Der "Schmutzige-Wäsche-Waschsalon" XX - Stempelgeldhaft

Grundlegend sollte man die Unterscheidung zwischen „perfekten“ Charakteren und kompetenten Charakteren machen. Mit der Lebensdauer die ein Charakter im Spiel verbringt lernt er eben auf seinem Weg neue Dinge. Bin nur nichtmal sicher ob das Negativbeispiel unbedingt negativ ist.

Es liegt irgendwie im Sinn der Sache, dass man seinen Charakter entwickeln möchte und ihm neues Spielzeug an die Hand drückt. Das was du geschrieben hast, trifft auch auf Lancelyn zu - wenn vielleicht nicht so überspitzt. Ich würde einen Charakter aber nicht negativ daran bewerten was der Spieler sich entschieden hat umzusetzen, solange es nicht vollkommen den Rahmen sprengt. Es gibt viele solcher Charaktere auf dem Server, die viel können, viel wissen und kompetent sind weil sie viel erlebt haben und schon lange gespielt werden. Perfektion ist immer ein Problem und da stimme ich dir zu, Kompetenz allerdings nicht.

Die Frage ist immer, wieviel man davon im RP auf einen Schlag tatsächlich sieht. Der Charakter Kurt mag, so wie die Informationen aufgelistet sind, erstmal sehr besonders und umfangreich wirken für sein geringes Alter, doch trifft man im RP auf ihn - wirkt er dann wirklich noch so überzogen wie er in diesem Absatz geschildert wird?
Es gibt Charaktere, die innerhalb einer Spielsitzung mit ihrem vielen Wissen, ihren ganzen Fähigkeiten und Errungenschaften den Platz im Mittelpunkt an sich reißen und andere im Spiel übertrumpfen möchten, doch gibt es auch solche, die genauso viel können und ihre Fähigkeiten und ihr Wissen mit Zurückhaltung platzieren.

Mein Hauptcharakter spricht 5 Sprachen, mehrere davon fließend, kann klettern, ausgezeichnet Bogenschießen, kann ein bisschen mit dem Schwert umgehen, Licht und Leere wirken, ist ein Ass in Alchemie und Kräuterkunde, hat im Zweifelsfall diplomatische Fähigkeiten, hat durchschnittliche ärztliche/medizinische Kenntnisse und…
Ja, das klingt erstmal nach viel. Es klingt überladen und danach, als hätte man möglichst viel mitgenommen, um seinem Konzept Gewicht zu verleihen. Doch das, was man sich über Jahre zusammengespielt hat, ausgehend vom Grundkonzept, das auch schon viel mitgebracht hat, hat im RP meist gar nicht so einen großen Impact und ist über Spielsitzungen verteilt auch eigentlich gar nicht mehr soviel.

Es kommt immer ein bisschen drauf an, wie diese ganzen Eigenschaften später im RP verwendet werden, inwiefern man seinen Mitspielern Möglichkeiten nimmt und lässt und wie penetrant man die Eigenschaften des Charakters bewirbt.

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Ehrlich gesagt verstehe ich gar nicht welchen Reiz es haben soll einen „perfekten“ Charakter spielen zu wollen.
Oder aber sich selbst durch Charakterbasteln über andere zu erhöhen.

Grade die zwei oben genannten Punkte sind welche die ich allerhöchstens bei der Entwicklung von Plotchars einbaue.
Niemals aber bei wirklich bespielten oder bespielbar en RP-Chars.

Denn mag es für einen Plotchars, also einem Char welcher für einen Plot anderen Mitspielern Freude, bereiten soll und danach wieder in der Mottenkiste verschwindet, eine gute Möglichkeit sein um plakative Charaktere zu bauen mit Projektionsfläche für alle Beteiligten.

Bei einem spielbaren RP-Charakter hingegen ist das in meinen Augen uninteressant oder vielleicht sogar zu plakativ, zu stark als Projektionsfläche nutzbar für andere.
Grade letztere kommt ohnehin immer vor. Kommt man aber mit Mister/Misses Perfekt an, dann wird man genau darauf reduziert.

