Für die Verlassenen!...?

edit - irgendwie wurde der Text zwei mal gepostet - hatte noch einen anderen Tab offen - tut mir leid

Liebe Lore begeisterte Community,

ich spiele seit dem deutschen Release von Classic und habe in all den Jahren vielleicht 2 Forumsposts verfasst, lese oft lieber begeistert mit, wenn sich Leute die Mühe machen, gut formulierte, interessante Posts zu verfassen, habe so gut wie alle Bücher gelesen, aber bin an einem Punkt wo ich selbst mal etwas schreiben, bzw. fragen muss:

Versteht noch jemand Sylvanas „Plan“? Ihre Charakterentwicklung?

Ich entschuldige mich vorab, wenn diese Fragen irgendwo offensichtlich beantwortet wird, aber ich finde keine. Ich hole etwas aus, irgendwie muss ich das mal nach 19 Jahren rauslassen. Bare with me :innocent:

Seit Classic spiele ich genau einen Charakter - einen Untoten Schurken.
Es ist dieser Charakter, der (für mich) über all die Jahre eine ganz eigene Story bekommen hat. Ich habe ihn damals erstellt und dann (viele von euch kennen es sicher) meine späte Jugend und das junge Erwachsenenalter, mit ihm zusammen eine - nein seine - lange Geschichte in Azeroth erlebt. Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen; alles in allem aber immer ein gutes Abenteuer.

Dabei war das Schicksal der Verlassenen für mich von Anfang an einer der größten Aspekte der Immersion und Hauptantrieb, dass mich die Frage nach dem weiteren Verlauf der Geschichte meines Charakters und somit das Spiel fesselt. Ich wollte weder Horde, noch Allianz sein, ich wollte eine Geschichte bei den „etwas Bösen“, bei denen, die in der „Grauzone“ vorkommen, die ein einzigartiges Schicksal mit sich tragen.

Mein Charakter hat selbst als Untoter hier und da unter den anderen Völkern Freunde gefunden und sich verdient gemacht (ich trage seit Classic keinen anderen Titel als „Grunzer“, denn den hat sich mein Charakter damals verdient, als er Monate lang, zusammen mit Orks irgendein Tal verteidigte :sweat_smile: ). Als Spieler wiederum habe ich die Spieler auf der anderen Seite des Gildenchats lieben gelernt und so konnte ich mir auch Geschichten wie Draenor, oder Pandaria irgendwie für meinen Charakter passend zurechtbiegen. Manchmal hilft man eben selbst als Untoter seinen Freunden und wird in Dinge verwickelt, die einen eigentlich wenig interessieren. So ist das Leben und deshalb wohl auch das Leben im Untod.

Dabei war für mich als wichtiger Teil der Immersion eines immer völlig klar: die unangefochtene Loyalität meines Charakters zu Sylvanas.

Was habe ich damals bei WOTLK mit gefiebert! Sylvanas „Ende“ damals (als sie sich vom Turm stürzte) für absolut perfekt und nachvollziehbar (das hätte mein Charakter wohl ebenso getan) erachtet und als es dann doch nicht das Ende war, für eine interessante Story Wendung gefeiert!
Sylvanas wurde immer unberechenbarer, wurde langsam zu dem, was sie eigentlich immer geschworen hatte zu vernichten, mein Charakter, als Untoter wurde immer mehr mit reingezogen, immer mehr indoktriniert, wandte sich immer mehr von der Horde ab. Was für eine wunderbar passende Entwicklung!

