Diskussion: Geht es heutzutage nicht mehr ohne externe Kanäle?

Das schöne am Discord ist ja die Filtermöglichkeit der Kritik. Sobald es unsachlich wird, kann ich denjenigen entfernen. Natürlich gibt es auch die Gefahr, dass ich mir damit meine eigene, wohlwollende Echokammer schaffe, aber das kann sich dann in der Qualität des RPs wiederspiegeln. Jenes führt dann gelegentlich zu Stilblüten wie fantasielosen Schienen- oder Superhelden-RP, das auf einmal alle ganz toll finden und Neuankömmlinge sich verwundert die Augen reiben, was hier so alles als Rollenspiel definiert wird.
Allerdings hat dieses natürlich auch Vorteile. Kreativität der Rollenspieler ist dann nicht mehr so wichtig und man kann den Plot schön durchschieben, ohne Gefahr zu laufen, dass er mal eine Abzweigung nimmt. Das minimiert dann den Regie-Aufwand während des Plots.

Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass Plots so gestaltet werden sollten, dass ich mich Abends einmal informiere, wie der aktuelle Sachstand ist (im Optimalfall habe ich es mir am Vortag erspielt) und mich dann ins Spiel einlogge um meine Rolle zu spielen. Hin- und Hertabben ist für den Fluss des Spiels unförderlich. Sicherlich sind die Darstellungsmöglichkeiten in WoW begrenzt, aber genau das macht ja den Reiz der Planung aus, mit den geringen Möglichkeiten zurechtzukommen und hat auch schon damals gut geklappt.

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Da gehe ich absolut d’accord. Ein „Das Discord MUSS während des laufenden Spiels genutzt werden“ ist nochmal ne ganz andere Ebene. Das mit dem „Am Plotabend selber vorher erstmal informieren“ sehe ich tatsächlich schwierig.

Klar „geht“ das. Habe ich auch selber, sowohl als Spieler als auch als SL schon so gemacht. Aber schon wenn 4 LEute sich „IC informieren“ und nur 1 der 4 ne Nachfrage hat, ist schnell ne Stunde weg, weil ein „chat-Gespräch“ unsagbar länger dauert, als dieselbe Abfrage „in echt“ beanspruchen würde. Und wenn Man nur 2-4 Stunden „Plotfenster“ hat, ist „davon noch beliebige NAchfragezeit abknapsen“ echt schwierig.

Ich persönlich bin ein Fan von „Selber am Vorabend spätestens IC oder eben OOC informieren“, wobei OOC dann auch nur die Krücke ist. Der Char könnte sich ja „Nachmittags um halb 2“ auch die Infos holen, da spielen wir alle für gewöhnlich nur nicht :slight_smile:

Aber die Sorge, das bei 20+ Leuten, die sich alle „erst am Plotabend im Spiel“ informieren und organisieren, der Abend vorbei ist, bevor man „etwas getan“ hat ist recht hoch. Und wenn man dann sagt „Okay, is nun geplant, wir spielen das eben Morgen Abend aus“, was macht man dann mit den Leuten die HEUTE pausiert haben, aber MORGEN mitspielen. Die haben morgen dann doch auch das „Nachfragen und reinspielen“ Anrecht.

Letztlich muss man einen Kompromiss finden. Weder „alles auslagern“ noch „alles im Spiel“ funktioniert wirklich reibungsfrei, meiner Erfahrung nach, und jeder KOmpromiss dazwischen ist natürlich von der idealen Wunschvorstellung vieler Teilnehmer weg. Aber das ist die Natur eines Kompromisses. „Schön geplant“, „für die Sl gut handhabbar“, „dichter Plotrahmen“, „freies Sandboxspiel“, „gute Koordination“ und „alles nur in WoW selber IC gemacht“ sind alles für sich bombige Dinge. ALles davon 100% gleichzeitig, geht schlicht nicht, imho.

