[H-Orc-RP] Der Schwarzblutclan

Hallo Frizzel,
zum jetzigen Zeitpunkt nehmen wir keine Mag’har Orc aus WoD auf. Später vielleicht, je nachdem, wie sich die Geschichte des Addons weiterentwickelt.
Nicht aufnehmen bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht zusammen mit WoD Mag’har spielen würden.

Danke für die schnelle Antwort.
Dann überleg ich mir ggf. für die ‘grüne’ nen neues Konzept und guck daß ich dich ingame mal erreiche zum Besprechen :slight_smile:

Gashka blieb am Ende der Treppe stehen. Geduldig wartete sie, bis ihre Augen sich an das Halbdunkel gewöhnt hatten. Einige der Zellen waren verschlossen. Staubkörner flirrten wie vergehende Glühwürmchen in dem trübseligen Licht, das durch die offenen Zellentüren in den Flur fiel. Sie rümpfte die Nase. Wie konnte der Alte es nur in diesem Gestank aushalten. Mit dem Vorsatz ihn zur Not hinaus zu prügeln, ging sie zu seiner Zelle.

Grelkar schnarchte, hustete, schnarchte , drehte sich auf die andere Seite und schnarchte weiter. Der alte Sack würde eines Morgens tot erwachen und aufstehen, weil er seinen eigenen Tod verschlafen hatte, da war sie sich sicher.

Gashka rüttelte Grelkar unsanft. “Seid ihr denn alle nur noch am Pennen?”

Grelkar blinzelte und schlug ungezielt um sich. “Lass mich in Ruhe”.
Gashka verpasste dem Alten einen Tritt, der ihn von der Bank beförderte.

Grelkar landete unsanft auf dem Boden. Wie ein Hammel glotzte er sie an. Nur langsam wandelte sich sein dämlicher Gesichtsausdruck zu einer wütenden Grimasse. "Verdammt Weib, kann ein alter Mann nicht mal in Ruhe schlafen? " Er rieb sich gähnend über sein Gesicht. “Wenn der Alte noch sein Maul noch ein bisschen weiter aufreißt, beißt er sich noch die Hand ab” Der Gedanke gefiel ihr und hätte sie fast zum Lächeln gebracht, als ihr einfiel, dass er gar nicht mehr so viele Zähne hatte.

“Schau zu, dass du auf die Beine kommst, wir müssen reden. Wo sind die anderen?”

“Wo ist Tashmi?” Grelkar sah sich in der Zelle um. Der Alte schien nicht nur den Großteil seiner Beiß- sondern auch seiner Hörkraft eingebüßt zu haben, schoss ihr durch den Kopf.

“Los hoch, draußen gibt’s Bier”. Grelkar stand augenblicklich auf, etwas umständlich vielleicht und unter dem knackenden Protest seiner Gelenke, aber schneller, als sie es ihm je zugetraut hätte…

“Sieh an, deine Ohren scheinen doch in Ordnung zu sein” . Gashka verkniff sich ein Grinsen.

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Tashmi beugte sich weit über den Tisch und zog einen Krug Wasser zu sich. Eigentlich war es die Aufgabe des Goblins dahinter, ihn ihr zu geben, aber der war so auf ihre zusammengeknotete Bluse und sein dämliches Grinsen konzentriert, dass er nicht einmal bemerkte, wie sie ganz nebenbei eine Gabel und ein Messer in ihrer Hose verschwinden ließ.

“Hast du Lust, dir etwas die Zeit zu vertreiben?” der dämlich grinsende Goblin hob den Becher.

“Kommt drauf an, was für mich dabei rausspringt”. Tashmi stellte den Wasserkrug zurück und schlenderte hinter ihm her.

Ner’zosh stapfte ein weiteres Mal zum Warenlager. Der Schweiß, der ihm in die Augen rann und die blendende Sonne machten ihn fast blind. Blind genug, dass er fast über einen Goblin fiel, der ihm vor die Füße lief. Kaum hatte sich der Grünling gefangen, plusterte er sich mit in die Hüften gestemmten Fäusten vor ihm auf. Mehrmals holte er tief Luft, räusperte sich. Ner’zosh hörte gar nicht hin. Wer sich erst räuspern musste, bevor er was sagte, hatte eh nichts zu melden. Er bleckte die Zähne und knurrte ihn an. Der Goblin wurde aschfahl.

“Jetzt komm schon, wenn der dich zu Brei schlägt, war’s das mit dem Zeitvertreib”. Tashmi zerrte den Goblin mit sich, nicht ohne dem Orc ein anerkennendes, wenn auch schiefes Grinsen zu schenken.

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Grelkar versuchte seine Augen vor dem grellen Licht zu schützen. Vorsichtig blinzelte er nach und nach die Tränen weg.

Gashka deutete auf die Tische und Bänke. “Ich geh die Kurze suchen, bevor sie wieder Ärger macht”.

Grelkar blinzelte wieder und nickte gähnend. Er schlurfte langsam zu den Tischen und Bänken unter den schmutzig staubigen Sonnensegeln. Einen Moment fragte er sich, wie groß hier wohl die Motten waren, die solche Löcher in das stabile Segeltuch gefressen hatten. Aber Schatten war Schatten und die Aussicht auf kühles Bier im Schatten, war ihm Antrieb genug. Grelkar schmatzte laut. Blinzelnd sah er sich um und ging zu einem der leeren Tische. Die Ketten an seinen Händen rasselten bei jedem schlurfenden Schritt. Dem Orc am Nebentisch nickte er nur knapp zu, als er sich auf die grobgehauene Bank sinken ließ. Irgendwo hatte er den schon mal gesehen.

Gashka war am Abgang zu den Zellen stehen geblieben. Mit zusammengekniffenen Augen suchte sie die Sklavenpferche ab. Gontas hatte sie schnell in der Schmiede entdeckt, aber wo war die Goblina. Sie fluchte leise. Hoffentlich baute die Kleine keinen Mist, übereifrig wie sie war. Das war das Letzte was sie jetzt brauchen konnten.