Die Jahre danach waren eher …naja schwierig für die Immersion… aber wie gesagt, auch ein Untoter verstrickt sich mal mit Freunden in andere Angelegenheiten - doch dann Legion! Sylvanas taucht wieder so richtig auf - da passiert etwas im Hintergrund - selbst ein Loa hat da irgendwie die Hände mit im Spiel, oder doch nicht? SIE HAT EINEN PLAN! Schließt Abkommen mit Helya - oh es wird spannend! BFA - Sylvanas rastet aus - ähm gut in Ordnung (ja ich als Spieler war dann auch sehr am zweifeln, was da in der Story Abteilung passiert) - bis hier hin war sie immer sehr kalt, kalkulierend und überlegt, aber was solls - endlich passiert mal was Extremes! Da traut sich die Geschichte wenigstens was! Mein Charakter folgt ihr! DENN SIE SAGT JA IMMER WIEDER - SIE HAT EINEN PLAN! IRGENDWANN ERFAHREN WIR SICHER WAS, RICHTIG?! … richtig Blizzard?! … Blizzard…?(Schade nebenbei, dass der Quest Plot ihr bis zum Ende treu zu bleiben so GAR NICHTS im Spiel geändert, oder bewirkt hat.) Dann kamen die Loa, N’Zoth - HA JETZT MACHT SYLVI IRGENDWAS UND DANN ERKENNT MAN ENDLICH IHREN PLAN!
Nein?..
Ah! Sie zerreißt die Krone des Lichkönigs! ALLES KLAR! ES GEHT NOCH WEITER! Bitte nicht verkacken liebe Story Writer! Ich war viele Jahre lang an eurer Seite, meine Zeit, mein Geld, kommt schon!
Der Jailer! JETZT ERFAHREN WIR ENDLICH IHREN PLAN!

Moment. Was passiert hier? Oh…

Bitte:
Kann mir jemand erklären - egal ob es nun „gut“ oder „schlecht“ geschrieben ist - WAS Sylvanas sich dabei denn nun gedacht hat? Bei all dem?! Irgendeine Logik? Ich erkenne am Ende dieser lange Reise nämlich gar keine mehr.

Ein Charakter wie Sylvanas - vorausschauend, kalkulierend, abwiegend, immer auf den eigenen Vorteil (und den der Verlassenen?) bedacht - der nie wieder dienen wollte - lässt sich mit dem Jailer ein (seit Legion im weitesten Sinne?) und erkennt erst im letzten Augenblick „ach Mist - schon wieder dienen- das triggert mich jetzt aber“. Das kanns doch nicht gewesen sein.
Sie muss doch irgendeinen Plan gehabt haben? „Den Tod besiegen“, klar - aber was wollte sie denn nun konkret?! Und hat sie einen Plan gehabt, wie sie den Jailer ausnutzen kann, um am Ende doch ihren eigenen Willen, ihren eigenen Plan durchzusetzen? WAS WOLLTE SIE? Ich verstehe gar nichts mehr…

Und die Immersion meines Charakters ist leider nun endgültig dahin, auch wenn ich mir das gar nicht so eingestehen mag.

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Ich habe den Roman zu Sylvanas noch nicht gelesen, daher kommen meine Beobachtungen aus dem Spiel und den anderen gelieferten Büchern und Kurzgeschichten.

Das Abkommen mit Helya diente dazu, dass Sylvanas eine Laterne bekam, mit der sie die Val’kyr der Valarjar in ihr loyale Val’kyr transformieren konnte, um mit diesen wiederum neue Verlassene zu erschaffen. Graumähne hat mit der Zerstörung dieser Laterne diesen Plan aber zunichte gemacht.

Als Kriegshäuptling war es ihr Plan, einen Krieg mit der Allianz zu provozieren und gleichzeitig eine erneute Rebellion in der Horde zu provozieren, um so viel Tod wie möglich zu produzieren, sodass möglichst viele Seelen in den Schlund gelangen. Darum tötete sie teilweise ihre eigenen Soldaten und ließ den Spielercharakter selbst als Loyalist die Rebellen unterstützen.

Ihr Abkommen mit Azshara und die folgende Befreiung von N’Zoth hatte denselben Hintergrund, denn wie sie am Ende des Kriegskampagne sagte (sofern man Loyalist war), war es auch deren Zweck, mithilfe der Naga und der Invasion des Schwarzen Imperiums den Schlund mit weiteren Seelen zu füllen.

Ihr Abkommen mit Zovaal war damit begründet, dass sie das System der Schattenlande nicht mochte. An manchen Stellen sagt sie, es sei nicht fair, dass sterbliche Seelen unausweichlich vom Arbiter ein Nachleben zugewiesen bekommen. Mit Zovaal wollte sie die Realität neugestalten, sodass jede Seele ultimative Freiheit hat und den Tod nicht mehr fürchten muss. Als sich am Ende des Sanktum-Raids dann aber heraus stellte, dass Zovaal sie nur belogen hat und in Wahrheit den Kosmos versklaven/dominieren wollte, war sie nicht mehr mit ihm einverstanden - denn das ist ja das komplette Gegenteil der Freiheit, für die sie kämpfte.