Und ich würde nie jemandem vorwerfen, er/sie spiele Schlecht oder „ausschließend“ oder andere Adjektive, nur weil die Person auf etwas verzichtet, was MIR wichtig wäre und dafür einen anderen Baustein behält. Gleichzeitig würde ich mir wünschen, das es andersrum ebenso ist.

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Keine Ahnung, ob das mit 60 Leuten klappt, aber geklappt hatte es mal mit 35+ Teilnehmern:
Die Kommunikation innerhalb der Leitung fand in einem eigenen Channel ingame statt (lediglich Dinge wie Gegnerwerte und grober Umriss von Räumlichkeiten wurden in einem externen Dokument für die Coleitung bereitgestellt), die Teilnehmer hatten einen eigenen Channel.
Es war im Plot eine Karte vonnöten, die hin und wieder aktualisiert wurde, aber nicht zwingend angesehen werden musste - reine IC-Beschreibungen der vorherrschenden Zustände konnten durchaus auch im RP vermittelt werden.
Es war für die Teilnehmer keine gesonderte Anmeldung oder Registrierung außerhalb des Spiels und des Realmforums erforderlich.
Dinge, die Gruppenleiter wissen mussten, wurden ebenfalls über die Ingame-Kanäle vermittelt.
Hin und wieder waren Notizen zu Teilnehmern erforderlich (z.B. besondere Fähigkeiten), die die SL per Windows Editor festhielt und bei Bedarf einfach ins Spiel rüberkopieren konnte.

Es hatte funktioniert, und … nun ja, darauf kam es ja an!

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Jetzt muss ich aber wirklich mal nachhaken …
Was genau wird jetzt eigentlich ooc geplant und irgendwohin ausgelagert?
Bzw. auf was genau beziehst Du Dich da nun speziell, falls da ein Unterschied zu dem ist, wie das im aktuellen Plot gedacht ist.

Meines Standes nach die Anmeldung zu den Missionen, die verbindlich per Discord oder über eine andere Person ins Discord oder IC am Vorabend durch den Missionsleiter zu erfolgen hat. D.h. diese KANN auch OOc/Im Meta erfolgen, aber eben auch, rechtzeitig vorher, IC. Der Plotleiter für den Abend wird aber natürlich aus seiner Plotleiterfunktion OOC vorab bestimmen, wieviele Leute mitkönnen, etc. pp.

Alles weitere in meinem obigen Post ist aus meinen Gedanken und Erfahrungen und nimmt zum generellen „Extern/Discord ja/nein“-Thema Stellung und hat keinen konkreten Plotbezug.

Aber vielleicht ein Beispiel, an was ich so dachte:

Montag: Es passieren Dinge, die dazu führen, das man Dienstag einen Bombenentschärfertrupp aufstellen wird, der Mittwoch die Bomben entschärfen geht. Das das passiert und geplant ist weiß man aus dem SPiel oder aus dem Forumsthread/discord (hier so mit Schrägstrich gleichberechtigt genannt, weil es im aktuellen Plot ja so sein soll, das solche Infos/Aushänge in beidem mit demselben Text verlautbart werden)
Dienstag: Der Trupp wird gebaut. Anmeldungen flattern über DIscord und Spiel herein
Mittwochabend: Der Trupp geht los.

Wer Montag und/oder Dienstag nicht im Spiel war hätte, meinem subjektiven Empfinden nach, dann die Verpflichtung, sich OOC zu informieren, was los war. Auf welchem Kanal ist komplett egal. Und ein Bruch der vielbeschworenen IC/OOC-Trennung liegt hier, für mich, auch nicht vor, da mein Char sich diese Infos auch mittags IC geholt haben kann.

Damit nicht Mittwochabend am „Actiontag“ mit „3 Stunden Plotzeit“ davon 1-1,5 für „Nochmal alles erklären“ aufgewendet werden müssen.