Der namenlose Orc, der in der Arena gegen den Untoten gekämpft hatte, wankte, mit einem Faß auf der Schulter an ihr vorbei.

“Das kannst du heute Abend machen. Niemand nützt es, wenn dich die Sonne umbringt. Geh zu den Anderen und trink genug. Lass dir auch einen Beutel Salz geben.” Sie deutete auf die Tische.

Ner’zosh hielt inne und drehte sich zu der Orcin um, er musterte sie von oben bis unten. “Sag das den grünen Mistviechern”. Er nickte in Richtung einiger Goblins. “Die meinten was anderes.”

“Um die wird sich Graika kümmern und nun geh in den Schatten und trink was”.

“Wasser und Getreide für die Kämpfer… dann darf ich.” Er schnaubte und stapfte die Stufen hinunter.

Grashka schüttelte mit einem verdrießlichen Schnauben den Kopf, während sie dem Sturorc nachsah. Was für ein Dummkopf, aber sie würden ihn brauchen. Ein Schwertarm mehr.

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Grelkar Augen wurden immer kleiner. Seine Augenlider immer schwerer.Sein Kopf auch. Dass Tashmi plötzlich vor ihm stand, ging an ihm vorbei. Die Hosentaschen ausgebeult, ein Glas mit einem schreiendbunten Gesöff, gekrönt von einem lächerlichen Papierschirmchen in der Hand, schaute sie mit einem selbstgefälligen Grinsen zu, wie sein Kopf immer weiter nach unten sackte. Ein letzter Absacker ließ seine Stirn hart auf dem Tisch aufschlagen. Er zuckte hoch, fiel fast rückwärts von der Bank.

"Hahhhh, es ist immer wieder ein Vergnügen, ihm beim Aufwachen zuzusehen." Tashmi schlürfte lautstark an ihrem Gesöff und ging um den Tisch herum.

Gashka griff sich kommentarlos mehrere gutgefüllte Krüge. Das Bier mochte dünn sein, aber es war kühl genug, dass sich die Krüge beschlagen hatten. Schwer beladen ging sie zu Grelkar an den Tisch und stellte sie ab.
Varjak sah sehnsüchtig die Krüge an.

Tashmi schüttelte Gralkar.“He, willst du auch einen Schluck??” Sie deutet auf die Limonade an ihrer Hand.
“Hey ja, ich bin ja wach.” Er sah auf die Limonade, dann auf die Bierkrüge.

Gashka schob ihm einen der Krüge zu. “Willst du ihn umbringen?”

Grelkar nickt Gashka grinsend und dankbar an, griff sich den Krug.

“Du da”. Gashka gen Varjak. “Auch Durst?”

Varjak blickte auf. "Ja, aber nicht das blubbernde Zeugs, was es da hinten gibt… Was wird denn da in den Fässern hin und hergetragen?" Er deutete auf Ner’zosh, der das letzte Faß vor den Stufen abstellte.

"Ahhhh… dünn wie Hühnerpisse, aber besser als nichts " Grelkar schlug sich klirrend auf die Brust und rülpste. Tashmi schlürfte laut und zustimmend an ihrem grellen Blubberzeug.

“Das Bier, nicht dein Goblingepansche”.

Gashka schob einen der Krüge in Richtung Varjak.
Nerzosh stapfte nun seinerseits zu den Bänken, im Schatten einer Lehmmauer ließ er sich zu Boden sinken. Müde legte er den Kopf in den Nacken und wischte sich den Schweiß ab.

"Setz dich zu uns, Mann ". Grelkar nickte auffordernd zu dem Krug, eine Aufforderung, der der Orc nur allzu gerne folgte.

“Tashmi”. Gashka schob der Goblina einen Krug zu. “Bring das dem Orc dort drüben an der Wand”. Mit einem bedauernden Seufzer stellte die Goblina ihren Drink ab, um sich mit dem Bier auf den Weg zu machen. Der Orc starrte sie argwöhnisch an. Die Augen sind leicht verengt grollte er warnend.

“Ein Gruß des Hauses”. Tashmi stellte den Krug vor dem Orc ab. “Wohl bekomms”. Nach einiger Zeit hob Ner’zosh den Krug doch an. Misstrauisch roch er am Inhalt, während er über den Krugrand hinweg Tashmi nachstarrte.

Gashka sah kurz zu ihm hinüber. “Das kannst du beruhigt trinken. Das ist nicht das Zeugs , das sie verkaufen”. Endlich trank er. Gierig. Bier schwappte über und rann am rechten Mundwinkel hinab. Die Tropfen bildeten dunkle Blumen im trockenen Sand.

Varjak deutete auf den vollen Krug. _“Der ist für mich?” _

“Zukzuk. Guter Kriegsgesang” lobte Grelkar knapp.

Varjak griff ohne Hast nach dem Krug und schnupperte daran. Dann blickt er zu Grelkar und nickte. “Er hat mich durch manche Schlacht gebracht”.

Grelkar nickte und widmete sich wieder voll und ganz seinem eigenen Krug. “Das glaub ich gern. Er hat mich aufgerüttelt”. Er grinste Varjak kurz verlegen an. Tashmi schlürfte an ihrer Limonade. Sie hörte sich dabei an, wie das Gurgeln des Malstromes, fand Grelkar, nur eben in Goblingröße.

"Zukzuk, hab schon gemerkt, dass es mit dem Blut des Kriegers hier nicht weit her ist… Was … " Varjak deutete mit der Hand unbestimmt in der Gegend herum “… macht ihr eigentlich hier?”

"Das Blut ist noch da, wenn auch im Moment zu dick " Grelkar gab sich nun ganz dem Bestreben hin es zu verdünnen. Mit reichlich Bier.

“Warten”. War Gashkas knappe Antwort.

Varjak sah kurz zu Ner’zosh, eine Augenbraue fragend hochgezogen, bevor er sich wieder an Gashka wandte. “Warten? Auf was?”

