Der "Schmutzige-Wäsche-Waschsalon" XX - Stempelgeldhaft

Das witzige ist, ich könnte dir nichtmal sagen, wie der typische Aldor-Adlige auffällt.
Dann, gerade als ich mein liebstes Feindbild tippen wollte, fiel mir auf; „Moment. Das hast du ewig nicht mehr gesehen.“

Das war nämlich der früher mal extrem verbreitete Pöbel-Adel. Der durch die Straßen zog und Stress mit allem suchte, der nicht rechtzeitig beiseite sprang. Sich besoffen hat und Frauen anfummelte, rauchend, fluchend und mit Bartstoppeln.
Und bei kleinstem Anzeichen von Widerstand sofort seinen Stand ausspielte um das Gegenüber zum Schweigen zu bringen.
Entsprungen, meiner Überzeugung nach, aus dem „Wissen“, dass alle anderen Adligen sich nicht so verhalten und - Schneeflockeneffekt kickt rein - man damit Besonderheitspunkte kriegt.

Aber, wie gesagt, das hab’ ich wirklich lange nicht mehr gesehen.
Jetzt überwiegt, meinem Empfinden nach, eher der… äh… nennen wir es mal… familiär fokussierter… Tacoparty-Adel… mit strong independent women. Und viel Spaß an, äh. „Familienspielabenden“…
Jah.
Wobei die auch wieder in der Hauptsache so auf der Hälfte des Weges nach GH zu finden sind… Aber auch nicht komplett.

Dann wieder ist, gefühlt, der Lowfantasy- bis Mittelaltersimulatoradel enorm weit verbreitet. Das sind dann diejenigen, die entweder zuviel GoT gesehen oder zuviel Kingdom Come: Deliverance gespielt haben und das erlebte 1:1 ins WoW-RP übertragen müssen, weil… das war halt damals so.
Oder… hätte so gewesen sein können, wenn! Und würde so gewesen sein können, wenn Fantasy!

Und dann haben wir da noch die allzeit präsenten Heileweltadligen, derzeit besonders vertreten auf Hordenseite mit neutralen „Handelsposten“ und Benefizveranstaltungen und Prinzessinnenfesten für die PR und natürlich in allererster Linie um den armen, armen Bettlern zu helfen…

Es ist irgendwie echt extrem schwer geworden, 'nen Finger darauf zu legen, was aktuell am ehesten vorherrscht und was mir davon am sauersten aufstößt.

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Mal nebenbei gefragt, Spalti…WAS stößt dir im Augenblick eigentlich NICHT sauer im RP auf?

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Ich, ich, ich, ich…oder? unschuldig schau

Meine Probleme (bzw. die Diskrepanz zwischen meinen Erwartungen und Ansprüchen auf der einen und dem was mir auffällt auf der anderen Seite) beginnen schon im Kern der Sache.

Adel ist exklusiv. Lehensadel macht nur Sinn in einer Lehenspyramide. Bedeutet der (Lehens-)Adige ist die Spitze zu der ein wesentlich größeres Fundament gehört.
Auf einen Baron/Graf/Herzog gehören hunderte bis tausende Menschen die ihn a) aushalten und versorgen müssen und die ihm b) überhaupt erst eine Existenzberechtigung geben. Ein Adliger wäre total cool wenn er sich denn auch im Spiel so darstellen würde (könnte). Also ein Adliger mit einer Gilde aus Volk, Dienern, Gefolgsleuten und Lakaien unter ihm. Stattdessen (so zumindest mein erstmal oberflächlicher Eindruck) hat man (wie oft) zu viele Häuptlinge und zu wenig Indianer. Gefühlt hat so eine Adelsgilde dann 8 Mitglieder: den Grafen, die Gräfin, den Bruder der Gräfin, den Sohn des Grafen, die Tochter von Graf und Gräfin, den lange verschollenen Onkel des Grafen, die adoptierte Schwester der Gräfin und einen Twink als Leibwache der nie gespielt wird. Und ich verstehe warum das so ist und warum sich das so entwickelt. Es führt für mich als Außenstehenden das ganze nur ad absurdum. 48000 Mann Elite-Ritter als NPCs die man sich dazu denken muss helfen da auch nicht.