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Ah, verstanden, Danke. Solange da ein ic-Planungs- und Vorbereitungstag dabei ist, bin ich da vollkommen bei Dir. Deshalb hatte ich an anderer Stelle ja auch angemerkt, dass der Stand des Tages vor dem eigentlichen Start und dann später der Tagesfortschritt als Eckpunkte im Forum stehen sollten. Und so scheint es ja auch angedacht zu sein.

Aber ic-Planungstage sind eben auch sehr wichtig. Gnomen-RP basiert auf 90 bis 95% Problemdefinition, Lösungssuche und Vorbereitung der zu verwendenden Materialien und Gerätschaften. Wenn das alles ooc ausgelagert würde, könnten wir uns das RP zumeist sparen.

Und wer will schon allabendlich irgendwelche Action?

Ich finde, es ist schwierig, das zu verallgemeinern. Es kommt auf den spezifischen Fall an und ich denke, dass man differenzieren muss. Wenn es so ist, dass die Planung für eine Spielerschaft viel und gutes Rollenspiel bringt, dann ist das eine gute Sache - wie in deinem konkreten Fall mit den Gnomen, die gerne planen. Da wäre es unsinnig, dies wegzulassen, es ins OOC auszulagern und damit das RP zu behindern.

Aber es gibt auch Gegenbeispiele aus eigener Erfahrung. Beispielsweise war ich schon auf Großplots, bei denen die Besprechungen nur wenige Kommandanten betrafen (~5 Spieler) bei einer Teilnehmerzahl von 10 bis 20 Mal so viele Spieler. Das Gros bekam davon nichts mit, sondern bespielte sich selbst (was gutgehen oder nicht so gut gehen kann). Ich persönlich finde IC-Planungen dann mühsam, wenn es zu lange dauert. Sicher gibt es jetzt Spielerinnen und Spieler, die das hier lesen und zum Tippen ansetzen wollen mit „Aber das ist nunmal das RP.“ Sehe ich anders. Wenn 100 Personen am Plot-Progress behindert werden, weil es Hausnummer am 5. Plottag nach 6 Stunden Führerbunkersimulator keine Einigung gibt, ist das nicht RP-Bereichernd. Das ist oftmals (nicht immer, aber oft!) der Punkt, wo das IC ins OOC kippt. Ich habe es bei Großplots immer als bereichernd empfunden, diese Planungen dahingehend „abzukürzen“ - ich sage nicht OOC zu lösen - aber abzukürzen, indem von der SL ein NPC gespielt wird, der einiges an Rahmenbedingungen vorgibt.

Ein konkretes Beispiel: Bei einem Plot ging es darum, bei einer Warfront die Horde anzugreifen. Grundsätzlich eine gute Sache, das nicht fix von der SL vorzugeben, sondern es sich im RP entwickeln zu lassen. Gleichzeitig kam es jedoch zu keiner Lösung. Es gab mehrere Besprechungen an darauffolgenden Tagen, die mehrere Stunden dauerten und keinen Progress ergaben. Die Stimmung (auch OOC!) war schon etwas genervt bei einigen, viele Spieler warteten Samstag und Sonntag, dass es endlich losgehe, tat es jedoch nicht.

Wenn wir uns dieses Beispiel ansehen, sieht man, dass es genau beeinträchtigend für RP sein kann, Planungen ganz offen zu gestalten, als wenn man es gleich vorgegeben hätte und keine Planung gehabt hätte. Irgendwann gibt es einen Punkt, bei dem der SL einen Impuls setzen sollte. Entweder, wenn der SL IC vertreten ist mit einem NPC-Kommandanten, oder sonst OOC. Das ist der Moment, wo die Stimmung am kippen ist. Wann das genau ist, das ist die Kompetenz eines guten SL, das zu erkennen. Manche werden früher einschreiten, manche später. Gar nichts zu tun halte ich nicht für das Richtige. Und das ist leicht begründbar: Man möchte IC bleiben. Und dafür muss ein SL die idealen Rahmenbedingungen schaffen. Falls sich jemand nun denkt „Ja, aber IC ist IC und die sollen halt konsequent spielen.“ Ja, das mag sein, dass so mancher diesen Anspruch hat, ich versuche auch konsequent zu spielen. Aber das kann man bei einem offenen FFA Großplot, bei dem jeder mitmachen darf, nicht verlangen. Also verlangen schon, aber es werden nie 100% der Spieler 100% konsequent spielen.