Ner’zosh stellte den leeren Krug neben sich ab. Er lehnte sich wieder halb liegend an die Hauswand und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Hitze schien dem Orc übel zuzusetzen.

"Auf den richtigen Zeitpunkt. " Gashka hob leicht ihre Arme, die eisernen Armbänder waren nicht zu übersehen.

“Wir machen hier kostenlosen Abenteuerurlaub und bekommen noch Schmuck dazu”. Tashmi klimperte geziert an ihren Ketten um die Handgelenke herum. Grelkar nickte grunzend und zustimmend, auch er hob kurz seine Hände, die mit Ketten umwickelt waren.

Varjak blickte von einem zum anderen und starrte die Fesseln an. Sein Unterkiefer verschob sich zu einem unwirschen Ausdruck. “Ihr … seid … Gefangene?”

“Tja… freiwillig sind wir wirklich nicht hier”. Grelkar rümpfte die Nase.

“Wir haben erst einmal überlebt. Dieser Urlaub bietet auch noch Abenteuer in dieser netten Kuppel da drüben”. unterbrach Tashmi ihre Schlürferei.

“Diese Art Urlaub habe ich jüngst mit angesehen” . Varjak grunzte vernehmlich. Er setzte kurz zum Sprechen an, folgte dann aber Gashkas Blick, die einige Sin’dorei musterte.

Gashka knurrte in einem holprigen , grausam entstellten Thallasisch “Bala’dash. Was treibt Sin’dorei zu den Sklavenpferchen?”

" Was machen die denn hier? Arbeiten die mit der Schieflast oder dem grünen Kotzbrocken zusammen?" nuschelte Grelkar.

“Al diel’shala”. Die Sin’dorei musterten sie aufmerksam, schienen sie geradezu zu taxieren.

“Jaja, du mich auch”. Grelkars Laune sank. Einige der schmalbrüstigen Besucher kamen ihm nur zu bekannt vor.

Varjak nickte den Elfen zu und grummelte irgendwas, dann richtet er seine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Orc und die Goblina am Tisch.

“Vielleicht gefallen ihnen auch unsere Schmuckstücke, die wir tragen”, sie klimperte und rasselte mit ihren Ketten. Grelkar lachte kurz hämisch und bitter.

Varjak bleckte die Hauer. “Schmuckstücke … ich dachte die Zeit der Fesseln wäre für unser Volk vorbei. Wie konnte das passieren?”

Gashka sah den Sin’dorei nach. Ihr Gesicht zu einer Grimasse aus Hass und Misstrauen verzogen. Die Zeit lief ihnen davon, während die drei Idioten am Tisch so belanglos miteinander plauschten. Ihr Hand krampfte sich um den Krug. Sie zwang sie ein paar Schluck zu trinken, bevor sie einen davon erwürgen würde. Über den Krugrand hinweg fiel ihr Blick wieder auf den anderen Orc, der zusammengesunken an der Wand saß. Sie runzelte die Stirn. Noch so einer. Sie stellte den Krug ab um zu ihm hinüber zu schlendern. Nur nicht auffallen. Nicht zu diesem Zeitpunkt.

Gashka holte hinter ihrem Gürtel einen kleinen Beutel hervor und hielt ihn dem Orc hin. “Salz”, erklärte sie knapp.

Ner’zosh sah zum Himmel auf, den Kopf in den Nacken gelegt, als Gashka das Wort an ihn richtete, linste er in ihre Richtung. “Was will ich mit dem Salz?”

“Überleben”. Eigentlich waren manche Fragen zu dumm, um beantwortet zu werden, aber sie wollte nicht unhöflicher sein, als notwendig.

Der Orc schnaubte lachend und schüttelte den Kopf." Die Hitze ist einfach nichts für mich".

Gashka grollte genervt. “Die ist für niemanden etwas. Streu etwas Salz in deine Hand und leck es auf. Sonst bist du in wenigen Tagen tot”.

Ner’zosh grunzte . Nach einer Ewigkeit, wie ihr schien, hielt er seine Hand hin. Eindringlich starrte er ihr in die Augen. Er wirkte aufgeweckter, als seine selten dämliche Frage, sie hatte vermuten lassen. Vielleicht bestand ja doch Hoffnung. Sie ließ den Beutel in seine Pranke fallen. Als sie zum Tisch zurückging, hörte sie ihn hinter sich aufstehen. Er befestigte den Beutel an seinem Gürtel und suchte sich in der Nähe des Tisches einen kühleren Platz, nicht ohne die Gruppe dabei interessiert zu mustern.

“Tja, frag das mal diese Piratenheinis hier… oder was auch immer die sind”. Plapperte Tashmi in typischer Goblinmanier, nur unterbrochen von dem nervigen Geblubber, weiter.

“Piraten?”

"Wir waren aufm Schiff, das uns nach Kalimdor bringen sollte… Naja … " begann Grelkar zu erzählen. “Dann gabs ein Gefecht , n’ Haufen Krach, ich musst ko.tzen und dann bin ich hier aufgewacht. In Ketten.” Gashka verdrehte die Augen ob dieser ach so aufschlußreichen Erzählung.

“Die haben uns verdammt noch mal reingelegt”. Tashmis Stimme stieg um eine Oktave. “Ich hasse Seefahrt.” Eine weitere Oktave höher.

"Keine Ahnung wo wir sind… " Grelkar sah sich demonstrativ um.

“Die haben euch verschleppt?! Und jetzt seid ihr… Sklaven hier ?!?”

Grelkar nickte stumm und war sichtlich peinlich berührt. Schließlich murmelte er, “S’ erinnert mich an sie Lager … damals in den Menschengebieten … Ich hab mich wieder eine zeitlang so gefühlt, als ob’ch wieder dort wäre”.

Varjak grollte böse. “Ich war nicht dort, aber ich habe die Überreste der Lager gesehen… und damals habe ich mir geschworen, so etwas nie wieder zuzulassen!”

Tashmi sah Varjak an. “Also, wenn du helfen willst, dass wir hier rauskommen, wären wir dir sehr verbunden. Ich hab schon fleißig gesammelt, Sachen , die wir vielleicht für die Flucht gebrauchen können.”

