Einsamkeit in WoW

Agape n’Or :feather:

Wahrscheinlich wird es bereits einige Beiträge zu dieser Thematik geben, doch finde ich es mühselig das Forum nach eben diesen zu durchforsten. Weshalb ich mich dazu entschlossen habe einen neuen Beitrag zu verfassen.

Ich spiele seit 2009 WoW. Ohne nennenswerte Pausen oder Auszeiten. Mal intensiver, mal weniger intensiv. Der durchschnittliche und relativ „normale“ WoW Spieler.

2016 hat sich meine Gilde aufgelöst. In dieser Gilde war ich bis dato die längste Zeit, mehrere Jahre. Auch hatte ich verschiedene Positionen inne, wie z.B. stellvertretende Gildenleitung, Schlachtzugsleitung, Eventmanager, Discord-Admin und vom Prinzip her das „Mädchen für alles“. Eine wirklich intensive, aber auch extrem geile Zeit, die ich seither so nie wieder erlebt habe.

Seitdem bin ich mehr oder weniger auf der ewig anhaltenden Suche nach einer neuen Gilde für mich. Unzählige Gilden habe ich mir angeschaut, auf vielen Servern habe ich dafür neu angefangen, die verschiedensten Arten von Gilden und Gilden-Strukturen sind mir begegnet. Doch am Ende ist es immer gescheitert.

Die Gründe dafür sind so vielzählig wie die Gilden selbst. Mal lag es an der Gilde, mal lag es an mir, mal hat es einfach nicht gepasst, mal war es einfach nicht so, wie es im Forenbeitrag oder beim Vorstellungsgespräch erzählt worden war. Ich denke, man kann nachvollziehen worauf ich hinaus möchte. An der Stelle möchte ich betonen, dass ich keinerlei Groll hege und auch von jeglicher Schuldzuweisung absehe. Es ist so wie es ist oder war.

Jedenfalls habe ich einfach das Gefühl, und das nicht erst seit kurzem, dass ich einfach nicht mehr in die heutige Gildenwelt passe die WoW darbietet.

Erst kürzlich gab es ein passendes Beispiel. Eine neue Gilde, die laut Forenbeitrag enorm vielsagend und für sich auch einzigartig war. Schnell bin ich dort eingetreten und bereits nach kurzer Zeit spiegelte sich eine komplett andere Situation wieder und es war einfach nicht so, wie es im Forenbeitrag stand. Ich verließ die Gilde wieder.

Darüber hinaus erlebe ich es auch immer wieder, dass man jemanden im Spiel trifft, sich anfängt zu unterhalten und sympathisch findet. Feststellt das man viele gleiche Denkweisen oder Erfahrungen gemacht hat. Dann beschließt man, dass man ja einfach jetzt zusammen bleiben kann um nicht mehr alleine spielen zu müssen. Soweit erstmal super. Doch dann, auch nach kurzer Zeit, bricht die Kommunikation ein oder es gibt ein erstes Problem und sofort wird die Reißleine gezogen und alles zerstört, was man sich vielleicht mühsam über Wochen aufgebaut hat.

Es scheint einfach so, dass viele Werte gar nicht mehr vorhanden sind bzw. der Großteil der Spieler nichts mehr investieren möchte für ein schönes miteinander. Es scheint so, als würde der Fokus darauf bestehen, sich einfach nur ins gemachte Nest setzten zu wollen. Kein Aufwand für den maximalen Ertrag und im Grunde ist das ja der Spiegel der Gesellschaft.

Natürlich möchte ich niemanden unrecht tun. Wahrscheinlich wird es viele Spieler geben, die das nicht nachvollziehen können, weil sie eine tolle Gilde und / oder Gemeinschaft haben und viele Freundschaften bestehen. Doch ist das meine persönliche Erfahrung, die ich seit nun mehr 9 Jahren tagtäglich immer und immer wieder erlebe und es mich jedes einzelne Mal mehr und mehr frustriert.