Ich finde, Moderation, Mediation und die Klarheit der Rahmenbedingungen sind Aufgaben der SL. Kein Extrem ist gut, weder ein Laissez-faire Passiv-Beobachten, noch ein diktatorischen „Totplanen“. Manche SL tendieren zu mehr Struktur, ich zum Beispiel, andere zu mehr Offenheit. Nichts ist falsch, nichts richtiger. Es muss authentisch sein und für die Spielerschaft passen.

Beispiele

Negativ-Beispiel 1 - zu wenig Rahmen
„Spielt eure Planung aus. / keine Anweisung durch SL.“

Negativ-Beispiel 2 - zu viel Rahmen
„Spielt bitte aus, dass ihr Objekt X baut.“

Positiv-Beispiel - der richtige Rahmen
„Übermorgen geht es weiter, ihr könnt bis dahin die Zeit nutzen, euch vorzubereiten.“

Auch Pausentage und Open/Free-RP muss gekennzeichnet sein von der SL. Einfach davon auszugehen „dass es schon irgendwie funktionieren wird“, ist leider oft Sozialromantik. Fast keine Spieler wollen etwas boykottieren oder kaputt machen. Meistens sind es nur beispielsweise unterschiedliche Interpretationen von Rollenspiel oder Lore. Auch das ist kein Problem, solange man wertschätzend und respektvoll den anderen gegenüber bleibt und nicht davon ausgeht, dass nur die eigene selektive Wahrnehmung und subjektive Interpretation die Richtige ist.

Es mag auch Personen geben, die sagen, für mich klappt es nur, wenn es sehr gut organisiert ist, es mag ebenso Personen geben, die sagen, für mich ist das nur dann gutes RP, wenn ich den Rahmen und das OOC drumherum gar nicht bemerke. Wenn man aber gut plant und gut organisiert, erkennt man das daran, dass die Spielerschaft es gar nicht wirklich mitbekommt. Und das wichtigste ist, dass die Spielerinnen und Spieler Spaß am Plot/RP haben. Das ist die Verantwortung des SL. Und ebenso, die Konsequenzen und Grenzen zu managen. Eine heterogene Spielerschaft aus Rollenspielern, die sich teilweise nicht kennt und aus unterschiedlichen Rollenspiel-Biografien stammt, unterschiedlich alt ist und aus verschiedenen Bildungsschichten und Ländern kommt so unter einen Hut zu bringen, dass sie sich nicht nur nicht gegenseitig anmachen, sondern Freude am Projekt haben, das ist nicht einfach. Aber lohnenswert! :slight_smile:

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Girion, wenn es um die Organisation von Großplots geht, bin ich da so ziemlich bei Dir, auch wenn ich sicherlich mehr zu den Leuten gehöre, die sich das meiste ausgespielt wünschen. Aber oftmals steht man da auch vor einem Terminproblem - man hat fünf Leute in der Spielleitung, die eine Einsatzbesprechung bräuchten, aber von den fünfen fehlt an unterschiedlichen Tagen immer mindestens eine Person. Dass man in bestimmten Situation dann ins Ooc ausweicht und das auf einer Plattform, auf der dann in einem bestimmten Zeitrahmen jeder die Chance hat, seinen Input einzubringen, ist sinnvoll und oft eben auch die einzige Möglichkeit, jeden zu Wort kommen zu lassen, auf den es ankommt.

Ich habe heute leider nicht mehr genug Zeit, um auf Details einzugehen, daher nur noch ganz kurz etwas zum Beispiel der Gnome.