Varjak sah die Goblina ernst an. “Ich kenne dein Volk nicht sehr gut, aber so weit ich weiß, gibt es immer jemanden, dem etwas gehört. Wem … gehört … ihr jetzt?”

Grelkar zuckte mit den Schultern.

“Uns. Ein Orc, der jemanden gehört, ist kein Orc”. Stellte Gashka klar, ohne auf Grelkars zustimmendes Nicken zu achten, oder nickte er etwa schon wieder ein?

“Wahre Worte. Und doch muss es jemanden geben, der sich einbildet, euch zu besitzen. Wer ist es?”

“Da ist ein fetter Goblin, der uns in die Arena schicken lässt, das muss der Obermacker sein”. Fiel Tashmi aufgeregt ein.

Varjak bleckte die Hauer “Ich erinnere mich an den…”

“Ein Goblin… noch.” Gashka verzog den Mund zu einem Lächeln, das alles andere als freundlich ist.

“Hat ein großes Maul, ich würde gerne seine Zähne einschlagen und ihn in den Boden stampfen”. Tashmi baute sich auf.

“Hast’n Plan?” Grelkar sah mürrisch zu Gashka und nickte gleichzeitig Tashmi zustimmend zu.

“Wir erfüllen ihn schon seit Wochen und Gorthra arbeitet weiter daran. Sie will eine Felsenviper haben. Lebend und so groß wie möglich.”

Grelkar griff zu seinem Krug, den er für einen Moment vergessen hatte. Er trank einen tiefen Schluck und knallte ihn auf den Tisch. “Hört sich gut an Ich hoffe es ist’n guter Plan”.

Varjak verzog den Mund. " Mein Herz sagt: Pack diesen Goblin am Hals und würge ihn, bis er nicht mehr zuckt… doch mein Verstand … was in der Hitze davon übrig ist… sagt, dass das keine gute Idee wäre, die kleinen grünen Kammeraden sind gut organisiert".

Grelkar nickte zustimmend zu Varjaks Worten.

“Ich sammle alles, was ich mir unter den Nagel reißen kann, dann verstecke ich es, aber alleine kann ich nicht abhauen, ausserdem lasse ich meine Freunde nicht im Stich.” Fiel Tashmi ihm ins Wort. Ob Grelkars Nicken Tashmi galt, Vajak oder doch seiner Müdigkeit geschuldet war, wusste sie nicht genau zu deuten.

Gashka kratzte sich am Ohr und warf Grelkar einen zweifelnden Blick zu. “Du kennst sie doch, manchmal schlägt sie über die Stränge”.

Grelkar grinste gehässig ." Darauf baue ich".

“Dacht ich mir”.

Gashka sah die quirlige Goblina ernst an. “Wir lassen niemanden im Stich. Gontas ist der einzige von uns, der ab und zu durch das Tor darf, allerdings nicht Nachts, dann haben sie die halbverhungerten Viecher draußen”.

Varjak grunzte vernehmlich “Ab sofort habt ihr noch jemanden, der die Stadt betreten und verlassen kann, wie es ihm passt”. Er schlug mit der Faust auf den Tisch, was Grelkar erschrocken nach seinem Krug fassen ließ. "Das hier … " gestikulierte er herum," … muss ein Ende haben". Varjak erwidert die Geste. "Gol’kosh! Diese Ketten werden reißen!" Grelkar nickt schnaubend.

“Hm… das ist schon mal was… Hat er was …”. Grelkar machte eine Pause, als ein Wachgoblin vorbeilief. " … gefunden?"

“Was glaubst du wohl, warum Gorthra den Goblins das Leben zur Hölle macht? Die haben inzwischen mehr Angst vor ihr, als vor ihrem Chef”. Sie konnte sich ein boshaftes Lachen nicht verkneifen.

"Das glaub ich. Noch mehr wundert mich, dass sie noch keine Angst vor dir haben ". Grelkar zwinkerte grinsend in Gashka Richtung.

“Ist nicht das erste Mal, dass ich in einer Arena kämpfe. Ich unterhalte die Zuschauer. Lange, blutig und grausam. Das schätzen und bezahlen sie. Mir verschafft es die Freiheiten, die wir brauchen.”

“Die Kette reißt am schwächsten Glied”, meinte Ner’zosh zu Varjak.

Gashka zu ihm hin, musterte ihn aufmerksam.

Varjak betrachtete den Orc lange und nachdenklich, bis er schließlich nickte.

Grelkar nickte Gashka begeistert grunzend zu. "Aye, wir zahl’ns i… " Er stockte und wartete bis die Wache vorbeigegangen war. " … wieder heim".

Varjak leise grollend " Und wenn wir dafür diesen ganzen Pfuhl niederbrennen müssen!"

“Ruhig Blut, Grelkar. Mehr Schlachten sind durch Ungeduld verloren gegangen, als durch Abwarten”. Gashka war wenig begeistert von der plötzlich so begeisterten Begeisterung des Alten.

“Dabu. Ich werd wart’n … ich hab lang genug in Lagern gehockt.”

Ner’zosh schnaubte und wiederholte ein zynisches “Warten”. Er schüttelt den Kopf. “Wie lange wollt ihr warten? Bis sie uns in der Arena gegeneinander antreten lassen?” Er blickte Gashka fest an.

“Douk. Warten, bis wir zu unseren Bedingungen kämpfen. Ich weiß allerdings nicht, wie sie das mit den Hyänen machen will”.

Varjak horchte auf " Hyänen? Was ist mit Hyänen?"

“Wenn die Zeit kommt… was? Hyänen?” Grelkar blinzelte verwirrt.

" Der Goblin hat einen großen Rudel Hyänen. Ausgehungerte Viecher. Normalerweise wirft er ihnen die Alten und Schwachen in der Arena vor. Die beiden … " sie zeigte auf Grelkar und Tashmi. “… hatten Glück. Er wollte seine neuen Raptoren vorführen.”