Den das sorgt dafür, dass man sich extrem einsam fühlt, obwohl die Welt von WoW so viel zu bieten hat. Ich spiele natürlich nach wie vor und mache einfach das worauf ich Lust habe, doch fehlt es an so vielen Stellen an Kontakten und dem Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit.

Vielleicht ergeht es dem ein oder anderem ja auch so. Vielleicht findet sich jemand hier wieder und hat den ein oder anderen Rat oder Tipp. Vielleicht ergibt sich ja ein konstruktiver Austausch. Vielleicht ergibt sich ja auch einfach nichts. Das werden wir sehen.

Es war mir jedenfalls ein Anliegen, dass hier im Forum einmal zu teilen.

Möge die Erdenmutter euch beschützen.

N’Or Denar :feather:

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Einen rat habe ich keinen, aber das was du erzählst, kann man sozusagen 1:1 auch aufs RL überteagen.
Mein partner ist schon über 40 jahre im selben tennisverein und erzählt mir sozusagen dasselbe. Früher super zusammenhalt, viel zusammengemacht, die leute haben sich engagiert etc etc. Heute gibt es nur noch sehr wenige die das so machen, eher ältere.
Sie haben extrem mühe leute zu finden die ehrenamtlich helfen .
Die leute „konsumieren“ den club nur noch. Haben nur schon extrem mühe leute zu finden um mannschaften zu bilden für die wettkämpfe.

Ich denke es ist einfach der heutige zeitgeist. Vielleicht kannst du eine eigene kleine, feine gilde machen und findest gleichgesinnte? Erfahrung hast du ja

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Das ist genau das, was ich und meine Frau auch erleben. In allen Bereichen des Lebens, und dann auch ich in WoW.

Danke dir, für deinen Eindruck. Es „beruhigt“ mich zu wissen, dass es anderen auch so ergeht und sich dort mein Eindruck wieder spiegelt.

Der Gedanke einer eigenen Gilde ist mir auch schon gekommen. Man muss sich dann nur der Verantwortung und des Zeitaufwandes bewusst sein, was das dann mit sich bringt. Aber eine Idee wäre das natürlich.

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Ja leider, es geht vielen vereinen so wie ich so mitbekomme. Auch sonst, oft sind es immer die gleichen die sich engagieren.
Wieso das so ist? Gute frage…
Vielleicht hängen wir alle zu viel an den bildschirmen und haben dann keine kapazität mehr für zwischenmenschliches :grin:

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Gründe, warum es so ist, gibt es vermutlich unzählige. Immer Personen- und Situationsabhängig.

So wie in WoW halt auch. Es gibt immer Gründe, warum dies und das nicht funktioniert hat. Warum der Eine mit dem Anderen nicht kann.

Dennoch ist dies „viel schlimmer“ geworden als es noch vor 10 Jahren der Fall war. Eben ein Spiegelbild der Gesellschaft.

Und viele Menschen haben verlernt, was zwischen Menschlichkeit bedeutet. Davon bin ich überzeugt. Das erlebe ich definitiv jeden Tag. Sowohl im Spiel als auch im Real Life.

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Gilden welche schon seit Vanilla/BC bestehen haben immer eine ganz andere Dynamik als neuere Gilden habe ich das Gefühl.

Sei anfang DF bin ich auch Gildenlos, nicht so lange wie du (ende WoD meine Gilde gefunden), aber ein Loch blieb trotzdem, schlimmer noch weil ich selber derjenige war der alle Brücken abgerissen hat.

Eine Gilde zu finden heutzutage ist einfach, eine zu finden die zu einem passt dagegen so schwer wie nie zuvor.

