Korrigiere, die Hälfte der Beiträge des Threads.
Habt ihr jetzt eigentlich den totalen Kontrollverlust ? Dafür ist der Meldebutton definitiv nicht da
Nun… es wird Zeit das Blizzard da mal eingreift und zwar heftig!
Das ist eine wichtige Lektion in der Produktentwicklung btw…:
Wenn du ein Feature nicht haben willst, aber deine User schon, werden sie irgendeinen Workaround finden um trotzdem zu tun was sie wollen.
Konkret: Gibt es kein Downvoting mehr, wird eine andere Möglichkeit gefunden seine Ablehnung zu zeigen.
Ich kann nur immer wieder auf die Paradox foren verweisen die 3 Wertungsmöglichkeiten bieten: Agree, Helpful und Respectfully Disagree
Dort sieht man wunderbar wer damit einverstanden ist, wer anderer Meinung ist, und keiner muss die Meldefunktion missbrauchen.
Alles wieder da… danke an die Forenmanager
Mach dir nichts draus, da sind momentan halt einfach ziemlich flinke Meldefinger im Forum unterwegs. Ich hoffe da wird demnächst mal etwas aufgeräumt.
Naja, in der Regel werden solche Maßnahmen , vor allem in Deutschland, nur etwas schöner verpackt. Da heißt es dann „Vorruhestand“ oder „betriebsbedingte Kündigung“. Mir wäre so auf Anhieb kein Unternehmen bekannt, das längerfristig Mitarbeiter beschäftigt, die es nicht brauchen kann.
Im Gegenteil, jede Firma, die gewinnorientiert arbeitet (das tun nun mal alle?),baut i.d.R nicht mehr benötigte Arbeitskapazitäten ab. Ob man das schön finden muss oder nicht ist dabei doch relativ unerheblich. Und ob Unternehmen eine höhere Sozialverantwortung haben sollten, steht auch auf einem anderen Blatt. Aber zumindest in Deutschland gibt es Sozialmechanismen, die diesen Kreislauf abfedern.
Hab es in einem anderen Thread schon mal geschrieben. Airbus hat letztes Jahr 3 Mrd.! Reingewinn gemacht und wird voraussichtlich trotzdem Mitarbeiter, die am A380 gearbeitet haben, entlassen müssen.
Nachtrag: Danke an die Forenmods, ich hoffe echt dass es da mal eine kleine Bannwelle für unberechtigte Meldungen gibt. Ist ja zur Zeit echt inflationär.
Auch das kann ein zweischneidiges Schwert sein. Wie schon in meinen ersten Beitrag erwähnt wird dafür bei uns auch langsamer/weniger eingestellt, weil die Kosten Upfront und die nötigen Rücklagen deutlich höher sind. Auch erkaufen wir uns diese soziale Sicherheit die wir alle gewohnt sind mit einer deutlich höheren Abgabenquote. Nicht dass ich das persönlich schlecht finde - wie erwähnt sehe ich Vor und Nachteile in „beiden“ Systemen.
Aber, auch nach vielen Diskussionen mit amerikanischen Freunden/Arbeitskollegen, bleibt unterm Strich dass das amerikanische Arbeitsrecht mehr auf persönliche Verantwortung und Freiheit während das „europäische“ mehr auf Sicherheit und sozialer Verträglichkeit aufgebaut ist. Das eine auf Kosten der Leute die durchs System rutschen, das andere auf Kosten „der Leistungsträger“ (und damit meine ich alle die real Lohnsteuer (keine moralische Wertung zu Leistung!) bezahlen, weil diese im Endeffekt prozentual mehr abliefern müssen)
Ein System in dem alle zufrieden sind und es keine Nachteile gibt … hach hätte ich gern eine eierlegende Wollmilchsau.
Doch, nur um den Satz geht es. Indem man es als normal erachtet, dass so verfahren wird hebt man das auf die Stufe von Naturgesetzen, wo es nicht hingehört. Es ist normal, weil ein von uns geschaffenes System es als „normal“ einstufen will. Ein CEO handelt so, weil es von einem komplett künstlich erschaffenen System so als normal angesehen wird.
Aber es ist komplett abänderbar. Diese ewige Hörigkeit gegenüber den angeblichen „Notwendigkeiten“ mildert die kritischen Stimmen ab, die zu einer Veränderung beitragen könnten.
