Meddl Community!
Kömma etzala nicht einfach mal die Spieler zockne lassne, was ihnen gefällt?
Spaß beiseite.
Also vorab:
Es steht selbstverständlich jeder Gilde /Raidgruppe zu, die Kriterien, nach denen sie ihre Mitspieler aussucht, selbst zu bestimmen.
Ich möchte nur einmal meine Meinung dazu mit euch teilen, vor allem über die Art und Weise, WIE solche Gruppen ihren Vorzug bzw. ihre Abneigung bestimmten Klassen /Rollen /Skillungen Ausdruck zu verleihen pflegen.
Vielleicht gibt es noch andere Spieler, die ähnliche Gedankengänge dazu haben.
In Classic ist es ohne Frage so, dass bestimmte Schadensverursacher-Skillungen in der Theorie (die Praxis ist, meiner Erfahrung nach, oftmals eine andere), stärker sind, als andere.
Einfache Beispiele sind, auf Raidplätze bezogen:
- Schurke vs. Katze
- Paladin vs. Krieger
Für Topgilden, die versuchen, Classic im Highend-Modus zu spielen und extremes Min-Maxing betreiben und sich gegenüber Mitspielern im konstruktiven Tonus auch direkt so auszeichnen, mag das seine Berechtigung haben, nur nach irgendwelchen Weltrang-Logs zu urteilen und dementsprechend ihren Raid mit Schurken, Kriegern und Magiern vollzustopfen.
Sei ihnen gegönnt, als „normalsterblicher“ Progress-Spieler würde man vermutlich selbst auch gar nichts anderes spielen wollen…
Wenn aber selbst Gilden, die ganz eindeutig nicht als Topgilde einzuordnen sind, ablehnendes und teilweise diskriminierendes Verhalten gegenüber „Außenseiter-Rollen“ an den Tag legen, weil sie sich einbilden, dass ihre raidvorbereitungsunwilligen Krieger mit grün-blauen Dauerlogs irgendwie mehr Wert hätten, als z.B. ein Vergelter, der sich für jeden Raid sämtliche Consumables einwirft und jeden Weltbuff abholt, um wirklich das Maximum aus dem Charakter herauszuholen, dann drängt sich bei mir unweigerlich die Frage auf, worum es heutzutage eigentlich in dieser Community geht.
Denn von Min-Maxing und dem Wunsch nach spielerischer Bestleistung, im Sinne der Gesamtleistung der Raidgruppe bzw. Gilde, kann nicht wirklich eine Rede sein, wenn die Leute nicht dazu angehalten werden, die vom Spiel gegebenen Möglichkeiten auch zu nutzen, andererseits aber darauf zu bestehen, dass nur Klassen mitspielen dürfen, die in irgendwelchen Highend-Gamer-Loglisten den statistisch gesehen stärksten DPS-Ausstoß haben.
Ist es nicht gerechter, eine Katze oder einen Vergelter mitzunehmen, der mit ganzer Leidenschaft hinter seiner Klasse /Spec steht und aus dieser alles rauskitzelt, was spieltechnisch möglich ist, als Krieger oder Schurke Nr. 7 im Raid, weil dieser - theoretisch - noch mehr Leistung liefern könnte, dieses aber in der Praxis längst nicht immer tut?
Und wäre es nicht angebracht, seine ablehnende Haltung gegenüber welcher Klasse /Spec auch immer, zumindest im Rahmen der Verhältnismäßigkeit auszuleben und zumindest darauf zu verzichten, die betreffenden Spieler zu beleidigen, weil sie z.B. Vergelter oder Katze spielen?
Ich spiele viele verschiedene Charaktere, darunter einen Jäger, der als DPS-Klasse laut der Progamer-Logs ebenfalls kein „Top“-DD ist, aber trotzdem von vielen Raids aktuell aktiv gesucht und gebraucht wird und ich liefere mit diesem Charakter ebenfalls legendäre Logs.
Es ist egal, auf welchem Charakter ich mich gerade befinde, entweder erlebe ich Diskriminierung selbst, weil ich in etwa gerade meine Katze spiele, oder ich erlebe sie gegen andere Spieler.
Im Gruppenchat, im LFG, im Handelschat, wo auch immer…
Und hierbei bleibt es nicht bei einer einfachen, konstruktiven Meinungsäußerung: „Tut uns /mir leid, ich /wir suchen /mögen keine(n) Katze(n) /Vergelter /Eule(n) /XY.“ oder irgendwelchen zweitklassigen Witzen, die man wohl auch nur witzig findet, wenn man selbst „Pro Mainstream“ eingestellt ist.