Bei meinen spielbaren RP-Chars lege ich gerade Wert auf gewisse Schwächen, blinde Flecken oder Inselbegabungen.
So als Beispiel eine kompetente Fährtenleserin im sozialen eine Frohnatur, aber nen bissel doof in manchen Situationen. Ist viel interessanter sowohl für mich als Steuereinheit, als auch für Mitspieler welche sie nen bisschen veräppeln können oder vielleicht auch schützend davor stellen können.

Oder ein alternder Zwergensöldner, der genau weiß das seine besten Tage vorbei sind, sich dennoch gegen das unausweichliche stemmt. Ständig zwischen den Gedanken an eine mehr oder weniger glorreiche Vergangenheit und der Angst vor der möglichen Bedeutungslosigkeit in der Zukunft.

Heißt Grade weniger perfekt, ist auch nahbarer und damit auch für RP anderer zugänglicher.

Edit:
Ich bin auch schon durchaus soweit gegangen Chars die über ihre Schwächen hinaus gewachsen sind, ohne neue zu erwerben, in Rente zu schicken.
Wenn sich ein Char nicht mehr entwickeln kann, ist er einfach uninteressant zu spielen.

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Ich finde man muss nicht zwangsweise immer „no name“ chars erstellen, das wäre furchtbar langweilig, weil kaum neuer frischer Wind kommen würde. Außerdem gibt es kaum eine Richtlinie wie schnell sich so ein Charakter enwickeln kann. Nehmen wir was typisches: Schwangerschaften. Manche Spielen es neun Monate aus, andere wiederum drei und der nächste Spieler nur einen Monat und wieder jemand anderes ist dauerschwanger. Also ist es schwer da einen Rahmen zu finden.

Zu dem erspielen von Fähigkeiten, Gegenstände und Wissen:
Ich finde es gut wenn man sich diese Dinge erspielen möchte. Charakterenwicklung ist wahnsinnig wichtig für authentisches RP. Es kann aber auch leicht augenutzt werden. Schließlich könnte man einfach ein Plot Planen nach Nordend reisen und eine Runenklinge of Weltenzerstörung finden. Grundsätzlich aber finde ich es eine gute Sache, wenn man wie in einem RPG seinen Charakter ausbaut und diesem neue positive, als auch NEGATIVE Eigenschaften mit der Zeit verpasst.

Ich denke viele (nicht alle!!) erstellen sich einen solchen „starken“ und „mächtigen“ Charakter, weil sie das Gefühl haben anderen etwas beweisen zu müssen, oder dies als einzige Möglichkeit sehen sich im RP annähernd durchsetzen zu können. Ich kann nachvollziehen, dass man keine Lust hat ein Schoßhündchen zu sein. Jedoch merkt man schnell, ob der Char zu diesem Zweck erstellt wurde.
Mir persönlich wäre es langweilig ganz an der Spitze anzusetzen und dann kaum Raum zu haben sich WIRKLICH einen Namen zu erspielen, oder seinen Charakter neue Fähigkeiten lernen zu lassen, da dieser ja schon (fast) alles kann.

Was jedoch viele vergessen ist, dass man um respektiert zu werden, nicht besonders viel im RP können muss. Oft reicht eine nützliche Expertise in einem Bereich, viel Charisma oder etwas Charme. Mein vorheriger Charakter war auch rein aufs kämpfen ausgelegt, war sehr gewand darin und wurde soweit auch von niemanden geärgert und auch respektiert.