Überlasst es doch einfach dem CEO aus Unternehmenssicht zu argumentieren, wir sind Konsumenten.
Wenn man bei jeder Kritik anfängt erstmal die Seite der Unternehmenssicht argumentativ darzulegen und sich als Konsument wie ein Schild vor das Unternehmen zu stellen und schön die wirtschaftliche Argumentation runterpredigt wird das nie etwas mit Veränderung.
Da hilft es dann auch nichts in einem Halbsatz zu erwähnen, dass man es ja eigentlich schon doof findet, es aber halt so wäre. Dann nicken dann alle Verständnisvoll und alles bleibt wie es ist. Mit der Haltung gewinnt man keinen Blumentopf.
Es war auch mal normal, dass es überhaupt keine Arbeitnehmerrechte gab. Und hätte sich jeder erstmal schützend vor das Unternehmen hingestellt und breit dargelegt, warum das ja völlig üblich und normal sei, dass es keine Arbeitnehmerrechte gäbe hätten wir heute noch keine.
Ja, wir sind da zwar bei grundsätzlicher Systemkritik, aber Blizzard ist eben Teil davon und daher soll man das Vorgehen auch ruhig scharf kritisieren und kann deshalb trotzdem wissen, dass es „nicht unüblich“ ist. Das schließt sich nicht aus.
(Alle im folgenden getätigten Aussagen sind ausschließlich meine persönliche Meinung)
Exakt. Und also solche sind uns die 30 Millionen so oder so einfach egal. Uns interessiert das Spiel und die Auswirkungen darauf.
Aus unserer Konsumentensicht dürften daher die bzgl. der Spiele gemachten Fehler viel relevanter sein.
Äh ja, sorry. Ich will das System nicht stürzen.
Global gesehen gehören wir alle hier zu den Top 10%. Persönlich kann ich in einer Revolution nur verlieren. Insofern bevorzuge ich Reformen.
Was ist der Unterschied? In einer Reform musst du mehrere Interessen berücksichtigen. Natürlich kann ich mich nur auf eine Interessensgruppe beschränken, aber dann kann ich nicht behaupten eine Konsenslösung finden zu wollen.
Natürlich können wir alle Geflechte deren einziges Ziel ist Gewinn zu erwirtschaften verbieten, aber ich sehe das als deutlich schädlicher als hilfreich. Noch dazu ist es etwas kurzsichtig. Für all seine Fehler hat der Kapitalismus immens zu unserem (auch global gesehenen) Lebensstandard und der persönlichen Freiheit beigetragen. Z.b.: Sind kapitalistische Überlegungen direkt verantwortlich für das Auslaufen von Leibeigenschaft und Standeszwängen.
Persönlich würde ich das System gerechter machen wollen, aber da muss ich nunmal auch die Interessen und Sorgen der anderen Seite berücksichtigen.
Dass Empathie für die andere Seite mal zu einem Vorwurf wird…
Es geht nicht um einen Systemsturz, aber dein Wunsch nach mehr Gerechtigkeit ist das Papier nicht wert, wenn es absolut zahnlos ist, wenn du es im selben Atemzug immer wieder selbst argumentativ abschwächst.
Aus meiner Sicht wären diese Kündigungen vermeidbar gewesen und sind auf schlechtes Management zurückzuführen. Daher wird es von mir kritisiert und fertig. Ich fange aber nicht damit an das als total normal und notwendig zu beschreiben. Interessiert mich nicht, das Management hat es vermasselt und die dürfen es ausbaden (die Entlassenen).
(alle im folgenden getätigten Aussagen sind ausschließlich meine persönliche Meinung)
Natürlich ist es so oder so schlechtes Management, das steht imho außer Frage. Selbst wenn Bereiche zuviele Leute hatten, dann hat das Management einen Fehler gemacht… die hätten dann eben nie eingestellt werden dürfen.
Na also, dann sollte man das benennen und nicht irgendeinen Käse von “es sei notwendig” reden. Es ist nur notwendig weil zuvor Fehler gemacht wurden. Ich zeige dann aber eher auf die Fehler vorher, als dann die Notwendigkeit zu betonen, die aus den Fehlern erst resultierten. Letzteres wird dann immer sehr gerne gemacht, während Erstere fein raus sind. Dafür bin ich einfach nicht zu haben.