Ich kann dir aber empfehlen dieses „Der gefällt mir, bleiben wir mal im Gespräch“ denken nicht aufzugeben.
Klar, man hat viel mehr momente wo der kontakt einfach abbricht, aber auch solche wo das eben nicht passiert und jeder diese momente ist es Wert dutzende kurzzeitig bekanntschaften zu machen die nicht lange halten

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Ja, auch aus meiner Sicht ist die Zeit eine andere geworden. Auch ich habe sie erlebt, die faszinierenden frühen Wow Jahre und ihre Gilden, als es noch „Sozialstunden“ hiess und nicht jemanden ziehen oder boosten, wenn dessen Gear unter dem der anderen lag oder jemand Hilfe benötigte. Es gab ungeschriebene Grenzen, was „flames“ oder angriffiges Verhalten anbelangte und wirklich witzige Kommunikation.

Dieses anfängliche soziale Spielverhalten änderte sich m.M.n. zusehends mehr in kompetitives Spielen, es gab Gildenmachtkämpfe, die jeweils zur Auflösung einst guter Gilden führte. Ich persönlich hatte iwann einfach die Nase voll von diesen sich wiederholenden Abläufen und blieb mit einem langjährigen Mitspieler und Freund allein in unserer Gilde. So hatten wir unsere Ruhe und konnten die Werte, die uns wichtig waren, aufrechterhalten.

Der Nachteil ist halt, dass einem weniger Infos über das Spiel zufliessen, man ist schon ein wenig abgeschottet. Ich nenn sie manchmal „unsere kleine Friedhofsgilde“.

Ich würde dir auch vorschlagen, eine eigene kleine Gilde zu eröffnen – und sehr genau hinzuschauen, wer dort hinein soll. Viel Glück dabei. :slightly_smiling_face:

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Hallo zusammen,

ich habe bis WoD mit 2 Freunden gespielt und ab da an nur noch alleine weil meine 2 Freunde aufgehört haben. Ich war noch nie in einer Gilde und bin es langsam gewohnt alleine zu zocken. Aber ich merke auch wie ich mich ab und zu einsam fühle. Aber so ist es halt leider, wenn man kein Lust mehr auf WoW hat dann hört man auf oder macht eine Pause.

Grüße

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In vielem von dem was ihr schreibt finde ich mich auch wieder.

Bis Ende Lich King waren viele meiner Arbeitskollegen und Freunden noch aktiv und wir hatten immer Spass und auch in den Pausen der Arbeit über das Spiel sinniert und überlegt was wir „heute Abend“ tolles machen würden.

Nach und nach haben alle aufgehört und auch ich hatte immer wieder Pausen welche immer länger wurden. Bei jedem Addon zum Start reingeschaut paar Monate und dann nochmal gegen Ende um bissl was nachzuholen.

Aber schon da zeichnete sich das Single Leben ab, da ich einfach zu selten on war.

Habe aber einige Gewohnheiten immer noch nicht abgelegt aus früheren Tagen. zB grüße ich immer noch in jeder Random Gruppe oder Random Raid.

Erst heute sogar noch bissl geplauscht nach dem Raid mit einigen wie es ihnen so im Remix gefällt.

Bekomme ich Antworten? In 8 von 10 Fällen werde ich ignoriert. Aber in 2 davon entstehen immer nette Gespräche.

Habe für mich den Weg eingeschlagen dass Gilden nichts für mich sind, gerne aber Bnet Freunde und Teilzeitweggefährten.

Wenn jemand mal gemütlich (Nicht Progressorientiert) was unternehmen mag bin ich gerne dabei.

Leo#2366

Aktuell mit meinem 636er Kriegertank am Remixen :slight_smile: und es gibt ja noch einiges zu entdecken :grimacing:

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Also was mir über die Jahre so aufgefallen ist… Glaub die Anzahl der Leute, welche sich selber bzw. das Umfeld nicht gut einschätzen können, ist im Laufe der Zeit immer größer geworden. Dadurch entstehen auch falsche Eindrücke die man nach außen verkauft. So habe ich auch immer mal wieder Gilden kennenlernen dürfen, die mal so überhaupt nicht in das Bild passten, welches Ihnen durch Person XY gegeben wurde laut Beschreibung.

Hier muss ich aber auch schreiben, dass die Gilden für mich mittlerweile gar keine Bedeutung mehr haben. Früher fand ich das spannender und es haben sich auch immer wieder Unterhaltungen oder gemeinschaftliche Aktivitäten ergeben. Irgendwann war es NUR noch mittel zum Zweck.

