An Hauptmann Valaris Dornenmeer.
Ehre den Sin’dorei,
nach einer erneuten Rücksprache mit Magistrix Kaelyndra Sonnenzorn reiche ich, Feldwebel Flammenstolz, im Folgenden den vollständigen Bericht des letzten Einsatzes nach. Es handelte sich um die Beseitigung von außer Kontrolle geratenen Treants im Auftrag von Magister Radoran’daras Blutglanz.
Beim Eintreffen am Anwesen fand ein Gespräch mit dem Magister statt, in welchem er preisgab, dass die Treants bereits seit längerer Zeit immer wieder angriffen und ihn bei seinen Experimenten störten. Außerdem bekundete er, sich des Problems zuerst selbst angenommen zu haben und habe im Zuge dessen ‚alle Treants verbrannt, die er finden konnte.‘
Anschließend meldete ein arkaner Familiar eine Störung am ‚Westlichen Pylon‘. Besagter Pylon stellte sich bei Untersuchung als ein riesiger roter Kristall heraus, dessen Funktion es war, auf eine wohl der Natur schädliche Weise Energie aus der Umgebung zu ziehen. (Genauere Funktionsweise unbekannt.) Eine große Gruppe von Treants hatte die Gerätschaft angegriffen und Risse in ihr verursacht, jedoch zogen sie bei Sichtkontakt mit unserem Trupp ab, suchten eindeutig keine gewaltsame Auseinandersetzung.
Aufgrund des Defekts des Pylonen schossen jedoch Arkanblitze aus dem Kristall hervor, bei deren Einschlägen Arkananomalien entstanden, die uns angriffen. Diese drastische Entladung des überladenen Kristalls wollte kein Ende nehmen, weswegen unsere Arkanisten auf meine Anordnung hin ein Eindämmungsfeld um den defekten Pylonen gewoben haben. Nach der reibungslosen Eliminierung der Gespenster suchten wir eigenmächtig nach einer Möglichkeit, die Gerätschaft abzuschalten. Wir verschafften uns Zugang zu einem Lagerhaus, in dem sich ein Arkanwächter befand, der sich beim Eintritt aktivierte. Ob es anders zu Kampfhandlungen gekommen wäre, ist unklar, doch Rekrut Pharamilion formte entgegen der Anordnung von Leutnant Neralyn Eibenspeer, sofort das Lagerhaus zu verlassen, einen Zauber, der auf den Kraftkern des Wächters zielte, was ihn uns als Feindobjekte registrieren ließ.
Mit vereinten Kräften ist es uns jedoch gelungen, den bereits verrückten Kraftkern vollständig zu zerstören und höheren Sachschaden zu verhindern, indem wir eine Explosion unter Anwendung verschiedener Zauber vermieden haben. Eine nennenswerte Verletzung in Form von Verbrennungen erlitt allein Noroelles Na’ruun, für das genauere Ausmaß ist bei Bedarf Ser Andross Angstquell zu konsultieren, der sich ihrer Behandlung annahm.
Im Anschluss war das Lagerhaus für uns frei zugänglich, in welchem sich eine Konsole zur Kontrolle des Pylonen befand. Rekrut Pharamilion behauptete auf meine Nachfrage hin, den Kristall mit Hilfe dessen abschalten zu können. Unmittelbar auf ihren Knopfdruck hin detonierte er. (Anmk: Eine ausführliche Rüge für den verursachten Sachschaden und die Missachtung des Befehls durch Pharamilions Handeln wurde im Anschluss an den Einsatz von mir ausgesprochen. Laut Magistrix Sonnenzorn muss die Anoduna Thero’sha darüber hinaus keinerlei Schadensersatz leisten, da der Pylon die Sicherheit der Einheit gefährdete.)
Im Anschluss folgten wir der Richtung, in die die Treants verschwunden sind, welche sich reibungslos und friedlich aus dem Gebiet vertreiben ließen. Dabei kamen wir an einem Waldstück in der Nähe des Anwesens des Magisters vorbei, das durch seine Rodung stark in Mitleidenschaft gezogen war.
Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Magister, der sich aufgrund des Sachschadens höchst unzufrieden mit unserem Vorgehen zeigte, verließen wir gesammelt sein Anwesen. Bei der heutigen Nachbesprechung mit Magistrix Sonnenzorn schilderte ich ihr alle Vergehen des Magisters, die seine drastische Vorgehensweise in keiner Weise befürwortete.
(Anmk: Im selben Zug berichtete sie, dass Magister Blutglanz nach unserer Abreise in einem tragischen Unfall umgekommen sei. Seine Tochter, Alarielle Blutglanz, wird verdächtigt, einen Mord kann man ihr aber nicht nachweisen. Durch diese Weise kann die Magistrix jedoch sicherstellen, dass unsere Heimat keinen weiteren Schaden durch die Experimente des Verstorbenen erfährt.)
Der Einsatz gilt als erfolgreich abgeschlossen.
gez. Feldwebel Nelthariel Flammenstolz
Genauestens ließ Nelthariel noch einmal den aufmerksamen Blick über alle Zeilen schweifen, die er gerade niedergeschrieben hatte. Es fühlte sich nicht gut an, Dinge zu verschweigen, so unbedeutend sie nun auch sein mochten. Aber wenn er wusste, dass es für ein höheres Wohl war, besser für das hohe Reich, dann war es wohl das Richtige, es zu tun. Er hoffte inständig, dass die nächsten Einsätze wieder einer gewöhnlichen, routinierteren Natur sein würden, auch wenn der Gedanke an den Ausgang der Sache noch immer ein zufriedenes Schmunzeln auf seine Lippen bringen mochte.
Deswegen war er auch zufrieden mit sich selbst, als er den Bericht gegen Nachmittag auf dem Tisch seines neuen Kommandanten zurückließ.