Guten Tag und das Licht möge eure Häupter wärmend salben.
So überspitzt der Elfenspalter sich auch ausdrückte, entsetzt mich einwenig die Meldewut.
Ist es im Sinne des Lichts Kritik zu melden und zu ersticken wie eine Kerze?
Ich bitte entsprechende Demut einzuhalten und eigene Konzepte zu hinterfragen, manchmal befinden sich unsere Lebensgeister auf einem Holzweg und da tut es doch mal ganz gut wenn jemand einem dieses Stück Holz auf den Hinterkopf schlägt.
Mangel ist eigentlich auch eine wunderbare Grundlage für Rollenspielketten.
Es bedeutet aber eben auch das man als Spieler Mut zur Lücke hat. Das fällt vielen Spielern schwer, man möchte ja im Rp doch oftmals nicht eine Figur haben die nicht alles kann oder alles hat.
Natürlich. Ich durfte aber nicht nur in WoW beobachten, in dem sich ein Mangel Setting mit der Lore in Einklang bringen lässt, wie ungern es gespielt wird.
Auch in zwei LARP dessen Welten auf Mangel ausgelegt waren, gab es erstaunlich viele Waren, Luxus und Güter.
Was einem Teil der Charaktere die eben auf Mangelspiel ausgelegt gewesen wären das Leben sehr schwer gemacht haben.
Etwas nicht selber können oder nicht lieferbar zu haben, scheint ein Rpschreckgespenst. Und weil, in WoW alles mögliche zu besitzen auf den Fingerspitzen liegt, warum sollte es dann Mangel geben.
So erkläre ich mir zumindest die Over The Tip Performance der Armenspeisung. Das ist total lieb gemeint, hat aber das Potential das Konzept des Bettlers zu zerstören. Ohne das man eine böse Absicht hatte, aber für das eigene Feel Good Gefühl des eigenen Charakters.
Wir (der Orden) hat mal vor eine Suppenküche zu machen für die Westfaller. Ich mein Suppe oder Eintopf ohne Matsch Und Brot dazu. So etwas finde ich bodenständiger und immersiver als geblatene Leis mit Hummel.
Oh noes, dabei bejubel ich ihn jedes Mal, wenn ich ihn sehe … und warte immer noch auf den Bosskampf zwischen ihm und dem Typen, der mit seinen Hunden die Ratten immer tötet!
Zum Mangel
Letztendlich kann man sich da nur selbst korrigieren. Wenn jemand meinem armen Char ein Goldstück schenkt, werte ich es für mein weiteres RP eben ab oder nutze es, um den NSC-und-Geld-Schlucker „kanke Mutter“ noch eine Weile länger am Leben zu halten. Möglichkeiten gibt es immer und ich muss mir mein „Armen- & Mangel-RP“ nicht durch teure Geschenke komplett ruinieren lassen, diese Macht gebe ich unüberlegten „ich zauber mir mein Geld her“-Konzepten schlichtweg nicht.
Oder man nimmt die Goldmünze IC und eskaliert damit, in dem der Char, der sich nie Kuchen leisten kann, damit einfach mal eine Bäckerei plündert.
Letztendlich bewerte ich bei Geldgeschenken immer die Glaubwürdigkeit des Schenkenden, wirklich absurde Summen gab es da bisher zum Glück noch nicht und zumindest arbeitet mein Charakter für ihr Geld.
Was mich, gerade in Hinblick auf „kranke Mutter“ ehrlich gesagt viel mehr stört sind diese Unmengen an Heilern, die ihre Dienste komplett kostenlos in die Welt werfen. Würde ich nach dem IC-Angebot gehen, dürfte mein Charakter keine kranke Mutter haben, denn die könnte vom Licht-, zum Natur- bis hin zum studierten Arzt sowieso für lau wieder gesund geschnippst werden und das ganz ohne, dass die leere Geldtasche darunter zu leiden hat. Meine Wahrsagerin wurde sogar IC schon dafür angemault, wie dumm und unverantwortlich sie doch sei, ihre Mutter nicht zum Heiler zu bringen, kostet ja sowieso nichts. Da bejubel ich die Konzepte, die selbst von mittellosen Charakteren immer noch irgendeine Gegenleistung fordern, sei es Arbeit oder Ratenzahlung.
Wobei das imho auch immer auf die volksspezifische Kultur ankommt. Bei Draenei und Nachtelfen sieht das ganz anders aus als bei Orcs, was mit Alten, Kranken und Schwachen gemacht wird. Was wiederum gutes Rollenspiel schafft, wenn Welten aufeinander prallen.
Dass viele alles haben müssen und dann am besten noch andere runtermachen oder … Keine Ahnung … Sich aufregen, weil man am gleichen Tag am anderen Ende der Welt etwas gänzlich anderes aufmacht, weil man könnte ja 2 Spieler klauen, ist aber schade und unnötig.
