Rollenspiel macht mir persönlich weiterhin großen Spaß (ich mache es auch beinahe jeden Abend und fülle meine kostbare Freizeit damit, weil es mir sehr gefällt), aber ich muss selbst sagen, dass ich mich im offenem Rollenspiel (und daher auch im Forum) kaum noch blicken lasse.
Ich bin ein Planer. Ein Organisator und Plotter. Ich bastle gerne Handlungsstränge, Projekte, mache Ausarbeitungen, beschreibe auch die langweiligen Rahmen von Dingen, stelle gerne NPCs und SLe liebend gerne. Vor einer Weile habe ich in einem Thread zu Großplots ein paar Fragen gestellt und Interesse abgefragt, weil ich mich selbst an einen offenen Plot wagen wollte, mit einem serverüberspannendem Spielangebot.
Noch vorher wollte ich ein Turnier machen, einen Markt mit spezifischen Thema zu einer spezifischen Location, habe auch in der Vergangenheit mehrere Tavernenkonzepte versucht, die sehr konkret in die Kerbe eines gewissen Ortes oder gewisser Völker schlagen sollten. Selbst meine Gilde ist wirklich, wirklich sehr „Wir sind Menschen in einer Fantasywelt und wir machen Menschendinge in diesem Königreich“.
Jedes Mal, wirklich jedes Mal, hieß es dann: Nein, Riordan, das kannst du nicht machen, weil XYZ dies schon macht (nur schlecht). Nein, dieser Tag geht nicht, da ist am anderen Ende der Welt schon ein vollkommen anderes Projekt, du klaust Rollenspiel. Nein, du darfst keinen Plot veranstalten, weil du nicht zu den genannten Größen gehörtst. Ich persönlich beschwere mich niemals über Spielangebote, aber es geht mir als jemand, dem Immersion sehr wichtig ist echt gewaltig auf den Senkel, dass aufgrund von Platzhirschverhalten und Rumgekreische von Leuten, die nicht mehr als eine halbe Pobacke, aber sehr viel Ego auf ihre halbgaren Projekte verschwenden, Leute von Ideen abgehalten werden.
Diese Mentalität verstehe ich nicht. Ich bin in den letzten Wochen mindestens 3 Konzepten begegnet, die Riordan 2.0 waren, sogar teils mit der exakt gleichen Backstory und einer Frau, die 1:1 aussieht wie Seoni, aber denen bin ich auch nicht in die PNs gesprungen. Noch weniger, wenn jemand ein Weingut oder einen Ritter von Sturmwind bespielt. Dieses „Die nehmen mir etwas weg aaaaa“-Verhalten, diese paranoide Raffgier und die ständige Angst, kopiert oder bestohlen zu werden oder nicht der EINZIGE zu sein, der etwas macht. Wieso …
Es scheint mittlerweile außerdem zu viel verlangt zu sein zumindest ansatzweise Orientierung an die Lore zu erwarten oder wenigstens die entsprechenden Gebiete einbezogen zu sehen. Stattdessen muss es (in meinem persönlichen Eindruck) immer größer, stärker, besser sein, am besten noch, wenn man dabei anderen das Projekt wegnimmt oder zerstört. Jeder kann spielen, was er möchte, aber muss man überall auf Teufel komm raus den Charakter spielen und die Immersion aller anderen brechen? Wäre ich manchmal gerne mit Riordan auf Events (z.B. den Beutebucht-Basar) gegangen, weil ich dort etwa 20 IC und OOC Leute kannte? Klar. Hat aber leider nicht immer Sinn für ihn gemacht, dort zu sein, dann blieb er eben Zuhause.
^This.
Und nochmal zu Plots und dergleichen: Natürlich kann einem keiner „verbieten“ etwas zu machen, aber wenn schon angedeutet wird, dass gewisse Sabotage erfolgen wird, sollte man sich doch mal trauen aus seinem zugestandenen Platz zu rutschen, wer will da noch großartig etwas organisieren? Statt, dass man sich dann zusammensetzt und kollaborativ etwas macht, bekriegt man sich um Termine, Hauptsache am Ende steht „gemacht und organisiert von PERSON/GILDE“ drauf. Wie viel Energie manche Leute darauf verschwenden, nach Dreck zu suchen und andere Projekte zu beschädigen, statt selbst Rollenspiel zu machen, ist für mich einfach vollkommen unverständlich. Und damit meine ich nicht freundliche Gerüchte, meinetwegen sogar ein bisschen „Lästerei“, sondern zum Beispiel stundenlang im Stealth neben meinem Rollenspiel stehen, in der Hoffnung etwas zu finden, was man über meine Gilde verwenden kann, was natürlich nur ein absolut arbiträres Beispiel ist und definitiv nicht der momentanen Realität entspricht.