Agape n’Or
Wahrscheinlich wird es bereits einige Beiträge zu dieser Thematik geben, doch finde ich es mühselig das Forum nach eben diesen zu durchforsten. Weshalb ich mich dazu entschlossen habe einen neuen Beitrag zu verfassen.
Ich spiele seit 2009 WoW. Ohne nennenswerte Pausen oder Auszeiten. Mal intensiver, mal weniger intensiv. Der durchschnittliche und relativ „normale“ WoW Spieler.
2016 hat sich meine Gilde aufgelöst. In dieser Gilde war ich bis dato die längste Zeit, mehrere Jahre. Auch hatte ich verschiedene Positionen inne, wie z.B. stellvertretende Gildenleitung, Schlachtzugsleitung, Eventmanager, Discord-Admin und vom Prinzip her das „Mädchen für alles“. Eine wirklich intensive, aber auch extrem geile Zeit, die ich seither so nie wieder erlebt habe.
Seitdem bin ich mehr oder weniger auf der ewig anhaltenden Suche nach einer neuen Gilde für mich. Unzählige Gilden habe ich mir angeschaut, auf vielen Servern habe ich dafür neu angefangen, die verschiedensten Arten von Gilden und Gilden-Strukturen sind mir begegnet. Doch am Ende ist es immer gescheitert.
Die Gründe dafür sind so vielzählig wie die Gilden selbst. Mal lag es an der Gilde, mal lag es an mir, mal hat es einfach nicht gepasst, mal war es einfach nicht so, wie es im Forenbeitrag oder beim Vorstellungsgespräch erzählt worden war. Ich denke, man kann nachvollziehen worauf ich hinaus möchte. An der Stelle möchte ich betonen, dass ich keinerlei Groll hege und auch von jeglicher Schuldzuweisung absehe. Es ist so wie es ist oder war.
Jedenfalls habe ich einfach das Gefühl, und das nicht erst seit kurzem, dass ich einfach nicht mehr in die heutige Gildenwelt passe die WoW darbietet.
Erst kürzlich gab es ein passendes Beispiel. Eine neue Gilde, die laut Forenbeitrag enorm vielsagend und für sich auch einzigartig war. Schnell bin ich dort eingetreten und bereits nach kurzer Zeit spiegelte sich eine komplett andere Situation wieder und es war einfach nicht so, wie es im Forenbeitrag stand. Ich verließ die Gilde wieder.
Darüber hinaus erlebe ich es auch immer wieder, dass man jemanden im Spiel trifft, sich anfängt zu unterhalten und sympathisch findet. Feststellt das man viele gleiche Denkweisen oder Erfahrungen gemacht hat. Dann beschließt man, dass man ja einfach jetzt zusammen bleiben kann um nicht mehr alleine spielen zu müssen. Soweit erstmal super. Doch dann, auch nach kurzer Zeit, bricht die Kommunikation ein oder es gibt ein erstes Problem und sofort wird die Reißleine gezogen und alles zerstört, was man sich vielleicht mühsam über Wochen aufgebaut hat.
Es scheint einfach so, dass viele Werte gar nicht mehr vorhanden sind bzw. der Großteil der Spieler nichts mehr investieren möchte für ein schönes miteinander. Es scheint so, als würde der Fokus darauf bestehen, sich einfach nur ins gemachte Nest setzten zu wollen. Kein Aufwand für den maximalen Ertrag und im Grunde ist das ja der Spiegel der Gesellschaft.
Natürlich möchte ich niemanden unrecht tun. Wahrscheinlich wird es viele Spieler geben, die das nicht nachvollziehen können, weil sie eine tolle Gilde und / oder Gemeinschaft haben und viele Freundschaften bestehen. Doch ist das meine persönliche Erfahrung, die ich seit nun mehr 9 Jahren tagtäglich immer und immer wieder erlebe und es mich jedes einzelne Mal mehr und mehr frustriert.
Den das sorgt dafür, dass man sich extrem einsam fühlt, obwohl die Welt von WoW so viel zu bieten hat. Ich spiele natürlich nach wie vor und mache einfach das worauf ich Lust habe, doch fehlt es an so vielen Stellen an Kontakten und dem Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
Vielleicht ergeht es dem ein oder anderem ja auch so. Vielleicht findet sich jemand hier wieder und hat den ein oder anderen Rat oder Tipp. Vielleicht ergibt sich ja ein konstruktiver Austausch. Vielleicht ergibt sich ja auch einfach nichts. Das werden wir sehen.
Es war mir jedenfalls ein Anliegen, dass hier im Forum einmal zu teilen.
Möge die Erdenmutter euch beschützen.
N’Or Denar