(Alle im folgenden getätigten Aussagen sind ausschließlich meine persönliche Meinung)
Zumindest ist es sehr oft nur notwendig weil vorher Fehler gemacht wurden. Klar, der Support ist natürlich z.B. an die aktuellen Spielerzahlen angepasst und muss ev. angepasst werden. Aber das eben so wenig neues rauskam das es jetzt Leute erwischen „muss“ ist ein Fehler der früher gemacht wurde.
Dann darf ich aber nicht Kotticks 30 Millionen als Ursache nehmen und muss offen sagen… für „früher“ ist Morhaime verantwortlich.
Ich glaube niemand bestreitet dass das Overhiring eine schlechte Entscheidung war. Blizzard selbst sieht es offenbar so, denn sonst würden sie es selbst nicht Overhiring nennen.
So jetzt haben wir ein Problem: X Mitarbeiter die man nicht braucht.
Aus sozialer Sicht wäre es natürlich schön so viele wie möglich zu behalten, auch wenn sie mehr kosten als Geld bringen.
Wenn ich aber als CEO so denke, würde ich das als unmoralisch auslegen. Der CEO ist den Anlegern verpflichtet und nicht seinen persönlichen moralischen Überlegungen. Natürlich kann man argumentieren dass diese Leute trotzdem zu behalten gute PR ist, aber dann ist es eben gute PR und nicht persönliches moralische Empfinden.
Ich gehe einen Schritt weiter: Ein CEO der sein soziales Gewissen über die Forderungen der Aktionäre stellt ist unmoralisch und besitzt keine Integrität.
Und bevor ich hier zerfleischt werde: Integrität. Ich halte auch nichts von einem Richter der kürzere Strafen gibt weil er persönlich Mitleid hat. Entweder es ist in den Regeln verankert (siehe gute PR für die Firma) oder es muss irrelevant sein. Ist es das nicht hat die Person keine Integrität.
Nichts für ungut aber gesellschaftspolitische, soziale oder politische Themen diskutiere ich eher im realen Leben mit Personen die ich kenne. Dafür ist ein Spieleforum meiner Meinung nach der falsche Platz.
Trotzdem abschließend aber doch noch ein, zwei Sätze dazu.
Du schreibst „ein von uns geschaffenes System“. Das ist vollkommen richtig und wird von der Mehrheit auch genau so akzeptiert. Und ich persönlich hebe diese Mechanismen nicht auf die Ebene von Naturgesetzen, sie sind für mich aus Unternehmersicht aber nachvollziehbar - zumindest bis zu gewissen Grenzen.
Naja es steht dir doch frei, zu deinem Chef zu gehen und zu sagen „hey ich arbeite jetzt für 10€/Stunde weniger“. Wenn das genug machen, kann der Chef mit Sicherheit ein paar Leute einstellen, für die er keine Arbeit hat oder bestehende Arbeitnehmer behalten, die er sonst entlassen würde.
Und ja auch dafür gibt es Beispiele. Betrifft aber in der Regel fast immer Unternehmen, denen es eh schon bescheiden geht.
Ich weiß das ist plakativ, aber das ist halt die andere Seite der Medaille.
Die meisten Menschen profitieren in nicht unerheblichem Maße vom Kapitalismus und es scheint - trotz aller negativer Punkte - erheblich besser zu funktionieren als der Gegenentwurf, der Sozialismus. Der ging meines Wissens nach in allen Versuchen ziemlich in die Hose.
Ist das bestehende System perfekt? Bei weitem nicht.
Gibt es im bestehenden System einen Haufen Verlierer und Abgehängte? Definitiv.
Sollte der Staat Unternehmen zwingen können, sozialverantwortlich zu agieren? Meiner Meinung nach unbedingt.
Ändern wir irgendwas, in dem wir hier in einem Spieleforum darüber diskutieren? Definitiv nicht.
Aber das artet jetzt halt doch ziemlich in eine Diskussion aus, die ich wie gesagt eher im privaten Kreis führe.
Danke, genau das.
Da stampft ja jemand auf, aber gut! Besser so, als wie vorher war
Ich suche seit langem die „perfekte Lösung“… jetzt versuche ich es mal eine Weile mit dem Makro
Mensch, eine wirklich vernünftige Diskussion! Ich bin echt begeistert!
Und Nein, ich trolle nicht!
Man kann sich immer streiten, anderer Meinung sein. Schön, dass ihr auf einer wohltuenden Ebene bzw. Art und Weise miteinander diskutiert.
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