Dann das von mir angesprochene Noblesse oblige. Nein der Graf darf sich nicht wie in Irrer, Volldepp, Schürzenjäger, Säufer, Schläger, Pöbler, Herumtreiber oder Aufwiegler verhalten. Möglicherweise ist er sogar der einzige weit und breit der das nicht darf. Neben den Gesetzen die auch für ihn gelten hat er zusätzlich noch die Vorbildfunktion und mit dieser zu brechen bringt eine Reihe von Problemen mit sich:
Er entzieht sich selbst die Existenzberechtigung, weil er ganz offensichtlich ja überhaupt nicht besser (edler) ist als man selbst.
Er erfüllt nicht seine Funktion Ordnung und Stabilität in das Reich seines vorgesetzten Monarchen zu bringen.
Und beides wird man auch auf seine Standesgenossen zurück führen, wenn die da nicht vorher einen Riegel vor schieben.

Dann macht ein Baron oder Graf überhaupt keinen Sinn ohne das entsprechende Lehen, das auch verwaltet und regiert und verteidigt werden will, denn das ist seine verfluchte Aufgabe. All das lässt sich in Sturmwindstadt nur semi-gut erledigen.

Meiner Meinung nach ist es auch eher unüblich und ein Glücksfall, wenn das eigene Land einen reich macht im modernen Sinne. Eine Rüstung, ein Pferd und eine Burg sind natürlich Reichtümer und Statussymbole, aber darüber hinaus Reichtümer zu scheffeln ist eher ungewöhnlich, wenn der Adlige nicht zusätzlich noch Geschäftsmann ist (was auch wieder zu seinen Ungunsten ausgelegt werden könnte von seinen Standesgenossen). Unerschöpfliche Reichtümer einfach zu besitzen weil… ach da spare ich mir die Worte.

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Offen gestanden sind das deutlich zuviele Punkte, um sie einfach mal so alle aufzuzählen.
Ich hab’ in den letzten Wochen eine ganze Menge (neuer) Leute getroffen, kennengelernt und/oder erstmals im RP erlebt.
Ich hab’ vielversprechende Neulinge mit herzerwärmenden, klassischen Fehlern getroffen und sie gelegentlich ein bisschen in die richtige Richtung geschubst.
Ich habe erneut festgestellt, dass ich an manchen Stellen - wie ich schon häufiger erwartet bzw. mich selbst aufgeklärt habe - voreingenommen bin/war und positiv überrascht wurde.

Als Hordenspieler im Herzen muss ich aber ehrlicherweise, mit einem lachenden und einem weinenden Auge, zugeben; Ich finde es wunderbar, wie stückweise der ganzen Stadt Sturmwind Leben eingehaucht wird. Stellenweise erinnert es mich fast, trotz der deutlich geringeren Zahl aktiver Rollenspieler, wieder an die Zeit zu Cataclysm, als ich erstmals auf Die Aldor RPt habe.
Die Stadt fühlt sich, nach und nach, merklich lebendiger an als vorher. Und das sogar abseits von GZSZ-Schrott und Kathedralenplätzen.

Hmh. Und ich glaube, damit lasse ich es erstmal gut sein, ist spät. Und Zeit fürs Bett.

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Hast du schonmal mit mir RPt? Nur so aus neugierde :3
Keine Sorge kann dich nicht zuordnen, so hatte ich viel zu viele Kontakte

Jepp.  

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Na dann war es hoffentlich eine gute Erfahrung :smiley:

Gutes nächtelein

Kommt rein und schaut sich um

What the F*** happened here?