Würde schätzen das ich vielleicht einmal im Jahr einen Kontakt habe in Retail wo die Unterhaltung länger als 2 Minuten dauert. Gemessen an den sowieso schon wenigen Kontakten. Lege allerdings auch keinen großen Wert darauf :slight_smile:

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@Yeeterofimps

Absolut ja. Solche Gilden, die gibt es so einfach nicht mehr. Auch weil diese Art von Gilden keine Werbung macht oder neue Spieler sucht. Die möchten das was sie haben bewahren und das ist absolut verständlich und nachvollziehbar.

Richtig. Diese Loch ist bei mir bis heute und ich denke immer wieder an diese Zeit zurück. Auch erwische ich mich dabei, wie ich eine neue Gilde dann mit meiner alten vergleiche. Ist das Fair?! Nein! Ist mir das bewusst?! Ja! Passiert es trotzdem?! Ja!

Umso schlimmer muss dieses Gefühl sein, wenn man quasi selbst dafür verantwortlich ist. Auch du wirst deine Gründe gehabt haben. Das Loch bleibt trotzdem.

Das empfinde ich auch so. Gilden gibt es genug. Spieler für Freundschaften gibt es genug. Da das passende zu finden, dass ist eine enorm große Herausforderung.

Ich werde es versuchen, mir das zu behalten. Doch sage ich auch ehrlich, dass es mir schwer fällt. Immer wieder zu investieren, mein Herz zu öffnen und alles zu geben (so bin ich einfach) und am Ende dann wieder mit einer Enttäuschung umgehen zu müssen. Das ist nicht leicht und wird mit jedem Mal schwerer.

@Laetaris

Oh ja. Das habe ich auch erlebt und es war eine fantastisch gute Zeit. Auch die ungeschriebenen Gesetze. Wir hatten keine Gildenregeln, da jeder wusste wie er sich zu verhalten hat. Jeder war so zu allen anderen, wie er selbst behandelt werden wollte. Da brauchte es keine Rangordnung oder Regeln, die extra irgendwo standen und jeder dem zustimmen musste. Heute ist das komplett anders.

Das glaube ich dir sofort. Das habe ich nämlich auch erlebt, als ich in Gilden eingetreten bin. Es herrschten Machtkämpfe und ein Verhalten, dass jeden Kindergartens unwürdig gewesen wäre. Da habe ich ganz schnell meine Sieben Sachen gepackt und bin gegangen.

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, sowas wäre mir tatsächlich auch schon extrem lieb. Auch wenn das natürlich, wie du geschrieben hast, Nachteile mit sich bringt. Wobei auch da die Frage ist, ob man die „Nachteile“ auch als solche sieht.

Der Gedanke bzw. die Idee ist vorhanden. Ich muss mir nur überlegen, ob ich das wirklich machen möchte, mit allem, was da dran hängt.

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Tipp hab ich keinen, aber so in etwa wäre meine Erfahrung auch. Nur ists bei mir nicht PvE, sondern PvP. In den letzten Jahren haben immer mehr aufgehört von den Kontakten, weil Blizz PvP halt auch schlicht totgeprügelt hat und die Aufmerksamkeit, die man bekommt, ist mal hier und da ein ins Gesicht spucken und weitergehen seitens Blizzard. Daher halte ich mich quasi, wenn ich es spiele, nur in Soloq auf. Der Ton ist entweder gar keiner, oder wir flamen uns halt #hype.

Die paar mit denen ich es noch versucht habe, ein stabiles Team zu bauen, waren einfach so extrem inaktiv, dass wirkliches zusammenspielen kaum möglich war. Der letzte richtige Kontakt, mit dem ich „gesuchtet“ habe, war in SL S2. Der hat dann aber aufgehört und es wurde zu einem Trauerspiel, wenn es um aktive und feste mates geht.