Es wird teilweise regelrecht gehetzt, beleidigt, auch unterhalb der Gürtellinie.
Man wird nachträglich wieder aus Raidgruppen geworfen, weil der Raidleiter dann plötzlich doch noch was „Besseres“ auftreiben konnte und dann der mit beispielsweise einen Tankpaladin zuvor belegte Slot, nun für einen tollen Fury-Prot-Krieger freigemacht werden muss…
Ja, selbstverständlich können die Raidleiter in ihren Gruppen entscheiden, wie sie diese bestücken.
Aber ich denke, es ist nicht zuviel verlangt, ein bisschen soziales Verhalten und Respekt zu zeigen und sich vorher zu überlegen, welche Klassen mit welcher Spec man besetzen möchte.
Erstmal den Tankpaladin als „Zweite Wahl“ einzusacken, weil es 23:00 Abends ist und es im Moment der Einladung nicht danach aussieht, als würde man die 20 Leute für Zul’Gurub „sinnvoll“ zusammenkriegen, um ihn dann 5 Min. vor Raidbeginn, nachdem er schon extra angereist ist, wieder wortlos rauszukicken, weil sich der beste Kumpel vom Nachbarn des Schwagers mit seinem Fury-Prot unvorhergesehen noch gemeldet hat, das ist einfach kein faires und soziales Verhalten.
Und den Spielern von „Non-Mainstream“-Specs ständig durch einschlägige Ausdrucksweisen und beleidigendes, abwertendes Verhalten vorzuhalten, wie wertlos und unnütz sie doch seien, ist auch kein Zeichen von Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn.
Jeder kann und soll ja gerne seine Meinung äußern, aber bitte dabei die Würde seiner Mitmenschen achten.
Ich stelle mich auch nicht hin und verurteile alle Krieger-Spieler mal flächendeckend als arrogante Menschen, die ich in Gruppen für Dungeons oder Raids boykottiere, weil ich aufgrund der Klasse davon ausgehe, dass sie diese(s) oder jene Verhalten, Performance, whatever, an den Tag legen.
Ich grenze auch keine Jäger aus, nur, weil bedauerlicherweise durchaus einige Jäger nach wie vor, nicht in der Lage sind, ihre Begleiter vernünftig zu lenken, mit Mehrfachschuss sämtlichen Trash in Sichtweite adden oder Totstellen aus dem Zauberbuch suchen müssen, bevor sie feststellen, dass sie mit Onyxia leider durch ihre Aggro bereits den halben Raid ausradiert haben.
Es gibt Topspieler, die spielen Topkrieger und fahren Topleistung.
Ja.
Und für eine Topgilde, die unter den Toprankings mithalten will und alles nur auf dieses E-Sport auslegt, mag dies das Wichtigste sein.
Aber für die „normalem“ Gilden, also im Casualbereich oder " unter Semi-Hardcore", werden sicher auch mal Vergelter, Eulen oder Katzen gut genug sein, die genauso „top“ spielen.
Die in der Praxsis weniger DPS liefern, dafür vllt. aber mit voller Leidenschaft dabei sind und gewillt sind, mit einer solchen Klasse die letzte Leistungssteigerung herauszukitzeln.
Nicht alle Vergelter sind schlecht.
Nicht alle Krieger sind gut.
Zahlentechnisch wird es immer Unterschiede geben, so ist leider in Classic die Spielmechanik.
Aber ist es nicht möglich, einfach mal mehr für die Gemeinschaft und für die gemeinsame Leidenschaft in WoW, über diese Top-Ranking-Theorie-Zahlen hinwegzusehen und ALLEN Klassen /Specs und deren Spielern, die Möglichkeit zu geben, das Spiel in allen Farcetten, also auch im aktuellen Raidcontent, zu erleben und zu meistern?
Es ist nur ein Gedankenweg meinerseits.
Ich kann und möchte hier niemandem aufzwingen, bestimmte Klassen in seine Gruppen einzubauen.
Aber ich möchte gerne zu mehr gegenseitigem Respekt, mehr Toleranz und Miteinander aufrufen und dieses negative Verhalten gegenüber „Außenseiter“-Klassen, das an einigen Stellen durchaus ernsthaft als Cyber-Mobbing betitelt werden könnte, etwas dahingehend zu verändern.
Bring the player, not the class.
In diesem Sinne, vielen Dank für’s Lesen.