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Wieso? Gefällt dir die pinke Fluff-Tapete nicht?

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Ach… Das doch nicht!

Elfenspalter hatte an meinem RP auch etwas zu meckern und… es liegt nicht an Grammatik und Rechtschreibung. Spaltis Ansprüche sind einfach mächtig.

Du hast vergessen zu erwähnen, dass ich dich aus dem RP gemobbt hab’, bis du unter Tränen Besserung schworst.

Hast du Kaffee mitgebracht? Nein!? Abmarsch…danach darfst du die Leute wieder zum weinen bringen

Es gab ja mal von nem Spieler das Vorhaben, Rassismus aufgrund der Hautfarbe zu etablieren, während man redet wie in einem Shishacafe eines Brennpunktviertels aus NRW. Also GTA RP in WoW. Können wir das auch auf andere Rassen ausbreiten? Gibt bei Worgen ja auch noch verschiedene Fellfarben und seit geraumer Zeit gibt es ja auch sehr dunkle Elfen! :face_in_clouds:

Da muss ich Dir zustimmen. Bei uns kommen bis jetzt auch nur gescheite Leute vorbei. Ein paar sind auch geblieben :angel:
Ich kenne das angesprochene GZSZ von früher. Habs aber bisher nicht mehr erlebt seit ich dem Orden beigetreten und wieder oft in SW spiele. Ich frage mich halt immer woran das liegt das manche Spieler in einer Tour solchen Mist erleben und andere nicht. Der Orden ist ja ein recht offenes Konzept, jeder kann mit ihm in Kontakt treten. Gleiches gilt für die Praxis und doch hab ich oben genannten Mist eben nicht erlebt. (Und ich bete zum Licht das es auch so bleibt)
Also Puschel! Was unterscheidet Dich denn von uns? Ich meine Du hast ja auch ein offenes Projekt laufen und da besteht auch die Gefahr.

Das wird langsam lahm und muss doch nicht ständig wie in einer Tretmühle immer wieder diskutiert werden. Gabs dazu nicht schon mal einen Thread? :thinking:

Es wird sicher etwas verändern wenn wir ewig darauf herumreiten. :roll_eyes: Macht lieber solides Rp damit Spalti sich den Puschel abfreut.

Ich dachte, um diesen Spieler geht es die ganze Zeit hier :joy:
(Also in der Vorwäsche vielleicht)

Das einzige - nebst selbst zugesprochenem Prestige Ihrer Erlauchungen - das mich wahrlich an diesen groß aufgesetzten Adelskonzepten stört, ist der Umstand, dass es sich immer nach einer Erklärung liest/anhört, weshalb man mit anderen Leuten nicht spielen wird. Aus welchen Gründen und mit welchen Auflagen auch immer.

Ich denke, allgemein gesprochen… das Wichtigste ist, von vornherein klarzustellen, worum sich das RP innerhalb eines Projektes dreht.
Wenn da direkt die Option, sich im zwischenmenschlichen Bereich völlig auszutoben schon zutage tritt oder auch nur impliziert wird, zieht man entsprechende Spieler auch an.
Ein Beispiel dafür… Handel, explizit auf SW beschränkt, und obendrein gewöhnlich. Oder auch einfachste Handwerker.
Das RP an sich ist in solchen Fällen schon allein von diesem Konzept her so basic wie nur möglich - keine Aufregung, keine Spannung, keine Gefahr.
Man ist halt… Handwerker. Oder Verkäufer.
Und hat kaum Gründe, die Stadt überhaupt zu verlassen, weil man ja alles an Ressourcen „zugeschickt“ kriegt, von Leuten mit so seltsamen Namen wie Enn Piehsi. Oder alternativ von Charakteren, die die Stadt verlassen. Aber man selbst kann dauerhaft am gleichen Ort bleiben.
Und dann kommt man eben zum Schluss; Wenn man sein RP nicht ausschließlich auf die Öffnungszeiten des Ladens beschränken will, muss man irgendwas nebenher machen.
Und was passt besser zu einem unmagischen, unfantasy-igen basic-Konzept ohne jegliche Aufregung dahinter… als Social-RP.
Und zack, schon hängt der Char im Netz.