Möglicherweise stehen im Roman weitere Details, die Klarheit verschaffen, doch soweit macht ihre Geschichte in meinen Augen durchaus Sinn. Wie man ihrem inneren Monolog in „A Good War“ und „Before the Storm“ zwar entnehmen kann, wurde ihr Plan leider mitten in BfA umgeschrieben (anfangs wollte sie die Position des Kriegshäuptlings gar nicht, und der Brand von Teldrassil war ursprünglich eine rationale, strategische Entscheidung, welche wegen dem Versagen von Saurfang notwendig wurde), doch letztendlich wurde die Änderung ihrer Story doch noch so zurecht gebogen, dass sie am Ende des Tages Sinn ergibt.

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So in etwa. Der TE fragte aber auch nach der Immersion seit Vanilla.
Nun, bis zum LK einte Sylvanas die Verlassenen in ihrer Rache an dem LK, bot Schutz in Einheit und Horde und damit eine Aufgabe und Heimat. Sie war die Bansheequeen, der alle folgten.
Nach ihrem Sturz traf sie auf Zovaal und wurde von ihm manipuliert. Es war nie ihr Plan, es war der Plan Zovaal. Sie war nie eine Meisterstrategin, sondern eher unüberlegt und impulsiv. Seit Cata bestand ihre Aufgabe nur darin, die Verlassenen bereit zu halten, und immer zu tun, was Zovaal brauchte. Dazu gehörte auch unter dem Radar alles nötige für die Horde zu tun. Sylvanas hat die Verlassenen an Zovaal verraten und verkauft. Die Szene beim Duell gegen Saurfang, vor den Toren OGs, sagt alles: Ihr seid nichts!

Die Verlassenen haben rückwirkend ihre Identität verloren, wurden betrogen. Dementsprechend haben meine Verlassenen Depressionen. Ist alles andere, als ein gutes Spielgefühl. Man könnte nun versuchen seinen Verlassenen als sich selbst zu finden, den Trostlosen Rat neu beleben. Es gibt auch noch Calia, die was von Licht faselt… aber in Wahrheit, hat Blizzard die Immersion der Verlassenen zerstört und bisher noch keine neue geliefert. Wie vor den Toren OGs schauen nun alle Verlassenen dumm aus der Wäsche.

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Danke euch beiden für die gut formulierten und nüchternen Antworten.

Ist es also rückwirkend jetzt wirklich LORE, dass sie Zovaal tatsächlich schon SO früh in der jüngeren WOW Geschichte getroffen hat?
Daraus resultierend: Entweder von ihm beeinflusst wurde (und all das, was danach kam nicht ihr, sondern sein Plan war?), oder, dass sie ihn immer als Verbündeten nutzen wollte und erst im Raid checkt, dass sie „betrogen“ wurde? Zovaal gar nicht ihre Version von „Freiem Leben/Ableben“ teilt? (Überraschung :sweat_smile: - Ich lass bewusst mal außen vor, ob das nun ne coole, oder lahme Story is, ich will wirklich nur verstehen, wie sich das ganze nun Lorewise zurechtgedacht wurde.)

Gibt es von Seiten Blizz irgendwo einen Hinweiß, dass ihre Story in BFA umgeschrieben wurde? An die Bücher erinner ich mich - Mrs. Golden hat doch vorher auch schon an genau dieser Story mitgewirkt, oder irre ich? Wieso wurde da umgeplant? Ich hab nur im Kopf wie alle bei Blizz immer wieder betonten (als es da diese Hatewelle gab) „wartet ab es wird alles Sinn ergeben“.

Und sollte Sylvanas den Jailer wirklich als „Verbündeten“ für „ihren Plan von Freiheit“ angesehen haben: woher wusste sie überhaupt wie das System in den Schattenlanden funktioniert (von wegen „das missfiel ihr“) und das man es anscheinend nur so ändern kann? Wussten Charactere in Azeroth vor SL, wie das im Tod so genau funktioniert?

Für meine Characterimmersion kann der Verlassene irgendwie nur noch innerhalb der Horde auf Leute treffen, die überhaupt mit ihm reden wollen, weil er speziell sich dann halt doch sehr verdient gemacht hat, aber das ist schon arg zurechtgebogen. Und Calia… ja irgendwie versteh ich dieses „Licht Untod sein“ so gar nicht mit dem, was ich jahrelang geglaubt habe im Azeroth Kosmos gelernt zu haben.

