Wenn die angebotene Hilfe außerhalb dieses Rahmens - aber noch glaubwürdig - ist, werden meine Charaktere IC-Begründungen für ein Nichtannehmen äußern.
Erst wenn die Hilfe ein nicht erwünschtes Verformen meines Charakterkonzepts mit sich bringt, schreite ich auch OOC ein.
Bettler auf der Straße spiele ich nicht mehr, das habe ich mehrmals versucht. Aber so ein Konzept hält leider dank der absolut selbstlosen und außerordentlich großzügigen Art vieler Chars mit unendlichem Vermögen meist genau einen Tag. Früher oder später wird ein Char daherkommen, der den Bettler mit Gold überhäuft und ihm Arbeit und Unterkunft bietet. Und schwupp, vorbei ist es mit dem Bettlerdasein, wenn man denn selbst konsequent und logisch spielen will. Und welcher am Hungertuch nagende Bettler würde so ein Angebot ablehnen, wenn die Alternative deutlich grimmiger aussieht?
Nichts mit Entwicklung, nichts mit schön ausgespielter Charakterentwicklug in Richtung runter von der Straße. Nein, von jetzt auf gleich. Derart fragwürdig hilfsbereite Charaktere, die sich einfach mal so Hilfe in so einem Ausmaß aus dem Ärmel schütteln, gibt’s leider zu oft.
Ins Flag würde ich das aber auch nicht unbedingt packen, denke ich.
Im Idealfall. Wir sehen es aber immer wieder, dass Bettler in Sturmwind wahlweise mit den Steinen nach Soldaten werfen, weil sie es in ihrer düsteren Charakterhintergrundgeschichte verbaut haben, dass ein Soldat sie mal misshandelt hat (die Lore gibt keine Anhaltspunkte dafür, aber wayne) oder jegliche Angebote zur Hilfe, egal ob direkte Arbeit, Arbeitsvermittlung oder nur etwas Tagelöhnerei, kategorisch ablehnen. In manchen Fällen geht die Ablehnung so weit, dass man sogar merkt, dass aus dem OOC heraus abgeblockt wird.
Ich will ja nichts sagen… aber warum ist das so unmöglich? Sind alle Soldaten absolut 100% gleichgeschaltet, nur weil in der Lore keine Vorfälle erwähnt werden? Find ich ein bisschen schwach, diese Aussage. Auch NPCs können unterschiedlich ticken, obwohl nicht jedes Fitzelchen in der Lore gleich erwähnt wird.
"Die böse Wache hat aber… " ist allerdings auch ein dermaßen ausgelutschtes Charkonzept, gerade für „Gossen“ - chars, dass ich da nur noch mit den Augen rollen konnte früher. Man gewann regelmäßig den Eindruck, es gibt im ganzen Königreich keine normalen Wachen, die einfach ihre Arbeit tun.
Wie gesagt, Leseverständnis. Du hast nicht kapiert, was ich da geschrieben habe und anscheinend noch nichtmal, dass nicht von RL-Soldaten die Rede ist.