“Hah! Denen habn wirs gezeigt”. Grelkars Faust donnerte auf den Tisch.

“Die Hyänen lässt er bei Sonnenuntergang vor die Tore. Sie zerreißen alles und jeden, den sie bis Morgengrauen erwischen”. Fuhr Gashka unbeirrt fort.

“Das werden wir heute Nacht sehen”. Varjak klang grimmig.

" Hmr, sie will se gegen die eigenen Leute einsetzen… " Grelkar rieb sich gezwungenermaßen mit beiden Händen den strähnigen, fettigen Bart.

“Sie will eine Schlange, das bedeutet, sie will mit den Toten sprechen. Hier gibts wahrscheinlich mehr als genug Seelen, die nach Rache schreien”.

Grelkar wurde blass.

“Sind sie männlich oder weiblich?”

Gashka blinzelte Varjak an. " Es ist ein Rudel. also nehme ich an, ein Rüde und das andere sind Weibchen und Jungtiere."

Varjak grunzt leise. “Hyänen leben im Matriarchat… Kern eines Rudels sind mit einander verwandte Weibchen, die Männchen wandern von außerhalb dazu.”

“Spielt das denn eine Rolle?”

" Möglicherweise… wenn die Hyänen dieses Goblins alles Männchen sind… könnte ein Weibchen sie an ihren natürlichen Platz erinnern, das Rudel übernehmen".

“Du erwartest doch wohl nicht, dass jemand den Viechern zwischen die Beine greift?”

" Weibchen sind etwas größer als Männchen. Wie gesagt… ich sehe mir das heute Nacht an".

Grelkar sah den Orc zweifelnd an. " Glaubst du, das würde klappen? Ein Weibchen gegen einen Haufen Männchen?"

“Lasst ihn machen.” Ner’zosh nickte mit dem Kinn in Richtung Varjak.

Gashka versank in nachdenkliches Schweigen, selbst Tashmis schrilles Geplapper sank zu einem leisen Summen ab.

Grelkar schüttelte sie am Arm und aus ihren Gedankengängen. “Was?”

“Der Ehrwürdige will wissen, wo die Ritenmeisterin ist”.

“Welcher Ehrwürdige?”

Grelkars Miene war ein einziger Vorwurf. “Also für dich nochmal. Das ist Varjak Grollsehne. Windreiter des Sturmwolfclans. Und das da …” er deutete auf den anderen Orc. " .… ist Ner’zosh Wolfswandler. Der Scharfseher der Sturmwölfe." Ein spitzbübisches Grinsen stahl sich in sein Gesicht “Und das da ist Tashmi vom Glühstrumpfclan”.

“Glühstrumpfclan?” echote sie.

“Wo ist eure Ritenmeisterin?” Die Stimme des Schamanen klang ungeduldig.

“Es ist wie du sagtst … wenn unser Unterhaltungswert gegen unsere Gegner…zu schwinden beginnt… wird man uns aufeinander hetzen. Zwei Wochen, eher weniger”. Gashkas Einschätzung klang endgültig.

Grelkar nickte ernst in Gashkas Richtung schielend. “Wir müssen Gorthra zu erst rausholen”.

Gashka schnaubte. “Du glaubst wirklich, dass die Tür sie in ihrer Zelle hält? Niemand muss sie rausholen. Ich glaube nicht, dass eine Holztür für sie ein Hindernis ist, egal wieviele Riegel sie daran befestigen. Wir müssen die Schlange besorgen. Das hat Vorrang vor allem anderen”.

Die Orc rieb sich das Kinn und starrte dann Ner’zosh an. “Du wirst ihr einen Besuch abstatten müssen und mit ihr reden.Als Schamane in deinem ehrwürdigen Alter, hast du sicherlich einen beruhigenden Einfluss auf sie…”. Sie sah kurz zu den Wachgoblins am Rande des Sklavenpferchs. “Werden sie glauben.” Dann begann sie leise zu lachen. “Die wachhabenden Goblins bezahlen inzwischen dafür, dass ihr jemand das Essen bringt”.

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Abseits der Gruppe sitzt eine junge Orc in zerrissener Kleidung.
Die müden Augen sind auf die Gruppe gerichtet, die Ohren unauffällig gespitzt.
Wann immer die Wache nicht hinsieht zieht sie die Bruchkante eines Oberschenkelknochens über einen Stein um sie zu schärfen.
Irgendwas ging vor sich.

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Seit Stunden herrschte eine regelrechte Totenstille in diesem schmutzigen Juwel mitten in der Wüste von Tanaris. Die Hitze hatte sich rasch in bittere Kälte gewandelt und selbst die vereinzelten Unterhaltungen des Wachpersonals verstummten nach und nach.
Gontas blickte kurz auf seinen Schatten und drückte sich enger an die Wand der Baracke. Gashka war eindeutig gewesen. Würde er entdeckt werden und Alarm auslösen, wäre alles, was man ihm antäte, nichts, im Vergleich zu dem, was sie mit ihm machen würde. Er wartete noch einen weiteren Moment, lauschte in die Nacht, bevor er im die Ecke huschte und den Eingang der Baracke verbarrikadierte.

Gashka ließ den toten Goblin langsam zu Boden sinken. Beiläufig wischte den Dolch an ihm ab, ließ ihn zurück in sie kleine, provisorische Schlaufe an ihrem Gürtel gleiten. Sie blieb in der Hocke und lauschte. Draußen war es nach wie vor still und auch hier unten war nichts zu hören. Zumindest nichts, was ihre Pläne stören würde. Langsam richtete sie sich auf, um tiefer in die Dunkelheit zu gehen.

Letzte Stufe.Fünf Schritte. Ihre Finger berührten Holz. Vorsichtig tastete sie die Tür ab. Der Riegel glitt lautlos zurück, so lautlos wie die Tür aufschwang. Gontas hatte gute Arbeit geleistet. Fahles Mondlicht sickerte durch das kleine Loch, das sich Fenster nannte.