Ja, sie traf nach WotLK, nach ihrem Sturz auf ihn. Zu „Anbruch der Nacht“ wurde hinzugefügt, dass die Valkyren Sylvanas zu Zovaal brachten.

Er zeigte ihr über die Valkyren/Mawsworn die Nachleben, dass man keine Wahl hat und das Liebende voneinander getrennt werden. Das triggerte Sylvanas. Weiter hab ich das Buch „Sylvanas“ nicht gelesen, aber Zovaal manipulierte sie noch weiter. Er habe den Plan alles zu ändern, er kann in die Zukunft sehen, nur er kann alles ändern. Zovaal war dabei sogar ehrlich, offerierte Sylvanas, das er für den LK verantwortlich war…

Aber Sylvanas in ihrem Freiheitswahn und der Wunsch das Nachleben mit ihren Liebsten verbringen zu können, machte alles trivial. 1000de Seelen als Animafutter für den Schlund, egal. Im Tod ist eh alles doof, die paar Opfer und alle sind frei… Sylvanas war bis zum Ende blind, rechtfertigte ihre Taten für ein höheres Wohl, ohne zu sehen, was sie überhaupt tat und wozu sie wurde. Irgendwie hat Blizzard versucht, das durch die Gespräche mit Anduin darzustellen.

Im Endeffekt hat sie alles verraten, wurde zum Monster und wurde selbst betrogen.

Eine Jahrzehnte lange Sinnkrise für alle Verlassene, gespendet von Blizzard. Sylanas bekam auch noch eine gespaltene Persönlichkeit obendrauf, die nun alles verarbeiten darf.

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Der Trostlose Rat wurde neu gegründet. Calia ist lediglich ein Mitglied davon, nicht die (alleinige) Anführerin.

Und wenn ich ganz ehrlich bin, die Tatsache dass die Verlassenen so lange lediglich um Sylvanas fokussiert waren und nicht wirklich erlaubt waren eine andere Identifizierung darüber hinaus zu haben war und ist ein Problem.

Sylvanas der Immersion für die Verlassenen auf lange Sicht mehr geschadet.

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Das Problem wurde in „Vor dem Sturm“ zart angedeutet und sogleich mit schwarzen Pfeilen erschossen.
Das die Verlassenen sektenartig um Sylvanas positioniert wurden, ist auch eine Immersion. Eine Immersion, die von den Spielern 17 Jahre mit eigener Charakterentwicklung, Erlebnissen und Geschichten befüllt wurde.

Muss man nicht mögen, muss man nicht spielen, es gibt viele ander Völker in WoW und sie sind nicht alle gleich.

Blizzard hat die Verlassenen nicht nur von Sylvanas befreit. Blizzard hat den Spielern auch zu verstehen gegeben, eure Avatare wurden jahrelang vera_scht. Kann man machen, aber es ist und bleibt Ka_cke.

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Naja im Endeffekt sind die Verlassenen zum ersten Mal so richtig „frei“.
Nach BFA und dem verlassen der Verlassenen von Sylvanas, kam erst eine große Depression der Untoten, da sie nicht wussten was sie jetzt „außer“ Horde noch machen sollen - was sie selbst definiert, denn bis dahin hieß es einfach nur - Für Sylvanas - im großen und ganzen.

Jetzt mit dem Rat muss man beobachten was sie für die Verlassenen geplant haben. Treue Verbündete der Horde? - Einfach für das eigene Volk da sein?

Ich denke das die Verlassenen als Volk sich jetzt selbst finden müssen, ähnlich wie die Hoch/Blutelfen dies tun mussten. Das gute daran ist das Blutelfen und Untote im Grunde durch Sylvanas ein sehr gutes Miteinander haben und sie von ihnen lernen können und nicht etwaige fehler machen wie die Blutelfen.

Aktuell würde ich einfach sagen das jeder Untote anfangen muss über sein eigenes Schicksal innerhalb der Horde und den Verlassenen zu bestimmen und zu sehen wohin der Weg ihn führt.

Ich frage mich gerade ,ob die Sache mit den Verlassenen sich jetzt nicht irgendwann „auflösen“ muß (den Untoten sollte dieses Schicksal ja drohen und neue dürften eigentlch keine mehr dazu kommen …es sei denn das Licht kümmert sich drum) :).