In einem Großplot ist ja in der Regel die Problemdefinition vorgegeben. Handelt es sich um einen Kampf-Plot, gibt es zudem Kommandanten, die die Strategie zur Problemlösung ausarbeitet oder ausgearbeitet hat. Dementsprechend ist das schon einmal nicht mehr Aufgabe der Gnome - was nicht heißt, dass jeder einzelne von ihnen nicht trotzdem noch alles fünfmal überdenkt und Vorschläge einbringen wird. Ob und wie die gegebenenfalls abgeschmettert werden, liegt im RP.

Für mich wird es immer schöner sein, Kommandobesprechungen ic ausgespielt zu wissen. Allerdings gibt es in einem solchen Kommando ja auch unterschiedliche Ränge, und da würde ich wieder davon ausgehen, dass die SL im Ernstfall eine Position inne hat, mit der sie nicht nur ooc sondern auch ic ein Machtwort sprechen kann.

Ja, richtig. Solche Eckdaten gehören dazu. Ein Großplot lebt ja nicht zuletzt von den Spielern. Dazu ist es natürlich entscheidend, gewisse ooc-Informationen zu haben wie eben wann und wo gespielt wird, und manchmal ja durchaus auch, was an dem Abend grob geplant ist. Das macht den Plot ja eben auch zum (geleiteten) Plot im Vergleich zum kompletten open RP.

Wie gesagt, wir sind da größtenteils gar nicht weit auseinander. Meine Mittel der Wahl sind nur einfach andere und ich reagiere allergisch auf „Wer externes Medium X und Addon Y nicht nutzen will, hat Pech gehabt.“ Das ist für mich nämlich in der Tag alles andere als respektvoll geschweigedenn wertschätzend.

Aber jetzt muss ich auch leider weg. Schönen Abend noch. winkt

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Da ist schon ein haken, denn dann muss wer nen TS-Server haben der Geld kostet, wohingegen Discord kostenlos ist.

Nichts ist kostenlos.
Dienste wie FB oder Discord „bezahlt“ mal meistens mit seinen Daten für Werbung :smiley:

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Discord hat meine Mülle-mailadresse keine Realdaten von mir schulternzuckt Und Windoof spioniert uns eh aus. Zumal TS ja auch ein externen Programm ist, wie auch Skype was es auch als alternative gibt.

Zudem Amazon, Ebay und co viel sensiblere Daten haben und die auch weiterverkaufen. Selbst Blizz hat sensiblere Daten als sie Discord einfordert, wenn man nicht grade Nitro kaufen mag.

„Andere erheben auch Daten“ ist aber kein Argument dafür das es kostenlos ist.

Ich habe nur den Begriff „Kostenlos“ korrigiert.
Das andere Plattformen ( fast alle ) solche Methoden nutzen stelle ich nicht in Frage.

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Dinge wie Discord haben einfach extreme Vorteile, alleine die Möglichkeit auch mobil auf den Chat und sogar den Voice zuzugreifen und quasi jeden freie Minuten dafür nutzen zu können mit den Leuten im plot zu planen…
Heilige Elune das hätte mir früher als ich noch aktiv war freudentränen in die Augen getrieben.

Natürlich erheben sie daten die sie dann verkaufen, sie leben ja auch nicht von Luft und Liebe.
Und so viel ich weiß beschränkt sich das bei Discord auch auf Marktforschung in der Gaming Branche.
Nennt mich naive aber wenn discord dabei hilft das spiele die viel gespielt werden und Genre die großes Interesse wechen mehr in den Fokus von spiele Entwicklern Rücken die sich um Marktforschung bemühen halte ich das nicht automatisch für eine schlechte Sache.

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Wobei das Datenschutzargument so funktioniert, als ob man an einen Satz
„…oder du gehst ein Bier trinken.“
anhängt. Das streicht alles vorhergehende durch bzw. relativiert es.

Das funktioniert aber auch in beide Richtungen: Wenn Spieler*innen von einer Spielleitung/Orga verlangen, andere/mehr/einzeln personalisierte Medien zu verwenden, ist das auch nicht weit weg von respektlos und wenig wertschätzend gegenüber der freiwilligen Arbeitsleistung, viele Menschen in einem Plotgeschehen zu verwalten.