“Es ist soweit”. Ohne abwarten, glitt sie wieder in die Dunkelheit. Hinter der nächsten Tür hörte sie leichtes Schaben. Sie runzelte die Stirn und fragte sich einen Moment lang, ob sie die beiden nicht einfach besser vergass. In der Finsternis konnte man so leicht eine Tür übersehen. Ihre Mundwinkel zuckten hoch. Sie lauschte noch einmal, der Orc war wohl bereits auf der Treppe. Erfreulich leise, wie sie fand. Immerhin einer, der wusste was er tat . Sie tastete nach dem Riegel, schon ihn zurück und stieß die Tür auf. Wieder kein Quietschen oder Knarren. Sehr gut. Sie trat in den Raum.

“Macht bloß keinen Sche.iß”.

Ein kleiner Schatten sprang auf und stürmte auf sie zu, um vorbei zu huschen. Sie fing Tashmi ab. Ein donnernden Geräusch zerriss die Stille. Ihre Hand zuckte zum Dolch an ihrem Gürtel. Ein bestialischer Gestank ließ sie einen Schritt zurücktaumeln.

"Wenn du noch einmal furzt, dann … ". Gashka schubste Tashmi in den Flur. “Leise. Alle Beide. Und die Wachen werden weder gefleddert noch sonst was”.

Sie ging weiter. Graika hatte ihr gesagt, wer in welcher Zelle gefangen gehalten wurde. Sie zählte mit. Drei Türen blieben geschlossen. dann auf die andere Seite. Sie zögerte einen Moment. Hier musste der Welpen sein. Sie schob den Riegel zurück. Als die Tür aufschwang sah sie kurz im fahlen Licht einen Knochen aufschimmern.

“Los komm, Welpe und keinen Laut, sonst war es dein letzter” . Gashka sah ihr nach, dann glitt sie weiter an der stinkenden Wand entlang. Manche Türen ließ sie unbeachtet, manche öffnete sie. Bis jetzt war es zu keinen unliebsamen Überraschungen gekommen. Jeder, der sich bei seiner Großzügigkeit angebiedert hatte, blieb wo er war. Es schien ihr wie eine Ewigkeit. Hinter sich hörte sie, die meist eher erfolglosen Bemühungen, sich lautlos zu bewegen. Vor ihr am Ende des Ganges war nur noch eine Tür. Es roch nach Blut, verbranntem Fleisch und verbranntem Holz. Gashka tastete über die spröde Oberfläche. Einen Riegel nach dem anderen schob sie zurück. Als die Tür endlich aufschwang trat Gorthra neben sie. Ihr Nicken konnte sie mehr spüren, als sehen, als sie neben sie trat.

Varjak trat aus seinem Zelt. Tief saugte er die frische Luft in seine Lungen. Er sah sich im schwachen Licht der Morgendämmerung um und schlenderte langsam in den Schatten eines Sin’dorei Zeltes.

Das Geräusch von fallendem Regen auf Seide drang an Ner’zoshs Ohren. Vorsichtig hob er den Kopf über die kleine Mauer. Nach einem Moment der Ruhe sah er Varjak aus dem Schatten treten. Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht, bevor er wieder in den Schatten des Abgangs verschwand. Etwas von der Treppe entfernt hatte er einen Haufen mit scheinbar wahllos abgelegten Waffen bemerkt. Rostige Äxte, Knüppel, schartige Schwerter, krumme Speere und allerlei Mordwerkzeug, das schon deutlich bessere Tage gesehen hatte.

“Un’ was jetz’?” Versuchte sich Grelkar im Flüstern. " Ich brauch’ ne Waffe." fügte er nörgelnd an. “Sonst fühl 'ch mich so nackt”.

Ner’zosh schob Grelkar etwas zurück und bedeutete ihm, zu schweigen. Vorsichtig schob er sich wieder etwas höher. Keine zwanzig Schritte von ihnen entfernt, kam ein Goblin auf den Abgang zu.

Varjak erstarrte. Noch hatte der Goblin weder ihn noch die anderen entdeckt. Laut trat er auf und stapfte morgentrunken auf den Goblin zu. “He, guter Mann, wann macht denn die Taverne wieder auf?”

Der Goblin hielt inne und drehte sich zu Varjak um. Er kaute einige Momente herum und spuckte schließlich einen braunen Batzen in den Sand. “Mweh. Mittag, mhm, ja. Ich könnt’ auch nen Rum vertragen. Diese Wachschichten machen so verflucht durstig.”

Varjak stöhnte gequält. “Mittag?!? Ob ich es bis dahin noch aushalte…”
Er klimperte mit ein paar Münzen und fuhr im Plauderton fort. “Aber… unter uns… jemand wie Ihr… so erfahren und geschäftstüchtig… weiß doch sicherlich, wo es Reserven gibt, in die ich mein Gold investieren kann?”

Der Wachgoblin verengte die Augen fuhr sich mit der schmierigen Hand über den Dreitagebart. “Hmm. Um diese Uhrzeit ist mein Gedächtnis immer etwas lückenhaft.” Es dauerte nicht lange, bis er seinen Knüppel wegsteckte und mit Zeigefinger wie Daumen die internationale Geste für Währung signalisierte. “Vielleicht kannst du mir da ein wenig auf die Sprünge helfen, Kumpel.”

Varjak lächelte hauerlastig.“Also für eine Flasche vom guten Stoff würde ich fast alles tun…”.Er schnippte ein Goldstück in die Luft, fing aber augenscheinlich so ungeschickt auf, dass es abprallte und ein paar Meter weiter im Sand liegen blieb.

“Hoppla…”

Die pure Gier zeichnete sich auf dem Gesicht des Goblins ab. Die gelben Raffzähne schlugen aufeinander, selbst sein Blick schien etwas glasig zu werden, als er auf das Goldstück starrte. Gierig machte er einen Schritt auf die Münze zu. "Na, sowas. Ich …glaube…" ein weiterer Schritt zum Goldstück, um es aus dem Sand zu klauben. “Ja… ich glaube, ihr solltet es im Lagerhaus versuchen, Kumpel. Aber wenn ich Euch erwische, gibt es was auf die Finger.”