Wir haben viele Lücken und wurden dafür sowohl ausgelacht als auch mit Handelsbeziehungen beglückt. Ist halt immer ein bisschen Hit or Miss, aber so sieben sich seltsame Leute oft selbst aus.
Natürlich kann und sollte man den eigenen Mangel selber regulieren um sein Konzept am laufen zu halten.
Immersiver ist es aber, zumindest für mich, nicht wenn ich immer wieder Gold geschenkt bekomme und dieses erstmal im Kopf abwerten muss. Da wäre mir Kupfer oder mal ein Apfel von Beginn weg lieber.
Das gleiche Problem besteht dann mit einer Armenspeisung, natürlich kann ich hingehen und mir den Hummer als warmen Eintopf denken. Immersiver wäre aber ein warmen Eintopf von Anfang an.
Das Problem ist halt auch, dass „Gold“ für jeden einen anderen Wert hat und das Spiel da schlichtweg keine klaren Regeln vorgibt. Der eine orientiert sich dann an Engine-Summen, der andere sieht in einem Goldstück einen Monatsverdienst. Es ist sehr schwierig, eine gute Balance zu finden.
Vor allem wenn gleichzeitig auch mal echte Geldbeträge gefragt sind und ich empfinde es als sehr mühsam, ständig um konkrete Summen herum zu emoten, zumindest im Bereich eines Bauchladens. Für die Waren und Dienstleistungen meiner Wahrsagerin geh ich dadurch den „1 Silber - 1 Euro“-Weg, so dass sich zumindest jemand, der die Beträge sieht, irgendwas an „Geldwert“ drunter vorstellen kann. Aber der Vergleich bricht ein, sobald man auf Gold wechselt.
Ansonsten hilft leider nur „aus dem Weg gehen“. Will ich meinen Geldschlucker-Mutter-NSC in dieser Funktion behalten, muss ich die Gratis-Ärzte und -Heiler ausblenden und mir meinen Heiler-NSC, der (auch mal viel) Geld für seine Dienst verlangt, eben selbst schaffen und stört es mich, dass auf einer Armenspeisung teures Lammfleisch verteilt wird, halt ich mich davon eben auch fern.
Klar ist das keine ideale Lösung, aber das sind eben die Kompromisse, die man auf einem offenen RP-Server ohne zentrale Spielleitung und Regeln eingehen muss.
Finde ich persönlich ehrlich nicht hilfreicher als alles andere. Schlicht weil ich weder eine Vorstellung von den Verdienstverhältnissen habe, noch von dem Wert der Waren im Setting. Ich meine ein Euro ist nichtmal im mordernen Europa das selbe Wert, wenn man ihn Ort von Ort oder Zeit zu Zeit vergleicht… Und da bewegen wir uns schon auf einem deutlich anderen wirtschaftlichem Niveau als ich für SW ansetzen würde. Ich weiß halt weder, ob man von einem Euro pro Tag leben kann, noch ob 1000 Euro ein Schnäppchen für die thalassische Weinflasche sind. Mir fehlt einfach in jeder Richtung die Orientierung, da hilft es mir wenig auf einen Punkt im Raum zu zeigen und dem einen Namen zu geben.
Letztlich ignoriere ich die Zahlen die mir andere geben im RP fast vollkommen und schätze Werte aus eigenem Gefühl basierend auf meinen sehr relevanten ökonomischen Erfahrungen als jahrelanger Konsument von Fantasy-Literatur. Und das bedeutet im Grunde, dass mein Charakter genau dann Geldprobleme hat wenn ich will, dass er sie hat, und sich ohne sparen leisten kann, was ich will, dass er sich ohne sparen leisten kann.
Damit zerdenkst du mein Beispiel gerade aber schon sehr.
Wenn ich z.B. IC fürs Kartenlegen 10 Silber ansetze oder für ein Armband 5 und dann OOC im Elekk schreibe „1 Silber = 1 Euro“ geh ich einfach davon aus, dass sich ein vernunftbegabter Spieler den Wert dieser Ware und Dienstleitung davon durchaus ableiten kann.
Dafür muss ich nicht den aktuellen Euro-Kurs im Blick haben oder die Inflation einberechnen, sondern muss schlicht an meinen letzten Supermarkt-Besuch zurückdenken und hab ein Gespür, was das Produkt ungefähr wert sein könnte.
Für mein RP habe ich zudem dabei auch im Hinterkopf, dass Kartenlegen und Schmuck/Glücksbringer Luxusartikel sind, die niemand zum Überleben benötigt, was natürlich auch in den Preis einfließt, ebenso wie die niedrige Qualität der Materialien, mit denen gearbeitet wird. (abgesehen von Kartenlegen, da ist die Qualität natürlich absolut überragend und so nickt eifrig)