PS: Ich weiß schon, dass du das nicht so meinst aber eine Überlegung ist das schon wert. Da kommen wir nämlich in den Bereich von Machbarkeit vs. Anspruchsdenken in einer nicht-geschäftlichen Beziehung. Daran sollte man einfach öfter denken, dass hier keiner keinem zu irgendwas verpflichtet ist, finde ich. :slight_smile:

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Sehe ich auch so. Die Situation „Du musst da rein, oder raus!“ ist ja fiktiv, das sagt ja kein vernünftiger SL. Vielmehr legt der SL eine Plattform fest und bittet darum, es zu nutzen. Dass man die Plattform dann auch nutzt, ist naheliegend nicht nur aus Gründen des Respekts oder der Rücksichtnahme, sondern einfach, weil es pragmatisch ist. Das betrifft nicht nur Discord, sondern alles andere auch. Wenn der SL bittet, im Kampf zu würfeln, kann man auch nicht sagen „Nein, also Würfeln sind nicht mein Ding.“ Dieses Spiel kann man mit jedem Thema machen, bringt nur überhaupt nichts im Miteinander.

Eine zweite Sache ist natürlich noch die Begriffsdefinition von „Plattform nutzen“. Wenn es so wäre, dass beispielsweise Discord-Nutzung bedeute, jeden Tag mindestens 1 Beitrag zu schreiben, 1 Bild upzuloaden und 1 Reaktion zu posten, ist das unsinnig. Aber auch darum geht es nicht, denn von der Perspektive des SL ist mit Discord-Nutzung nur gemeint, dass die Spieler „oben“ sind. Das bedeutet nicht, aktive Beteiligung, aber passiv dazu sein, um beispielsweise entsprechende Karten anschauen zu können oder es zu lassen.

So habe ich es immer gemacht und erfahren: „Bitte Plot-Discord nutzen.“ (90/100 kommen hinein, 10/100 nicht). „Ihr müsst auch nichts schreiben.“ 9/10 kommen nochmals dazu. 1 bleibt übrig „Dann ist das nichts für mich!“. Wenn man von 180 Spielern 178 Spieler bei einem Plot hat und 2 nicht, weil sie nicht einen Link klicken können oder wollen, ist das ein sehr guter Schnitt. Da geht es aber nicht darum, dass Discord „böse“ ist, sondern das ist eine Prinzipsache.

Allerdings sollte man sich bei einem Projekt auf diejenigen konzentrieren, die Spaß haben und das Projekt erfolgreich machen und nicht auf einzelne Bremser, die sich herausnehmen. Fakt ist, dass man bei der Teilnahme an einem Plot die Plot-Regeln der SL akzeptiert. Wenn nicht, ist man nicht reif für einen Plot, denn ohne Regeln ist es nicht möglich.

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Das kommt eben für mich ganz grundsätzlich auf die Art des Projekts an.
Ist es ein Projekt, das für eine Gruppe, wie groß auch immer die sein mag, gedacht ist, dann kann die Gruppe damit tun und lassen, was sie möchte.

Handelt es sich um ein Projekt, das nach außen hin offen ist, sollte immer die Regel gelten - um an Rollenspiel in World of Warcraft teilnehmen zu können, braucht man genau eine Sache - den Spielclient. Alles andere ist persönliche Präferenz, ganz egal ob externe Plattformen oder Addons.

Und noch einmal - ich spreche da nicht von Plotplanung durch die Spielleitung sondern von Spielern, die im open RP dazukommen. Wenn die dann erst einbezogen werden, wenn sie sich bereit erklären, irgendetwas zu installieren oder sich irgendwo anzumelden obwohl sie ic schon mitten im Geschehen stecken, läuft etwas schief.

Ein Projekt, an dem ich nicht teilnehmen kann, kann ich überhaupt nicht einschätzen, egal ob positiv oder negativ.