Wie gesagt, alles auf PvP bezogen. Ich fand im PvE hat man eig. relativ schnell immer was gefunden. Ob es dann gepasst hat, sei mal dahingestellt.

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@ Khorthar

Exakt so ist es dann leider auch viel zu oft. Und wenn man sich dann an das alleine Spielen gewöhnt hat fällt es vielleicht noch schwerer, sich einer Gemeinschaft anzuschließen sofern man das auch möchte dann.

@Leyannah

In vielem was du schreibst sehe ich mich auch wieder. Die Kontakte, die man so gehabt hat sind einfach abgebrochen und wenn man versucht neue aufzubauen, wird man viel zu oft ignoriert. Da verliert man tatsächlich mehr und mehr die Lust daran es überhaupt zu versuchen und was zurück bleibt, ist das ewige alleine dasein im Spiel.

Und das obwohl es eigentlich so einfach sein könnte.

@Binos

Auch das ist eine Erfahrung die ich kenne. So viele Gilden die ich mir angeschaut haben wo so komplett anders als die Gildenbeschreibung bzw. der Forenbeitrag. Das es vielleicht Abweichungen gibt und nicht alles 1:1 übereinstimmt, ja gut okay. Das ist völlig in Ordnung. Aber wenn das ganze dann wirklich in die komplett andere Richtung geht, da muss man sich wirklich Fragen wie alt der Forenbeitrag schon ist oder wer diesen geschrieben hat und ob derjenige noch in der Gilde ist.

Die Gilden an sich sind heute augenscheinlich wirklich nur noch Mittel zum Zweck. Ja. Für mich ist das nur eben noch so komplett anders. Ich habe noch immer das Bild der Gilde vor Augen, wie es damals gewesen ist. Und das ich dann mit dieser Vorstellung immer wieder scheitere, dass ist eigentlich nur logisch. Doch ich kann das nicht ablegen, für mich ist das einfach so.

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Ja das mit den Gildenbeschreibungen ist denk ich mal tatsächlich einfach eine Fehleinschätzung der Leute. Oder die betrachten das möglicherweise einfach zu Oberflächlich. Denke nicht das die Meisten dort extra falsche Angaben machen, sondern es einfach durch die eigene Brille so den Anschein macht. Hatte wie gesagt auch paar Gilden probiert vor einer ganzen Weile. Gerade der Begriff „familiäre Gilde“ wird SEHR oft verwendet. Und da gehen die Vorstellungen scheinbar weit auseinander, was diesen Begriff genau ausmacht. Das galt in der Regel eher für Leute die sich innerhalb der Gilde ohnehin schon lange kannten. Man selber war vom Gefühl her einfach immer der Fremde. Wenn man nur innerhalb dieser Bubble einen familiären Zusammenhalt hat, dann sollte man damit keine Werbung machen.

Kann aber verstehen das du es nicht ablegen kannst. Hab tatsächlich auch lange gebraucht um mich damit abzufinden und das „neue“ WoW so zu akzeptieren wie es nun einfach ist und gespielt wird. Ist auch in den neuen Servern bei Classic so. Es ist nicht mehr so wie früher und das ist auch nachvollziehbar. Aber irgendwie behält man frühere Momente so auch viel schöner in Erinnerung :slight_smile:

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@Zerono

Das ist natürlich im PvP dann noch bedeutend schlimmer. Auch wenn ich da überhaupt keine Erfahrung habe, kann ich es mir dennoch sehr gut vorstellen. Da verliert man wirklich die Lust am kompletten Spiel, gerade wenn PvP quasi mit das einzige ist, was einen Spaß macht oder Spaß gemacht hat.

Das was hier schon so viele geschrieben haben und all das teilen, zeigt ja einfach, dass es tatsächlich doch viel mehr Spieler gibt die die gleichen Erfahrungen gemacht und Ansichten haben. Egal ob im PvE oder PvP.

Das habe ich wirklich nicht erwartet, dass es doch viele gibt, die ähnliches oder gleiches erlebt haben und meine Sichtweise verstehen können.