Mit Yda habe ich dann mal was komplett neues versucht. Eine 180 Grad Wendung.
Ein Char, der froh ist den Abzug einer Pistole drücken zu können, schwächlich gebaut ist und keine Magie beherrscht, sowie keine großartigen Gadgets hat. Und das im Warcraft Universum und auf Aldor? Ich hatte aber im Hinterkopf die Befürchtung, dass es nie gut ausgehen wird. Da selbst ein einfacher Wolf schon eine tödliche Gefahr ist, sofern der erste Schuss aus der Pistole nicht trifft.
Umso überraschter war ich, als genau das Gegenteil geschah. Die Leute ärgerten Yda nicht (okay vielleicht teilweise ein bisschen), sondern kümmerten sich mehr um sie. Vor allem ihr Freundeskreis hat da einen Beschützerinstinkt entwickelt, und dies sorgt irgendwie für wunderschöne, neue und mir unbekannte RP Möglichkeiten. Und ja ich spiele durchaus Plots und Yda ist in kämpfen sehr auf die anderen angewiesen. Da schwitze ich teilweise Blut und Wasser. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung bisher und mir gefällt das RP auch deutlich mehr, weil man die Welt dann plötzlich anders sieht aus den Augen von Yda und vor allem vorsichtiger sein muss. Jede Entscheidung will gut überlegt sein. Aus dem Pilotprojekt wurde dann schnell der neue Main Char. Und wie häufiger gesagt habe ich so viel Spaß am RP wie lange nicht mehr.

Fußnotiz

Wirkt bestimmt etwas unstruktiert, ich bitte dies zu entschuldigen. Das ist reines Gedanken niederschreiben :wink:

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Ich mags einfach, wenn man das Alter eines Charakters auch im RP erkennt, ohne dass man ins Flag schauen muss.

Wenn ein 15-Jähriger Charakter klingt wie ein 30er Uni-Absolvent mit zwei Doktor-Titeln, dann läuft für mich was schief. Dass natürlich auch ein Problem entsteht, wenn man einen jungen Char lange spielt und der entsprechend viel erlebt ist mir bewusst, aber das ändert halt nichts daran, dass der Charakter immer noch jung ist und trotz erlebter Abenteuer nicht klingen sollte, wie jemand, der schon 40 Jahre im Geschäft ist.

Ich habe z.B. in einem anderen Setting bei einem meiner jüngeren Chars immer versucht seine Argumente über gelebte Erfahrung aufzubauen, um auch für mich erklären zu können, wieso er irgendwas weiß oder erkennen kann. Einfach als jemand, der eher praktisch als wissenschaftlich orientiert denkt. Gleichzeitig habe ich aber auch klare Abstriche gemacht und an manchen Punkten gesagt „Nein, das weiß er schlichtweg nicht“, auch wenn ich OOC problemlos einen Vortrag dazu halten könnte.

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Ich ehrlichweise nicht. Ich bekomme seit ~14 Jahren gefühlt 80% des ganzen restlichen Servers nicht mit, aber das habe ich mir mit meinen Konzepten und der Nachtelfenblase eben so ausgesucht. Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Ich finde, wenn man möglichst überall mitspielen will, muss man einen passenden Charakter auswählen oder eben mit den Einschränkungen leben, so wie wir es tun. :smiley:

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Sehe ich genauso. Es ist ja eine aktive Entscheidung, einen Jugendlichen zu spielen und ich finde es schade, wenn man Aspekte wie Unerfahrenheit etc dann nicht irgendwie auch mitnimmt (oder auf eine Art und Weise verwertet, wie das ein Jugendlicher vielleicht täte, gemäß den Erfahrungen, die die Person gemacht hat.) Dann kann man auch gleich den 30-Jährigen spielen. :smile:

Jap, das mache ich eben auch. Auch wenn ich verstehen kann - wie gesagt - wieso man überall sein möchte und irgendwie auch „muss“, vielleicht aus Angst davor, irrelevant zu werden oder so. Man kann viele Dinge plausibel erklären, andere halt weniger, und dann kann man Abstriche machen, wenn man konsequent sein will. Das heißt aber ja auch nicht zwingend, dass man weniger Spaß hat. Dann nimmt man halt einen anderen Charakter oder besucht/organisiert andere Dinge, die für den eigenen Charakter geeignet sind.