Und wenn ich mit einem externen Medium aus Gründen xyz nicht zurechtkomme und wieder jemanden brauche, der mir als Einzelperson den ganzen Kram aufbereitet, macht das auch schon bei zwei Leuten, die sich dafür jeweils einen freiwilligen Helfer suchen müssen, deutlich mehr Arbeit als wenn die Eckdaten und -informationen von Anfang an für alle ins Realmforum kopiert werden.

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Mein Zwischenfazit:
Es geht heutzutage auch ohne externe Kanäle, aber jene können sehr hilfreich für die Organisation und Kommunikation sein. Bei geplanten Großplots sehe ich Vorteile in der Discord-Nutzung, bei Plots und Events kann man darauf auch verzichten. Bei einem unorganisierten FFA-Event beispielsweise Geißel-Shadowlands-Preevent in Sturmwind, bei dem jeder teilnehmen kann, ist eine Verpflichtung zur Nutzung externer Tools nicht möglich. Auch ist ein Ausschluss von Trollen/schlechten Rollenspielern/seltsamen Leuten nicht möglich. Da kommt einfach alles zusammen. Das ist auch der Grund, weshalb ich solche unmoderierten Massenevents meide. Ich möchte nicht Gefahr laufen, dass ich mein RP retcon muss, weil andere Spieler Dinge unlogisch ausspielen und meinen Charakter gegen die Wand fahren oder dazu bringen, zu reagieren.

Es geht eben nicht nur darum, ob man Rpler ist oder nicht, sondern auch, was man vorzieht. Ich mag Free-Roleplay, ungeplant und ungezwungen, wenn es nicht zu viele Leute sind. Ebenso mag ich organisierte Plots die moderiert sind. Massenaufläufe ohne Organisation haben für mich mehr Negatives als Positives. Aber ich rede sie nicht schlecht, sondern nehme an ihnen nicht teil, denn es gibt Spieler, die das sehr mögen und ich möchte niemandem etwas madig reden.

Ich für meinen Teil hätte ein Pre-Event an einem anderen Ort als Sturmwind gemacht, die Teilnehmer auf 200 begrenzt und etwas mehr Sicherheitsschleifen eingebaut. Umgang mit OOC-Streit, mangelnde IC-Konsequenz, Kampfsystem, Rp-Zeiten, etc. Aber jeder, wie er will. Kann auch sein, dass ich einfach schon alt bin und mit dem scrollenden Text einfach nicht mehr mitkomme und ohne Organisations-Tools vollkommen die Übersicht verliere.

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Das scheiden sich - was vollkommen okay ist! - unsere Geister. Ich persönlich werde genau die Arbeit aufwenden, einen Plot zu organisieren, die ich aufwenden kann und möchte. Dazu gehört - für mich zb. - nicht, Einzelnen gesondert nochmal Infos hinterherzutragen, die sie auch selbst erlangen könnten. Ich bin nämlich als SL/Orga trotzdem immer noch Hobbyteilnehmerin wie die Spielenden auch und daher nicht zu vermeidbaren Zusatzleistungen verpflichtet. Sicher ist es umsichtig und maximal inklusiv von mir, wenn ich das trotzdem tue - aber verlangen kann es halt keiner.

Und nur der Vollständigkeit halber: Wichtige Infos in einen begleitenden Forenthread zu kopieren wär für mich eigentlich vollkommen okay und ziemlich selbstverständlich. :slight_smile:

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Kein Plot funktioniert ohne Organisation, aber durch zu viel Organisation wird ein Plot ganz schnell zur zweiten Arbeitsstelle und funktioniert dann auch nicht mehr. Vor etwa zwei Jahren hat mich so ein Plot in die Knie gezwungen und mir die Lust auf Rollenspiel echt verdorben.
Ich denke, wenn man sich durch Hilfsmittel einen einfacheren Plot schaffen kann, dann sollte die Frage nicht sein, weshalb man Hilfsmittel brauch, sondern weshalb Leute Hilfsmittel von sich weisen.

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