Varjak sah über den Goblin hinweg zum Treppenabgang. Ner’zosh zog in einer langsamen Bewegung den Finger über die Kehle. Offensichtlich wollte auch er, so wenig Aufmerksamkeit wie möglich. Varjak nickte.

“Ich hau’n platt.” Grelkar rempelte lautstark an Nerzoh vorbei. Der Schamane packte ihn am Kragen und zerrte ihn kraftvoll zurück. Er starrte weiter auf Varjak und den abgelenkten Goblin, ohne den polternden Sturz hinter sich weitere Beachtung zu schenken.

Der Goblin schien für den Moment abgelenkt. Er kniete im Sand und suchte nach dem Goldstück. Ein zweites Goldstück fiel in den Sand.

Varjak trat langsam hinter ihn. “Lagerhaus. Dagor”.

Ein Sabberfaden schimmerte im Mundwinkel des Goblins, als unweit der ersten Münze auch schon die Zweite landete.
“Hehehe, kein Prob-larrrghh”. Das Wort brachte er nicht zu Ende. Man hörte das typische Schmatzen, wenn Metall auf nackte Haut trifft, gefolgt von einem gurgelnden Röcheln. Blut floß in den Sand und bedeckte die Goldmünzen.

“Guter Mann”. Gashka nickte anerkennend.

Grelkar hustete und spuckte als er am unteren Treppenende ankam. Ächzend und mit knackenden Gelenken kam er auf die Beine, nur um wieder die Treppe hinauf zu stürmen. Ner’zosh hob die rechte Hand und deutete aufs Lager.

“Verdammt… 'ch hab’s verpasst…” Grelkar starrte auf Varjak, der den Kadaver des Goblins in den Schatten hinter den Zelten zerrte.

“Ah… Na dann…”. Er reckte sich. “Los, …”. Er begann scheppernd in den Waffen herumzuwühlen. “Hrmpf… alt… rostig… Goblins könn’n nich’ mit Waff’n umgehen…” Grelkar klang eindeutig misslaunig, als er sich von ganz unten eine Axt herauszog.

“Leise”. Zischte ihn Gashka an. Was ihn nicht weiter zu stören schien.

Ner’zosh war wählerischer, Schließlich entschied er sich für zwei Äxte, schartig zwar und rostig, aber sie lagen ihm gut in den Pranken.

“Warum krichst Du zwei Äxte, un’ ich nur eine?..”. Gashka widerstand nur knapp der Versuchung, den Alten zu treten. Mit ausdrrckslosem Gesicht beobachtete sie die junge Orc dabei, wie sie einen krummen Dolch nahm und ihn Tashmi anbot. Sie korrigierte ihre Einschätzung nach unten. Eindeutig ein Welpen.

“Keine Trommel?” Gorthra betrachtete missmutig den halb verrotteten Eimer. Mehr Termiten, als Holz. Sie schenkte Ner’zosh einen giftigen Blick, der sie seinerseits schweigend anstarrte.

“Ihr habt eure Lehmkugeln?” Die junge Orc schaute alarmiert auf, runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf

“Lehm…was?” echote Grelkar."'ch weiss von nix…"

Gorthra starrte die junge Orc an, dann Grelkar, schließlich nahm sie ihre Kugel ab und reichte sie dem Welpen: _“Behalte sie so nah bei dir, wie nur möglich, verlierst du sie, verlierst du ihren Schutz.”_Grelkar strafte sie mit einem bösen Blick ab. Der hob die Schultern, das Gesicht wie immer eine einzige Frage. “Hrmpf…”

“Wir müssen alles zusammensuchen, was wir auf dem Weg durch die Wüste brauchen”. Ner’zosh nickte Gashka zu und winkte Varjak heran. Varjak bewegte sich mit gemessenen Schritten, um einem zufälligen Zuschauer nicht den Eindruck von Hast zu vermitteln.

“Du kommst mit mir”. Gorthra schien es wenig zu stören, dass Ner’zoshs Aufmerksamkeit gerade jemandem anderen galt. Ner’zosh wendete sich wieder Gorthra zu und hob fragend die linke Braue. Falten zogen sich über seine Stirn.

Varjak sah Gorthra und Ner’zosh nach. “Was ist mit ihnen?”
“Ach, irgendein Schamanenzeugs”. Tashmi winkte ab, nicht ohne den beiden auch nachzustarren. “Wir gehen Zeugs einsammeln. Kommst du Grelkar?”

Gashka blickte zu einem Eingang, keine fünfzig Schritte entfernt, neben dem eine bullige Gestalt an der Wand lehnte und sie beobachtete. “Varjak wird euch führen.” Sie wirkte abgelenkt. “Wie es aussieht, habe ich einen übersehen”.

Wir haben es geschafft! Wir sind frei!

Und wir sind am Ende unserer Kräfte. Jetzt schon. Die Sonne hat gerade erst ihren Zenit erreicht und wir schleppen uns nur noch vorwärts. Jeder Schritt ist eine Qual. Immer einen Fuß vor den anderen. Meine Zunge klebt am Gaumen. Noch ein Schritt und noch einer.

Wenn ich jetzt stehen bleibe und mich umdrehe, dann kann ich am Horizont immer noch die Feuer wüten sehen und mich beschleicht das Gefühl, dass sie nie wirklich erlöschen werden.

Grelkar stapft keuchend an mir vorbei. Das Atmen muss ihm noch schwerer fallen, als mir. Gashka hat ihm die Nase gebrochen. So nachsichtig kenne ich sie gar nicht. Wo ist sie überhaupt?

Tashmi geht neben ihm, sieht immer wieder zu ihm hoch. Mal sehen, wann sie ihm das Händchen hält.

Gontas und Gorthra kommen auf mich zu. Die Ritenmeisterin ist blass wie ein Geist. Kraftlos. Leer. Ich weiß nicht, was an ihr zehrt, aber sie ist dem Tod näher, als dem Leben. Der alte Schmied hat Mühe, sie auf den Beinen zu halten.