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Auch wenn ich dir recht gebe, lass die Gerüchte bitte IC.
Falls das schon wer erwähnt hat, mea culpa.

brummt

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Zu faul den Char zu wechseln:

Ich halte meine Mitspieler für schlau genug, aus dem Text das „Hast du schon gehört …“ selbst abzuleiten, ohne dass ich nun eine künstliche NSC-Plauderei generieren muss, denn ich mag diese erzwungenen NSC-Gespräche schlichtweg nicht.

Wer was draus machen möchte, wundert sich über freilaufende Waisenkinder mit Figuren. Wer eines der Bälger geschnappt hat und fragt, ob jemand Geburtstag hatte bekommt gesagt, dass jemand Sachen gespendet hat … da darf jeder gerne selbst kreativ werden und das Passende für seinen Charakter rausfischen. Oder es einfach ignorieren.

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Yda fasst die vorherige Diskussion glaube ich ganz gut zusammen. Charakterentwicklung benötigt auch immer Selbstmoderation. Nur weil mein Charakter vierfacher Erzmagier und Paladin werden kann, muss man das aber nicht machen. Oftmals schon erlebt, dass sowas einfach aus dem Ruder läuft was ich mit dem Text mitteilen wollte. Die Selbstmoderation fängt meiner Meinung dort an, wo man Finesse einbringen muss. Einen kompetenten Charakter darzustellen erfordert, dass man sich mit der Materie gut auskennt. Das ist eine Sache der Darstellung, wie bei jedem Konzept.

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Wir nehmen nicht einmal fertige Unteroffiziere aus hinlänglich bekannten Gründen auf. Vor allem aus OOC-Sicht ist ein Unteroffiziersrang auch immer ein gewisses Machtverhältnis mit Zugriff sowohl auf Informationen als auch innerhalb der Befehlsstruktur. Man hätte da gerne jemanden, dem man vertrauen kann und nicht einfach einen Wildfremden.
Mal ganz davon abgesehen, dass ein Fremder, der mit dem Rang hinkommt und den praktisch ohne wirkliche Eingewöhnungszeit oder Vertrauensbasis in der Gilde ausleben darf, ein Schlag ins Gesicht für jeden Spieler IC wie OOC ist, der sich einen solchen Rang erarbeitet.

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Ich lösche es dirzuliebe gern. Das habe ich nicht bedacht

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stellt mal nen Eiskaffee rein, nur einen, und wartet einfach mal ab…popcorn knabbernd

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trampelt mit überhöhter Geschwindigkeit rein, schnappt sich den Eiskaffee und verliert beim hinaus stürmen den Gnom der zwischen den Hufzehen klebte

Dafür das die wollmesse ein Selbstläufer ist, wird aber ordentlich gepusht und Werbung gemacht. :thinking: 4 Tage her und pushen schon wieder.
Und für dieses komische Event, verkupplungsdingens hat sich auch noch keiner gemeldet. Wer kommt überhaupt auf so eine Idee. Aber ja, wollmesse ist nen Selbstläufer

Danke für deine Meinung

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Wenn du die Zielgruppe dieses Events bist, und glücklich darüber bist, freut es mich.

Bin jetzt auch nicht so der Wollmesse-Fan, aber du kannst sagen was du willst: ist immer ein reichlich besuchtes Event. Kannst es dir ja mal ansehen.

Kannst du mir erklären was dein Problem mit diesem Event ist? ich habe das noch nie erlebt oder war dabei, bin erst seit knapp 2 Monaten wieder aktiv WoW am spielen.

Du musst ja nicht hingehen. Und die Leute die Spaß an dieser Art des RPs haben, haben Spaß. Alle anderen ignorieren es.

Dachte es geht um Spaß am Hobby Rollenspiel.

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Es ist…. ein Problem von vielen, denke ich. :grimacing: