Hallo zusammen,
ich möchte einfach meine Gedanken zu dem Spiel niederschreiben. Zum einen in der Hoffnung, dass es möglichen (zukünftigen) Rückkehrer/innen einen Eindruck geben kann, ob sich das alles für sie lohnt. Und zum anderen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Insofern möchte ich Hardcore-Player/innen und Hater/innen gerne ausladen 
Ich habe WoW das letzte Mal im Dezember gespielt. Seitdem lag mein Account still. Bis Dezember hatte ich vielleicht 3-4 Monate, in denen ich das Spiel so „gut“ es ging schon sehr ambitioniert gesuchtet habe. Direkt auf der FOMO-Welle, alles mitnehmen, was das Spiel zu bieten hat, so viel Arbeit es auch benötigt hat.
Jetzt wollte ich zu TWW wieder reingucken, auch wenn die Expansion noch nicht gestartet ist. Und ich bin von dem Spiel einfach erschlagen, wie es ja auch andere Wiedereinsteiger/innen berichten und wie es schon vor 1-2 Jahren Thema war, und nichts hat sich geändert.
(1) Addons
Meine Addons waren natürlich alle nicht mehr uptodate, ich habe aber auch den Überblick verloren, welche was genau machen. Großartig nachvollziehen kann ich es, ohne großes Zeitinvestment, in meinem CurseForge-Programm auch nicht. Ich weiß nur, dass ich beim letzten Mal schon zu viele alte Addons dringelassen hatte, die mir in der Zeit davor sehr gute Dienste erwiesen haben, die dann aber nicht mehr gingen und einen Ersatz gab es auch nicht?
=) Von daher behelfsmäßig einfach alle Addons erstmal updaten, dieses und jenes an und ausschalten, an das ich mich erinnerte, und dann probieren. Auf der inneren To-do-Liste, hier nochmal auszusortieren und zu gucken, ob es neue und bessere gibt.
(2) MoP-Remix
Was zur Hölle ist das? Die Werbetexte, die mir im Spiel ein paar Features vorstellen, bringen mir null. Da musste ich mir erst nochmal ein Video angucken und auf einer Fanseite eine Zusammenfassung durchlesen, um wirklich einschätzen zu können, ob sich das lohnt, was man kriegen kann etc.
Fazit: Man kann viele Mounts bekommen, wohl auch eine einmalige Chance, die man hier in nur noch 14 Tagen hat: Extremes FOMO.
(3) Kriegsmeute
Okay? Da habe ich mir im Vorfeld auch etwas zu angeguckt, war aber an sich ganz leicht zu begreifen. Ich habe in all den Jahren - und ich bin seit Vanilla dabei, mit einer großen mehrjährigen Pause zwischen BC und Shadowlands - immer nur einen Charakter gespielt. Aus emotionaler Verbundenheit, weil ich die Klasse gut fand und finde und weil es mich nie besonders interessiert hat, mit einem Charakter nochmal komplett von vorne anzufangen. Das erschien immer extreme Zeitverschwendung zu sein, wenn es mit meinem Main doch genug zu tun gibt und ich hier besonders viel schon erreicht habe, was ich nicht nochmal mühsam mit einem anderen Char machen möchte.
=) In diesem Sinne erscheint die Kriegsmeute sehr sinnvoll zu sein.
(4) Neuer Charakter
In diesem Sinne der Kriegsmeute habe ich einen neuen Charakter erstellt und angefangen zu spielen. Dort hat mich maßlos überfordert, dass das UI ganz anders eingestellt ist, als bei meinem Main. Ich habe dann zu viel Zeit investieren müssen, um herauszufinden, wie man das UI verkleinert und hinzugefügte Aktionsleisten am Rand verschieben kann. Beiträge im Internet, die Google dazu ausgespuckt hat, waren von 2007, haben dementsprechend nicht geholfen. Die Suchfunktion in den Optionen hat null gebracht (keine Ahnung, wieso man diese ganzen Funktionen nicht in die normalen Optionen integriert).
Am Ende war ist so k l u k und habe auf „Standard“ geklickt, weil ich dachte, dass der neue Charakter von den Einstellungen meines Mains ja scheinbar abgekoppelt ist. Wie ich später rausfand: Nein. Sodass insgesamt alle mal „mühsam“ vorgenommenen Optionen zerschossen waren. Inklusive spezieller Tastenkombinationen.
Obwohl ich die Audioausgabe zuvor auf Englisch stehen hatte und dies auch jetzt so wieder eingestellt hatte, wurde ich mit der unschönen deutschen Sprachausgabe belästigt. Ein Neustart wäre hier wahrscheinlich nötig gewesen. Aber ich wollte ja eigentlich auch mal etwas spielen?
(5) Talente
Als ich ganz zu Beginn direkt mit meinem Main startete, wurde ich damit konfrontiert, dass die ganzen Talente wieder neu vergeben werden müssen. Und dabei wollte ich doch eben schnell direkt wieder ins Spiel starten. Da man ja gelyncht wird, wenn man nicht mit der „besten Talentvergabe“ spielt, geht es hier ohne wowhead.com gar nicht. Auch hier war dann ein Nachgucken nötig, die ich dann vorgenommen habe, ohne auch nur IRGENDetwas durchzulesen, was ich da vergebe, wegen: Zeit.
Für MoP-Remix hatte ich eine Kriegerin, Horde erstellt, weil ich endlich mal mit den Vulpera starten wollte, aber die ja erst mit einem 40er Char auf Hordeseite freischalten kann.
Zu viele neue Talente für mich (als Casual, der spielen und nicht 100 Jahre lesen will) und 3 Spezialisierungen, die sich für mich einfach auf den ersten Blick gar nicht unterscheiden. Was soll ich hier nehmen?! Klar, ich kanns immer noch ändern, aber das alles erzeugt so ein starkes Gefühl von Überforderung, es ist sehr unbefriedigend und hat mir echt schlechte Laune gemacht.
Und ja, klar, das Spiel entwickelt und verändert sich, was ja an sich gut ist.
Fazit:
a) Wieso kriegt man es nicht hin, sinnvolle Funktionen, die die Addons ja abdecken, nicht endlich ins Spiel zu integrieren, sodass es Spieler/innen einfach einfacher haben, mit wenigen Klicks direkt starten können und nicht erst Addons installieren müssen, mit einem separaten Programm, das man auch noch installieren muss.
Und da rede ich vor allem von Taschen- oder Auktionsaddons. Addons, die ja offenlegen, dass das Spiel einfach Mängel hat.
b) Wieso kann man Wiedereinsteigern oder Neuanfängern nicht viel mehr Hilfen geben (z. B. Buttons oder Einblendungen, die für eben diese Gruppen bestimmte Einstellungen oder Schritte empfehlen; bei der Talentvergabe helfen oder simple Voreinstellungen treffen; bei Overwatch1 gab es doch bei Helden bspw. Hinweise, ob der eher leicht oder schwer ist)? Einordnen, was z. B. MoP genau bringt (so, wie es die Fanseiten tun). Wieso verlässt sich Blizzard auf Fans, die deren Arbeit machen?
Das sind dann doch automatisch exkludierende Mechanismen, die besagen, dass WoW nur für die Hardcorezocker/innen bzw. Menschen mit viel Zeit etwas ist.
(c) Hat man im Ernst jetzt 20 Jahre gebraucht, um ein Feature einzuführen, bei dem man nicht mit jedem neuen Charakter von null anfangen muss, während der Content immer größer und größer geworden ist. Im Ernst?
(d) Das FOMO kickt bei mir von Sekunde 1 zu hart. MoP-Remix-Mounts, Handelsposten etc. Eigentlich wollte ich normal starten und mich tatsächlich nur auf die Story konzentrieren. Ich wollte alles ruhiger angehen und fühle mich jetzt bei den Gedanken an das Spiel furchtbar gestresst. Es ist scheinbar nicht meins.
Ich habe zuletzt recht viele Spiele auf der Switch gespielt. Im Vergleich dazu, ist WoW echt ein großer F***up.
Bevor man überhaupt spielen kann, muss man sich allerlei Informationen von externen Quellen zusammensuchen (so war es in meiner letzten WoW-Phase Ende letzten Jahres auch bei InGame-Events und -Währungen etc. immer schon). Man muss zu viel Zeit darin investieren die Oberfläche gut genug einzurichten (ohne Taschen-Addon ist man doch echt am Ar…, alleine dieser blöde Zwang seine Handynr. angeben zu müssen, damit man nicht die ganze Zeit diese störenden vier Icons in der Tasche hat …) und die Spieloberfläche damit überhaupt erst richtig bespielbar zu machen.
Ich habe jetzt an mehreren Tagen knapp 3 Stunden zusammengezählt in Einstellungen und irgendeiner Sche… investiert, was mich kaum eine Minute hat spielen lassen.
Bei der Switch hat man das Spiel angeworfen, ist im Optimalfall direkt rein ins Spiel, konnte auf dem Sofa rumlümmeln, war direkt in der Geschichte und Mechanik drin, hatte eine gute Zeit und ein befriedigendes Gefühl. Und war nicht gehetzt, musste nicht auch noch monatliche 13 Euro zahlen.
Hier ist ALLES einfach nur Arbeit.
WoW scheint echt nichts für Menschen zu sein, die in der Familie stark eingebunden sind, einen ausfüllenden und fordernden Beruf haben und somit pro Tag vielleicht nur mal 1 Stunde Zeit haben. Dann kann man es gleich sein lassen.
Ist keine junge Dame mehr. Aktuell ist allerdings eh zu 99% jemand zuhause.