Es war ein Problem dass ich an den Verlassenen schon zu Cata kritisiert habe, wenn Sylvie anfing Lich Queen Züge anzunehmen. Blizz hat es einfach verpasst den Verlassenen Alternativen zu geben.
Was mehr stört ist dabei, dass durch den Kontakt zur Horde sie eigentlich Alternativen haben könnten, Blizz aber einfach nie das Potential nutzte.

Nun das ist generell die Natur von Sekten also schon realistisch.
Davon ab, dass die Verlassenen für Sylvie nichts Anderes als Pfeile und später Meatshields waren war schon lange bekannt.

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Mit Cata, Anbruch der Nacht, über das davor kann man endlos streiten. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Übrigens hatten die Verlassenen schon immer die Wahl. Die Wahl sich Sylvanas anzuschließen, wie letztlich Voss oder eben nicht, wie Faol. Sogar in BfA hatte Zelling noch die Wahl. Die Sekte Sylvanas war kein muss, wenn man mal von den inkonsistenten Zwangserweckungen ingame absieht.

Aber auch sonst, wer waren denn die Abweichler Sylvanas? Putress und die Apotheker. Der trostlose Rat, die Fraktion mit menschlichen Eigenschaften, stand geschlossen hinter Sylvanas. Erst als Sylvanas in Arathi freidrehte wichen ein paar ab, aber auch nur von denen, welche das Glück hatten, von ihren lebenden Verwandten nicht abgelehnt worden zu sein. Und selbst bei denen hielten die meisten Sylvanas die Treue, selbst im Angesicht ihres Todes durch Sylvanas.

Die Verlassenen einende Punkte, sind der Umstand ihres Todes, die Gewalt in der Geißel und die Ablehnung durch ihre lebende Verwandtschaft. Für die 22 lebenden Arathiteilnehmer musste Anduin lange suchen. Sie sind die Ausnahme. Sylvanas bot Schutz, ein zuhause, nicht jeder Verlassene war auch ein Kämpfer, da gab es mehr, als nur Pfeile. Es gab eine unote Gesellschaft.

Wenn man jetzt als Verlassener froh sein kann, dass Sylvanas weg ist, wie bespielt man dann die Verlassenen? Als evil Apotheker? Ich schätze es wird der 0815 Dude, wie in jedem anderen Volk.

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Mal so rein hypothetisch, meint ihr Sylvanas könnte zu den Verlassenen zurück? Nicht als Banshee Königin sondern einfach als Elite Dark Ranger oder sowas. Sie leistet ja gerade im Schlund noch Sühne für ihre Taten.

Hypothetisch wäre es möglich ja, dennoch realistisch gesehen wird Sylvi bis sie für irgendeinen Plot gebraucht wird erstmal auf die Bank gesetzt wie Illidan. Das sie wieder zu den Verlassenen zurückkehrt glaub ich ehrlich gesagt nicht, denn was wäre denn die Story dabei? Sie kommt zurück und es formt sich ein Bürgerkrieg der Untoten ob der Rat oder Sylvanas wieder an die Macht kommt?

Dann könnte man die Loyalisten Wahl nochmal aufleben lassen. Also mir würde ein Bürgerkrieg unter den Verlassenen als Nebenstory gefallen. :smile:

Damit die Allianz dann auch was zu tun hat dürfen die das Desolate Council unterstützen, is ja schließlich Calia dabei.

Ja aber schon wieder Krieg innerhalb der Horde? Langsam ist das schon so ne Murmeltiernummer.

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Von einer Meta-Perspektive aus gesehen könnte man sagen, dass du jetzt weißt wie es den Verlassenen geht.
Der Hintergrund ist ziemlich banal:

  1. Man brauchte mal wieder einen neuen Oberboss. Damit der Oberboss auch wie ein Oberboss wirkt, verzichtet man gern mal auf Konsistenz in der Erzählung (oder „patcht“ sie nachträglich irgendwie rein).
  2. Manchmal vergessen die Storyschreiber einfach bestimmte Aspekte der Story. Bei so viel Story und so vielen wechselnden Schreibern ist das nicht unbedingt verwunderlich. Calia redet z.B. von „Untoten“, obwohl sie die Verlassenen meint und sie redet von einem „zurückerlangten freien Willen“, den die Verlassenen aber nie verloren hatten.

Damit du deinen Charakter in Zukunft nicht mehr verbiegen musst, könnte ein gewisser Abstand zur Lore helfen.
Wenn die Lore offensichtlich nicht geeignet ist, Charakterimmersion herzustellen, warum sich dann orthodox daran halten?
Wenn die Lore Widersprüche und Retcons enthält, warum diese Widerspüche auf den eigenen Charakter übertragen?

Statt dem Charakter Sylvanas zu folgen, könntest du der Idee Sylvanas folgen. Eckpunkte dieser Idee können sein:

  • der eigene Wille
  • Verlassene sehen sich als Volk, ob es den Lebenden passt oder nicht
  • Misstrauen insbesondere gegenüber Nicht-Verlassenen
  • „besondere“ Strategien
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Theorethisch wäre es möglich weitere Verlassene mittels Nekromantie zu beleben. Nur ist diese Methode sehr fehleranfällig wie man im Classicstartgebiet gesehen hat. Das war ja der Grund für den Erfolg der Val’kyr. Weil sie einfach jeden Menschen und offenbar auch Elfen wiederbeleben konnten und man trotzdem mit 1/3 von denen sich dauerhaft den Verlassenen anschlossen genug hatte.

Verlassene sind nun mal untot.
Und ja, sie haben ihren freien Willen wieder erlangt.
Sie waren Teil der Geißel konnten sich aber den Einfluss des Lichkönigs entziehen als Ner’zhul immer mehr Macht verlor und somit auch teil der Kontrolle über die Untoten verlor.

Ich denke, es stimmt beides:

  • Die ersten freien Untoten haben ihren freien Willen wiedererlangt als der Einfluß Ner’zuhls nachließ oder verdanken quasi ihrem eigenen starken Willen („Wille der Verlassenen“), daß sie sich von dem Einfluß der Geißel lösen konnten (für die WotLK-Todesritter gilt das ähnlich).
  • Für die Untoten des Kataklysmus-Startgebietes (einschließlich Lilian Voss) ist das aber anders. Die waren tot und wurden nachweislich von Sylvanas und ihren Leuten wiederbelebt. Daß sie dadurch nicht vollständig durchgedreht sind, verdanken sie wohl ebenfalls ihrem starken Willen. Aber sie waren nie so „fremdgesteuert“ wie die Ex-Geißel-Untoten, und sie wurden in eine „Verlassenen-Gesellschaft“ hinein wiederbelebt.

Ich denke auch, das sind gute Eckpunkte, allerdings würde ich das nicht Idee Sylvanas sondern einfach freie Untote nennen. Für Taeda beanspruche ich so eine Geschichte (unabhängig davon, ob das Classic-Startgebiet als frühere, nur schlechter ausformulierte Kataklysmus-Variante verstanden werden sollte oder nicht):

  1. normaler Mensch in Lordaeron,
  2. Mit-Erleben der Anfänge Geißelinvasion als Beobachter und menschliches Opfer,
  3. Mit-Tun bei der Geißel als gezwungene, nun untote Täterin,
  4. Selbstbefreiung vom Einfluß der Geißel (und darin Sylvanas ebenbürtig),
  5. Verteidigung gegen alle, die den freien Untoten ihren Platz in Lordaeron und der Welt absprechen wollen (Geißel, Scharlachrote, Allianz).

Das Verhältnis zu Sylvanas sieht für Taeda von Anfang an so aus, daß sie zwar Sylvanas’ Verdienste als Anführerin der freien Untoten anerkennt. Allerdings hat Taeda ein so tiefes Mißtrauen gegen alle und alles, einen extremen Zynismus aufgrund der Erfahrungen des „Fressens und Gefressenwerdens“ im Zusammenhang mit der Geißel und ein so starkes Vertrauen in die Fähigkeit, ihren Willen durchzusetzen, sodaß ihr auch der Sylvanas-Kult, der bei den „Verlassenen“ etabliert werden sollte, zutiefst suspekt war. Sylvanas war für sie erst nur „eine von uns“. Und das hat sich mit dem Ende von BfA erledigt.

Für mich ist in diesem Sinne Lilian Voss eine gute Orientierung für spielbare Untote: Sie sucht ohne großes Aufheben ihren Platz in der Welt. Ein paar Verdienste hat sie sich erarbeitet, genug um anerkannt zu werden, ohne aber gleich die große Obermackerin zu werden. Ihr bleibt hoffentlich das Schicksal als Endboss erspart.

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