@Binos

Natürlich. Das mag absolut so sein. Da bin ich total bei dir. Ich möchte auch wirklich nicht den Eindruck vermitteln, dass ich da den Leuten böse Absicht unterstelle. Es kommen dann nur eben viele Fragen auf, wenn das tatsächliche Gilden-Leben so gar nicht der Beschreibung entspricht. Auch tun sich viele dann schwer, wenn man das offen anspricht. Können es dann nicht verstehen oder nachvollziehen, da es aus ihrer Perspektive ja funktioniert und sie Leute für sich gewinnen konnten. Da ist man dann immer der Erste, der das so in Frage stellt bzw. mal hinterfragt.

Ich bin tatsächlich auch extrem viel über diesen Begriff gestolpert. „Familiär“. Wenn ich den heute lese, dann schreckt mich das tatsächlich eher ab, als es mir dann zusagt.

Deshalb finde ich z.B. ein ausführliches Gespräch vor einem Beitritt immer noch so unglaublich wichtig, damit man dann eben klären kann, was bedeutet für euch denn der Begriff „Familiär“, was steckt dahinter für euch?! Und dann stellt man fest, dass schon da die Vorstellungen weit auseinander gehen.

Und ja. Das Gefühl des Fremden war immer da. Egal in welcher Gilde. So lieb die Leute auch gewesen sind, trotzdem blieb dieses Gefühl immer da. Besonders stark ist das in einer Gilde, die schon seit 10 Jahren besteht und man nach 8 Jahren der erste ist, der neu dazukommt. Dann empfinde ich das als besondere Herausforderung Teil der Gemeinschaft zu werden.

Ich tu mich damit echt verdammt schwer. Ich liebe WoW extrem und möchte so lange es geht hier verweilen. Egal welches andere Spiel ich spiele, am Ende zieht es mich immer wieder zurück. Ja, mir ist bewusst, dass sich WoW und damit auch die Spielergemeinschaft verändert hat, doch wie im richtigen Leben auch, habe ich damit einfach so meine Probleme und kann und möchte das nicht hinnehmen. Mich wurmt es auch extrem, wie die Menschen sich in der realen Welt verändert haben, aber das ist ein anderes Thema für einen anderen Abend.

Ich denke, dass ich meine „alten“ Ansichten und Denkweisen nie ablegen werde, auch weil ich es einfach nicht möchte. Und so völlig fremd sind die Werte, die ich bei einer Gilde sehe auch eigentlich nicht für die heutige Zeit. Eigentlich.

Und ja. Die alten Erinnerungen werden immer bleiben. Das ist definitiv.

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Das hat aber nicht primär etwas mit WoW zu tun, die Schwierigkeiten gibt es an sich immer, wenn man in eine gewachsene Sozialstruktur neu hinzustößt und seine alte bekannte verlässt, da ist es eigentlich fast egal, ob es sich um eine Gilde, ein Stadtteil einen Verein, Betrieb oder irgendeine andere Interessengemeinschaft handelt.

Bei WoW war das in den Anfangsjahren alles noch nicht so in Stein gemeißelt, für die meisten war das erst einmal alles neu, auch Dinge wie Teamfähigkeit mit Voice im Internet, dazu kam das es in WoW auch erst mal eine soziale Gleichheit gab, das war für viele auch erst mal eine neue Erfahrung, über die Jahre hat sich das dann alles auch ein wenig „normalisiert“ bzw. für die meisten haben sich in den letzten 20 Jahren auch die eigenen Lebensumstände geändert, ganz zu schweigen von dem allgemeinen Kommunikationsverhalten.

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Das sind auch Punkte, die alle zutreffen. Deshalb kann man ja auch nicht sagen, das oder das ist der Grund warum es so ist, wie es ist.

Es gibt so viele Faktoren, Gründe, Umstände und je nach Mensch und Situation ist es dann wieder komplett anders.