Kann natürlich noch viele weitere Gründe haben, aber das ist aus meiner Sicht einer der Hauptpunkte.
Je weniger Ablenkung und je mehr „Langeweile“ ein Projekt vermeintlich mit sich bringt, desto höher die Chance, dass entsprechendes Klientel angelockt wird.
Tatsächlich, ist mir jedenfalls im Laufe der Zeit aufgefallen… je höher der Grad der Fantasy eines Projektes, desto geringer die Chance auf GZSZ-RPler.
Das gilt natürlich nicht überall, aber gefühlt (seit Cata beobachtet) kommt es mir so vor, als wären besonders High-Fantasy-ige Gilden größtenteils von derartigen Episoden verschont. Den ein oder anderen Ausreißer dabei kann’s natürlich trotzdem geben.

Das nächste ist der Punkt „Beschäftigung“, wie vorhin schon angesprochen. Je weniger zu tun ist, desto mehr Langeweile, desto mehr verschiebt sich der Fokus Richtung „Zwischenmenschliches“ und desto mehr steigt die Chance, dass alle ungewöhnlichen Völker und Konzepte immer mehr Richtung „Basic-Mensch mit Extras“ abdriften. Was eben eine weitere Sprosse auf der Leiter abwärts Richtung Social- und GZSZ-Kram ist.

Davon abgesehen sei erwähnt; An Social-RP an sich ist nichts auszusetzen. Auch nicht an Beziehungs-RP. Letzteres ist nur einfach das Gegenteil von dem, was mich interessiert… aber für manche gehört’s halt dazu. Social-RP wiederum kann wunderbar dabei helfen, einen Charakter auch abseits dessen, was man ursprünglich vorgehabt hat, auszufleischen.
Da kann dann der bärbeißige Orcveteran auch mal auftauen und Geschichten erzählen, während er ein Schwein brät. Oder ein Draenei von seiner Heimat berichten. Es gibt viele Möglichkeiten, das interessant für alle Teilnehmer zu gestalten, aber die einfachste und langweiligste davon… ist eben das, was wir auf dem Server erleben, ganz besonders in Sturmwind und (früher jedenfalls) Silbermond.
Und dann wird es aber eben kritisch, wenn das auf einmal das einzige ist, was für die Leute zählt und man mit „Abenteuern“ nicht mehr Fantasy-RP meint, sondern Beziehungseskapaden und damit einhergehendes Drama - und man eben bei GZSZ-Kram landet.

Also einfach gesagt;
Je mehr Abwechslung und Reisen ein Gilden- oder Projektkonzept bedeutet, desto geringer die Chance auf GZSZ-Spieler.
Je mehr Highfantasy, desto geringer die Chance auf den Wunsch nach Beziehungsdramen - meiner Theorie nach einfach basierend darauf, dass gerade im Bereich der Highfantasy-Spieler deutlich mehr Völker- und Klassenkonzepte aufeinandertreffen, bei denen viele Spieler sich einfach nicht vorstellen können, wie die in Beziehungen zu spielen wären… also vermeiden sie es da eher.
Und zuletzt eben; Je mehr Ablenkung/Beschäftigung und je weniger Langeweile, desto geringer die Chance, dass die Leute sich seichte Unterhaltung nebenher suchen, mit der sich die „Vollzeitstelle“ ihres Chars ergänzen lässt.

Edit:
(Und wie gewohnt gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Aber den härtesten Kern der GZSZler sollte man sich damit vom Leib halten können.)

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Ich habs mir sogar noch leichter gemacht…

ich hab einen char, der NUR für Plots rausgeholt wird…ein Schildträger, typischer Tankchar.