Da ist der namenlose Welpe. Sie humpelt stark. Der Schamane wird sich um sie kümmern müssen, wenn wir endlich rasten. Mutig ist sie ja, aber es mangelt ihr ganz offensichtlich an Kampferfahrung. Gashka ist wütend auf sie. Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken, wenn sie das korrigiert.

Ahhh ganz da hinten ist sie. Ich kann sie durch die wabernde Hitze und den aufgewirbelten Staub kaum erkennen. Sie holt auf. Warum war sie so weit zurückgefallen?

Besser ich marschiere weiter. Der Schamane und sein Freund an der Spitze sehen nicht aus, als würden sie auf irgendjemand warten wollen. Schon erstaunlich, welches Tempo die beiden immer noch halten. Der Kampf gegen den Oger hat sie beide mitgenommen. Immerhin machen sie den Eindruck, als wüssten sie, wohin wir gehen müssen.

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Sie schlug die Augen auf.
Angenehme Kühle umfing sie, zusammen mit den Atemgeräuschen der anderen.
Endlich hatten sie einen Unterschlupf und Schutz vor der Sonne gefunden.

Das Ogertrio dem die Höhle scheinbar gehörte hatte war schnell besiegt worden. Sie hatte sogar etwas dazu beitragen können.

Der alte Schamane hatte sich um ihr Bein gekümmert, es tat kaum noch weh.

Sie sah sich um, betrachtete die Gesichter der schlafenden Orcs um sich herum.
Hatte sie in ihnen Freunde gefunden?
Eine neue Heimat in ihrer Gemeinschaft?

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Endlich in Sicherheit.
Oder vielleicht doch nicht?
Das falsche Lächeln des Goblins im Nacken folgte sie Tash über das Deck des “Vergnügungsdampfers” zurück zu den anderen.

Sie hatten eine Überfahrt…auch wenn die ganze Zeit von einem Raketenflug die Rede gewesen war…plus Verpflegung und Wasser ausgehandelt.
Aber weder war es leicht gewesen noch traute sie den Goblins an Bord weiter als sie sie werfen konnte.

Hoffentlich kam der Rest der Gruppe bald nach…

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“Rekruten sind doch überall gleich”, befand sie. “Sie trinken zu viel, sie reden zu viel und sie denken zu wenig”. Es war so einfach gewesen. Viel zu einfach. Sie würde es nicht vergessen. Ein paar abfällige Worte über unfähige Offiziere, mickrigen Sold und schlechte Verpflegung hatten gereicht, um in ihre Mitte aufgenommen zu werden. Nun saß sie schon den ganzen Abend mit am Tisch, trank mit ihnen und würfelte. Nach und nach waren die kleinen Münzstapel vor ihr gewachsen. Die Einsätze waren mit dem Alkoholspiegel gestiegen.

Gashka betrachtete das Durcheinander auf dem Tisch. Jede Menge Kupfer und Silberlinge, ein Ring und ein Dolch. Zwei würden wahrscheinlich den Tisch gleich verlassen. Nicht, dass das eine Rolle spielen würde, die würden morgen genauso von Kopfschmerzen gepeinigt ihren Dienst antreten, wie die anderen auch.

"Dein Wurf". Sie blickte die Rekrutin an. Die saß einfach nur da. Den Kopf mit der einen Hand abgestützt, in der anderen den Krug, starrte sie gierig in eine Richtung. Gashka folgte ihrem Blick. Schlampige Dienstauffassung und Zügellosigkeit hatte man noch keinem Neuling beibringen müssen. Sie rempelte die Troll mit einem verdrießlichen Schnauben an.

"Hör auf, dem Kerl auf den Ar.sch zu starren und würfel endlich".

"Hey, weg’n dir hab’ isch jetscht mein Bier vaschütt’t". Langsam und unsicher griff die Rekrutin zum Würfelbecher.

Die knöchernen Würfel klapperten über den Tisch noch bevor der Becher das Holz berührte. Die Troll sank in sich zusammen. “Jescht isch d’ Schold weg un’ d’ Dolch”.

Gashka sah dem grinsenden Goblin zu, wie er den beachtlichen Gewinn der Runde zu sich hin schaufelte.

"Für mich ist Schluss". Das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht.

"Muss mich um meine Freundin kümmern" . Sie zerrte die Troll auf die Beine und in Richtung Ausschank. “Und wenn du auch nur eine meiner Münzen nimmst, breche ich dir erst die Finger und hacke sie dir dann ab”.

"Du bisch’ eine eschde Kamerad’n, Gasch’a". Die Troll hielt sich schwankend fest. “Müschte meh’ von dein’r Schort’ geb’n”.

Gashka schenkte ihr ein breites Grinsen. "Wie hast du das eben gemeint, von wegen, Baine wurde eingekerkert?"

"Sssssscht. Leische". Die Troll sah sich misstrauisch um und senkte wichtigtuerisch die Stimme. “Schind nur Gerüschte. Dasch isch geheim”.

Gashka schob ihr einen vollen Krug zu, nicht ohne vorher dem Goblin einen warnenden Blick zuzuwerfen. " Ich bin deine Kameradin, schon vergessen?"

"Isch weisch. Aber Schülvanasch hat überall Leute. Will nischt auch verschwind’n wie Schaurfang". Die Troll kippte fast um, als sie bekräftigend nickte. Gashka stützte sie etwas am Ellenbogen und schob ihr auch den Eberschnaps zu.

"Hab auch nur Gerüschte g’hört. Die einen schagen, er hat die Horde verraten, die anderen er scholl weg, weil … ". Die Troll sank langsam in sich zusammen. Gashka betrachtete die schnarchende Gestalt auf dem Boden. Vorsichtig stieg sie über sie hinweg und ging zurück an den Spieltisch. Niemand schenkte ihr irgendwelche Beachtung, von dem Goblin abgesehen, der ihr einen giftigen Blick gönnte, als sie die Münzen in ihrem Beutel verschwinden ließ. Sie musste mit Ner’zosh und Gorthra reden.