Primär bin ich allerdings schon da, dass die Kommunikation miteinander mit eines der größeren Probleme darstellt. Viele haben verlernt, was bei einer guten Kommunikation wichtig ist. Stattdessen wird viel eher rumgepöbelt oder alles weg ignoriert, da dass ja dann der leichte und einfache Weg ist und man sich mit den anderen nicht auseinandersetzen muss. Da spielt es auch keine Rolle, ob es eine Gilde ist, eine zufällige Gruppe oder zwei Spieler untereinander.

Hm, wenn ich das lese wird mir ganz anners, da fallen mir all die Tiefpunkte im Gildenleben ein :smiley:

„Ja, ist okay, wenn dein kleiner Sohn mal mährt, wir haben Verständnis.“
1x für 3min. weg, während einer Pause, wohlgemerkt: :unamused: „Muss das sein?!“

„Nun, fear doch mal richtig!!“ … 50 Wipes später habe ich dann gegoggled, dass man in Kara beim Theater erst AN-tanken muss, sonst haut’s den Hexer aus den Pantoffeln. Vorher 3 Schläge vom Tank und he, first try. Aber dauernd mich anblöken, so als Raidlead.

Wotlk war der Tank sauer, das mein Jäger auf demselben Token war. Da bin ich ehrlich, ich hatte 1x gefragt, ob ich es haben kann, weil ich ein Vermögen ausgegeben hatte mein Droppech mit Gold auszugleichen. Hätte ich nicht tun dürfen, er war der Tank!!! (Rage Timer? Ach, nicht so wichtig!)
Ist richtig eskaliert, frauenfeindlich, möchte ich nicht wiederholen, hatte auf jeden Fall nicht mit einer Hose zu tun. Tja, dann wars das erstmal mit Token überhaupt: der Untoten Kiter ist ausgetreten, haben für Wochen keinen Ersatz gefunden, der das so hübsch konnte :grin: (hatte auch PVP gespielt, vielleicht mit ein Grund, ich hatte das schon früher bis aufs Erbrechen geübt).

Usw. usf. Der Punkt ist: Manchmal werden Leute richtig, keine Ahnung. Unsozial? Also, wirklich gehässig. Wegen Firlefanz. Brauch ich nicht, verstehe ich nicht.

Als ich mit Wow angefangen habe, da habe ich einen Schurken in Westfall aufgegabelt. "Hallo, wollen wir DM gehen? " - „Ja, klar!“ und dann sind wir wie 2 Kleinkinder Hand in Hand in den Sandkasten und haben zusammen durch die Härten von Vanilla gelevelt. Und später in Feralas noch einen Jäger und einen Magier getroffen und immer als Quartett unterwegs. Spaß, nie Zank, nimm du das, ne du, ach komm, bis die Mobs wieder respwaned sind. Fläschchen wurden verteilt, Essen, alles. Das hat richtig lang gehalten, da hat Real Life leider gekillt.

Aber diese unschuldige Freundlichkeit gibt’s nicht mehr. Und wenn ich - in BoA wars glaube ich -, Leute im Voice davon abhalten muss, sich an die Gurgel zu gehen, fühlt sich das an wie (auf) Arbeit.
Ich spiele heute zu 95% Single Player, RPG (Baldurs Gate z.B., auch nett) oder Survival. Hier bin ich nur Gast, mal länger mal kürzer. Ein paar Leute auf der FL und vielleicht eine Community. Nur nichts Verbindliches.

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Komm in meine Gilde, die sind fesch :smiley:

Du bringst es so wundervoll belustigend auf den Punkt, auch wenn das alles mehr als nur traurig ist. Ich kann das so gut nach empfinden, wenn sich wegen nichts so dermaßen gezankt wird, als wenn es um den Weltfrieden gehen würde.

Auch deine Zeit früher, wie wundervoll das du das erleben durftest. So etwas gibt es heute definitiv nicht mehr. Dafür ist das Spiel auch nicht mehr ausgelegt bzw. neuen Spieler wird es gar nicht erst vorgeschlagen. Die sollen schnellstmöglich in den Endcontent.